MPU - Medizinisch Psyschologische Untersuchung

ich muss zur MPU, da ich meinen Führerschein auf Grund von Fahren unter Drogeneinfluss und Besitz von Drogen abgenommen bekommen habe; das ganze ist jetzt aber schon über 12 Jahr her.
letztens war ich zur MPU- Beratung, habe dem Verkehrspsychologen auch mein damaliges Gutachten aus der Toxikologie vorgelegt, in dem drin steht, was damals in meiner Blut- und Urinprobe gefunden wurde. 
wichtig zu erwähnen ist: in diesem Gutachten steht nur drin, dass ich Drogen konsumiert habe, aber nichts von Alkohol.
dieser Verkehrspsychologe von der MPU- Beratung meinte, ich muss einen einjährigen Abstinenznachweis vorlegen und das mit Drogen und Alkohol.
ich dachte, das gehört halt zusammen.
mittlerweile habe ich mir eine Begutachtungsstelle gesucht und von denen einen Vertrag zugeschickt bekommen und siehe da: 
man kann sich entweder auf Drogen oder auf Alkohol testen lassen, wie gesagt, ich dachte, man muss das zusammen machen, dass es gar nicht die Option gibt, entweder nur das eine oder das andere testen zu lassen.
wenn ich mich nur auf Drogen testen lasse, kostet mich das um einiges weniger, als wenn ich Drogen und Alkohol testen lassen muss.

nun meine Frage: in meinem Toxikologie- Bericht steht wie gesagt nichts von Alkoholkonsum drin, also warum soll ich einen Alkoholabstinenznachweis vorlegen ?
das wäre doch dasselbe, wie wenn jemand mit Alkohol am Steuer erwischt wird und derjenige muss sich doch dann auch nicht auf Drogen testen lassen ?!

das Problem ist, das selbst die MPU- Beratung eine Menge Geld kostet und ich habe das Gefühl, dass dieser Verkehrspsychologe der Begutachtungsstelle ein bisschen mehr Geld verschaffen wollte.

Hallo Narzistin,

ob Recht oder nicht Recht was der VP sagt kann man so nicht bewerten. 
Und ob der VP der MPU Stelle Geld verschaffen will, steht auch nur so im Raum, denn Du kannst zu jedem beliebig anderem Labor gehen, die für derartige Nachweise zugelassen sind. Und das ist nicht nur das eine Labor, da gibt es wesentlich mehr. Also der VP hat da gar keinen Einfluss.

Nun aber mal zum Sinn der MPU. Hier geht es nicht darum ob ich die MPU Sinnvoll oder nicht halte, sondern um den Sinn, also was geht bei der MPU vor.

Zuallererst halten die Dich für nicht fähig ein Fahrzeug im Verkehr zu führen.
Das hast Du u.a. denen nachgewiesen das Du unter Drogen gefahren bist. Dafür hast Du Deine Strafe erhalten und somit sollte gut sein. Aber ist es nicht. Die MPU zweifelt generell Deine Fähigkeit an.

So, und jetzt ist es an Dir, denen nachzuweisen, das Du eben jetzt geeignet bist ein Fahrzeug zu führen. Und für diese Nachweise hast Du mehrere Möglichkeiten, bzw. werden versch. Sachen abgeprüft.
u.a. Reaktionstest, ärztliche Untersuchung und Psychologengespräch.
Ich nehme jetzt mal an, Du bist Drogenfrei. Darunter verstehe ich auch den Alkohol, die MPU eben auch. Du kannst aber bei der MPU Stelle, bei der Du dich zur Überprüfung anmeldest auch im Vorfeld schon mal nachfragen. Übrigens, es gibt nicht nur den TÜV der sowas abnimmt, sondern auch private Unternehmen, die z.B. im Gegensatz zum TÜV auch Ton und Video Aufnahmen machen, um Dir bei der NAchweispflicht zu helfen.

So und jetzt geht es halt um den NAchweis, das Du mindestens ein Jahr Drogenfrei bist. Wenn Du das mit anderen Bescheinigungen auch Nachweisen kannst, z.B. Knastauffenthalt, Untersuchungen von anderen Ärzten usw.

