Muss überhaupt philosophiert werden?

… deshalb frage ich, ob es nicht einen Philosophen gegeben hat, der die Vorarbeit schon gemacht hat, und zum Schluss gekommen ist, dass wir auch einfach leben können, ohne „philophandum est“?

aber sicher!
z.B.
http://de.wikipedia.org/wiki/Diogenes_von_Sinope

Gruß

Metapher

PS

… nur, daß auch dies natürlich wiederum eine Philosophie (bzw eine philos. Haltung) ist.

:smile:

Hallo,

ich hätte noch etwas zu diesem Absatz zu sagen:

Nicht alle Menschen sind Philosophen, darum ist ja die Frage,
ob man philosophieren soll, berechtigt. Es ist schon wahr,
dass alle Menschen es können, wir sind ja wie gesagt keine
Regenwürmer, und auch verbietet uns das niemand, wir sind frei
in unseren Gedanken. Aber trotzdem entscheidet sich der
grössere Teil der Menge für den easy-way. Das heisst, den
Geist auf Autopilot schalten und so gut wie möglich im Leben
glücklich zu sein, indem man mit dem, was man hat, zufrieden
ist aber auch für sein Wohl arbeiten will. „Lebe im
Augenblick“ und „Nutze den Tag“ sind die passenden
Sprichwörter dazu.

Es stimmt, dass alle Menschen es können, aber es stimmt eigentlich nur prinzipiell. Von Karl Popper - mit dem ich es sonst nicht so habe :smile: - gibt es den schönen Satz (ungefähr): „Alle Menschen philosophieren, aber in den seltensten Fällen taugen diese Philosophien etwas.“ Dem kann und sollte man unter Einschluss auch seiner eigenen Theorien (!) etwas nachsinnen. Es bedeutet letztlich, dass ich für die Qualität meiner Philosophie selbst verantwortlich bin. Und das wiederum bedeutet, dass ich die Qualität überhaupt nur steigern kann, wenn ich darüber nachdenke, also weiter über meine möglichen Irrtümer nachdenke. Das ist nach meiner Auffassung der Grund, weshalb es besser ist, dem Drang zu philosophieren nachzugeben als sich ihm zu widersetzen.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Auch Guten Tag,
Aber

der Mensch ist ja ein Tier, oder nicht?

Das wäre was, wo du mal drüber nachdenken könntest. Dabei muss man aber nicht in Schwermut verfallen.

Nun gut, wir haben als

„Animal XP“ ein mächtiges Instrument - unser Geist, wie
erwähnt wurde. Aber wenn man bedenkt, was der Mensch damit
angerichten kann, und was er damit angerichtet hat. Kein
anderes Tier führt so viele unnötige Kriege wie der Mensch,
und kein anderes Tier bringt die Natur ins Ungleichgewicht.

Hier wechselst du das Thema. Es geht doch nicht um Moral und Ethik hier. wobei diese beiden Werte erst Inhalt durch die Philosophie bekommen haben, da sie nicht angeboren sondern erlernt sind.

Wir sind fähig, Grosses zu erreichen, wir sind aber auch fähig
das Gegenteil zu erreichen.

Ist diese bipolare Fahigkeit nicht enorm? Lohnt es nicht darüber zu denken, was man mit dem einen oder dem anderen erreichen kann. Oder was der alte westfälische Philosoph schon anmerkte: Was dem einen seine Eule, ist dem anderen seine Nachtigall. Wie auch in vielen alten Sprichwörtern viele philosophische Ansätze/Weisheiten gespeichert sind. Kurz unsere Vorfahren haben also nicht nur gesoffen gefressen gefickt gestorben, sondern sie haben sich auch ihre Gedanken gemacht. Und das jetzt hunderte Tausende Jahre später jemand kommt und sagt, das sei alles Quatsch, beleidigt die gesamte Menschheit. Zudem wenn man einem einem solchen Pamphlet nicht einaml die Höflichkeit besitzt jedem einzelnen Poster oder zumindest einigen davon zu antworten und stattdessen stupide die erste Hypothese widerholt.

