Muss man sich …? -Detaillierte Schilderung
Hallo,
ich war bei der angesprochenen Kontrolle auch dabei und möchte die Dinge mal aus meiner Sicht schildern, zumal mein Bruder die Sachlage etwas ungenau beschrieben hat.
Samstag Abend waren wir zu viert auf dem Weg in einen recht kleinen Club auf dem Lande in einer recht kleinen Stadt (ich glaub das ist nicht mal ne Stadt) . Mein Bruder Stefan war an diesem Abend der Fahrer.
Um 0.30 Uhr wurden wir etwa 800m vor dem Club in eine Seitenstrasse heraus gewunken. Bereits an der Kreuzung standen 2 oder 3 Busse sowie ein PKW. Weiter hinten nochmal 4 Busse und 2 PKW.
Als unser Fahrzeug zum stehen kam wurden wir sofort von allen Seiten von Beamten umstellt (ca. 6 oder 7 mit der Hand an der Waffe).
Anschließend folgte erst mal das übliche: „Führerschein, Fahrzeugschein und von allen den Personalausweis“.
Als nächstes durfte erst mal der Fahrer aussteigen und ein paar Fragen beantworten. „Wann haben Sie das letzte Mal Alkohol zu sich genommen?“ „Freitag Abend“. „Haben Sie Drogen konsumiert?“ „Nein.“ „Hatten Sie schon mal mit Drogen zu tun?“ „Nein.“
Nachdem der Beamte meinem Bruder mit der Taschenlampe in die Augen geleuchtet hat gings ab zum Drogentest. Zur gleichen Zeit wurden wir von einem anderen Beamten aufgefordert, das Fahrzeug zu verlassen.
Während wir gründlich durchsucht wurden hat man meinen Bruder zu einem der Busse begleitet. Aus den Augenwinkeln hab ich dann gesehen, dass sich einer derweilen an meinem Auto zu schaffen macht. (ohne vorher zu Fragen) Was genau der da gemacht hat konnte ich leider nicht sehen, da der Beamte, der mich durchsucht hat permanent in ein Gespräch verwickeln wollte.
Bevor der eigentliche Drogentest begann wurde mein Bruder von zwei Beamten verbal in einem sehr aggressiven und unfreundlichen Ton bearbeitet. „Was haben Sie genommen?“ „Geben Sie es doch zu, Sie haben doch Drogen zu sich genommen!“ „Warum haben Sie eine so weite Hose an? Da haben Sie doch bestimmt eine Tüte versteckt.“ „Erzählen Sie uns doch keinen Mist, Sie haben doch was genommen“.
Dann hat einer der Beiden noch einmal mit der Taschenlampe das Gesicht ausgeleuchtet. „Sie sind aber ganz schön blass, wie lange ist das her das Sie was genommen haben“. Daraufhin kamen drei weitere Beamte und leuchteten ihm mit ihren Taschenlampe ins Gesicht. „Klar hat der was genommen, so blass wie der ist.“ „Also nochmal, was haben sie konsumiert?“
Während des Tests ging das dann so weiter. Da mein Bruder kurz vor Antritt der Fahrt auf der Toilette war hat er erst mal keinen Tropfen raus gebracht.
„Wenn Sie nicht wollen oder können müssen Sie eben mit zur Blutabnahme.“
Nach etwa 20 bis 25 Minuten konnte er dann doch.
Obwohl unsere Durchsuchung mittlerweile Ergebnislos abgeschlossen war durften wir uns trotzdem nicht wieder in unser Auto setzen. Stattdessen versuchten die Beamten uns irgendwelche Gespräche aufzudrücken. In einer warmen Sommernacht wäre das sicher kein Problem. In dieser Nacht war es aber sehr kalt und zwei von uns hatten nicht mal ne Jacke dabei.
Nachdem mein Bruder die Urinprobe übergeben hatte wurden ein paar tropfen auf einen Teststreifen gegeben.
„Positiv, das wars dann für Sie.“
„Das kann überhaupt nicht sein.“
„Ist aber so.“
Das ging dann noch kurz so weiter.
Anschließend wurde dann der NEGATIVE Teststreifen übergeben und wir konnten nach ca. 45 Minuten weiterfahren.
Grundsätzlich hab ich ja nichts gegen Kontrollen einzuwenden. Aber wenn man dann so extrem unfreundlich und von oben herab behandelt und unter Druck gesetzt wird, wie es an diesem Abend geschehen ist, platzt mir echt der Kragen.
