mündl. Prüfung Bundespolizei > Dresscode

Hallo,

kann ein junger Mann, der z.Zt. seinen Grundwehrdienst absolviert und der in einigen Wochen ein persönliches (Vorstellungs)gespräch aufgrund des bestandenen ersten Teils des Eignungsauswahlverfahrens hat, dort vor dem Prüfungsausschuß in seinem Dienstanzug der Bundeswehr erscheinen? Wird das gern gesehen oder eher geht gar nicht?

Oder welche Alternative ist dann angebracht, eher salopp und leger, oder Anzug mit Krawatte?

Freue mich über Tipps aus eigener Erfahrung/Kenntnis!

Viele Grüße
Kieckie

Hallo Kieckie!
Ich habe mehrmals an solchen Tests teilgenommen und bin seit einigen Jahren bei der Polizei.
Du kannst den Dienstanzug anziehen wenn du willst (^^), aberrr
ich denke das macht einen sehr seltsamen Eindruck. Das wird eher hinderlich für dein Bestehen des Tests sein.
Im Normalfall ziehe ordentliche, gute Kleidung an.
Es muss kein Anzug mit Krawatte sein, kann aber.
Ich habe während meiner Ausbildung viele Leute zu dem EAV gehen sehen, davon trugen ein paar auch Anzüge.
Die Mehrzahl beschränkte sich aber auf ordentlich und seriös wirkende Kleidung die nicht zu formell war.
Sprich: Hemd/Pullover, Jeans, Halbschuhe.

Gruß
Luutz

Hallo,

kann ein junger Mann, der z.Zt. seinen Grundwehrdienst
absolviert und der in einigen Wochen ein persönliches
(Vorstellungs)gespräch aufgrund des bestandenen ersten Teils
des Eignungsauswahlverfahrens hat, dort vor dem
Prüfungsausschuß in seinem Dienstanzug der Bundeswehr
erscheinen? Wird das gern gesehen oder eher geht gar nicht?

Klar kann er das und es macht auch einen guten Eindruck. Letztenendes läuft das ja auf eine Identifikation mit bestimmten Werten hinaus, für die auch die Uniform der Bundespolizei steht. Den Dienstanzug bei Vorstellungsgesprächen im öffentlichen Dienst zu tragen ist an sich auch völlig normal bei Soldaten.
Ob er die Uniform tragen will musst er aber selber entscheiden.

Gruß Andreas

Du kannst den Dienstanzug anziehen wenn du willst (^^), aberrr
ich denke das macht einen sehr seltsamen Eindruck. Das wird
eher hinderlich für dein Bestehen des Tests sein.

Soso, und warum sollte dem so sein?
Wenn du bei der Polizei bist solltest du dich mal mit einem der Personaler kurzschließen, um diesen Falscheindruck zu revidieren.

Gruß ANdreas

Hallo Andreas,

Klar kann er das und es macht auch einen guten Eindruck.
Letztenendes läuft das ja auf eine Identifikation mit
bestimmten Werten hinaus, für die auch die Uniform der
Bundespolizei steht. Den Dienstanzug bei
Vorstellungsgesprächen im öffentlichen Dienst zu tragen ist an
sich auch völlig normal bei Soldaten.

danke auch Dir für Deine Antwort.

Nun habe ich also zwei völlig unterschiedl. Antworten bekommen.

Zum einen, ist klar, das man sich mit seiner Dienstkleidung identifiziert und auch dazu steht, Uniform zu tragen - sonst wäre man sicher nicht beim Bund und würde sich nicht bei der Polizei bewerben, wenn man u.a. Probleme hätte, Uniform zu tragen…der Beruf bringt das natürlich mit sich.

Zum anderen, sehen die Prüfer nicht lieber den Menschen vor sich, authentisch, wie er ist?

Ob er die Uniform tragen will musst er aber selber
entscheiden.

Und eben das ist das Problem, er weiß es nicht, hat schon von einem 72-jähr. pensioniertem Bundespolizeibeamten den Tipp bekommen, das es gut wäre, den Dienstanzug zu tragen, auf der anderen Seite weiß man doch aber nicht, wie die Prüfer heute ‚ticken‘, ob das wirklich angebracht ist oder eher nicht…

Verunsicherte Grüße,
Kieckie

Nun habe ich also zwei völlig unterschiedl. Antworten
bekommen.

Ja, meine basiert aber auf Erfahrung…

Zum einen, ist klar, das man sich mit seiner Dienstkleidung
identifiziert und auch dazu steht, Uniform zu tragen - sonst
wäre man sicher nicht beim Bund und würde sich nicht bei der
Polizei bewerben, wenn man u.a. Probleme hätte, Uniform zu
tragen…der Beruf bringt das natürlich mit sich.

Zum anderen, sehen die Prüfer nicht lieber den Menschen vor
sich, authentisch, wie er ist?

Bist du nicht authentisch, wenn du deine Uniform trägst? Ich schätze mal schon, denn die Uniform verändert ja nicht den Menschen der sie trägt.
Aber mit diesem Detail kannst du schon auf den ersten Blick mehr über dich aussagen, als jemand in ziviler Kleidung. Und du weist ja: Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.

Ob er die Uniform tragen will musst er aber selber
entscheiden.