Aber statt zu überlegen, könnte ich jetzt gleich damit
aufhören und wie die meisten meiner Kollegen auch einfach
leben. Spass haben, Höhen und Tiefen erleben, ganz normal
eben.

Si tacuisses, …

Denn wenn man überlegt, lebt man irgendwie verinnerlicht

und wirkt so alt. Ein typischer weiser Mann, wie es im Buche
steht, ist immer diszipliniert, ruhig, bescheiden und edel,
aber auch begeisterungsunfähig, alt und körperlich nicht
attraktiv. (Vgl. Pamela Anderson, die das glatte Gegenteil
verkörpert)

  1. ist Pamela Anderson so was von unattraktiv und 2. hilft dir die Pauschalbeleidgung aller Philosophierenden, daß sie alt unattraktiv sind und dazu ihre postiven Seiten von dir negativ typisiert werden nicht in deiner Argumentation und Klarheit deiner Aussage weiter.

Nicht alle Menschen sind Philosophen, darum ist ja die Frage,
ob man philosophieren soll, berechtigt.

Lass doch die, die es tun, es tun. Von den anderen gibt es leider zu viele. Vergleiche Sendeschrott der Privatsender und die dazugehörigen Einschaltqquoten.

Es ist schon wahr,

dass alle Menschen es können, wir sind ja wie gesagt keine
Regenwürmer, und auch verbietet uns das niemand, wir sind frei
in unseren Gedanken. Aber trotzdem entscheidet sich der
grössere Teil der Menge für den easy-way.

Was nicht heißt, daß das der klügere Weg ist.

Das heisst, den

Geist auf Autopilot schalten und so gut wie möglich im Leben
glücklich zu sein, indem man mit dem, was man hat, zufrieden
ist aber auch für sein Wohl arbeiten will. „Lebe im
Augenblick“ und „Nutze den Tag“ sind die passenden
Sprichwörter dazu.

Nun das Carpe Diem von einem lateinischen Philosophen stammt, widerspricht sich für dich bei deiner Philosophieschelte Nicht?

Wieso auch

nicht? Kann sein, dass meine Neugier zu diesen grauen
Theorien, die mir in diesem Leben weltlich nichts einbringen
werden, vielleicht mal versiegeln wird.

Ist das ein Vorsatz? Oder ist das eine versuchte Rechtfertigung, um in einem Philosphieforum mal so richtig rumstänkern zu dürfen? Oder ist es eine versuchte Entschuldigung für eine vermeintlich erkannte eigene Dummheit?

Natürlich kann man sich auf die lebenserhaltenden Dinge beschränken,
aber wer das als einzigen Zweck postulieren wollte, müsste erklären
können, warum es denn dann überhaupt ein Zweck sein soll, überhaupt zu existieren,
und in diesem Augenblick, in dem er diese Frage stellt,
würde er schon wieder philosophieren.

Wo liegt daß Problem? Meine 14jährige Tochter stellt sich gerade diese Frage. Sie ist Attraktiv und jung und lebensfroh. Vielleicht gehst du mal den Weg der Erkenntnis und erkennst erstmal, was um dich rum passiert und übernehme nicht unkritisch das Geblubber aus irgendwelchen Quellen, denn sonst läufst du Gefahr das Kanonenfutter eines Diktators zuw erden, der es darauf anlegt die nichtdenkende Masse zu marionettieren.

Das stimmt, deshalb frage ich, ob es nicht einen Philosophen
gegeben hat, der die Vorarbeit schon gemacht hat, und zum
Schluss gekommen ist, dass wir auch einfach leben können, ohne
„philophandum est“?

Leben heißt philosophieren! Wer das verneint, verneint die Seele und den Geist. Die beiden Merkmale des Menschsein!

