MSN Verteilung 4 B-Kanäle

Hallo Zusammen!

Ich versuche mein Problem direkt an einem Beispiel zu beschreiben.

Ich habe eine Telefonanlage, die zwei externe S0 Busse unterstützt. An der Telefonanlage sind 6 Telefone angeschlossen.

Im Moment habe ich drei MSN-Rufnummern: z.B.
1234 (MSN 1)
2589 (MSN 2) - FAX
7869 (MSN 3) - Einwahlverbindung

Im Moment ist es noch so, dass jeweils nur zwei Teilnehmer gleichzeitig telefonieren können, da wir bis jetzt nur einen S0-Bus haben.

Was passiert, wenn ich noch einen zweiten S0-Bus hinzufüge? Kann man einen zweiten Mehrgeräteanschluss bei der Telekom mit den selben MSN-Nummern beantragen? Ziel soll es sein, dass die B-Kanäle von der Telefonanlage je nach Bedarf aufgeteilt werden.

Also: 2 Personen telefonieren über die MSN1 und trotzdem können noch Anrufer diese Nummer wählen und erhalten kein Besetztzeichen
Oder: 3 Personen telefonieren über die MSN1

Ich hoffe, dass das Problem halbwegs verstanden wird und bin gespannt auf Eure Antworten.

Vielen Dank!
Stephan

Hallo,

bei deiner Frage ergeben sich zwei Teilkomponenten:

Ausgehend ist es mit einem zweiten Basisanschluss bei passender Telefonanlage kein Problem, dass unabhängig von den belegten MSNs ein dritter Kanal belegt werden kann. Die Anlage sucht sich dann einfach den nächsten freien Kanal. Willst Du mit einer bestimmten MSN nach draußen gehen, kannst Du auch gezielt einen Anschluss wählen (wenn der frei ist).

Eingehend klappt die Sache allerdings nicht. Sind zwei Gespräche über die MSNs eines Anschlusses aufgebaut, dann sind die diesem Anschluss zugeordneten MSNs nicht mehr von außen anwählbar und bekommen ein besetzt signalisiert. Man müsste dann bei Kenntnis der weiteren MSNs (des zweiten Basisanschlusses) hierüber erneut anwählen.

Da diese Situation natürlich für größere Anlagenverwender untragbar ist, gibt es neben dem Basisanschluss auch noch die Variante des Anlagenanschlusses. Hierbei erhalten dann alle Anschlüsse die selben MSNs und Du kannst vier parallel einkommende Gespräche auf der selben MSN führen.

Nachteil der Geschichte ist aber, dass Du für einen Anlagenanschluss durchwahlfähige Nummern brauchst. D.h. wenn Du jetzt nachträglich umschalten lässt, wirst Du mit ziemlicher Sicherheit deine bisherigen Rufnummern verlieren. Allerdings kann man sich damit behelfen, dass man sie in der Vermittlungsstelle dann noch für gewisse Zeit auf die neue Nummer umleiten lässt. Ist aber natürlich eine Frage der Kosten.

Gruß vom Wiz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Wiz,

danke für deine schnelle und verständliche Antwort. Ich vermute, dass wenn sich die Anlage einen freien B-Kanal sucht im schlechtesten Fall auch eine falsche Rufnummer beim Anrufer angezeigt wird. Oder kann die übermittelte Rufnummer unabhängig vom S0-Bus sein?

Viele Grüße

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo nochmal,

danke für deine schnelle und verständliche Antwort. Ich
vermute, dass wenn sich die Anlage einen freien B-Kanal sucht
im schlechtesten Fall auch eine falsche Rufnummer beim Anrufer
angezeigt wird. Oder kann die übermittelte Rufnummer
unabhängig vom S0-Bus sein?

Grundsätzlich kann man übermitteln was man will. Allerdings muss die Anlage die freie Einstellung unterstützen. Viele kleinere Anlagen können dies nicht. Da heißt es dann nachhaken, bevor man einkauft.

