Hallo!
Tintenstrahldrucker werden im Handel für um die 100 € angeboten, manchmal noch billiger. Darin enthalten ist die Umsatzsteuer, die Marge für den Händler, die Marge für mindestens eine Zwischenhandelsstufe, der Transport um den halben Globus und natürlich die Kosten der Herstellung, wobei der Hersteller natürlich nicht nur Geld tauschen, sondern Geld verdienen will. Man erkennt, dass Preis und komplexes technische Gerät nicht zusammenpassen. Der Kunde bezahlt vielleicht die Verpackung sowie das sonst noch beigefügte Geraffel und den Drucker gibt’s fast geschenkt.
Auf den ersten Blick ein Sche***-Geschäftsmodell, das in der Pleite enden muss. Wesentlicher Bestandteil des Geschäftsmodells ist aber der Handel mit Tintenpatronen. Bei den Tintenpatronen wird so heftig hingelangt, dass der beim Verkauf des Druckers entstandene Verlust kompensiert und unter dem Strich Gewinn eingefahren wird.
Natürlich kann man die Patronen viel billiger anbieten, wenn man leere Patronen aufkauft und erneut befüllt. Aus Sicht des Druckerherstellers muss solches Treiben unterbunden werden, weil sonst sein Geschäftsmodell mit dem viel zu niedrigen Einstiegspreis für den Drucker nicht mehr funktionieren würde. Deshalb wird Hirnschmalz darauf verwendet, dass der Drucker Refill-Tintenpatronen erkennt und nicht akzeptiert. Es ist ein dauerndes Katz-und-Maus-Spiel mit immer listiger vorgehenden Befüllern und immer besseren Schutzmaßnahmen der Hersteller.
Die Alternative zu diesem seltsamen Treiben besteht darin, dass man sich den Drucker nicht schenken lässt, um den Kaufpreis mit Patronenkäufen abzustottern, sondern den Drucker bezahlt. In den Anfangsjahren der Tintenstrahldrucker vor über einem Vierteljahrhundert wurde so verfahren. Aber die Drucker waren richtig teuer. Für einen HP Deskjet 500 bezahlte ich Ende der 80er stolze 2.700 DM. Ähnliches gibt es auch heute, nur nicht im Endverbraucher-Segment. Bei u. a. Grafikern und Architekten gibt es Tintenstrahldrucker, die Papier von der Rolle und Tinte aus Kanistern verarbeiten. Einzelblätter können die Dinger auch einziehen, egal ob A4 oder A0 und der Drucker kann nicht erkennen, ob die Tinte ein Originalprodukt ist oder von einem Billigheimer stammt. Ist ja auch egal, weil der Drucker bezahlt wurde.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist davon auszugehen, dass die Schutzmaßnahmen aller Druckerhersteller absehbar so gut werden, dass die Luft für Wiederbefüller dünn wird. Heißt für Dich, nicht den Drucker wechseln, sondern Originalpatronen kaufen.
Gruß
Wolfgang