Es war eigentlich der Arbeit nicht wert, bis auf die Befriedigung nun keine Wut mehr zu spüren, ob der dummen Argumentation.

gruss
winkel

PS: Deine anfangs angeführte Entschuldigung klang mehr als halbherzig, weil du weiters dich änderst.

Lieber Icarus,
Nein es muss nicht, aber es tut und zwar aus Angst vor den Naturgewalten und vor dem Tod. Dadurch entstand die Fragerei nach Sinn oder Unsinn des Daseins. Also ich behaupte, die Mutter der Philosophie und auch der Religionen ist die Angst !
Stell Dir doch vor, was vor ca. 100’000 Jahren ein Donnergrollen oder ein Erdbeben für die Menschen bedeutete ! Diese Naturphänomene waren ebenso wichtig wie Essen und Trinken.Und eben: Wer frägt, ist schon Philosoph !
Mit Gruss: hardy

Guten Tag Winkel

Leben heißt philosophieren! Wer das verneint, verneint die Seele und den Geist.
Die beiden Merkmale des Menschsein!
Es war eigentlich der Arbeit nicht wert, bis auf die Befriedigung
nun keine Wut mehr zu spüren, ob der dummen Argumentation.

Vielen Dank für das Geradebiegen meiner krummen Einstellung. Nur gibt es keinen Grund wütend zu werden. Nenne mich unwissend, unerfahren oder sprachunbegabt, aber es ist nicht ziel meines Schreibens Leute zu verletzen.
Ihr von diesem Forum seid die Philosophen, nicht ich. Ich bin nur der Icarus84, und möget ihr mein Daedalus sein, sofern ihr wollt.

In einem Internet-Forum kann schon das Problem vorkommen, dass man nicht hin und her argumentieren kann, also nicht direkt; sondern der eine spricht sich voll aus mit ‚dummen Argumentationen‘ während der andere nur zuhören kann - einen Artikel lang. Das kann bei Meinungsverschiedenheiten schon sehr nervig sein.

Ich will zum folgenden Abschnitt noch etwas zufügen:

Ein typischer weiser Mann, wie es im Buche
steht, ist immer diszipliniert, ruhig, bescheiden und edel,
aber auch begeisterungsunfähig, alt und körperlich nicht
attraktiv.

Damit wollte ich nicht sagen, dass alle Philosophen so sind. Sondern nur, wie ich einen typischen Philosophen vorstelle. Nur ein Merkbild. Philosophen können durchaus schön sein, nur sind sie nicht ein Symbol für körperliche Schönheit, während attraktive Schauspielerinnen auch nicht den weisen Philosophen verbildlichen, obwohl sie durchaus weise sein können. Dies wollte ich in jenem Kontext betonen.
Und mit „alt“ meinte ich nicht das hohe Alter, sondern den „mehr denken-weniger handeln“-Typus. Oder stimmt es nicht, dass man sobald man mehr denkt, weniger handelt?

Lohnt es nicht darüber zu denken, was man mit dem einen oder dem anderen erreichen kann.

Doch schon, in der Tat, es gibt nichts, das man nicht lernen soll.
Nur muss ich aufpassen, das daraus gewonnene Wissen nicht im Alltag zu projizieren, und ich nur noch Sinn- und Zweckorientiert handle. So könnte ich mich schnell zum Aussenseiter machen.
Wehe, wenn ich bei einer Party oder bei einem Fest, anfange über Sinn und Nutzen nachzudenken, ich wäre der Spassverderber der ganzen Nacht. Und ist Spass nicht auch ein Bestandteil des Lebens?

Oder was der alte westfälische Philosoph schon
anmerkte: Was dem einen seine Eule, ist dem anderen seine
Nachtigall. Wie auch in vielen alten Sprichwörtern viele
philosophische Ansätze/Weisheiten gespeichert sind. Kurz
unsere Vorfahren haben also nicht nur gesoffen gefressen
gefickt gestorben, sondern sie haben sich auch ihre Gedanken
gemacht. Und das jetzt hunderte Tausende Jahre später jemand
kommt und sagt, das sei alles Quatsch, beleidigt die gesamte
Menschheit.