Und eben das ist das Problem, er weiß es nicht, hat schon von
einem 72-jähr. pensioniertem Bundespolizeibeamten den Tipp
bekommen, das es gut wäre, den Dienstanzug zu tragen, auf der
anderen Seite weiß man doch aber nicht, wie die Prüfer heute
‚ticken‘, ob das wirklich angebracht ist oder eher nicht…

Du machst dir glaube ich zu viele Gedanken. Natürlich ist der kleiner Dienstanzug zu diesem Anlass angemessen und angebracht, genauso, wie es auch ein ziviler Anzug wäre.
Sieh es doch mal positiv: Eigentlich hast du einen klaren Vorteil, denn an sich braucht sich dir die Frage was du anziehen sollst gar nicht zu stellen, denn du hast von deinem Dienstherren eine Uniform, mit der du angemessen bekleidet und keinesfalls overdressed bist.

Ich glaube du machst da einen kleinen aber leider beliebten Denkfehler im Bereich des Selbstbewusstseins: Du brauchst dich nicht dafür rechtfertigen, dass du Soldat bist und das du Uniform trägst. Du bist Garant für das Bestehen unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung, darfst das ruhig zeigen und brauchst dich nicht zu verstecken. Und im Gegensatz zu so ziemlich allen anderen Berufsgruppen in Deutschland haben wir Soldaten explizit auch uniformen, die wir im Privaten Bereich tragen können (wobei ein Bewerbungsgespräch bei der BP nicht wirklich in den „privaten Bereich“ fällt").
Auf die Frage: „Warum tragen Sie eigentlich Uniform“ gibt es an sich auch nur zwei Antworten. Entweder „Ich verstehe die Frage nicht!“ oder ein etwas freundlicheres „Aus Überzeugung!“. :wink:

Gruß Andreas

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Hi Andreas,

vielen Dank nochmal für Deine Antwort…Deine Argumente sind sehr einleuchtend.

Bin gespannt, wie sich der betreffende entscheidet, ob für die Anzug-Variante oder doch eher leger.

Viele Grüße,
Kieckie

Hallo Andreas, Kieckie
meine Einschätzung dass es ungünstig sein könnte kommt daher, dass mir während der Ausbildung und auch noch danach eingetrichtert wurde, dass die Polizei nichts Militärisches sondern etwas Ziviles ist und dies immer wieder explizit herausgestellt wurde.
Diese strikte Trennung vom Militärischen und die bewusste Abstandnahme dazu ist der Grund für meine Einschätzung.

Gruß

meine Einschätzung dass es ungünstig sein könnte kommt daher,
dass mir während der Ausbildung und auch noch danach
eingetrichtert wurde, dass die Polizei nichts Militärisches
sondern etwas Ziviles ist und dies immer wieder explizit
herausgestellt wurde.
Diese strikte Trennung vom Militärischen und die bewusste
Abstandnahme dazu ist der Grund für meine Einschätzung.

Das ist ja auch völlig richtig, aber das stellt man ja nicht in Abrede, wenn man als Soldat Uniform zum Einstellungstest trägt. Und man bewirbt sich bei der Bundespolizei ja nicht, um dort Soldat zu werden, sondern um Polizist zu werden. Es geht hier ja darum, dass man sich als verantwortungsbewusster und verantwortungsübernehmender Bürger präsentiert, der für die FDGO eintritt und einsteht - und das muss man nunmal als Soldat, wie auch als Bundesbeamter.

Gruß Andreas

Hallo,

weil die Bundespolizei leider dem Credo des Bundesgrenzschutzes folgt…
„Stiefel-Lecker“ sind da gerne gesehen…

In meinen Augen der „Größte Fehler“ der Bundespolizei…

Der Bundesgrenzschutz als „Unmittelbare Folgeorganisation“ der Reichswehr nach 1945 hat an diesem Erb zu knabbern…

Die blauen Pillen,…
…Herr Betriebssanitäter!

3 Like

o.w.T.

Hallo,

wie man letztlich gekleidet ist, das ist eigentlich zweitrangig. Ein gepflegtes Äußeres ist durchaus von Vorteil, es muss aber nicht der Zweireiher oder eine Bundeswehruniform sein.
Wichtiger als das Äußere ist das Auftreten und Wissen. Und das weiss die Prüfkommission durchaus zu werten.
Ich würde nicht unbedingt die Aussage eine seit mehreren Jahren pensionierten BGS-Beamten als zutreffend bezeichnen. Die Bundespolizei hat ihn den letzten 10 Jahren einen grundlegenden Wandel durchgemacht und ist mit dem alten BGS nicht mehr zu vergleichen. Von daher ist auch die Sichtweise der Prüfer eine andere.

Gruss

Iru

Hallo Iru,

Wichtiger als das Äußere ist das Auftreten und Wissen. Und das
weiss die Prüfkommission durchaus zu werten.

Natürlich ist das Wissen und Auftreten extrem wichtig, das steht völlig außer Frage.

Ich würde nicht unbedingt die Aussage eine seit mehreren
Jahren pensionierten BGS-Beamten als zutreffend bezeichnen.
Die Bundespolizei hat ihn den letzten 10 Jahren einen
grundlegenden Wandel durchgemacht und ist mit dem alten BGS
nicht mehr zu vergleichen.

Das ist der entscheidende Punkt.

Von daher ist auch die Sichtweise
der Prüfer eine andere.

Das denke ich auch.

Danke auch Dir für Deine Antwort.

Gruß
Kieckie

weil die Bundespolizei leider dem Credo des Bundesgrenzschutzes folgt…
„Stiefel-Lecker“ sind da gerne gesehen…

Blödsinn. Gibst du da eigene Erfahrungen wider oder sind das nur Vermutungen. Qualität - auch ohne „Stiefelleckerei“ - setzt sich früher oder später durch.

Die Stiefel und die „Panzerfahrer“ gab es einmal beim BGS, sie sind aber schon seit Jahrzehnten Geschichte.

Iru