Nach dem Mittagessen leiden viele Menschen an einem Tief und würden sich am liebsten erstmal eine Runde ausruhen. Doch woher kommt diese Müdigkeit, wo einem das Essen doch wieder Energie liefern sollte statt sie zu entziehen?
Ein kleines Mittagstief nach einer Mahlzeit ist wohl Teil von jedermanns Alltag. Foto: istockphoto
Stoffe werden in anderen Teilen des Körpers benötigt
Nach dem Essen konzentriert sich unser Körper größtenteils auf die Verdauung. Dadurch wird auch der Großteil des Blutes in den Magen-Darm-Bereich geschickt. Dies führt zu einem Mangel im Gehirn und durch den Mangel an Blut ist die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn gedrosselt. Dies wiederum führt zu Müdigkeit.Jedoch nicht nur Sauerstoffmangel führt zur Müdigkeit. Bei kohlenhydratreicher Nahrung steigt im Blut der Glukosewert. Das führt zu einer erhöhten Ausschüttung des Hormons Insulin aus der Bauchspeicheldrüse. Das Insulin fördert den Einstrom von Zucker in die Körperzellen und senkt somit den Zuckerspiegel im Blut selbst. Bei manchen Menschen kommt es zu einem extremen Fall des Blutzuckerspiegels, einer sogenannten reaktiven Unterzuckerung. Das Gehirn ist jedoch auf den Blutzucker als Energiequelle angewiesen und ist durch den Abfall weniger leistungsfähig, was wiederum zur Müdigkeit führt.
In verschiedenen Lebensmitteln ist auch ein großer Anteil des Eiweißbausteins Tryptophan enthalten. Dieser fördert im Gehirn die Herstellung von Serotonin. Es handelt sich hierbei um ein Glückshormon welches harmonisierend auf das Zentralnervensystem wirkt. Es macht gute Laune, weniger schmerzempfindlich, weniger ängstlich, aber eben auch schläfrig. Hier kommt nun auch wieder das erhöhte Insulin ins Spiel. Es unterstütz ebenfalls die Aufnahme anderer Aminosäuren in die Körperzellen. Diese würden ansonsten im Blut mit dem Tryptophan konkurrieren und es ausgleichen. Jedoch fehlen diese und dadurch wird mehr Tryptophan im Gehirn in Serotonin umgewandelt.
Bestimmte Lebensmittel als Müdemacher und was hilft
Es gibt Lebensmittel, die auf den ersten Blick gesund und aufweckend erscheinen, jedoch sind auch sie versteckte Müdemacher. Kaffee beispielsweise ist bekannt dafür aufzuwecken. Vorerst bringt er auch Schwung in den Organismus. Nach ca. 30 Minuten allerdings ziehen sich die Blutgefäße im Kopf zusammen und die Sauerstoffzufuhr wird gebremst. Das wiederum macht eher müde als munter. Auch die Banane ist dafür bekannt, dass sie viele Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente enthält, Herz und Kreislauf stärkt, Stress abbaut, die Nerven beruhigt und schnelle Energie liefert. Viel Positives kommt von der Banane und vor allem die Hormonstoffe Serotonin und Norepinephrin sind der Hauptgrund dafür. Diese können jedoch auch bei übermäßigem Verzehr von Bananen zur Müdigkeit führen. Hülsenfrüchte gelten ebenfalls allgemein als sehr gesund und sind Bestandteil vieler Diäten. Allerdings landen diese unverdaut im Dickdarm, somit werden Bakterien zur Zersetzung aktiviert und viel Energie hierfür benötigt wird. Werden die Früchte in Natron gekocht unterstützt das die Müdigkeit, da die B-vitamine, die für Vitalität zuständigen sind, entzogen werden.Offensichtlicher in ihrer ermüdenden Wirkung sind andere Lebensmittel. Fettiges Essen ist natürlich wesentlich mehr Arbeit für den Verdauungstrakt und führt dadurch zur Müdigkeit. Auch weißes Mehl mit der schnellen Kohlenhydratlieferung, bedeutet Stress für die Bauchspeicheldrüse und führt zu erhöhter Insulinausschüttung. Dadurch hat man einen Anstieg vom Blutzuckerspiegel und einen schnellen Abfall danach. Torten, Kuchen und zuckrige Getränke fressen B-Vitamine im Körper auf. Da diese für Vitalität sorgen, fühlt man sich müde und schlapp. Auch ein Überschuss an Glücklich-machern aus Schokolade kann zur Müdigkeit führen.
Abhilfe bei der Müdigkeit schafft etwas frische Luft und Sonnenlicht. Auf fettreiches Essen sollte man möglichst verzichten und generell lieber mehrere kleine Mahlzeiten zu sich nehmen, statt größere.