Multi-Split-Klimaanlage RCD

Mahlzeit,
wenn ein Klimaanlagenhersteller für den elektrischen Anschluss hinsichtlich RCD nur vorgibt, dass er allstromsensitiv sein soll, kann man dann bedenkenlos einen Typ B mit 30 mA Bemessungsdifferenzstrom nutzen oder muss man sich damit vor Fehlauslösungen sorgen? Die bestellte 300-mA-Variante hat sich leider mit notorischer Endloslieferzeit disqualifiziert.

Gruß
Marius

Das Gegenteil ist der Fall. Ein pulsstromsensitiver FI wird bei einem Gleichstromfehler „erblinden“ und gar nicht mehr auslösen - selbst wenn zum Gleichstromfehler dann noch ein Pulsstromfehler hinzu kommt.

Wenn ein allstromsensitiver FI vom Hersteller gefordert wird, dann hält der Hersteller es eben für möglich, dass sein Gerät im Fehlerfall Gleichfehlerströme verursacht. Dann MUSS ein allstromsensitver FI eingebaut werden.

Die ist natürlich nur zulässig, wenn darüber weder Steckdosen- noch Lichtstromkreise laufen.
Sonst sind 30 mA die Obergrenze.

Hmm. Das kann ich nun nicht bestätigen. Was soll der denn für Werte haben?
Sündhaft teuer sind die natürlich alle.
Selbst eine Billig-Variante von „CHINT“ (China Technologies) liegt bei ca. 250€.

… falls überhaupt ein FI notwendig ist. Das kann sich aus Netzform oder Herstellervorgabe ergeben.

Lustige Geschichte:
Ein „Solarteur“ ® liest eine Anleitung zu 33%.
Da steht: Im TN-Netz wird kein FI nötig sein, im TT-Netz reicht nach DIN-VDE ein pulsstromsensitiver FI, wir empfehlen aber für unseren Wechselrichter einen allstromsensitiven. Beachten Sie, dass unserem Wechselrichter mit Umschalteinrichtung ja weitere FI-Schalter im Haus nachgeschaltet sind und daher immer ein selektiver FI-Schalter gesetzt werden muss.

Der Solarteur ® behält in seinem Spatzenhirn: Ich muss einen allstromsensitiven FI einbauen. Immer.

Hätte er den Neutralleiter, der das ganze Haus versorgt, dann wenigstens richtig angeschlossen, wäre seine Hirnlosigkeit nicht aktenkundig geworden und seine Haftpflicht vor einem fünfstelligen Schaden bewahrt worden.

Ja und? Typ B ist doch allstromsensitiv. Es gibt zwar noch B+ oder so, aber das ist ein anderes Thema.

Ist schon klar.

300 mA zweipolig, 16 oder 25 A (beide gleich, was die Lieferbarkeit betrifft)

Reine Neugier: Was ist passiert?

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Ich habe A und B verwechselt.
Meine Antwort ist Müll.

Na, der N steckte lose in der Klemme des FI.
Das ging mehrere Monate gut, dann piepste am Morgen das Kochfeld und im Display stand „Anschlussfehler, Fachmann rufen, Sicherungen abschalten.“
Die Hausherrin ging wie befohlen in den Keller hnd schaltete die drei LSS ab.
Nun lösten ein paar andere LSS aus. Die Dame ging nach oben und sah Qualm aus dem Backofen kommen, schnappte sich das Kind, lief ins Freie und rief die Feuerwehr (und eine Stunde später mich).

Defekt waren dank Neutralleiterunterbrechung und daraus folgender Sternpunktverschiebung Backofen, Spülmaschine, einige Rohrmotoren, Fäkalienhebeanlage, Wärmepumpe, …

Ich habe auf Grund des absehbar heftigen Schadens Rechtsanwalt und Gutachter empfohlen.

Der Gutachter hat neben dem offenkundigen Fehler dann auch den Rest der knapp einem Jahr alten Elektroanlage begutachtet und es ist wohl nicht nur der Solateur, der zur Kasse gebeten werden wird, sondern die Elektroflachkraft des Bautrügers wird auch nachbessern müssen.

SO, neuer Versuch.
Wenn das Gerät >15mA Ableitströme verursacht, dann kann es den 30mA FI auslösen.

Steht was in der Anleitung zu „Gerät mit erhöhtem Ableitstrom! Zusatzerder muss angeschlossen werden!“?

Meines Wissens wäre sowas sonst schlicht unzulässig und als defektes Gerät zu bezeichnen.

Merkwürdige Forderungen in der Anleitung - das wird doch nicht wieder Daikin sein?

Habe nichts derartiges gefunden.

Ja, nicht Daikin, sondern Mitzubüschi…

Da mir gerade auch Daikin von einem durchaus als seriös bekannten Anbieter hier vor Ort angeboten wurde: Was stört Dich an Daikin? Wo siehst Du bessere Alternativen?

Und ja, ich hatte eigentlich vor der Zuleitung auch einen ganz normalen 30mA-AC RCD zu spendieren, zumal die Zuleitung eigentlich mal für einen zusätzlichen Herd für größere Einladungen gedacht war, und ich gerade überlege, da noch einem Umschalter zu montieren um mir diese Möglichkeit für die Zukunft offen zu halten.

ICH schlage mich mit den Anleitungen herum und versuche - vielleicht anders als andere Elektriker? - die Anweisungen der Anleitungen umzusetzen und zu verstehen.

Da finden sich dann so Dinge wie:
„Verwenden Sie keine Drähte mit Verzweigungen, Litzendrähte (VORSICHT 1), Verlängerungskabel oder sternförmige
Verbindungen, weil sie zu Überhitzung, Stromschlag oder Bränden führen können.“

Drähte? Litzen? Verzweigungen?

Der Versuch, das zu übersetzen, scheiterte. Mit „Litzendraht“ ist wohl „flexibele Leitung“ gemeint, OK.
Direkt darunter wird als Leitungstyp H05RN empfohlen - Gummikabel mit felxibelen Adern!
Kurz danach steht:
„Wenn Sie die Verkabelung an der Klemmleiste mit
einem einadrigen Kabel anschließen, müssen Sie
das Kabel ringeln“

Ja klar. Versuch der Übersetzung: „Wenn sie eine Leitung mit eindrähtigen / massiven Adern benutzen, muss die Ader zu einer Öse geformt werden.“ Das hat man früher mal gemacht - so circa vor 50 Jahren - und gilt als unzeitgemäßer Quark.

Dazu die Forderung nach Fehlerstromschutzschaltern, die „höheren Oberschwingungen standhalten können“ - OK, da sind „Inverter“ eingebaut, aber müsste das nicht eher ein allstromsensitives Gerät sein? Was ist mit „Absicherung muss durch eine träge Sicherung erfolgen“ gemeint? Echt eine Sicherung? Oder doch eher ein Leitungsschutzschalter - aber wenn ja, reicht dann ein „C“-Automat oder was?

OK, also eher unter „Kuriosa“ einzusortieren und nichts, was die Anlagen grundsätzlich in Zweifel ziehen würde. Da mein Anbieter die Dinger regelmäßig verbaut, und mir auch keine besonderen Spezifika für die Zuleitung genannt hat, bleibe ich erst mal bei meinem geplanten RCD mit 20A C-Automat.