hallo bjoern,
ich habe grade den bike-markt durchgeblättert, eine marktübersicht für mountainbikes, trekkingbikes und mtb-teile der zeitschrift „bike“. da finde ich kein einziges mtb mit stvzo-zugelassener ausstattung. die zielgruppe dafür ist wohl zu unbedeutend. trekking- oder ähnliche räder mit 28-zoll-laufrädern bekommt man an jeder ecke mit beleuchtung, die taugen aber (zumindest wenn man ein mtb als referenz nimmt) nicht fürs gelände.
ich interpretiere mal deine angaben ein bisschen, sag mir wenn ich mich irre. du bist jung und suchst ein rad um sowohl in deiner freizeit im gelände zu fahren als auch im dunkeln sicher (und gesetzestreu) deinen weg zur arbeit zurückzulegen. nach dem was ich oben schon geschrieben habe, würde jeder eher zwei verschiedene räder vorschlagen.
da du auch auf dem arbeitsweg schlechte wege befahren musst und natürlich auch nicht beliebig viel geld zur verfügung hast, kommt diese möglichkeit aber eher nicht in betracht.
es gibt sicherlich fahrräder, die so aussehen wie mtbs, teilweise mit stvzo-konformer ausstattung versehen, manchmal vollgefedert und sogar nichtmal teuer sind. nur qualitativ und fürs gelände tauglich sind die nicht. deine aussage „Sollte Scheibenbremsen haben (wenn es geht vorn und Hinten)“ sagt mir, dass du auch schon nach genau solchen rädern geschaut hast. was aktuell an ernsthaften mtbs verkauft wird, hat entweder zwei scheibenbremsen oder zwei felgenbremsen, aber keine mischung. die nur vorne verbaute scheibenbremse, meist mechanisch, zusammen mit einer vollfederung in rädern um die oder unter 500 euro sind genau die räder, die jugendliche unter vorspiegelung falscher tatsachen, nämlich vermeintlich „angesagter technik“, locken sollen. die mechanischen scheibenbremsen und federungen verdienen ihre namen nicht. die möglichkeit fällt also auch raus.
bleibt eigentlich nur noch eine möglichkeit: ein mtb kaufen, das seinen namen verdient, und dann entsprechend der stvzo nachrüsten.
ein vollgefedertes bike mit (hydraulischen) scheibenbremsen bekommt man kaum unter 1000 euro, und auch das oft nur bei versendermarken und nicht im fahrradgeschäft. mir fällt als ausnahme das poison arsen am xi für 799 euro ein: http://www.poison-bikes.de/shopart/7200-03.htm , aber so ein preis geht eben auch nur beim versender. beim hardtail, also dem nur vorne gefederten bike, sollte man wenn man hydraulische scheibenbremsen will, etwa 6-700 euro als minimum einplanen. verzichtet man auf scheibenbremsen, kann man in beiden kategorien nach etwas tieferen preisregionen schauen.
die vorgeschriebenen reflektoren und die klingel stören auch im geländebetrieb kaum, weil das mehrgewicht nicht so dramatisch ist. die nachrüstung ist in aller regel unkritisch, allenfalls pedalreflektoren an klickpedale zu bauen ist schwierig bis unmöglich. der rest der beleuchtungsanlage fällt auch nicht groß ins gewicht, denn mangels dynamo (und mangels montage-möglichkeit für den klassischen seitenläufer-dynamo) wärst du auf batterie- bzw. akku-lampen angewiesen, die meistens sowieso schnell und werkzeuglos entfernbar sind. da du dein rad täglich fahren willst und je nach beruf nicht nur im tiefsten winter im dunkeln unterwegs sein wirst, fallen batterien an der frontleuchte (led-rücklichter sind wesentlich genügsamer) natürlich aus. akku-geräte haben aber generell die unangenehme eigenschaft, getreu murphy immer dann entladen zu sein, wenn man sie braucht. da bedarf es also ein wenig disziplin, den akku immer rechtzeitig aufzuladen.
eine interessante, aber nicht ganz billige lösung wäre ein zweites vorderrad mit nabendynamo. die gibt es mittlerweile auch mit scheibenbremsaufnahme. wenn die verkabelung über eine solide steckverbindung verfügt - eventuell muss man da selber basteln - dann kann man fix zwischen alltags- und freizeit-bestückung umbauen und muss trotzdem nicht mehr ans akku-aufladen denken, aber auch nicht das mehrgewicht des nabendynamos mit sich rumschleppen, wenn man ihn nicht braucht.
grüße
crazyeddie
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