Hallo RSNemo,
danke für diesen Beitrag habe mich krümelig gelacht. Denn auch ich kenne solche Leute. Wer nicht? Jedoch kategorisiere ich die Münchhausener zwischen harmlos und widerlich.
Erst vor zwei Wochen haben wir mit den Blöden gegrillt und uns ihre Geschichten angehört. Es war einfach nur köstlich was für Lügengeschichten sie uns erzählt haben. Aber wir waren höflich, haben so getan als würden wir alles glauben und gar unsere Annerkennung in Form von: Woaw" usw zu kommen lassen.
Wenn man von solchen Menschen nicht abhängig ist ist es ein einfaches damit umzugehen und sie nach dem Motto: „Leben und leben lassen“ zu behandeln.
Leute, die bei einer Unterhaltung, ohne zwingenden Grund,
plötzlich Geschichten erzählen, von Sachen, die ihnen
angeblich mal passiert sind. Tolle Geschichten, die von vorne
bis hinten erfunden, erlogen und erstunken sind.
Je nach Intelligenzgrad des/der Betreffenden merkt man das
manchmal gar nicht so leicht.
Mit genügend Lebenserfahrung und Menschenkenntnis (die eigentlich nie und nimmer genug sein kann) blickt man leicht durch. Spätestens dann, wenn man Fragen stellt und diese unlogisch oder banal beantwortet werden.
Wir haben einen Transporter den wir mit Rapsöl betreiben. Wir zahlen für Den Liter 74 Cent, bei einem Bauern der das fast Hauptberuflich macht. Unser Bekannter schwört darauf, es gäbe Becelöl für 45 Cent den Liter
Wir waren so höflich uns an die Stirn zu klopfen und ach was für Deppen wir doch sind zu rufen.
Dann war da noch die Dame mit dem Gehirntumor der Tennisball gross war und zwei Tage nach der OP wieder shoppen konnte. Auf die Frage weshalb keine Narbe auf ihrem Kopf sei kam die Antwort: ist alles wieder nachgewachsen 
Am leichtesten sind noch die zu erkennen, die irgendwelche
„Urban Legends“ so erzählen, als wären sie ihnen selbst
passiert.
Diese kannte ich gar nicht 
Jüngstes Beispiel: Eine Tierpflegerin. Die hat in ihrer
dreijährigen Ausbildungszeit mindestens einen Zoo von Grund
auf neu gestaltet und mehr lebensgefährliche Begegnungen mit
irgendwelchen Bestien gehabt, als Tarzan in seinem ganzen
Leben. (Prüfungsnote drei)
Ja, kenne ich, die faulste Frau in der Eifel erzählte mir wie sie die Pension ihrer Mutter von grundauf reinigte und zusätzliche Wohnräume für die Touris schaffte. Während am gleichen Tag ihre Mutter jammerte, dass ihre Pension verkomme, weil die Tochter 3 Katzen, 1 Hund und zwei Kinder ins Haus brachte die alles besetzten und beschmutzten.
Oder die Frau die zur Ehre ihres ungeborenen Babys ihrem Schwager eine 10Kg schwere Obstschale an den Kopf warf. Der nannte ihr Baby einen Bastard. Dabei war sie weder schwanger noch hatte sie einen Schwager.
Spielt man später mal auf diese Geschichten an, so weiß
der/die Betreffende meist gar nicht mehr, wovon die Rede ist.
Deswegen wahren wir die Höflichkeit und sprechen diese Themen nicht mehr an.
Oft wird dann geleugnet, dass sie sowas überhaupt erzählt
haben, oder aber, nachdem man etliche Denkanstöße gegeben hat,
wird die Geschichte in Variationen neu erzählt und „Stein und
Bein“ geschworen, dass es die reine Wahrheit ist.
Das passiert mir unabsichtlich, wenn ich nicht gerafft habe, dass die Geschichte erfunden war. Entweder nach den an den Haaren heran gezogenen Erlärungen oder viele Zeit (Monate, Jahre) später raffe dann auch ich Hirni was wirklich Sache ist bzw war.
Das Ganze ist mehr als unangenehm, weil ich oft nicht weiß,
was ich machen soll. Soll, ich, um des lieben Friedens willen
zuhören und so tun, als ob ich das glaube? Soll ich der/dem
Betreffenden auf den Kopf zu sagen, dass sie/er lügt?
Im privaten Leben neige ich dazu mich fremd zu schämen aber den Mund zu halten, ausser dieser Gesprächspartner überschreitet die Grenzen der Höflichkeit, dann werde ich dreist und gebe hier und dort ausführliche Erklärungen ab wieso das behauptete nicht stimmen kann. Oder stelle einfach unangenehme Fragen.
