im Auslandsbrett steht momentan die Frage nach Schindlers Munitionsfabrik in Brünnlitz (heute Tschechien). Auch mich würde interessieren, was mit diesem Werk nach Kriegsende geschah, ob es verkauft wurde oder anderweitig noch Profit einbrachte (in Hinsicht auf die Thematik der Wiedergutmachung). Ich kann aber beim besten Willen keine Einzelheiten zu Brünnlitz nach Kriegsende finden, vielleicht habt Ihr ja mehr Infos…
Wie ich dir im Auslandsbrett sagte, heisst Bruennlitz auf Tschechisch ’ BRNENEC ’ IN CZ.
Wenn Du in google international diese eingibst kommen so etwa 60 siten daher , diese suchte ich alle ab, fand jedoch - auch wg. keiner tschechischen Sprachkenntnisse -nichts was nach Munitions- oder Metallfabrik aussah.
Es macht offenbar Sinn die Buecher von Schindlers Witwe und jener ueberlebenden Zeugin zu lesen, die ggf. darauf eingehen; diese ULR- Liste hast Du von mir im A-Brett.
Ausserem habe ich einer CZ- Firma dort gepostest und danach gefragt- hoffemal es kommt etwas raus dabei.
Gruss
jan
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Brünnlitz war m.W. nach nicht der Fabrik im Lager Plaszow unterstellt, sondern wurde als Munitionsfabrik neu gegründet. Im Zuge der Vertreibung wurde die Fabrik in Plaszow aufgelöst und Schindler durfte nach Erlaubnis sein Werk in Brünnlitz neu gründen. Dies wäre insofern wichtig, wenn es um Rechtsnachfolger etc. geht. Aber die bekannte Geschichte der Mun-Fabrik Brünnlitz endet am 10. Mai 45, als die letzten jüdischen Arbeiter dieses Werk verlassen. Danach verlieren sich jegliche Infos…
Wenn Du in google international diese eingibst kommen so etwa
60 siten daher , diese suchte ich alle ab, fand jedoch - auch
wg. keiner tschechischen Sprachkenntnisse -nichts was nach
Munitions- oder Metallfabrik aussah.
Dies hab ich auch getan, Infos zum Werk gibt es ja zuhauf, nur enden diese im Mai 45. Und Klaus hat den Stein ins Rollen gebracht, zu erfahren, was aus diesem Werk wurde, ob es durch Verkauf einen Erlös brachte oder ob es überhaupt einen Nachfolger gibt. Und dies interessiert mich jetzt auch.
Es macht offenbar Sinn die Buecher von Schindlers Witwe und
jener ueberlebenden Zeugin zu lesen, die ggf. darauf eingehen;
diese ULR- Liste hast Du von mir im A-Brett.
Ausserem habe ich einer CZ- Firma dort gepostest und danach
gefragt- hoffemal es kommt etwas raus dabei.
Dies wäre vielleicht ein Anfang, mal sehen, wie weit Du hier kommst.
da steht aber lediglich das Kommando Gross Rosen. Damit wird ein Zusammenhang zwischen Brünnlitz und dem Lager aufgezeigt. Wie sieht es aber tatsächlich aus? Und die Aussagen, die man auf jeder Site, die sich mit diesem Thema befassen, berichten alle über eine Neugründung. Das diese Neugründung im Zuge der Auflösung des Kdo Gr.Rosen stattfand, ist logisch.
Die Frage steht aber nachwievor: Was kam danach? Brünnlitz profitierte, nur von was? Von der Gründung Brünnlitz` bis zum Kriegsende verliess nicht ein Stück funktionsfähige Munition dieses Lager, demzufolge profitierte weder Schindler (wobei er es offensichtlich da nicht mehr drauf absah) noch die deutsche Kriegsindustrie von dieser Fabrik (wenn mans mal genau nimmt)…
mit den hinweisen lässt sich schon wesentlich besser suchen
es gibt sogar ein buch unter diesem titel… also bezüglich groß rosen.
