Musikforschung für ältere Menschen

Hallo,

mit diesem Gebiet beschäftige ich mich immer wieder, da ich einmal wöchentlich mit meinem Pianoakkordeon und Gesang in einem Altenheim bin und stets überlege, welche Lieder am besten ankommen und sich auch zum Mitsingen eignen.
Ich würde mich freuen, von euch Tipps über die beliebtesten Hits dafür zu bekommen. Bei meiner Tätigkeit sind die Hits „Lili Marleen“ und „Ich tanze mit dir in den Himmel hinein“.

Danke und viele Grüße
Ingrid Renate

Die wollen nicht forschen, die wolln was Forsches
Hallo Ingrid

einmal wöchentlich mit meinem Pianoakkordeon und Gesang in
einem Altenheim bin und stets überlege, welche Lieder am
besten ankommen

Naja, so peu a peu solltest Du nun daran denken, dein Proramm etwas umzustellen, denn unsere Generation kommt ja auch schon in die Jahre. Du wirst im Altersheim demnächst also auf Alt-68er treffen , die sich „I can’t get no satisfaction“ von den Rolling Stones oder wahlweise „Help“ von den Beatles wünschen werden…
Und wir wollen doch den guten alten Bob (Dylan) nicht vergesen, den ich gerade wieder mal life sah und der in wenigen Tagen 66 wird. Wenn man in seinem Seniorenzmmer keinen Papagei halten arf, will man doch wenigstens von Zeit zu Zeit den alten Dylan sowas wie „Don’t think twice“ krächzen hören.
In diesem Sinne grüßt Dich
Branden

Hallo Branden,

da muss ich dir sehr widersprechen. Gerade erst gestern habe ich bei einer Vereinsfeier mit Älteren erlebt, wie Musik wirkt, die auf Jüngere ausgerichtet ist: Sie sind sehr schnell nach und nach gegangen.

Entschuldige, aber so wie du kann nur jemand schreiben, der die Wirklichkeit mit Älteren nur wenig kennt. Sie wollen ihre alten Lieder, ganz gleich, ob es Evergreens oder sogar alte Volkslieder sind. Es ist ihr Kulturgut und wird sich wohl kaum schnell ändern. Bis das gefragt ist, was du schreibst, werden wohl noch mindestens zehn Jahre vergehen, denke ich.

Ingrid Renate

Hallo Branden,
Entschuldige, aber so wie du kann nur jemand schreiben, der
die Wirklichkeit mit Älteren nur wenig kennt. Sie wollen ihre
alten Lieder, ganz gleich, ob es Evergreens oder sogar alte
Volkslieder sind. Es ist ihr Kulturgut und wird sich wohl kaum
schnell ändern. Bis das gefragt ist, was du schreibst, werden
wohl noch mindestens zehn Jahre vergehen, denke ich.

Branden meinte ja auch SICH und SEINE Generation die auf DICH zukommt (sofern du das noch ne Weile machst). Noch 10 Jahre später würd ich gern noch die Sex Pistols, Damned, Clash etc bitte eingebaut bekommen, und natürlich die Hits der Ärzte, Hosen etc.
HH

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Hallo Helge
Wie fast immer hast Du mich verstanden, mein Bester.

Branden meinte ja auch SICH und SEINE Generation die auf DICH
zukommt (sofern du das noch ne Weile machst).

Und wenn die Gute da von Musik „für die Jüngeren“ schreibt, frage ich mich, wen sie da meinst. In drei Jahren werde ich 60 - was ist daran jung?

Noch 10 Jahre
später würd ich gern noch die Sex Pistols, Damned, Clash etc
bitte eingebaut bekommen, und natürlich die Hits der Ärzte,
Hosen etc.

Logo. *g*
Gruß,
Branden

Hallo

Ich meine auch, dass man am besten fündig wird wenn man überlegt welche Musik wohl zu Zeiten der jetzigen Altersheim bewohner üblich war. Und auch der Musikgeschmack von alten Leuten ändert sich. Wer früher nur klassische Musik gemocht hat wird das wohl im Alter immer noch so halten.

Ich war gerade letzte Woche bei meiner Oma im Altersheim da gab es ein „Jazzfestival“ Also da hat so ne Band Old-time Jazz gespielt. Die Bandmitglieder waren auch schon deutlich über 60:wink:
Das Publikum war zwischen 1 und 100 Jahren alt und ich hatte das Gefühl es hat allen gefallen.
Das nur dazu das man wenig sagen kann welche Musik wohl welche Altersklasse mag.

Natürlich gibt es da Tendenzen. Um dir, Ingrid, jetzt vielleicht doch noch weiterzuhelfen, das geht wohl so in Richtung Udo Jürgens oder so. Da kann man doch im Notenfachhandel total viele Bücher mit Oldies und Schlagern und so kaufen oder ansehen. Da wirst du bestimmt fündig.

Viele Grüße Johanna

Hallo Johanna,

dankeschön für deine Tipps. Udo Jürgens ist im Moment noch gar nicht so gefragt in verschiedenen Heimen, in denen ich musiziere. Aber das wird wohl schon noch kommen. Natürlich weiß ich, wo ich mir Noten beschaffen kann. Ich wollte nur mal andere Meinungen hören, um vielleicht den einen oder anderen Hit zu erfahren.

Viele Grüße
Ingrid Renate

etwas oT
Hallo Ingrid Renate,

hat jetzt nix mit deiner konkreten Anfrage zu tun. In Ami-Land gab/gibt es eine Punk-Band in einem Altersheim mit dem Namen „One Step before the Grave“.