Sicher würde man solchen Leuten im normalen Leben einfach aus
dem Weg gehen
Ne, dann hätte ich doch nichts mehr zum schmunzeln und lachen 
Außerdem und das ist das eigentlich Gefährliche, neigen
derartige Leute, nach meiner Erfahrung, auch sonst zu
kleineren Betrügereien.
Das habe ich bisher noch nicht beobachten können. Vielleicht auch weil ich allgemein nicht auf so etwas achte?
Gute Leistungen von Kollegen nimmt man, dem Chef gegenüber,
gerne auf sich, eigene Fehler werden, wenn irgend möglich auf
andere geschoben.
Gut, dass ich immer und gerne Sekretärin war. Guten Kontakt zu den Vorgesetzten und den Mitarbeitern pflegen, war mir immer wichtig. Wenn sich jemand mit fremden Federn schmückte der hatte selten was davon.
Häufig wird bei der Arbeit auch manipuliert, je nachdem, wie´s
gerade gebraucht wird. Einerseits werden unangenehme Arbeiten
mit irgendwelchen, erfundenen Ausreden auf die Kollegen
verschoben, andererseits kommt´s aber auch vor, dass einer
sich grundlos halb tot schuftet, nur um dem Chef zu beweisen,
wie gut er ist.
Je nach Mensch muss man manchmal auch die Fünfe gerade sein lassen.
Da gibt es diejenigen die alle Schuld auf die anderen abwälzen…und keiner glaubt es ihnen.
Und diejenigen die die Arbeit auf sich nehmen aber trotzdem nicht voran kommen… und niemand nimmt es ihnen übel.
Hier rede ich von den Harmlosen.
Klingt etwas pervers, aber diese Leute habe ich besonders geliebt. Es tat mir von ganzem Herzen leid, weil sie in ihrer Arbeit überfordert waren. Weder begriffen sie die Anforderungen an sie, noch wollten sie es zugeben. Ihre Lügengeschichten waren harmlos, sie wollten nur Annerkennung. Und in den meisten Betrieben bekamen sie das auch. Meine ehemaligen Kollegen hatten hierfür Verständnis, auch wenn so mancher Scherz hinterm Rücken dieser Leute gemacht wurde.
Über weitere Dinge, wie Fundunterschlagungen usw. will ich
hier gar nicht reden.
Leider habe ich keiner solcher Beispiele…
Nun nochmal meine Fragen:
Was ist bei diesen Menschen schief gelaufen?
Sie brauchen Aufmerksamkeit. Ihr langweiliges Dasein ist uninteressant, also müssen sie sich Geschichten ausdenken die (nach ihrem Ermessen) für das Publikum interessant sein könnten. Wir alle brauchen Aufmerksamkeit. Der eine im geringen der andere im grossen Masse.
Ich denke, als Kind haben wir das alle mal versucht, aber dann
kam als Konter von den Eltern gleich die Geschichte mit dem
„Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht…usw.“
Stimmt, meine Eltern erzählten mir die Geschichte von dem Mann der aus 9 Dörfern verjagt wurde, weil der immer „Feuer, Feuer“ rief, aber kein Feuer vorhanden war.
Hat das bei denen nicht geklappt? Haben Mutter oder Vater
vielleicht nichts gesagt, weil sie das Kind nicht kränken
wollten?
Vielleicht waren Mutter und Vater genauso unrichtig mit der Wahrheit und die Kinder haben es ihnen einfach nur abgekupfert?
Und wie soll man mit solchen Leuten umgehen?
Vor allem auch dann, wenn es beruflich gefährlich wird?
Sollte das der Fall sein dann entweder Seilschaften mit den Vorgesetzten oder deren Kollegen knüpfen oder die Glaubwürdigkeit dieser Leute untergraben. Es müssen nicht einmal Verleumdungen heran gezogen werden, unglückliches Lächerlich machen genügt da schon. Aber am Ball bleiben! Höre dir jede Geschichte an und denke dir währenddessen einen lächerlich machenden Kommentar aus. Der muss aber den Nagel auf den Kopf treffen und bei den anderen haften bleiben 
Nebenbei bemerkt, beruflich kann mir, so gesehen, nichts
Schlimmes mehr passieren, es ärgert mich halt. Und wenn jemand
irgendwelche Viecher hungern lässt, weil er zu faul ist, die
Näpfe zu kontrollieren, dann raste ich aus.
In meiner Phantasie … ach ne das wird zu gewalttätig und der Artikel müsste storniert werden…
Schöne Grüsse
Krümel
Ps: Branden, deine Beiträge lese ich mit dem grössten Genuss, denn ich liebe deinen Humor (Sarkasmus?), jedoch muss ich dir hier in Bezug auf meine Erfahrungen, widersprechen. Keiner von denen hat gesoffen oder irgendein anderes Zeugs zu sich genommen. Zumindest nicht die Leute die ich als Beispiel heran gezogen habe 