Müssen Setzleitungen von Rohrmotoren am Neutralleiter angeschlossen sein?

Hallo zusammen,

von den Rollladenmotoren führen sogenannte Setzleitungen vom Rohrmotor zum Rollladenschalter, die bei uns alle nicht an den Neutralleitern angeschlossen sind.

Ich habe mal gehört, dass dann dort Fehlströme entstehen können, die unter Umständen die Rohrmotoren beschädigen. Laut Bauträger gäbe es für den Anschluss keine Vorschrift, deshalb müsse man die auch nicht mit dem Neutralleiter verbinden.

Kann man das so lassen oder ist es besser sie zu verbinden?

Gruß, rivasol

von den Rollladenmotoren führen sogenannte Setzleitungen vom Rohrmotor zum Rollladenschalter, die bei uns alle nicht an den Neutralleitern angeschlossen sind.

Ich habe mal gehört, dass dann dort Fehlströme entstehen können, die unter Umständen die Rohrmotoren beschädigen. Laut Bauträger gäbe es für den Anschluss keine Vorschrift, deshalb müsse man die auch nicht mit dem Neutralleiter verbinden.

Hallo rivasol,

wenn auf der Setzleitung Spannung anliegt, wird die Endlagen-Abschaltung aufgehoben und mit Wegfall der Spannung wird die Abschaltlage neu fixiert. Die Überlast-Abschaltung bleibt aber aktiv.

Durch die Setzleitung fließt dabei ein kleiner Strom. Bei älteren Rohrmotoren ist der Strom höher, bei neueren mit Microcontroller-Steuerung geringer. Da die Setzleitung parallel zu den Steuerleitungen verläuft, wird über die Adernkapazität etwas Strom eingekoppelt. Bei kurzer Leitung (wenige Meter) ist der Strom zu gering, um die Setzfunktion zu aktivieren.

Bei kurzen Leitungen ist auch bei neueren Motoren der Anschluss an den Neutralleiter in der Praxis nicht notwendig. Die im Zubehör erhältlichen Setzgeräte schalten die Leitung auch nur frei. Sie bleibt dann aber empfindlich für Störsignale. Deshalb empfehlen die Hersteller, bei neuen Rohrmotoren die Setzleitung grundsätzlich mit dem Neutralleiter zu verbinden.

Von einem beschädigten Motor durch eine offene Setzleitung habe ich bisher noch nicht gehört. Vermutlich kann sich nur die Endlage verstellen.

Wenn du den Motortyp kennst, kannst du in dessen Installationsanweisung nachlesen, wie die Setzleitung nach dem Einstellen angeschlossen werden soll und damit feststellen, ob der Bauträger Recht hat. Wenn du die Motoren bezahlst, musst du sowieso die mitgelieferten Unterlagen ausgehändigt bekommen.

Ich schließe die Setzleitung bei neueren Motoren immer am Neutralleiter an, egal wie lang die Leitung ist. Außerdem mag ich in Verteilerdosen keine losen Enden von anderweitig verbundenen Adern.

Bernhard

Hallo Bernhard W,

vielen Dank für die Info. Bei uns wurden Rollläden von Rademacher eingebaut. In deren Betriebs- und Montageanleitung gibt es den Hinweis, die Setzleitung nach der Ersteinstellung unbedingt mit dem Neutralleiter zu verbinden, um Störungen am Motor zu vermeiden. Ist aber bei uns nirgends geschehen. Bei 15 Rollläden hatten wir innerhalb der ersten vier Jahre bereits vier defekte Motoren. Immer das gleiche Problem: Rollladen läuft einwandfrei hoch aber beim Herunterfahren stoppt er alle paar Sekunden kurz und läuft dann wieder an. Endpunkte blieben erhalten. Die am Motor hängenden Leitungen sind bei der Erstmontage, wo es ging, bis zum Schalter durchgezogen worden. Manchmal sitzen die Rollladenschalter aber nicht direkt neben dem betreffenden Fenster, sondern sind in einem Raum an einer Stelle in einer Schalterleiste zusammengefasst. Manchmal auch in Kombination mit Steckdose und oder Raumthermostat.

Der Bauträger lehnt nach zwei Jahren jede Gewährleistung ab.