Ich denke mal, das erste, ist das interessanteste
Panstwowe Muzeum Groß-Rosen I, Pomnik-Mauzoleum, Skr. Pocz. (Postfach) 217,
Polen - 58300 Walbrzych (Waldenburg), Tel. 0048-74-77821 (Adresse und
Telefonnummer der Zentrale in Waldenburg; das Gelände des ehemaligen Lagers
mit einer ständigen Ausstellung zu seiner Geschichte befindet sich am Rande
des ca. 15 km entfern-ten Ortes Rogoz´nica), geöffnet 1. Mai - 30. September
8-18 Uhr, 1. Oktober - 30. April 8-15 Uhr.
weiteres:
Im Jahre 1939 kam Oskar Schindler nach Krakau/Zablocie um zwei Fabriken zu übernehmen. Zunächst war er Pächter bis er dann
1942 aus diesem alten Gelände die DEF gründen konnte. Eine dieser Fabriken stand genau neben dem jüdischen Ghetto. Die
Vorbesitzer waren jüdischer Abstammung. Die Fabriken produzierten Manukaktur und Küchenprodukte. Dazu gründete er noch ein
kleines Emaillegeschäft um an noch mehr Reichtum zu gelangen. Unter seiner Führung produzierte man Emaillewaren (
Kochutensilien ) für die Deutschen Truppen an der Front. Deshalb wurde die Fabrik nach einjährigem bestehen für kriegswichtig
erklärt und so durfte weiter geführt und produziert werden. So war die Fabrik nicht nur ein fester Bestandteil für die Truppen sondern
auch für die Juden die dort arbeiteten, da sie so vor der Deportation bewahrt wurden. Die Produktion wurde hauptsächlich von
jüdischen Arbeitern verrichtet, da sie eine billige Arbeitskraft waren ( 7,50 RM pro Arbeiter ). Die meisten kamen aus den ganz
großen KZ-Lagern dieser Zeit, Auschwitz und Groß-Rosen. Bevor Schindler seine Fabrik in Brünnlitz neu gründete, erkämpfte er sich
eine Zweigstelle mit dem Arbeiterlager in Plaszow. Er nimmt seine Arbeiter mit und bekommt noch ein paar dazu. In Brünnlitz
produzierte Schindler allerdings statt Kochutensilien Munition. Ende des Krieges hielt Schindler seine (letzte) Rede vor „seinen"
Juden und den SS-Wächtern, die er einst kaufte, in der Fabrikhalle. Er wurde auf dem Hof der Fabrik von seinen Juden
verabschiedet in der Nacht zum 8.5.1945, in der er flüchten musste. Es wurde ebenfalls auf dem Hof ein Photo von Schindler und
seinen Juden gemacht. Dieses Photo hängt mittlerweile in der Yad Vashem Gedenkstätte in Israel.
Noch mehr:
Als Oskar Schindler 1939 ein verlassenes Fabrikgelände in Krakau aufkaufte und die DEF, die deutsche Emailfabrik, gründete, tat er das anfangs
nur, um als geborener Spekulant den höchstmöglichen Gewinn zu scheffeln.
mehr:
Schindler macht aus ‚seiner‘ Fabrik bald einen „kriegswichtigen“ Betrieb, zur Vermehrung seines Geldes und zum Frönen seiner Leidenschaften. Er läßt sich
über seine Seilschaften die Kriegswichtigkeit des Betriebs bestätigen. Diese „Kriegswichtigkeit“ - zuerst die Herstellung von emaillierten Töpfen, dann aber
auch Munition für die Front - sichert zuerst unbewußt seinen jüdischen Sklaven ein längeres Leben - und ermöglicht letztendlich ihre Rettung. Nach der
unmenschlichen Räumung des Ghettos durch die Nazis ist nun das Arbeitslager Plaszow für Schindlers Betrieb der Sklavenlieferant. Sein Betrieb wird de
facto eine Außenstelle des Lagers Plaszow.
die Infos hab ich auch schon alle, sogar gelesen, Seiten hierzu gibt es ja wie Sand am Meer. Nur, auch wenn ich nerve, es gibt keinerlei Infos zur Zeit „Danach“, das ist der Haken. Was wurde aus dem Werk nach Kriegsende? Bei vielen Betrieben und Konzernen weiss man, wer der Nachfolger ist bzw. in wessen Besitz sie sind, waren oder übergegangen sind. In diesem Falle ist dies nicht der Fall, sicherlich auch deshalb, weil Schindlers Topfschmiede nicht der „grosse Hit“ (wenn ichs mal so lasch sagen darf) war, was die deutsche Kriegsindustrie anging. Zumal Schindler auch im Vergleich zu anderen Leuten nur ein „kleiner“ Industrieller war.
