Guten Tag
Was ist ein „Divertimenti“?
Was ist erwähnenswert bei Mozarts Divertimenti?
Enstanden die eher in seiner Frühphase?
Vielen Dank für Infos.
Grüsse
Peter
Guten Tag
Was ist ein „Divertimenti“?
Was ist erwähnenswert bei Mozarts Divertimenti?
Enstanden die eher in seiner Frühphase?
Vielen Dank für Infos.
Grüsse
Peter
Hallo, Peter!
Der italienische Begriff lautet im Singular „Divertimento“. Es handelt sich seit gut 300 Jahren um kurze, meist mehrteilige (Suiten) Instrumentalstücke, die vor allem im 18. Jahrhundert verbreitet waren, sich aber auch in der zeitgenössischen Musik finden. Charakteristisch ist neben der meist kleinen, kammermusikalischen Besetzung die knappe, unproblematische Form, der Unterhaltungscharakter; im Italienischen bedeutet der Begriff nichts anderes als „Vergnügen“. Analog zu verstehen ist der französische Terminus „Divertissement“.
Beste Grüße, Wolfgang Zimmermann
Bei Mozart findet sich der Begriff nicht selten und in der Tat häufiger bei den Frühwerken. Die Grundidee habe ich unten umrissen; ich glaube nicht, dass man sie differenzierter fassen kann. In ähnliche Richtung gehen Termini wie Serenade oder Kassation.
Nochmals Gruß, Wolfgang
Salü Wolfgang
Leider kann ich Dir nur einen Stern geben!!
Deine Antwort ist perfekt. Kurz, knapp und essentiell auf meine Frage bezogen - bravo!
Für mein besseres Verständnis noch folgende Fragen:
In der klassischen Musik („Wiener Zeit“) wurde doch Konzerte i.d.R. unterschieden nach der Art des Instrumentes. Also Violinkonzerte oder Pianokonzerte. Wenn jetzt z.B. das Werk Mozarts „KV 213“ mit dem Präfix „Divertimento“ versehen ist, ist das ein Gattungsbegriff? Oder eher ein Hinweis, eine Notiz?
Wenn letzteres zutrifft, dann ist es ja eher persönliche (Be-) Wertung (wenn auch des Autors selber) und nicht eine wissenschaftlicher Terminus.
Dann verstehe ich nicht ganz, dass ein Stück über das KV hinaus, noch einen Zusatz als Teil des Titels erhält.
Vielen Dank für erhellende Antworten.
Grüsse
Peter
Hallo, Peter!
So ganz verstehe ich nicht, worauf Du hinauswillst; insgesondere kann ich mit dem Begriff „Zusatz“ nichts anfangen.
Also: KV 213 ist ein Divertimento, das ist die Gattungsbezeichnung; sie ist sicher in stärkerem Maße vage als die des Violinkonzerts oder der Sinfonie - dies liegt in ihrem Wesen, wie unten erklärt. Die Besetzung sind sechs Bläser - es könnten auch Streicher sein; mit der Bezeichnung „Divertimento“ hat das nichts zu tun. Das „Köchelverzeichnis“ wiederum wurde keineswegs von Mozart erfunden, um seine Werke zu ordnen. Es ist - ad hoc - die Systematisierung eines Ritter von Köchel (1800 - 1877). Als „Divertimento“ hingegen hat Mozart sein Werk selbst klassifiziert.
Besten Gruß, Wolfgang
Hallo Peter,
ergänzend noch eine Bemerkung. Divertimenti aller Art waren damals immer noch vergleichbar mit der Tafelmusik und sollten den Zuhörer beim Gespräch am Tisch in Salzburg wie in Wien nicht zu sehr stören. Es gibt auch spätere Werke Mozarts in der Art, die meist viel zu bedeutungsvoll für diese Funktion waren und sind. Insgesamt aber leichtere Musik im Vergleich zu seinen letzten Symphonien.
Gruß