MRT der LWS hilfe

Hallo!
Kann mir jemand den Befund übersetzten bzw sagen was ich habe?

Anamnese/ Indikation:

  1. Klinische Angaben(Überweiser): Zustand nach Spondylodese L5/S1; jetzt wieder Schmerzen links; Fußheberparese links
  2. Klinische Angaben (Patient): Rückenschmerzen seit ca anderthalb Monaten akut mit Ausstrahlung ins linke Bein und Missempfindungen im linken Bein
    Befund:
    Erhaltene Lordose. Keine wesentliche Seitauslenkung. Regelrechtes vorderes und hinteres Alignement.Keine Spondylolisthesis.Keine malignomsuspekte fokale knöcherne Läsion. Keine Fraktur.Unauffälliges kaudales Myelon. Kein pathologisches Myelonsignal. Kein intraspinaler Prozess. Unauffällige Cauda equina.
    BWK 10-LWK3: Keine höhergradig degenerativen Veränderungen der Bandscheiben und kleinen Wirbelgelenke. Kein seitendifferenter Bandscheibenvorfall. Keine Neuralstrukturkompression. Keine Foraminalstenosen. Keine Spinalkanalstenosen.
    LWK 3 / 4: Chondrose mit beginnender Dehydrierung der Bandscheibe. Minimale Bandscheibenprotusion ohne Neuralstrukturkompression. Fragliche minimale Retrolisthesis Meyerding Grad I. Keine Foraminalstenose. Keine Spinalkanalstenose. Beginnende Facettengelenksarthrosen.
    LWK4 /5: Keine höhergradig degenerativen Veränderungen der Bandscheiben. Kein seitendifferenter Bandscheibenvorfall. Keine Neuralstrukturkompression. Keine Foraminalstenosen. Keine Spinalkanalstenose. Beginnende Facettengelenksarthrosen.
    LWK5/SWK1: Zustand nach Spondylodese transpedikulär eingebrachten Schrauben. Dadurch bedingt deutliche metallbedingte Suzeptibilitätsartefakte mit eingeschränkter Beurteilbarkeit des Bewegunssegmentes. Kein Rezidivbandscheibenvorfall. Regelrechte Weite des Spinalkanals. Epidurale narbige Veränderungen beidseits. Narbige Verziehungen des Spinalkanals. Freies Neuroforamen rechts. Freies Neuroforamen links. Hier jedoch im Seitenvergleich deutlich verdickte Nervenwurzel L5 links. Mäßige Facettengelenksarthrosen.
    Beurteilung:
    Zustand nach Spondylodese LWK5/SWK 1 ohne Hinweis auf einen REzidivbandscheibenvorfall. Auffällig verdickte linke Nervenwurzel L5 im Neuroforamen LWK5/SWK1 links. Mechanische Irritation? Schraubenlage? Begleitende mäßige Facettengelenksarthrosen beidseits. Keine höhergradig degenerativen Veränderungen im Bewegungssegment LWK4/5. Besonders auch kein Bandscheibenvorfall. Allenfalls hier beginnende Facettengelenksarthrosen. Chondrose LWK 3/ 4 mit minimaler Bandscheibenprotusion und beginnende Facettengelenksarthrosen. Fragliche minimale Retrolisthesis Meyerding Grad 1. Gegenbenenfalls additive projektionsradiographische dynamische Untersuchung in Ante- und Retroflexion erwägen.

Mein Arzt sagt es wäre alles ok

Kann ich gegen die Schmerzen und Missempfindungen irgendetwas unternehmen?

Hallo Myntha,

ich kann dir das auch nicht übersetzen, gehe aber mal davon aus, das die Aussage deines Arztes stimmt, das alles in Ordnung ist, du also nichts kaputtmachen kannst.

