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Hallo,
wusstest du, dass der Beruf Instumentalmusiklehrer ein
Hochschulstudium beeinhaltet mit 8 Semestern Regelstudienzeit.
Da ist ein Stundenlohn von 40-50€ eigentlich angemessen oder?
Ich möchte noch ergänzen: Über die (allermindestens) 8 Semester Studium hinaus erfordert der Beruf ein intensives Erlernen des Instruments mit täglichem mehrstündigem Üben und regelmäßigem Gewinnenmüssen von Wettbewerben und Auswahlvorspielen seit (bei Klavier) etwa dem 7. Lebensjahr, bei Bläsern evtl. etwa seit dem 12…
Instrumentalmusiker haben ähnliche Ausbildungen und werden schon als Kind ähnlich über Leistung und Talent definiert wie Hochleistungssportler.
An einer Musikschule verdienen Instrumentallehrer außerdem mitnichten 40-50 Euro pro Stunde, sondern eher ca. 15-20, und das auch nicht immer das ganze Jahr über. Nicht fest angestellte (und das sind mittlerweile die meisten) bekommen in den Ferien nichts. Bei Krankheit auch nicht. Und mehr als 8 Stunden kann man am Tag selten unterrichten, das geht schon allein wegen der Schülertermine nicht.
Wenn ein Privatlehrer 40-50 Euro verlangt, dann ist darin einkalkuliert, dass die Ferien abgehen, dass der Schüler relativ bald auch wieder abspringen kann und man nicht sofort einen neuen hat, dass man evtl. (machen ja manche Lehrer) auch erst zum Schüler nach Hause muss, dass man den Unterricht vorbereitet, sich um Material kümmert, dass Lehrtätigkeit niemals als 9 Arbeitsstunden hintereinander gebucht wird, sondern man sich um jede (halbe) Stunde Arbeit in der Woche selbst kümmern muss, dass man sich terminlich nach dem Schüler richten muss, dass man während des Arbeitens immerzu am Reden ist, nicht einen Moment abschalten kann, niemals mal „unbewacht“ Standardaufgaben erledigt und jede Sekunde als Vorbild zu gelten hat.
Und dann kommt noch dazu, dass der Beruf nicht mal geschützt ist und so mancher, der selbst mal ein bisschen Unterricht hatte, meint, er könne genauso unterrichten und muss noch nicht mal die Hälfte davon nehmen.
Mir ist klar, dass Instrumentallehrer ein privilegierter Beruf ist, weil man mit Musik Geld verdient, was vieler Leute Traum ist. Und trotzdem ist ein Instrumentallehrer, wenn man betrachtet, was er von teilweise frühester Kindheit an für diese Ausbildung leisten musste, einer der schlechtbezahltesten Berufe überhaupt. Ausnahme sind die Professoren an Musikhochschulen, die dort aber auch nur deshalb unterrichten dürfen, weil sie sich international als die Fähigsten erwiesen haben.
Aber die Frage nach Unterricht wurde vom UP ja sowieso nicht gestellt.
Wegen Mitmusikern: ein Freund von mir hat, als seine Band einen Drummer suchte, bei einem Konzert mit einer Band der gewünschten Musikrichtung einfach ihm sympathische Leute angequatscht und gefragt, ob die zufällig Schlagzeug spielen. (genauer gesagt: sie haben EINEN angequatscht, und der war dann sofort das neue Bandmitglied für die nächsten 5 Jahre).
Gruß