hallo chris
mozarts werke sind deshalb so beliebt und unsterblich geworden, weil er und seine textautoren es meisterhaft verstanden haben, die menschen und ihre gefühle nicht nur eindimensional zu schildern (gut und böse, arm und reich, fleissig und faul …), sondern er und seine librettisten, speziell lorenzo da ponte, haben soziale probleme (figaro, cosi, don giovanni) in einer für die damalige zeit völlig neuen weise aufgegriffen und verarbeitet. sie haben es gewagt, themen anzusprechen, die den normalsterblichen tabu waren. sie haben aber auch gezeigt, dass es für viele fragen und probleme keine endgültigen lösungen gibt (bzw geben kann - ein psychologisches problem). das alles hat mozart in eine musikalische form(ensprache) gefasst, die vorher und auch nachher in dieser meisterschaft nicht mehr erreicht wurde. um ihn zu verstehen, genügt es nicht, nur die opern zu hören, sie erschliessen sich einem erst nach zahlreichen „anhörungen“, nach dem lesen der libretti und auch nach dem verstehen der geschichte der beginnenden neuzeit, der aufklärung, des anfangs der modernen wissenschaft, der künste. nicht zufällig lebten damals goethe, schiller, lessing …
wenn du einmal anfängst, dich näher mit der materie zu beschäftigen, wird auch dich der „virus oper“ erfassen, eine leidenschaft fürs ganze leben. und es wird dir dabei sicher nicht fad werden, es soll angeblich über 58.000 opern geben.
mit herzlichen grüsssen
pepe da ponte