Meinem Mann, der erhebliche Befunde hat, hilft Schwimmen. Alle zwei bis drei Tage 45 Minuten.
Die Besserung wurde nach 6 Wochen merkbar. Wenn er z.B. wegen Erkältung mal ausfallen lassen muß, merkt er es schon nach einer Woche.

Gute Besserung
MissSophie

Hallo,
_ich bin Physiker, daher kann ich zwar technisch ein MR erklaeren, aber keine Befunde interpretieren. Hierfuer wuerde ich generell empfehlen, lieber einen 2. Arzt aufzusuchen, als auf Diagnosen aus einem Online-Forum zurueckzugreifen, da diese bestenfalls unvollstaendig (da bisherige Untersuchungen/Anamnese unbekannt) , schlimmstenfalls aber falsch sind.

Gruss,
Volker_

Guten Morgen
Guter, ausführlicher Befund. Die meisten Bandscheiben sehen offenbar gut aus - oder haben zumindest nur leichte Abnutzungserscheinungen. Das letzte Bandscheibenfach (LWK5/SWK1) wurde offenbar schon einmal operiert und verschraubt - warum?
Einen (neuen) Bandscheibenvorfall gibt es dort so wie es aussieht nicht - danach sucht man primär bei Schmerzen die in die Beine ausstrahlen. Bei einer „Fussheberparese“ = Lähmungserscheinungen/Kraftschwäche ist häufig die 5. Nervenwurzel geschädigt bzw. gereizt, also die Wurzel, die unter der Bandscheibe LWK5/SWK1 aus dem Rückenmarkskanal austritt. Diese ist im MRT so wie es aussieht verdickt. Das muss nicht heissen, kann aber unter Umständen auch auf eine entzündliche Reizung hindeuten (Radikulitits). Was natürlich aus dem aktuellen MRT nicht abzulesen ist, ob diese Veränderungen neu sind oder schon vorher bestanden - schliesslich war da ja wohl schon mal ein Problem…
Zur Kernfrage was tun: Aus der Ferne natürlich nur grob zu sagen. Entscheidend ist eigentlich die muskuläre Stabilisierung. Z.B. Schwimmen, wie auch schon in einer Antwort beschrieben, manche profitieren von Trampolinhopsen (vorsichtig). Am Besten wäre eine physiotherapeutische Anleitung. Und dann natürlich schmerztherapeutische Massnahmen (Tabletten/Spritzen).

Gute Besserung
Smax

Eine sehr gute Erklärung.

Was mir noch aufgefallen ist, es besteht der Verdacht eines Gleitwirbels (Meyerding 1 - die niedrigste Ausprägung).

Was ist mit Sport, Bewegung und Muskelaufbautraining? Du solltest vor allem die tiefliegende Muskulatur ordentlich trainieren und kräftigen. Ggf. einen Physiotherapeuten nach Übungen fragen.

Hallo,

Hallo, ich werde mal versuchen, den Befund etwas zu erklären.

LWK5/SWK1: Kein erneuter Bandscheibenvorfall im bereits versteiften Segment (LWK5/SWK 1), jedoch eine auffällig verdickte linke Nervenwurzel an L5 am Nervenaustrittskanal links (Neuroforamen), die evtl. von einer Reizung rührt. Der Radiologe vermutet hier wohl als Ursache eine Irritation durch das Metall , bzw. eine falsche Schraubenlage, da dies nach Versteifungen häufiger auftritt. Dies kann er auch nur vermuten, da beim MRT die Bilder bedingt durch das vorhandene Metall immer etwas „verzerrt“, also unklar werden. Das kann man leider mit der heutigen Technik noch nicht vermeiden. Begleitende, geringe Arthrose der kleinen Wirbelgelenke auf beiden Seiten der Wirbelsäule (Facettengelenksarthrosen beidseits), was jedoch ab einem gewissen Alter völlig normal ist.

