Mülltrennung: Plastikmüll / gelbe Tonne / Recycling wirklich sinnvoll?

Hallo zusammen,

ich frage mich, ob das Sortieren von Plastikmüll ökologisch wirklich sinnvoll ist.

  • Aktuell werden weniger als 30 % des Plastiks, das in die gelbe Tonne wandert, in Deutschland recycelt.
  • Der Rest wird thermisch verwertet oder exportiert.

Und genau beim Export sehe ich das Problem. Plastikmüll, der exportiert wird, untersteht nicht mehr deutschen Regularien. Ich denke da z.B. an Plastik-Müllberge deutschen Ursprungs, die illegal in Polen verbrannt, oder an Flüsse in Asien, die mit unserem Plastikmüll verdreckt werden.

Auf der anderen Seite sehe ich keinen großen Vorteil im Recycling von Plastik. Als Ausgangsprodukt dient in erster Linie Erdöl. Und im Gegensatz zur Bereitstellung von Treibstoffen verursacht eine Plastiktüte nur sehr wenig CO2-Emmissionen. Wo ist also der Vorteil, Plastik zu recyceln gegenüber der Neuherstellung und thermischen Verwertung von Altplastik?

Ich bin kein Fan davon, unnötig Plastikmüll zu produzieren und bin der Meinung, man sollte es vermeiden, wo es geht. Aber Plastikmüll in die gelbe Tonne zu schmeißen, empfinde ich unter den gegebenen Umständen als Umweltsünde.

Da ziehe ich doch lieber die Restmülltonne vor, wo ich sicher sein kann, dass das Plastik immerhin thermisch verwertet wird, anstatt im Meer zu landen oder illegal verbrannt zu werden.

Ich freue mich auf konstruktive Beiträge.

[quotechen, nur nich wenige Kunststoffe zulassen=„Nano, post:1, topic:9486792“]
ich frage mich, ob das Sortieren von Plastikmüll ökologisch wirklich sinnvoll ist.
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Vielleicht müsste man das Sortieren verbessern ? Oder die Plastikmaterialien vereinfachen, sprich weniger Sorten oder Farben zulassen.

Andere Materialien werden doch auch zu viel höheren Quoten recycled und zwar durchaus zu Produkten die der Ursprungsverwendung entsprechen, also Altglas zu neuen Flaschen und Gläsern oder Papier/Pappe zu neuem Papier oder Karton, Metallen zu neuen Dosen oder Folien.
Bei Plastik ist das wegen der Vielfalt der Materialien und der Uneinheitlichkeit der Zusammensetzung schwierig bis unmöglich.
Da muss man ansetzen.

Falls es stimmt, dass Plastikabfall illegal in Polen verbrannt wird so ist das doch kein Gegenargument. es wäre Sache der polnischen Behörden dagegen vorzugehen. Und ins Meer gelangt sicher kein Kunststoff der hierzulande gesammelt wurde.

Ziel muss es sein, die Menge an ( auch unnötigem) Kunststoff zu verringern, denn alles wird letztlich aus Erdöl hergestellt, das ist endlich.

MfG
duck313

Servus,

und das ist genau das, was man mit PET-Abfällen nutzbringend machen kann. Es fehlen dafür gegendweise noch die nötigen Müllheizkraftwerke - bloß verbrennen ohne Nutzung der Wärme ist natürlich eine große Eselei, und bloß Strom ist auch nicht der Bringer.

Hier, wo es schon lange ein gut funktionierendes Müllheizkraftwerk gibt, das nicht bloß fünf Monate im Jahr die Wohnungen der Stadt mit Fernwärme versorgt, sondern auch Prozesswärme für einige Industriebetriebe liefert, ist der beste Platz für Joghurtbecher und sowas die Restmülltonne - auf diese Weise werden die Mengen an Schweröl, das wegen dem blöden gelben Sack zugefeuert werden muss, wenigstens ein bisselchen verringert.

Schöne Grüße

MM

Da wäre ich mir nicht so sicher.

Schöne Idee. Ich hoffe, dass dies tatsächlich bald gelingen wird. Aber erst, wenn ich wieder Vertrauen in die deutsche Recyclingstrategie gewonnen habe, werde ich Plastik in den gelben Sack entsorgen. Der erste Schritt wäre es, ein Exportverbot für zu recycelndes Plastik zu verhängen. Das, was aktuell nicht recycelt werden kann, sollte zumindest sauber verbrannt werden.

Weil die „Wertstoffe“ sonst nicht richtig brennen?

Viele Grüße

Das für mich zuständige Müllheizkraftwerk ist angeblich recht modern, aber kann im Sommer die Wärme nicht verkaufen.
Ich werfe alle größeren Plastikabfälle in die gelbe Tonne - beim Kauf achte ich auf möglichst nicht eingefärbte Behälter. Angeblich kann die Sortieranlage größere Plastikflaschen aus transparentem Kunststoff sortenrein sammeln.
Das kleine Zeugs, der sogenannte „Fluff“, behindert nur das Sortieren, landet bestenfalls sowieso in der Verbrennung und wird daher von mir auch direkt in die graue Tonne geschmissen.

