MPEG2 abspielbar, TS automatisch auch?

Hallo.

Puh, was für ne Betreffzeile. Worum geht es im Detail? Ich bin super heiß auf den Panasonic DMP-BDT500. Ich finde nirgendwo den Hinweis, ob er Filme mit der Endung .ts abspielen kann. Ich hatte bisher keine Ahnung, dass TS ein Container für Videoformate ist. Alle meine Filme liegen im TS-Format vor. Bearbeite ich sie mit TS-Doctor, wird sozusagen der Container geöffnet und das Videoformat mpeg2 kommt ans Tageslicht. Ist die Bearbeitung beendet, liegen die fertigen Filme wieder im TS-Format vor. Alle meine aktuellen Geräte, auch 5 Jahre alte Fernseher kommen mit der TS-Endung zurecht.

Bedeutet das, wenn der Panasonic DMP-BDT500 mpeg2 Filme wiedergeben kann, auch das TS-Format erkennt? Ein wenig Kauderwelsch, aber ich bin sicher, ihr könnt meine Anfrage mühelos entschlüsseln? :sunglasses:

Gruß, warsteiner

Hallo!

Konkret kann ich wenig dazu sagen, was mit dem Panasonic so ist. Aber TS gibt es schon ne ganze Weile, es ist eigentlich davon auszugehen, daß heutige Hardware damit klar kommt.

Aber zur Erklärung:

Das Video auf einer DVD hat einen Anfang und ein Ende, und es ist davon auszugehen, daß man darin vor- und zurückspulen will. Außerdem muß das Videoformat sich nicht darum kümmern, wenn mal ein paar Bytes nicht lesbar sind, das ist eigentlich Aufgabe des Dateisystems. Das nennt man dann Programmstream (PS).

Videos, die digital z.B. über Sat empfangen werden, haben kein Anfang und kein Ende, und auch Spulen ist da eher nicht vorgesehen. Dafür müssen die Videos besser damit klar kommen, daß mal Aussetzer im Datenstrom vorkommen, sie enthalten daher viele… ehm… Reservedaten. Das ganze nennt sich dann Transportstream (TS).

Dabei sind sowohl PS als auch TS verschiedene Unterarten von MPEG2, das bei DVDs und Digitalfernsehn in SD-Qualität Standard ist. Für HD kann man es auch nehmen, aber da gibt es effizientere Codecs.

Die Endung .ts deutet zwar darauf hin, daß deine Videos vermutlich MPEG2 im Transportstream-Format sind (und du bestätigst das ja auch), aber das ist nicht absolut fest definiert. Genauso, wie AVI eigentlich gar nichts aussagt, da kann alles drin sein.

Im Grunde kommt es darauf an, daß das Gerät nun überhaupt weiß, daß .ts etwas sein könnte, was er abspielen kann, und dann darauf, ob er mit dem Codec was anfangen kann.
Beim Codec würde ich davon ausgehen, daß heutige Geräte das alle können, bei der Endung würde ich die Hand dafür nicht ins Feuer legen. Mit etwas Glück bringt dann die Änderung der Dateiendung was.

Ich hoffe, es geht für dich in Ordnung, wenn ich dich Mr. Wikipedia nenne. :sunglasses: Wow, was für eine detaillierte Antwort.

Genau, das habe ich des öfteren gelesen. Das gleiche gilt für TS. Diese Bezeichnungen sagen erst man nichts darüber, welche Formate sich im Container befinden. Zum Glück kann ich das, dank TS-Doctor, genau sagen. Der Panasonic ist aus dem Jahre 2012, einer meiner Fernseher aus 2011 und der andere ist aus auch 2012. Die kennen das TS-Format, wie gesagt.

Schwierig, schwierig. Was mache ich denn jetzt? Gebraucht ist der Player natürlich immer noch zu haben. Wäre er neu vom Händler, könnte ich ihn umtauschen, aber nicht von privat. Der oppo 93 stünde noch zur Wahl. Von dem weiß ich definitiv, dass er das TS-Format kennt. Aber dessen Preise liegen 70 bis 100 % über dem Panasonic. Ich weiß es nicht, trotzdem danke für deine Antwort.

Mr. Wikipedia… so hat mich noch keiner genannt :relaxed:

Ich hatte so um 2005 ne DBV-S-Karte, die natürlich im TS-Format aufzeichnen konnte. Damals hatte der Mediaplayer so seine Probleme damit. Bild und Ton waren häufig asynchron, und vorspulen, hmnaja.

Ich hatte damals ein Tool, das aus TS PS macht, und dann klappte es auch mit dem Mediaplayer. Das Tool war wahnsinnig schnell, vielleicht 1 Minute für 1 Stunde Film, und weil es eben all die „Reservedaten“ entfernte, waren die Videos hinterher auch ein gutes Stück kleiner. Frag mich aber nicht nach dem Namen, ist ne Weile her.

Du kannst deine Videos natürlich auch in ein anderes Format umcodieren. Du nutzt doch auch Linux? Da ist ffmpeg so der Standard, gibts aber auch für Win.
Ich würde sowas machen:

ffmpeg -i Originalvideo.ts -c:v libx264  -profile:v baseline -level 3.0 output.mp4

So sollte ein MPEG4 draus werden, das mit dem baseline sorgt für maximale Kompabilität. Die Videos sollten danach auch auf Smartphones laufen, und ein Bluray-Laufwerk sollte auch damit klar kommen. Schließlich ist MPEG4 eines der Formate, die von Bluray benutzt werden. Wie immer gilt aber: Erstmal ausprobieren.

Ja ich habe Linux und kann deinen Tipp gut gebrauchen. Hatte vor kurzem Handbrake über eine nicht ganz saubere Aufnahme laufen lassen. Dabei wurde es automatisch in MP4 konvertiert. Wenn ich google richtig verstanden habe, ist das auch ein Containerformat, in dem sich MPEG4 befinden kann.

Das Endergebnis war zwar eher durchwachsen, weil das Bildformat vom Original abwich, aber da kann man ja manuell nachhelfen.

Oh, da sachste was. Denn da fällt mir gerade ein, mein Metz Taros kann zwar .ts Filme wiedergeben, aber das vorspulen ist…weiß gar nicht, wie ich das nett sagen soll, sehr holprig. Am besten, ich probiere mal ein wenig, und konvertiere einen Film. Dann sehe ich ja, im wahrsten Sinne des Wortes, wie das Endergebnis funktioniert und aussieht.