Im LWK 3/ 4 zeigt sich eine Chondrose , eine altersgemäße, normale Abnutzungserscheinung des Knorpels mit minimaler Vorwölbung der Bandscheibe (Bandscheibenprotusion), die jedoch keine Nerven einengt und ebenfalls beginnender Arthrose der kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenksarthrose). Der Radiologe ist sich nicht ganz sicher, ob hier evtl. ein Wirbelgleiten in der Anfangsstufe vorliegt (fragliche minimale Retrolisthesis Meyerding Grad 1). Dies müsste ggf. mit einer weiteren, speziellen radiologischer Untersuchung festgestellt werden, wobei es meiner Meinung nach unwahrscheinlich ist, dass die momentanen Beschwerden hieraus resultieren.

LWK4 /5: Hier zeigt sich ebenfalls eine beginnende Arthrose der kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenksarthrosen)

Fazit der Untersuchung ist meiner Meinung nach, dass die Schmerzen, sowie die Missempfindungen höchstwahrscheinlich auf die gereizte Nervenwurzel im versteiften Segment LWK5/SWK1 zurück zu führen sind. Das Urteil des Orthopäden, es sei alles i.O. ist somit von ihm vorschnell getroffen worden, rührt aber wohl daher, dass ER selbst hier nichts weiter untersuchen, bzw. tun kann, um Ihnen zu helfen. Hier müssten Sie sich erneut an Ihren Operateur wenden, der jedoch vermutlich auch behaupten wird, dass die geleistete Arbeit völlig in Ordnung sei. Welcher Operateur gibt schon freiwillig zu, dass der keine einwandfreie Arbeit geleistet hat???!!! Wenn Sie die Beschwerden nicht mehr aushalten können/möchten, kann ich Ihnen wirklich nur an, sich an eine spezielle Wirbelsäulenklinik zu wenden, die sich mit nicht genügenden oder gar verpfuschten Operationsergebnissen bestens auskennen. Hier kann ich aus eigener Erfahrung nur die Werner-Wicker-Klinik in Bald Wildungen empfehlen aber es gibt natürlich auch noch einige andere. Meistens liegen diese jedoch leider einige 100Km vom eigenen Wohnort entfernt. Trotzdem lohnt sich der Weg, weil man später wenigstens schmerzfrei ist. Eine Ärzte- und Krankenhaus-Odyssee am Wohnort kann man sich getrost sparen, da sie letztlich bei einer bereits erfolgten Versteifung auch zu nichts führt. Die meisten trauen sich an eine Versteifung nicht mehr heran oder es folgen endlose Versuche mit Infiltrationen und Spritzen, die doch nichts bringen, außer dass sie dem Arzt Geld bringen. All diese Erfahrungen habe ich selbst machen müssen, um dies jetzt schreiben zu können.
Ich wünsche Ihnen Kraft für die sicher schwere aber richtige Entscheidung einer guten Wirbelsäulenklinik und dass Ihre Schmerzen dann auch bald ein Ende haben.
Herzliche Grüße
Gabriele

Hallo,

Gegenbenenfalls additive projektionsradiographische dynamische Untersuchung in :Ante und Retroflexion erwägen.

Damit du weißt, was das ist:
So etwas wird in einer radiologischen Abteilung, in der ich vor Kurzem famulierte, durchgeführt.
Der Patient wird ins Rückenmark gepiekt, in das Hirnwaser ums Rückenmark herum wird Kontrastmittel gegeben. Anschließend wird der Patient durchleuchtet (quasi einige Röntgenbilder gemacht) und nimmt verschiedene Positionen an (vornüber beugen und nach hinten lehnen; das ist im MRT nicht möglich), um zu gucken, wieviel Platz das Rückenmark bei bestimmten Bewegungen, die er ausführt, hat.

Das ist ein invasives Verfahren mit Infektions-, Blutungs- und Funktionsausfallrisiko, sowie eine strahlenbelastende Untersuchung. Die Risiken sind überschau, eher unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.

Grüße
Liete