Mozart und seine opern

hallo musik-experten,

warum wurden und werden die opern von w.a. mozart so oft aufgeführt oder besser gesagt warum sind die so beliebt? was ist im gegensatz zu den anderen opernkomponisten so besonders an mozart und seinen werken in dieser richtung?

danke für eure hilfe
bis dann
chris

Hallo chris,

ich gehe mal davon aus, daß es keine Frage aus deinem Schulunterricht ist :smile:

Erstens sind es nur seine Meisterwerke, die diese Beliebtheit geniessen, also „Die Entführung“, „Figaro“, „Don Giovanni“ und „Die Zauberflöte“. Bedingt gehört dazu noch „Cosi“. Zum Beispiel „Idomeneo“ und „Titus“ gehören dazu aber nicht.

Zweitens sind die genannten Werke ein non-plus-ultra Stand der Opernkunst. Die Menschengestaltung, die theatralische Wirksamkeit, die tiefe Botschaft sind hier genial, also auf höchstmöglichem Level. Sie vermitteln uns Gefühle, das innere Leben in ihrer Entwicklung innerhalb des Bühnengeschehens nicht nur aus der Zeit der Entstehung, sondern auch von uns selbst, auch heute.

Drittens egal wie kurz oder lang ich das erzähle, der einzige Weg zum Verstehen von diesen längst allgemeinen Binsenwahrheiten führt nicht an der Musik selbst vorbei. Du wirst es verstehen, nur wenn du diese Werke kennst.

Gruß

hallo peet

danke für deine hilfe :smile:

ich gehe mal davon aus, daß es keine Frage aus deinem
Schulunterricht ist :smile:

klar ist das eine frage aus dem schulunterricht - das kann ich auch offen und ehrlich zugeben, denn wie du so schön sagst:

Du wirst es verstehen, nur wenn du diese Werke kennst.

als schülerin habe ich diese werke nicht daheim auf cd um sie mir anhören zu können und mit dem besorgen der musik ist es auch nicht so einfach wenn die frage von freitag auf montag gestellt wird :frowning:
da bliebe mir nur die möglichkeit die musik aus dem netz runterzuladen - aber ob das eine variante wäre? ich glaube da würdest du mit mir übereinstimmen, wenn ich sage, dass man sich die musik wenn man sie hören möchte selber im laden besorgen soll und nicht im netz runterladen, was ja eigendlich illegal ist.

da kann ich jetzt nur hoffen, dass wir in die ein oder andere oper im unterricht wenigstens kurz reinhören.

bis dann
chris

jaja, so verbreitet man halbweisheiten.
was verstehst du unter „seine meisterwerke“, weas unter „non plus ultra stand“?
die von dir beschirbene arbeit an den personen und rollen stammen von seinen librettisten (und das waren bestimmt meister ihres faches, allen voran lorenzo da ponte).
und sei mir nicht, bös, aber so einen unfug, wie deinen satz mit „sie vermitteln uns gefühle …“ hab ich noch nie gelesen.
gern bin ich bereit, über mozart, seine werke, seine librettisten, zu diskutieren. aber bitte in ernster form, getragen von wissen, gesicherter erkenntnis und der freude an seiner musik.
mfg
pepe da ponte

hallo chris

mozarts werke sind deshalb so beliebt und unsterblich geworden, weil er und seine textautoren es meisterhaft verstanden haben, die menschen und ihre gefühle nicht nur eindimensional zu schildern (gut und böse, arm und reich, fleissig und faul …), sondern er und seine librettisten, speziell lorenzo da ponte, haben soziale probleme (figaro, cosi, don giovanni) in einer für die damalige zeit völlig neuen weise aufgegriffen und verarbeitet. sie haben es gewagt, themen anzusprechen, die den normalsterblichen tabu waren. sie haben aber auch gezeigt, dass es für viele fragen und probleme keine endgültigen lösungen gibt (bzw geben kann - ein psychologisches problem). das alles hat mozart in eine musikalische form(ensprache) gefasst, die vorher und auch nachher in dieser meisterschaft nicht mehr erreicht wurde. um ihn zu verstehen, genügt es nicht, nur die opern zu hören, sie erschliessen sich einem erst nach zahlreichen „anhörungen“, nach dem lesen der libretti und auch nach dem verstehen der geschichte der beginnenden neuzeit, der aufklärung, des anfangs der modernen wissenschaft, der künste. nicht zufällig lebten damals goethe, schiller, lessing …
wenn du einmal anfängst, dich näher mit der materie zu beschäftigen, wird auch dich der „virus oper“ erfassen, eine leidenschaft fürs ganze leben. und es wird dir dabei sicher nicht fad werden, es soll angeblich über 58.000 opern geben.

mit herzlichen grüsssen
pepe da ponte

Hi! :smile:

danke für deine hilfe :smile:

Gern geschehen.

ich gehe mal davon aus, daß es keine Frage aus deinem
Schulunterricht ist :smile:

klar ist das eine frage aus dem schulunterricht - das kann ich
auch offen und ehrlich zugeben,

Das spricht für dich.

da bliebe mir nur die möglichkeit die musik aus dem netz
runterzuladen - aber ob das eine variante wäre? ich glaube da
würdest du mit mir übereinstimmen, wenn ich sage, dass man
sich die musik wenn man sie hören möchte selber im laden
besorgen soll und nicht im netz runterladen, was ja eigendlich
illegal ist.