Da fehlte es ja schon an den absolut grundlegenden Dingen was Höflichkeit und Anstand betrifft. Anstatt „Wiedersehen“ oder „Gute Fahrt“ wurden wir mit „Sie fahren jetzt hinten raus. Haben wir uns verstanden!“ verabschiedet.
Als ein Bürger, der sich bisher absolut nichts zu Schulden kommen hat lassen und auch immer pünktlich seine Steuern bezahlt kann ich doch wohl verlangen, dass man mich mit ein bisschen Respekt behandelt. Stattdessen hab ich mich gefühlt wie ein Schwerverbrecher.
Meine Meinung von unserer Polizei war ja bisher sowieso nicht die beste (vorsichtig ausgedrückt). Aber wenn ich jetzt was grünes sehe krieg ich sofort nen dicken Hals.
Eine Kontrolle möchte ich bei dieser Gelegenheit noch Schildern, da hier die Beamten meiner Meinung nach überhaupt kein Fingerspitzengefühl gezeigt haben. Das ganze ist jetzt ca. 6 Jahre her. Ich war Führerscheinneuling und wurde da zum ersten Mal aufgehalten.
Ich sehe also „bitte anhalten“ im Rückspiegel und bin sofort nervös geworden. („was hab ich denn verbrochen“). Ich hab dann nach einem Platz zum anhalten gesucht…Zum Glück kam gleich auf der linken Seite eine Haltestelle für Schulbusse (mit einer kleinen Verkehrsinsel). Diese gehörte zum Gymnasium Zu der Zeit (23 Uhr) war da natürlich überhaupt nix los. Das schien mir ideal zum anhalten. Dann wieder das Übliche (Führerschein, Fahrzeugschein und Alkotest). War alles soweit in Ordnung. Dann drückte mir der Beamte plötzlich einen Strafzettel über (ich glaub) 20DM in die Hand.
Was war passiert? Nun, in diese Haltestelle darf man nur von einer Seite rein fahren. Leider hab ich das Schild dazu übersehen, da zum einen keine Laterne an der Stelle war, überall Bäume und Sträucher rum standen und ich meine Augen für einen kurzen Moment nach hinten gerichtet hatte um einen 100% korrekten Abbiegevorgang durchzuführen (wie ich es in der Fahrschule gelernt hab)… Ich finde eine Ermahnung hätte es an der Stelle auch getan. Stattdessen hab ich die volle härte des Gesetztes zu spüren bekommen.
Wenn ich das nächste Mal in eine Kontrolle gerate will ich zumindest vorbereitet sein.
Deshalb hab ich da ein paar Fragen:
- Was darf bei einer Fahrzeugkontrolle alles durchsucht werden? (Geldbeutel, Kleidung, Körper, Fahrzeug)
- Muss ich aus dem Fahrzeug aussteigen?
- Muss ich mich komplett ausziehen.
- Muss ich bzgl. eines Bluttests mitfahren?
- Werde ich anschließend wieder zurückgefahren?
- Kann ich verlangen, dass nach einer Fahrzeugdurchsuchung wieder alles da liegt wo es vorher war?
- Wie weit darf ich fahren und nach einem passenden Platz zum anhalten suchen, nachdem ich im Rückspiegel „bitte anhalten“ lese.
- Darf ich mich auf das gleiche Gesprächsniveau begeben. („Sie haben doch Drogen genommen?“ „Nein. Sie nehmen doch aber bestimmt die konfiszierten Drogen selber, oder?“)
- Wie lange darf so eine Kontrolle dauern.
- Muss ich die Fragen der Beamten beantworten?
- Dürfen die Beamten irgendwelche Straftaten unterstellen?
- Was ist wenn die Unterstellung als Frage formuliert wird?
- Brauchen die Beamten einen zwingenden Grund für eine Kontrolle / Durchsuchung?
- Müssen die Beamten um Erlaubnis fragen, bevor sie mich oder mein Auto durchsuchen?
- Kann ich dies ablehnen?
- Dürfen die Beamten mein Fahrzeug durchsuchen, wenn gar nicht damit gefahren wurde.
- Welche Daten werden nach einer Kontrolle von mir gespeichert?
- Sind die Beamten zur Auskunft verpflichtet, was Ihre Befugnisse betrifft? (wenn ich danach Frage)
- Dürfen mich die Beamten anlügen?