Gruß vom Wiz

Sofern die TK-Anlage einen zweiten ISDN-Basisanschluss aufnehmen kann, gibt es keine größeren Probleme. Ein kleineres gibt es, aber dazu am Ende…

Die einfachste Vorgehensweise ist diese:

Du beauftragst einen weiteren Mehrgeräteanschluss und legst ihn auf die TK-Anlage. Diese neue ISDN-Leitung bringt eigene Rufnummern mit, die mit den schon vorhandenen Rufnummern der bestehenden ISDN-Leitung nichts zu tun haben. Das spielt aber keine Rolle.
Die Rufverteilung für die neuen MSNs muss natürlich entsprechend erweitert werden. Das ist aber kein besonderes Thema und wird sowieso erst dann aktuell, wenn die neue ISDN-Leitung geschaltet ist.
Für die fragliche MSN der bestehenden ISDN-Leitung beauftragst Du beim Leitungsanbieter eine sofortige Weiterschaltung im Amt im Besetztfall auf eine MSN der neuen ISDN-Leitung; man nennt das auch „Überlauf“. Der Anrufer bekommt von dieser Weiterleitung nichts mit. Die MSN der neuen ISDN-Leitung, auf welche weitergeleitet wird, klingelt gemäß der Programmierung der TK-Anlage, die noch nachgeleistet werden muss.

Das kleine Problem:
Die abgehende Rufnummernanzeige wird nur dann richtig funktionieren, solange die schon bestehende ISDN-Leitung zum Rauswählen benutzt wird. Sollten aber diese beiden Kanäle schon durch bestehende Gespräche belegt sein, findet die Wahl über die neuen ISDN-Leitung statt. Und die hat - wie bereits erwähnt - ihre eigenen Rufnummern, mit denen sie beim Angerufenen angezeigt wird. Also erscheint beim Angerufenen eine Rufnummer der neuen ISDN-Leitung.
Nun kann man entweder die abgehende Rufnummernanzeige komplett sperren (lieber keine Rufnummernanzeige als eine falsche), oder der Leitungsanbieter muss in der Vermittlungsstelle das kostenpflichtige Leistungsmerkmal CLIP no screening einrichten. Dann kann - sofern die TK-Anlage das unterstützt - abgehend eine beliebige MSN angezeigt werden, die sich von den tatsächlichen MSNs der aktuell belegten ISDN-Leitung unterscheidet. Damit kann auch eine abgehende Wahl von der neuen ISDN-Leitung so angezeigt werden, als wäre sie von der alten erfolgt.

Gruß!
Tino

teilrichtig

Eingehend klappt die Sache allerdings nicht. Sind zwei
Gespräche über die MSNs eines Anschlusses aufgebaut, dann sind
die diesem Anschluss zugeordneten MSNs nicht mehr von außen
anwählbar und bekommen ein besetzt signalisiert. Man müsste
dann bei Kenntnis der weiteren MSNs (des zweiten
Basisanschlusses) hierüber erneut anwählen.

Das ist zutreffend für die Standardsituation mit einer Standardlösung. Einen erweiterten Lösungsansatz habe ich im separaten Posting beschrieben.

Gruß!
Tino

Grundsätzlich kann man übermitteln was man will. Allerdings
muss die Anlage die freie Einstellung unterstützen.

Das reicht nicht. Der Leitungsanbieter muss diese kostenpflichtige Leistungsmerkmal ebenfalls unterstützen und einrichten.

Gruß!
Tino

Hallo,

Für die fragliche MSN der bestehenden ISDN-Leitung beauftragst
Du beim Leitungsanbieter eine sofortige Weiterschaltung im
Amt im Besetztfall
auf eine MSN der neuen ISDN-Leitung;
man nennt das auch „Überlauf“. Der Anrufer bekommt von dieser
Weiterleitung nichts mit. Die MSN der neuen ISDN-Leitung, auf

Sehr schön geschriebener Artikel, meines Wissens ist aber genau diese Rufumleitung kostenpflichtig, von daher kann es schon einige Euros kosten wenn dies häufiger vorkommt.
Früher bot die Telekom eine Möglichkeit an, mit einer Nummer mehrere Mehgeräteanschlüsse zu betreiben (wohl nach dem ähnlichen Prinzip wie o.g.). Kann sich aber im Zuge der Privatisierung geändert haben …

Gruß aus Hamburg
Knud Schiffmann
http://internet-partner.de

…meines Wissens ist aber genau diese Rufumleitung kostenpflichtig,
von daher kann es schon einige Euros kosten wenn dies häufiger
vorkommt.

Kostenfrei wird es nicht abgehen. Die Konditionen wären natürlich noch zu erfragen. Aber ich glaube, das wird als Leistungsmerkmal pauschal abgerechnet und nicht - wie bei einer temporären Umleitung - über einen Takt.