Darüber wollen wir hier nicht diskutieren :smile: Ich kann mir so nebenbei gut vorstellen, am Wochenende die Arie des Tamino aus „Der Zauberflöte“ auf einem näher nicht beschreibenden Weg kennenzulernen, um dann am Montag die komplette Operaufnahme zu kaufen. Du erkennst diese Arie an den ersten Worten „Dies Bildnis ist bezaubernd schön“. Seit Jahrzehnten verwende ich diese Arie für den Einstieg der Studenten in Mozarts Welt. Da kann man alles wunderbar entdecken - wie er ein Gefühlsprozess in der Entwicklung schildert (ein junger Mann verliebt sich), wie er ihn uns zeigt, kommentiert, lässt uns mit seinen Augen sehen, wie er mit seinen Librettisten arbeitet, was er von der Aufklärungszeit hält usw. Und wie gesagt, das wirkt wie heute erschaffen.

da kann ich jetzt nur hoffen, dass wir in die ein oder andere
oper im unterricht wenigstens kurz reinhören.

Ganz bestimmt :smile:

Liebe Grüße

Hallo peet,

Erstens sind es nur seine Meisterwerke, die diese Beliebtheit
geniessen, also „Die Entführung“, „Figaro“, „Don Giovanni“ und
„Die Zauberflöte“. Bedingt gehört dazu noch „Cosi“.

Wobei sich doch langsam die Erkenntnis durchsetzt, dass auch „Così fan tutte“ zu den Meisternwerken zählt. Und gottseidank immer häufiger auf den Spielplänen erscheint.
Im Übrigen stimme ich dir voll und ganz zu.

Grüße
Wolfgang

Guten Morgen Wolfgang!

Wobei sich doch langsam die Erkenntnis durchsetzt, dass auch
„Così fan tutte“ zu den Meisternwerken zählt. Und gottseidank
immer häufiger auf den Spielplänen erscheint.

Eigentlich ja, das stimmt auch. Nur bleibt „Così“ eher ein elitäres Meisterwerk. Für den Anfang aus meiner Sicht ungeeignet, so brutal es auch klingt. :smile:

Liebe Grüße

OT Zauberflöte
Hi!

Darüber wollen wir hier nicht diskutieren :smile: Ich kann mir so
nebenbei gut vorstellen, am Wochenende die Arie des Tamino aus
„Der Zauberflöte“ auf einem näher nicht beschreibenden Weg
kennenzulernen, um dann am Montag die komplette Operaufnahme
zu kaufen.

Solltest du tatsächlich eine Aufnahme der Zauberflöte kaufen (musikalisch natürlich durchaus zu empfehlen), erwarte da bitte kein wie oben beschriebenes grandioses Libretto. Mozart schafft es zwar hervorragend, Gefühle in Musik auszudrücken, aber der Text, den sich Schikaneder da zusammengeschustert hat ( siehe auch http://www.impresario.ch/libretto/libmozzau.htm) ist meines subjektiven Erachtens nach selbst für eine mehr oder minder komische Oper Schund. Jeden Groschenroman-Schreiber würde es bei diesem Plot frösteln.
Da liegt denn auch der Vorteil an Mozarts italienischen Opern :wink:, bei denen das Libretto aber, wie ich meinen Vorschreibern gerne glaube (Ich selbst bin sowieso eher ein Anhänger der romantischen Oper, hab mich deshalb auch nicht so intensiv mit Mozart befaßt.), sehr viel besser sein muß.

Gruß
L.

danke
hallo,

habt mir super geholfen - danke!!

bis dann
chris

Hallo!

Solltest du tatsächlich eine Aufnahme der Zauberflöte kaufen
(musikalisch natürlich durchaus zu empfehlen), erwarte da
bitte kein wie oben beschriebenes grandioses Libretto. Mozart
schafft es zwar hervorragend, Gefühle in Musik auszudrücken,
aber der Text, den sich Schikaneder da zusammengeschustert hat
( siehe auch http://www.impresario.ch/libretto/libmozzau.htm)
ist meines subjektiven Erachtens nach selbst für eine mehr
oder minder komische Oper Schund. Jeden
Groschenroman-Schreiber würde es bei diesem Plot frösteln.

Darüber lässt sich streiten. Es gibt verschiedene Meinungen dazu. Ich bleibe bei der Meinung: „Es gehört mehr Bildung dazu, den Wert dieses Opernbuches zu erkennen, als ihn abzuleugnen“ (Goethe).

Da liegt denn auch der Vorteil an Mozarts italienischen Opern
:wink:, bei denen das Libretto aber, wie ich meinen Vorschreibern
gerne glaube (Ich selbst bin sowieso eher ein Anhänger der
romantischen Oper, hab mich deshalb auch nicht so intensiv mit
Mozart befaßt.), sehr viel besser sein muß.

Das habe ich nirgendwo gesagt. Egal ob’s da Ponte oder Schikaneder seine Librettisten waren, in jedem Fall hatte das letzte Wort Mozart selbst.

Gruß

Was? Schund???
„Bey einer Opera muß schlechterdings die Poesie der Musick gehorsame Tochter seyn …“ Mozart an seinen Vater 1781

So nebenbei…

Übergab freywillig den siebenfachen Sonnenkreis den Eingeweihten; diesen mächtigen Sonnenkreis trägt Sarastro auf seiner Brust. - Als ich ihn darüber beredete, so sprach er mit gefalteter Stirne: Weib! meine letzte Stunde ist da - alle Schätze, so ich allein besass, sind dein und deiner Tochter. - Der alles verzehrende Sonnenkreis, fiel ich hastig ihm in die Rede, - ist den Geweihten bestimmt, antwortete er: - Sarastro wird ihn so männlich verwalten, wie ich bisher. - Und nun kein Wort weiter; forsche nicht nach Wesen, die dem weiblichen Geiste unbegreiflich sind. - Deine Pflicht ist, dich und deine Tochter, der Führung weiser Männer zu überlassen.

Auf der Aufnahme die ich besitze fehlen gewisse (WICHTIGE!!!) Sätze dieses Abschnitts…
traurig…