Also DU musst nachweisen und die Zweifel, die die Führerscheinstelle hat aus dem Weg räumen.

Szenario: Du machst nur Drogennachweis, gehst zur MPU, zahlst Drogentest & MPU, jetzt kannst Du nicht überzeugen, z.B. wegen Alkoholkonsum, Ergebnis negative MPU. Neuen Termin ausmachen, ein Jahr wieder Abstinenznachweis jetzt aber Drogen UND Alkohol, und was zahlst Du jetzt ?

Wie gesagt, über Sinn und Unsinn brauchen wir uns nicht unterhalten, aber so ticken die bei den MPU Stellen nun mal.

LG vom ali

Hi Ali,
vielen Dank für die Antwort.
Das Prozedere mit der MPU ist mir schon klar, aber nicht so klar ist mir, warum ich Alkohol auch testen lassen muss ?! Wie gesagt, jemand, der wegen Fahren unter Alkoholeinfluss den Führerschein abgenommen bekommt, muss ja auch keinen Abstinenznachweis für Drogen liefern ?!
Aber dass ich das auf andere Art nachweisen kann, ist eine super Idee, denn ich bin seit fast 2 1/2 Jahren wegen einer (mittlerweile ausgeheilten) Hepatitis C in ärztlicher Behandlung und anhand der Blutuntersuchungen ist ja auch ersichtlich, dass ich keinen Alkohol konsumiert habe.
Also vielen Dank für diesen Gedanken, da werd ich mich mal schlau machen !

Grüße, Narzistin

So ganz unrecht hast Du mit Deiner Vermutung sicher nicht. Die ganzen Psxchologen wollen nämlich auch leben. Aber entscheidend ist was die Führerscheinstelle verlangt. Ich habe einige Fälle kennengelernt, die haben ihren Schein nach ca. 12 Jahren ohne MPU wieder bekommen. Vielleicht gehst Du erstmal zur FS-Stelle und erkundigst Dich, bzw. beantragst diie Wiedererteilung Deiner Fahrerlaubnis. Dann siehst Du klar weiter, was erforderlich ist und was nicht. Viel Erfolg.

ich war schon auf der Führerscheinstelle vom Bürgeramt und hab die Wiedererteilung der Fahrerlaubnis beantragt und die meinten, ich muss auf jeden Fall zur MPU, weil 2009 die Verjährungsfrist von 10 Jahren auf 15 Jahre angehoben wurde und mein letztes Gerichtsurteil war im Februar 2002, also falle ich zeitlich da auf jeden Fall rein :frowning:
vielen Dank für deine Antwort !

Hallo,

Droge ist Droge. Da sieht der Gesetzgeber keinen großen Unterschied.
Wichtig ist auf jeden Fall einen Vorbereitungskurs zu besuchen, in dem das Gespräch trainiert wird.

In der MPU darf eh nur anlassbezogn überprüft werden. In dem Fall sind es Drogen gewesen. Du solltest dir auf jeden Fall Gedanken auch zu deinem Alkoholkonsum machen, wegen Suchtverlagerung etc.
Aber ein Abstinenznachweis für Alkohol brauchst du nicht!
chatti

genau das denke ich ja auch, dass ich den Nachweis für Alkoholabstinenz nicht brauche, weil in dem Gutachten von damals nichts davon drin stand.
eine Suchtverlagerung auf Alkohol ist absolut ausgeschlossen, ich hab damals nicht getrunken und heute genauso wenig, weil´s mir einfach nicht schmeckt.
ich werd mal nachfragen, was das bei meiner Hausärztin kostet, denn der Verkehrspsychologe sagte, falls ich eine Haaranalyse zum Abstinenznachweis mache, muss ich alle 2 Monate zum Hausarzt, weil man Alkohol über die Haare nicht nachweisen kann und wenn das billiger ist, dann mache ich das Drogenscreening beim MPI und den Alkoholnachweis (zur Sicherheit) beim Hausarzt.
vielen Dank für deine Antwort !