Früher bot die Telekom eine Möglichkeit an, mit einer Nummer
mehrere Mehgeräteanschlüsse zu betreiben (wohl nach dem
ähnlichen Prinzip wie o.g.). Kann sich aber im Zuge der
Privatisierung geändert haben …

Die gibt es auch heute noch. Nur ist es im Durchwahlzeitalter sehr selten geworden und auch nur für Firmenumgebungen interessant, die ein steigendes Telefonvolumen bewältigen müssen, aber auf keinen Fall ihre alte Rufnummer hergeben wollen.
Das sind Sammelaschlüsse mit einer einzigen Rufnummer, die sich - wie Anlagenanschlüsse - auf mehrere NTBAs verteilen. Nur haben sie keine Durchwahl, sondern eine ganz normale Rufnummer, die von außen wie eine normale MSN aussieht. Technisch wird ein Sammelanschluss vermittlungsseitig auch eingerichtet wie ein Anlagenanschluss.

Gruß!
Tino

Vielen Dank für eure hilfreichen Informationen!

…meines Wissens ist aber genau diese Rufumleitung kostenpflichtig,
von daher kann es schon einige Euros kosten wenn dies häufiger
vorkommt.

Kostenfrei wird es nicht abgehen. Die Konditionen wären
natürlich noch zu erfragen. Aber ich glaube, das wird als
Leistungsmerkmal pauschal abgerechnet und nicht - wie bei
einer temporären Umleitung - über einen Takt.

Laut Aussage der T-Com fällt für eine Anrufweiterschaltung im Besetztfall jedes Mal eine Gebühr an. Und zwar in Höhe der Kosten, welche bei einem normalen Telefonat anfallen würden. Also in meinem Fall ein Ortsgespräch.

Früher bot die Telekom eine Möglichkeit an, mit einer Nummer
mehrere Mehgeräteanschlüsse zu betreiben (wohl nach dem
ähnlichen Prinzip wie o.g.). Kann sich aber im Zuge der
Privatisierung geändert haben …

Die gibt es auch heute noch. Nur ist es im Durchwahlzeitalter
sehr selten geworden und auch nur für Firmenumgebungen
interessant, die ein steigendes Telefonvolumen bewältigen
müssen, aber auf keinen Fall ihre alte Rufnummer hergeben
wollen.
Das sind Sammelaschlüsse mit einer einzigen Rufnummer, die
sich - wie Anlagenanschlüsse - auf mehrere NTBAs verteilen.
Nur haben sie keine Durchwahl, sondern eine ganz normale
Rufnummer, die von außen wie eine normale MSN aussieht.
Technisch wird ein Sammelanschluss vermittlungsseitig auch
eingerichtet wie ein Anlagenanschluss.

Gruß!
Tino

Laut Aussage der T-Com fällt für eine Anrufweiterschaltung im
Besetztfall jedes Mal eine Gebühr an. Und zwar in Höhe der
Kosten, welche bei einem normalen Telefonat anfallen würden.
Also in meinem Fall ein Ortsgespräch.

Das ist ja ein Mist! Dann wird das Ganze natürlich unrentabel.

Tino

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Sofern die TK-Anlage einen zweiten ISDN-Basisanschluss
aufnehmen kann, gibt es keine größeren Probleme. Ein kleineres
gibt es, aber dazu am Ende…

Die TK-Anlage kann einen zweiten exteren Anschluss aufnehmen.

Die einfachste Vorgehensweise ist diese:

Du beauftragst einen weiteren Mehrgeräteanschluss und legst
ihn auf die TK-Anlage. Diese neue ISDN-Leitung bringt eigene
Rufnummern mit, die mit den schon vorhandenen Rufnummern der
bestehenden ISDN-Leitung nichts zu tun haben. Das spielt aber
keine Rolle.
Die Rufverteilung für die neuen MSNs muss natürlich
entsprechend erweitert werden. Das ist aber kein besonderes
Thema und wird sowieso erst dann aktuell, wenn die neue
ISDN-Leitung geschaltet ist.
Für die fragliche MSN der bestehenden ISDN-Leitung beauftragst
Du beim Leitungsanbieter eine sofortige Weiterschaltung im
Amt im Besetztfall
auf eine MSN der neuen ISDN-Leitung;
man nennt das auch „Überlauf“. Der Anrufer bekommt von dieser
Weiterleitung nichts mit. Die MSN der neuen ISDN-Leitung, auf
welche weitergeleitet wird, klingelt gemäß der Programmierung
der TK-Anlage, die noch nachgeleistet werden muss.