Was aus Schindler und „seinen“ Juden wurde, ist ja hinlänglich bekannt, was aber wurde aus dem, was massgeblich Schindlers Leben beeinflusste und den Juden das Leben rettete? Was wurde aus den Fabriken, mit denen Schindler Menschen vor der Vernichtung bewahrte? Wer hat sie übernommen, wer hat sie weitergeführt, wer könnte unter Umständen heute zur Wiedergutmachung „verdonnert“ werden? Darüber sagen sämtliche Infos und Links nur wenig bzw. nix aus. Vielleicht müssma tatsächlich nach Tschechien fahren, um hierüber mehr zu erfahren.
lese auch Unmengen darueber, nur alles endet in 45, Nachfolgefirma, oder Firmen sind nicht auszumachen, selbst bei Durchsicht juedischer Berichte, die oftmals detallierter sind.
Ggf. koennen die beiden Buecher, sowohl von der 92-jaehr.Witwe Schindlers als auch der ueberlebenden Zeugin mehr aussagen- liegen Reiko vor- ich selbst habe einer Firma in BRNENEC gepostet und hoffe auf Antwort.
Gruss
jan
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Allerdings schweigt sich das Kapitel „History“ darüber aus, wann dieses Gelände erworben wurde und unter welchen Umständen. Aber vielleicht ist das ein neuer Ansatzpunkt, um noch an weiterführende Infos zu gelangen.
Allerdings schweigt sich das Kapitel „History“ darüber aus,
wann dieses Gelände erworben wurde und unter welchen
Umständen. Aber vielleicht ist das ein neuer Ansatzpunkt, um
noch an weiterführende Infos zu gelangen.
Ein Grund für das Verschweigen des Kaufes/ Übernahme etc. könnte natürlich die Vergangenheit sein, soweit geh ich aber mal nicht. Im Falle der Enteignung durch die CSSR und die Gründung eines volkseigenen Betriebes wäre der Staat ja der Nachfolger und somit u.U. ebenfalls zur Wiedergutmachung verpflichtet bzw. angehalten…Schau mer mal, ob dieser Betrieb zur Kommunikation mit uns bereit ist, im Sinne der geschichtlichen Aufklärung…(die Sache wird ja richtig spannend *gg*).
Hallo Freunde,
Die Homepage von Vitka AG ist in zwei Sprachen abgefasst,englisch und tschechisch.Im englischen Teil fehlt ein Absatz „160.te vyroci“ = Jubileum 160 Jahre.In diesem Absatz ist erwähnt,dass die Fabrik während des Krieges dem Schindler gehörte… und war die Rettung für viele Juden.Ursprünglich war sie Eigentum der Familie Löwy und wurde durch die Nazis enteignet.Sonst grüssen sie mir die Herren Fagan,Eizenstat etc.
Gruss
MMHK
nun bin aber wirklich gespannt, ob diese Firma Vitka AG reagiert , denn genau diese postete ich meine Fragen;
Ich glaube nun- soweit feststeht , vorausgestzt dass diese wirklich auf dem alten Schindler -Gelaende hockt- wird KEINE Antwort zu erwarten sein, dennoch mahne ich diese nach 2-3 Tagen erneut an. Spannend wirds ja in der Tat,
Gruss
jan
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wenn ich richtig verstanden habe, ist doch aus der firma von schindler nichts produktives rausgekommen. und warum soll gerade diese firma denn da noch im nachhinein mit wiedergutmachung machen?
find die sache insgesamt aber auch ziemlich interessant. wenn ihr den umfang für nen buch zusammenhabt, beteilige ich mich an der produktion! ;o)
gruss marian
(in dessen heimatstadt schindler seine letzten jahre verbrachte)