Musiktheorie für Autodidakten

Hallo,

ich bin leidenschaftlicher Gitarrenspieler, der sich sein Können selbst angeeignet hat.
Ich bin auf der Suche nach einem Werk (Buch oder Internetseite), dass einem Autodidakten gute musiktheoretische Grundkenntnisse vermittelt, die er dann auch anwenden kann.

Zum Beispiel möchte ich zu einer einfachen Melodie eine zweite Stimme schreiben können. Nur habe ich keine Ahnung, nach welchen Regeln ich da vorgehen soll. Meist endet das in langem Ausprobieren, wobei einem früher oder später mangels gutem Ergebnis die Lust vergeht.

Ich habe online bereits nach Internetseiten gesucht, die solche Kenntnisse vermitteln. Doch das meiste war zu kompliziert - also für Leute, die schon Ahnung haben und nachschlagen wollen.

Ich kann jedoch lediglich den Quintenzirkel lesen und eine Tonleiter aufbauen.

Ein heißer Tipp wäre fantastisch!

liebe Grüße
Magics

Hallo

Ich kann jedoch lediglich den Quintenzirkel lesen und eine Tonleiter aufbauen.

Weißt du wie die Intervalle heißen? Prim, Sekunde, Terz, usw., sagt dir das was?

Nun ja, das müsstest du eigentlich schon wissen, wenn du den Quintenzirkel kannst. Wenn nicht, kannst du ganz unten gucken*).

Wenn ja:

Es passen zusammen: Prim, Terz, Quint, Sext, Oktave. Das sind Konsonanzen.

Sekunde, Quart, Septime sind Dissonanzen.

Jetzt guck erstmal, dass deine 2. Stimme aus lauter Konsonanzen zur 1. Stimme besteht. Die 2. Stimme kann natürlich auch einfach parallel zur 1. Stimme laufen, z. B. immer im Terzabstand. Das klingt schon mal ganz gut.

Übrigens: Im strengen Satz und auch in der klassischen Komposition sind Quintenparallelen und auch Oktavparallelen verboten. Sonst allerdings nicht.

Dann musst du natürlich drauf achten, dass die Notenwerte stimmen, wenn du also in der Oberstimme eine halbe Note hast, kannst du in der Unterstimme auch eine halbe Note haben, oder z. B. 2 Viertelnoten.

Schreib mal, ob du damit schonmal was anfangen kannst.

Viele Grüße
Simsy Mone

* Intervalle sind Abstände zwischen jeweils zwei Tönen.
Praktisch gesehen ist ein Intervall zwei verschiedene Töne, theoretisch gesehen aber der Abstand zwischen diesen beiden Tönen.

Beispielsweise zwischen dem 1. Ton und dem 3. Ton.

Der 1. Ton ist irgendein beliebiger Ton.
Den nächsten Ton zählst du bitte von diesem Ton aus nach oben.
Bitte immer den 1. Ton mitzählen.
Von c aus ist der 3. Ton dann also e,
weil: c => 1. Ton / d => 2. Ton / e => 3. Ton

Prim: vom 1. zum 1. Ton (also zweimal der selbe Ton)
Sekunde: vom 1. zum 2. Ton
Terz: vom 1. zum 3. Ton
Quart: vom 1. zum 4. Ton
Quint: vom 1. zum 5. Ton
Sext: vom 1. zum 6. Ton
Septime: vom 1. zum 7. Ton
Oktave: vom 1. zum 8. Ton

Hallo,

Ich habe online bereits nach Internetseiten gesucht, die
solche Kenntnisse vermitteln. Doch das meiste war zu
kompliziert - also für Leute, die schon Ahnung haben und
nachschlagen wollen.

es ist etwas schwierig, dir einen Tipp zu geben, da du auf der einen Seite sagst, dass du schon einige Sachen kennst, auf der andere Seite aber die Internetseiten, die du gefunden hast nur für Leute mit Vorahnung sind.
Es gibt viele Seiten, in denen die Grundlagen vermittelt werden, z.B.
http://www.schwisti.de/
Wenn es in Richtung komponieren gehen soll dann würde ich mich nach Harmonielehre umsehen. Diese Materie ist natürlich etwas komplizierter, aber bei entsprechenden Grunlagen in Musiktheorie machbar sein dürfte. (Ein Tasteninstrument wäre sicherlich hilfreich dafür, aber vielleicht kann man die Sachen auf der Gitarre ebenso nachvollziehen).
Hier wahllos ein paar Beispiele:
http://www.harmonielehre.org/
http://www.matthies-koehn.de/harmonielehre/html/inha…

Hier noch die „hohe Schule“ (da hat sich jemand viel Arbeit gemacht)
http://www.lehrklaenge.de/html/harmonielehre.html

Gruß,
Booze