Das kleine Problem:
Die abgehende Rufnummernanzeige wird nur dann richtig
funktionieren, solange die schon bestehende ISDN-Leitung zum
Rauswählen benutzt wird. Sollten aber diese beiden Kanäle
schon durch bestehende Gespräche belegt sein, findet die Wahl
über die neuen ISDN-Leitung statt. Und die hat - wie bereits
erwähnt - ihre eigenen Rufnummern, mit denen sie beim
Angerufenen angezeigt wird. Also erscheint beim Angerufenen
eine Rufnummer der neuen ISDN-Leitung.
Nun kann man entweder die abgehende Rufnummernanzeige komplett
sperren (lieber keine Rufnummernanzeige als eine falsche),
oder der Leitungsanbieter muss in der Vermittlungsstelle das
kostenpflichtige Leistungsmerkmal CLIP no screening
einrichten. Dann kann - sofern die TK-Anlage das unterstützt -
abgehend eine beliebige MSN angezeigt werden, die sich von den
tatsächlichen MSNs der aktuell belegten ISDN-Leitung
unterscheidet. Damit kann auch eine abgehende Wahl von der
neuen ISDN-Leitung so angezeigt werden, als wäre sie von der
alten erfolgt.

Gruß!
Tino

Nach Aussagen der T-Com funktioniert CLIP no screening nur bei Teilnehmern mit einem ISDN-Anschluss. Analoge TN bekommen die abgehende MSN angezeigt.

Ist es vielleicht sinnvoll einmal in den „saueren Apfel zu beißen“ und von einem Mehrgeräteanschluss zu einem Anlagenanschluss zu wechselen?

Viele Grüße
Stephan

Laut Aussage der T-Com fällt für eine Anrufweiterschaltung im
Besetztfall jedes Mal eine Gebühr an. Und zwar in Höhe der
Kosten, welche bei einem normalen Telefonat anfallen würden.
Also in meinem Fall ein Ortsgespräch.

Hallo,

mal abgesehen davon kannst Du natürlich auch noch 2-3 mal bei der T-Com anrufen und wirst erstaunt feststellen, dass es zwischen nichts oder ehöht kostet :smile:

Aber man muss sich das natürlich durchrechnen. Dieser Fall tritt ja nur dann auf wenn ein drittes Gespräch reinkommt.

Die TK-Anlage kannst Du (je nach Qualität der Anlage) so programmieren dass sie ausgehend immer den 2. Anschluss verwendet, also erst beim 3. Gespräch auf den 1. Anschluss zugreift.

Dann wird es also kostenpflichtig sobald 3 Menschen auf einmal anrufen. Bei 4 B-Kanälen kann das nicht wirklich häufig sein?! Kommt halt auch drauf an ob mehr ein oder ausgehend telefoniert wird.

Man könnte jedoch die Kosten begrenzen?! in dem man eine Flatrate wählt. Da es sich bei den Umleitungen in jedem Fall um Ortsgespräche handelt, ist ggf. der Kostenfaktor ausser Acht zu lassen?! Letztlich bedeutet dieses Telefonverhalten ja ein Mehrpersonenbetrieb und da sind die Lohnkosten ggf. höher als der eine Eurocent in der Minute. Bei 4 B-Kanälen können es zwangsläufig auch nicht tausende von Telefonaten pro Tag sein.

Schlecht, aber denkbar wäre eine derartige Konstellation bei Anrufbeantwortern zur Informationsabfrage und dazu geschalteten TV-Spots, dann können die Umleitungsgebühren tatsächlich hoch werden …

Gruß aus Hamburg
Knud Schiffmann
http://internet-partner.de

Kurz und bündig:
Ein Mehrgeräteanschluss hat bis zu 10 MSN.
Ein weiterer MGA bekommt bis zu 10 weitere, neu MSN.

Zwei MGA an einer Anlage sind ein Krampf.
Wenn man 4 Kanäle braucht, die einheitlich zu erreichen sind und auch einheitlich abgehend Nummern anzeigen, dann taugt dazu nur ein Anlagenanschluss.

Es wäre noch möglich, für die Nummern des ersten Anschluss Rufumleitungen bei besetzt auf MSNs des zweiten zu schalten.
Abgehend könnte man eine vernünftige TK-Anlage so einstellen, dass der erste Anschluss bevorzugt wird; wenn dieser dicht ist wird über den zweiten telefoniert mit falscher Nummer oder aber ohne Nummernanzeige. Wie gesagt, ein ziemlicher Krampf, um die beiden zusätzlichen Kanäle wirklich einzubinden.

Vergiss clip no screening, das wird nur für den Anlagenanschluss angeboten.