Hallo liebe Fotoexperten.
Vor vielen vielen Jahren habe ich viele SW-Fotos in meiner Dunkelkammer entwickelt. Damals gab es noch keine Multigrade bzw. Multicontrast-Fotopapiere. Jetzt fangen meine Kinder mit der SW-Fotografie an und wollen die Fotos auch selber entwickeln, ich kenn mich aber mit disen Fotopapieren und wie man mit den Farbfiltern den Kontrast steuert überhaupt nicht aus.
Daher meine Frage: gibt es dafür ein paar gute Tips oder einfach zu merkende Regeln? Ich habe zwar einmal bei Google kurz gesucht, aber wenig Brauchbares gefunden.
Vielleicht kann mir ja einer von Euch weiterhelfen, vielen Dank erstmal
MacJazz
Hallo MacJazz!
Multikontrast-Papier ist ein Mehrschichten-Fotopapier für schwarz-weiß-Fotos. Voraussetzung für die Kontrastwandlung sind Farbfilter, da das Papier auf unterschiedliche Lichtfarben unterschiedlich reagiert.
Am Besten geeignet sind Vergrößerungsgeräte mit Multikontrast-Einheit. Aber Farbköpfe geht auch gut. Weniger geeignet sind Farbfilter, es ist einfach zu umständlich, ständig die Filter zu wechseln.
MC-Papier gibt harte Kontraste bei magentafarbenem Licht und weiche Kontraste bei yellow Licht. Die Abstufung mußt Du selbst austesten, da hier niemand weiß, was für ein System Du verwendest.
Ich habe mit einem Durst-Vergrößerer und Farbkopf gearbeitet, konnte „normale“ Negative auf „normal-Kontrast“ bei ca 25 M erreichen, bei flauen Negativen ging es mal auf 60-80 M hoch, was natürlich die Belichtungszeit erhöht (10M höher entspricht etwa 10% Verlängerung). Bei harten Negativen, z.B. überentwickelt, gings in den Y-Bereich, also etwa 20-40Y, wobei hier 20 Y-Schritte etwa 10% Belichtungsverlängerung sind. Aber immer nur mit einer Filterfarbe arbeiten, da sonst die Wirkung aufgehoben wird. Also z.B. 20M - 0Y - 0C
Duka-Beleuchtung: Orange oder dunkelgrün, Rot ist nicht unbedingt zu empfehlen. Weitere Infos in den Papierpackungen, zumindest bei Ilford oder Tetenal…
oder auf deren Websites.
Gruß
Heinz
Hallo!
Das einfachste ist ein Filterset kaufen ( ich habe Ilford ). Das Set beinhaltet 12 Filter mit denen man den Kontrast steuern kann. Z.B. ist der Filter Nr. 2 bis 2,5 identisch mit der Papiersorte „Normal“. Die Filter unter 2 verwendet man bei kontrastreicheren Negativen, die über 2 oder 2,5 nimmt man bei kontrastärmeren Negativen. Die Möglichkeiten sind vielseitig, man kann bei einem gleichen Negativ auch mit Filterkombinationen arbeiten z.B. einen Teil eines Positives mit einem kontraststeigernden Filter belichten, einen anderen Teil mit einem anderen Filter bearbeiten. Die Filter kann man in die Filterschublade, wenn vorhanden geben aber auch nur unter das vergrößerungsobjektiv halten. Als Positiventwickler verwende ich Ilford Multigrade ( natürlich kann man auch Geräte bzw. Papiere und Chemie anderer Firmen verwenden), empfehlen würde ich bei Papier und Chemie bei einer Firma zu bleiben. Als Fixierbad kann man jedes nehmen, ich persönlich habe wie schon gesagt mit Ilford angefangen und bin mit der Qualität sehr zufrieden. Des weiteren würde ich raten etwas an Literatur über die Technik zu lesen, bei Ilford gibt es darüber ebenfalls einige einfache aber sehr aufschlussreiche Schriften.
Die Technik ist sehr einfach zu erlernen, dier Qualität sehr gut.
Wenn noch Fragen sind, bitte mailen.
M.F.G.
Kofler Albert
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Hallo,
Vor vielen vielen Jahren habe ich viele SW-Fotos in meiner
Dunkelkammer entwickelt. Damals gab es noch keine Multigrade
bzw. Multicontrast-Fotopapiere.
Das müssen aber wirklich viele Jahre sein. Bei mir ist es schon über 20 Jahre her und da gab es schon das Ilford Multigrade 2.
Jetzt fangen meine Kinder mit
der SW-Fotografie an und wollen die Fotos auch selber
entwickeln, ich kenn mich aber mit disen Fotopapieren und wie
man mit den Farbfiltern den Kontrast steuert überhaupt nicht
aus.
Daher meine Frage: gibt es dafür ein paar gute Tips oder
einfach zu merkende Regeln?
Mit den Multigrade-Papieren ist es auch nicht einfacher oder schwieriger als mit den klassischen Papieren. Da hattest Du eben vier Härtegrade in der Schublade von jedem Format liegen, mit den Multigradepapieren eben nur noch einen Härtegrad. Dafür hängen neben dem Vergrößerer die passenden Filter. Statt jetzt zu Papier 1-4 zu greifen (und sich mal wieder zu ärgern, dass der gewünschte Härtegrad mal wieder ausgegangen ist), greifst Du einfach zum Multigradepapier und steckts den passenden Filter ein. Dabei kannst Du grob erst einmal auch die Zahl der Filter gedanklich auf vier reduzieren. Die Zwischenstufen nimmst Du eben bei Bedarf. Passender Entwickler und passende Leuchte vorausgesetzt, kannst Du dich dann schnell über schöne Bilder freuen.
Gruß vom Wiz
Hallo lieber MacJazz,
Vor vielen vielen Jahren habe ich viele SW-Fotos in meiner
Dunkelkammer entwickelt. Damals gab es noch keine Multigrade
bzw. Multicontrast-Fotopapiere.
Oups, das Zeug gibt es doch seit rund 30 Jahren!
Daher meine Frage: gibt es dafür ein paar gute Tips oder
einfach zu merkende Regeln? Ich habe zwar einmal bei Google
kurz gesucht, aber wenig Brauchbares gefunden.
Mit diesem Papier kriegst Du die Gradationen 0 bis 5 der damaligen Papiere hin (bezogen auf Ilford).
Die Belichtung ist genauso simpel oder schwierig wie beim Papier mit fester Gradation, Du kannst aber Sachen machen, die damit nicht machbar waren.
Wenn Du z.B. ein Motiv mit sehr schwierigem Kontrastverlauf hast, kannst Du eine Zeit mit harter Gradation belichten (z.B. 50 oder 30 % der nötigen Zeit), dann den Filter wechseln auf eine weichere Gradation und fertigbelichten.
Keine ANgst, das Zeug beißt nicht
Gandalf
Vielen herzlichen Dank für die Antworten, war alles schon sehr hilfreich.
Ich kann mich auch dunkel erinnern, dass es, als ich noch SW-Fotos entwickelt habe, Multigrade Papiere gab, nur hatte ich damals noch keinen Vergrößerer mit Farbmischkopf. Außerdem gab es ja noch genügend vom herkömmlichen Papier, daher habe ich mich dafür nicht wirklich interessiert. Mittlerweile muss man ja fast schon froh sein, überhaupt ein Geschäft zu finden, wo man das notwendige Material bekommt.
Grüße
MacJazz