Habe die letzten zwei defekten Motoren selbst ausgetauscht. „Schöne“ Arbeit, da im Rollladenkasten die Leitungen wieder zu verbinden. Habe jetzt in fast allen Schalterdosen die Setzleitung an den Neutralleiter angeschlossen, nur bei zwei Schalterleisten zurückgeschreckt, weil da ein absolutes Kabelchaos herrscht. So etwas habe ich noch nie gesehen. Die Neutralleiter sind von der jeweiligen Anschlussstelle bis zur jeweils unteren Dose straff durchgezogen. Nirgendwo eine Stelle, wo ich die Setzleitung anklemmen könnte. und wegen der unzähligen Adern in den Dosen kaum noch Platz für zusätzliche Klemmen.

Stehe nun vor der Entscheidung, alles so zu lassen und die Setzleitungen nicht anzuschließen oder erst mal das ganze Drahtgewirr aufzubröseln.

Gruß, rivasol

Hallo rivasol,

Rademacher schreibt bei den aktuellen Motoren vor, die Setzleitung mit dem Neutralleiter zu verbinden. Das ist für mich klar erkennbar in den Anleitungen beschrieben. (Zumindest bei denen, die ich zuletzt installiert habe.)

Allerdings wundert mich dein Fehlerbild. Ich kann mir zurzeit nicht vorstellen, dass dieser Fehler von einer fehlenden Verbindung der Setzleitung verursacht wird.

Ich würde mal bei Rademacher anfragen, ob sie einen Zusammenhang zwischen fehlender Setzleitungs-Verbindung und dem Fehlerbild sehen. Je nach Antwort, hast du vielleicht bessere oder auch andere Argumente gegen den Bauträger schriftlich in der Hand.

Wurde vielleicht irgend etwas anderes falsch montiert, z. B. der „Freilauf“ (Winkelspiel) der Antriebskapsel? oder das Wellenlager am Motor? (darin sind vier Magnete, die den tatsächlichen Drehwinkel der Welle überwachen.)

Bernhard

Hallo Bernhard,

ich habe der Firma Rademacher den Fehler geschildert. Sie haben aber mir keine Ursachen für diese Störung genannt. In einer späteren Email bin ich auf die nicht am Neutralleiter angeschlossenen Setzleitungen eingegangen. Da wurde mir geantwortet, dass sich „…induktive Blindströme aufschaukeln können, die sich dann über die offene Leitung entladen. Dies kann zu Störungen in der Elektronik der Motoren führen. Um dies zu verhindern, empfehlen wir den Anschluss der Setzleitung“.

Die Rollladenmotoren sind waagerecht eingebaut. Alle weiteren Aspekte kann ich als Laie nicht beurteilen. Der Bauträger hat mir inzwischen mitgeteilt, dass das Anschließen der Setzleitungen am Neutralleiter keine „Vorschrift“ sei und dass deshalb keine Notwendigkeit bestehe, dass nachträglich zu ändern.

Gruß, rivasol

Hallo rivasol,

Der Bauträger hat
mir inzwischen mitgeteilt, dass das Anschließen der
Setzleitungen am Neutralleiter keine „Vorschrift“ sei und dass
deshalb keine Notwendigkeit bestehe, dass nachträglich zu
ändern.

Es gibt dazu keine VDE-Vorschrift, aber eben diejenige des Herstellers!

Wenn der Hersteller vorschreibt, dass die Leitungen mit N verbunden werden müssen, wurde schlicht falsch montiert.

In der StVO steht auch nichts über Ölwechselintervalle beim Auto, aber trotzdem muss das Motorenöl ab und zu gewechselt werden. Das steht in der Betriebsanleitung des Herstellers.

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter,

Danke für den Hinweis aber ich schließe jetzt die Leitungen selbst an und spare mir die ganze Aufregung.

Diese Angelegenheit ist ja nur das Tüpfelchen auf einer schier endlosen Pannenserie beim Bau unseres Hauses. Man hätte meinen können, der Bauträger habe die unfähigsten Handwerker Deutschlands auf unsere Baustelle losgelassen. Da es schon unser drittes Neubau ist, haben wir inzwischen die notwendige Gelassenheit mit Baufehlern umzugehen. Ich denke, wenn ich das jetzt selbst mache, geht das schneller und ist weniger aufwendig, als jetzt noch einen Anwalt damit zu beauftragen.

Gruß, rivasol

Hallo rivasol

Diese Angelegenheit ist ja nur das Tüpfelchen auf einer schier
endlosen Pannenserie beim Bau unseres Hauses. Man hätte meinen
können, der Bauträger habe die unfähigsten Handwerker
Deutschlands auf unsere Baustelle losgelassen.

Diesen Bauträger empfiehlt man seinen Feinden :wink:

MfG Peter(TOO)