Und ich könnte endlich meine Verstärker so richtig ausfahren, da ich es ja nicht mehr so laut wahrnehmen.

It’s not too loud, you’re too old.

Ich denke, das Thema ist sehr detailliert darin zu finden (Erfahrung mit meinem Papa), dass die meisten Menschen, die sich mit etwas NICHT befassen (würziges Essen, würzige Musik) im Alter eher die Gewohnheit weiter haben möchten und nichts Neues aufoktroiert haben wollen.

Alleine die schön-schrägen Akkorde von George Gershwin (so altes Zeug) sind für Durchschnittshörer wie 3 Zehen Knoblauch im Salat (nicht nur die Schüssel ausgerieben).

Auch Musik ist eine Kunst, die vom Wissen des Zuhörers lebt. Wer sich nicht damit befasst - das machen wohl die wenigsten - verknüpfen Erinnerungen mit einzelnen Liedern (die Stücke, die eine richtige Melodie haben).

Also: Die bunte Mischung macht’s. Nur bei mir darf es dann mal Blues, Reggae und Heavy Metal sein (aber bitte von Finnen, Schweden oder Dream Theater).

Gruß

Stefan

Hallo Stefan,

die Erfahrung habe ich schon auch gemacht, dass Ältere sich nicht gerne etwas aufoktroieren lassen wollen - ich bin mit meinen 60 Jahren ja auch selbstbewusster als früher und treffe meine eigenen Entscheidungen.

Mit bunter Mischung auch in der Musik gibt es bestimmt die größten Erfolge, für mich wären es da auch Blues und Raggae zum Beispiel. Zur Zeit mögen Ältere (ich merke das ja stets in einem Altenheim) immer noch Evergreens der sanfteren Art (von Freddy-Quinn-Liedern bis zu Operetten-Hits). Wenn ich im wöchentlichen Vorprogramm vor gemeinsamem Singen mal was Fetzigeres auf dem Akkordeon spiele (schnelle Foxtrotts für Akkordeon), wollen sie schon gar nicht mehr zuhören. Naja, dann singen wir eben danach alte Lieder.

Wenigstens werden so ganz langsam Musical-Songs angenommen, aber nur die allerbekanntesten und sehr vereinzelt - die jetzt 80jährigen sind wohl noch immer nicht bereit, von der Operette auf das Musical umzusteigen.

Grüße
Ingrid Renate

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Hallo,

mit diesem Gebiet beschäftige ich mich immer wieder, da ich
einmal wöchentlich mit meinem Pianoakkordeon und Gesang in
einem Altenheim bin und stets überlege, welche Lieder am
Ingrid Renate

Hi Ingrid
Ich hab bei solchen Gelegenheiten (mit E-Orgel) schon mal Kärtchen verteilt auf denen Musikwünsche geschrieben werden sollten. Wurde gern genommen.
Ich hab aber auch schon erlebt, daß auf einer Weihnachtsfeier im Altersheim was „Flottes“ verlangt wurde. „ham´se nicht ne Samba?“
Nach DELICADO,AMORADA und TICO TICO waren die rundum glücklich.
l.G.
Horst

Hallo Horst,
danke für den Tipp mit den Kärtchen - ist für mich anderswo interessant.
Gestern, auf einer Maifeier im Altenheim, kam Flottes (gespielt von einem Alleinunterhalter auf dem Keyboard) schon auch sehr an. Da wollen sie gerne möglichst viel Rambazamba.
Ich singe des öfteren mit ihnen, und da sind eben im Moment Wiener Lieder, Operette und Evergreens gefragt.
Grüße
Ingrid

Hi Ingrid
Ich hab bei solchen Gelegenheiten (mit E-Orgel) schon mal
Kärtchen verteilt auf denen Musikwünsche geschrieben werden
sollten. Wurde gern genommen.
Ich hab aber auch schon erlebt, daß auf einer Weihnachtsfeier
im Altersheim was „Flottes“ verlangt wurde. „ham´se nicht ne
Samba?“
Nach DELICADO,AMORADA und TICO TICO waren die rundum
glücklich.
l.G.
Horst

Hallo Horst,
danke für den Tipp mit den Kärtchen -

Hi Ingrid,
Wenn ich Wiener Lieder für mich zu Hause auf dem Flügel spiele, muß ich nach ein paar Takten tränenblind aufhören, oder mich gewaltig am Riemen reißen. Aber das gehört jetzt wohl schon auf´s Psychobrett…
greetinx,
Horst

Hallo Horst,
dann bedeuten Wiener Lieder für dich wahrscheinlich besonders viel, aus welchem Grund auch immer. Ich mag zwar diese Lieder, habe aber gerne Abwechslung und brauche zwischendrin, zumindest für mich alleine, einen anderen Stil. Vielleicht hilft dir das, wenn du so mit der Musik mitempfindest - wechsle öfter ab.
Grüße
Ingrid

Hallo Horst,
dann bedeuten Wiener Lieder für dich wahrscheinlich besonders
viel, aus welchem Grund auch immer.

Hi Ingrid,
tja, den Grund weiß ich auch nicht,ich war nur viermal für ein paar Tage in Wien so zwischen 1998 uns 2000 und dann meistens in Simmering draußen wo die Piefkes nicht hinkommen,aber es half nix, die Stadt(und diese Musik) haut mich einfach um.Aber ich spiele auch alles andere zwischen Bach und Boogie.ich war ja auch in anderen Hauptstädten,aber Wien
wirkte auf mich jedesmal wie ein Rauschmittel. Wie gesagt:„anderes Brett“
herzlichst Horst