Niemals will ich all die kostbaren Lehren der Vorfahren, in einem Haufen werfen, und allesamt mit falsch bezeichnen. Das wäre zu töricht. Ich glaube nicht, dies getan zu haben.

Si tacuisses, …

Ich bin auf der Suche nach einer Lebenseinstellung, um dann mein Leben danach zu richten. Ich fragte mich, ob ein Mensch, der sich nicht alles hinterfrägt, auch ein erfülltes Leben führe, ich denke nun, dass es keine allgemeingültige Lebenseinstellung gibt, es gibt in der Gesellschaft also diese zwei Arten von Menschen: Gewöhnliche Menschen und jene, die nach etwas besonderem streben.

Lass doch die, die es tun, es tun. Von den anderen gibt es
leider zu viele. Vergleiche Sendeschrott der Privatsender und
die dazugehörigen Einschaltqquoten.

Wieso soll ich sie auch daran hindern wollen, die es tun…

Aber trotzdem entscheidet sich der
grössere Teil der Menge für den easy-way.

Was nicht heißt, daß das der klügere Weg ist.

Keineswegs, aber es ist für mich nicht selbstverständlich, dass der schwierigere Weg auch die klügere Wahl ist. Zeigt mir das höchste Ziel der Philosophie.

Nun das Carpe Diem von einem lateinischen Philosophen stammt,
widerspricht sich für dich bei deiner Philosophieschelte
Nicht?

Doch schon, aber Zweifel an die Philosophie kann auch während dem Überlegen kommen.

Liebe Grüsse
Icarus

Gleichgewicht
Guten Tag

Ich glaube, der Mensch muss einen Gleichgewicht finden, zwischen Theorie und Praxis.

Im übrigen sollte sich Philosophie imho selbstverständlich auf
die praktische und anwendbare Seite beschränken.

Es scheint zu stimmen, dass sich die Philosophie auf die praktische und anwendbare Seite beschränken soll, denn schlussendlich ist es das Leben, was zählt und nicht das angesammelte Wissen.
und die ‚Idealisten‘, welche

ganztägig lediglich damit beschäftigen,
Begriffe umzudefinieren. Und das solange, bis sie selbst
irgendwie damit nicht mehr klarkommen :smile:

finde ich auch daneben.

Aber wenn ein guter Philosoph meint, es sei genau der falsche Weg, nur auf die Praxis zu beschränken, glaube ich, dass es eine goldene Mitte gibt, zwischen Theorie und Praxis. Aber ob diese goldene Mitte bei allen Menschen gleich ist oder gleich sein soll, weiss ich nicht.

(…) ist genau das der falsche Weg; denn diejenigen die sich
unbedingt auf die Praxis beschränken wollen, kennen selbst eben nicht
einmal die Begriffe, die sie in die Welt setzen.

Grüsse
Icarus

Ja, Diogenes hatte, wie ich unter deinem Link gelesen habe, wirklich seine Philosophie angewendet. Als er in der Tonne sass, fragte er sich nicht mehr, ob das nun richtig sei oder nicht, er hatte seine Lebenseinstellung und richtete sein Leben ohne Zweifel so ein.
Ich habe auch von anderen Philosophen oder philosophischen Haltungen gehört, nur welche Haltung ist richtig?
Alle philosophen Haltungen weichen von der gewöhnlichen Haltung ab. Meine momentane Haltung ist die: „bleibe stets auf der suche“ „der Weg ist das Ziel“. Hoffe trotzdem, dass ich das Ziel mal vor Augen sehen kann und mein Leben ohne Zweifel danach einrichten kann.
Grüsse
Icarus