Servus,

weil die nötigen Temperaturen für eine „saubere“ Verbrennung sonst nicht erreicht werden. Mit mehr Joghurtbechern, Quarkschälchen usw. usf. wäre das gar kein Problem.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

Ich denke da z.B. an Plastik-Müllberge deutschen Ursprungs, die illegal in Polen verbrannt, oder an Flüsse in Asien, die mit unserem Plastikmüll verdreckt werden.

Wieso wird unser Plastikmüll gekauft, um es anschließend, so wie beschrieben, zu entsorgen? Wo liegt darin der wirtschaftliche Nutzen der Käufer?

Vermutlich ist der Preis negativ…

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Auch exportiertes Plastik gilt als „recycelt“. Leider ist das Augenwischerei.

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So isses - und Michel Schlafmütz ist es vollkommen egal, wozu sich die Abnehmer auf dem Papier verpflichten, wenn sie ihm den Dreck bloß abnehmen.

Schöne Grüße

MM

Das Thema ist so ärgerlich… wieder mal der Versuch, was Einfaches mit zig Gesetzen / Verordnungen zu verkomplizieren… in Bahnen des Kapitalismus zu quetschen und die Rahmenbedingungen gleichzeitig zu straffen.
Verpackungen - zum Schutz und Transport für Güter… 5 Materialien sind ausreichend.
Papier/Pappe, Glas, Aluminium, Buntblech, eine Kunststoffart.
Also erhält man 3 Mülltonnen zum trennen…
Organsicher Abfall (Holz, Speisereste…), Papier/Pappe und Glas/Metall/Kunststoff. Das kann dann wirklich jeder.
(Elektronische Geräte, Medikamente, Windeln, Textilien, Farbe/Lacke… mal ausgenommen - entweder Altkleidersammlungen, Windeltonne oder 24/7-Annahmestellen [eher Ablagestellen]).
Dass nicht jeder Hersteller/Inverkehrbringer sich um „seine“ Verpackung kümmern kann, ist logisch - aber jeder Hersteller muss seine „Entsorgungskosten“ bereits beim verlassen der Fabrik oder Import bezahlen. Dem Bürger entstehen keinerlei Kosten dadurch. Wenn dann eine Gemeinde nicht klarkommt - es liegt dann nicht an den Bürgern. (Notfalls Verteilungsschlüssel Ballungsraum/ländliche Struktur). Bewertung: Menge/Gewicht, Trennbarkeit (Druckluft/Gaskartuschen in Dosen wird man nicht Plastik/Metall als Privatier trennen dürfen, also evtl. ordentlich bepfanden, jedoch einheitliches System wählen…)
Kleinigkeiten, wie z.B. eingefärbtes Glas… ich bin nicht der Chemieexperte, aber auch da bin ich mir sicher, dass man Farbpigmente wählen kann, die beim Schmelzen des Glases entweder absinken oder aufsteigen. Ähnliches bei bedruckten Folien/Metallen/Papier - nur geeignete Farben zulassen.

Die Welt könnte so einfach sein…

Hi!

Das Abholen des Papiers ist bereits kostenlos, weil es ein direkt verwertbarer Rohstoff, und damit Geld wert ist.
Für Glas gibt es hier und da Container, in denen es nach Farbe sortiert eingeworfen wird - auch das ist direkt ein Rohstoff, der sofort weiter verwendet werden kann.

Für die gelbe Tonne zahlt der Verbraucher indirekt. Das Abholen ist kostenlos, weil die Hersteller dafür bereits die Entsorgung bezahlt haben, das Zeichen dafür ist der grüne Punkt. Aber natürlich sind diese Kosten im Preis der Sachen mit einkalkuliert.

Metalle lassen sich aus dem „gelben“ Müll recht einfach aussortieren, und sind dann auch direkt wertvoller Rohstoff. Verunreinigungen sind unproblematisch, weil die beim Einschmelzen verschwinden. Einzig die nicht voll abgerissenen Yoghurtbecherdeckel sind doof.

Das Problem ist wirklich das Plastik. Häufig sind es Folien, die aneinander pappen und sich kaum trennen lassen. Und dann ist da noch der Schmutz. Glas könnte man vor der Verwendung noch gut reinigen, bei Plastikmüll geht das kaum, weil da alles aneinander pappt.
Würde es nicht aneinander pappen, wäre das alles nicht so das Problem.

In dem Zusammenhang sind Tetrapacks ne ganz besondere Spezies: Die machen einen auf umweltfreundlich und recyclebar, aber in der Realität lassen die sich genau gar nicht recyclen, weil Pappe, Alu und Papier sich nicht wirklich trennen lassen. Die Vorteile sind nur Herstellung und Transport, weil weniger Kunststoff als bei reinen Plastikbehältern genutzt wird, und die Herstellung vermutlich billiger als bei Glas ist (welches sich aber recyclen ließe). Und die Verpackung von nem 12er-Pack Milch wiegt vermutlich keine 500g und nimmt weniger als 500ml Raum ein, was ein massiver Vorteil gegenüber Glas ist.

Ach ja, zum Glas: Da kommen eher keine Pigmente zum Einsatz, sondern Farben, die sich wie Tinte im Glas lösen. Selbst, wenn es Pigmente wären: Bei dem zähflüssigen Zeug würde man das nie getrennt bekommen.