es sollen ja lt. mehrer, sich tls. widersprechender, gestriger Medienberichte zufolge, ca. 400 „Flüchtlinge“ ertrunken sein. Angeblich geht alles auf eine arabischsprachige BBC-Meldung zurück. Kennt jemand die Quelle für diese BBC-Meldung bzw. eine englischsprachige Übersetzung (z.B. Untertitel)?
A Somali news website, Goobjoog News, carried an interview with Awale Warsame, who said he is a survivor of the incident.“There were 500 passengers, mostly Somalis on the boat, but only 23 people survived,” he said. “Survivors, including me, had to use broken wood pieces from the capsized boat to float over waters before we were rescued. We had travelled from Egypt, especially Alexandria, on April 7th and the boat capsized on April 12 but we were rescued by a Filipino ship off a Greek island five days later.”
Da kursieren also durchaus (noch) widersprüchliche Versionen.
Und deshalb warten wir jetzt mal ab was dabei heraus kommt. Wo aufgeregte voreilige Schlüsse hinführen hat man ja beim „Handgranatenanschlag“ in VS gesehen…
Es bleibt wohl nicht anderes übrig. Mich fuchst es jedoch ungemein, dass bei solch einer unklaren Sachlage bereits wieder politisch instrumentalisiert wird (it. Staatspräsident) und Forderungen nach mehr Schiffen (D) erhoben werden.
In Italien ist es wg. dem Brenner, der sich schliesst, so dass endlich einmal im eigenen Land wirkliche Anstrengungen unternommen werden müssen. Und in D aus der falschen Vorstellung heraus, dass die EU für das gesamte Mittelmeer zuständig sein soll. Immerhin sind die (angeblich) irgendwo im libysch-ägyptischen Grenzgebiet gestartet. Das wären mind. 1160 Kilometer Luftlinie von Lampedusa entfernt.
Aber immerhin wussten der Staatspräsident und der Botschafter in Ägypten schon sehr zeitig Bescheid, dass es sich um Landsleute handele und Behörden dieses Staates, der so ziemlich nichts im Land unter Kontrolle hat, wussten sogar zu berichten, dass einen Tag nach dem Ablegen in Ägypten der Funkkontakt abgerissen sei.
Aber natürlich ist alles Spekulation, wie der Staat das wissen kann, der so ziemlich nichts im eigenen Land unter Kontrolle hat.
mittlerweile haben einige Qual-itätsmedien bekantgegeben, dass der UNHCR das Unglück bestätigt habe. Allerdings würde eine Bestätigung IMHO anders formuliert werden.
On Tuesday, a UNHCR team interviewed survivors of what could be one of the worst tragedies involving refugees and migrants in the last 12 months. If confirmed, as many as 500 people may have lost their lives when (…)
Ich würde die fette Passage ja mit „falls es sich bestätigt“ übersetzen, könnte aber auch Opfer meiner eingerosteten Englischkenntnisse sein.
Passt schon. Wird sich wohl erst bestätigen lassen, wenn ein paar Hundert Leichen irgendwo in Europa an Land gespült werden. Aber keine Ahnung, wie die Strömungsverhältnisse da sind. Das untergegangene Schiff wird wohl niemand extra suchen. Also weiter viel Luft für Spekulationen. Da werden wohl bei den ersten die Einnahmen zurückgehen. Falls es nur eine Story ist, muss die sich ja nicht primär an uns richten, sondern kann auch an die Übersetzungswilligen gerichtet sein.
dazu müssen nicht einmal hunderte Leichen angespült werden, eine auffällige Häufung oder die Entdeckung von Trümmerteilen reicht bereits. Das Mittelmeer ist trotz seiner Größe ein massiv befahrener Tümpel. Mich wundert es bereits, dass zwar das völlig manövrierunfähige und antriebslose Boot gefunden wurde, aber nicht zeitgleich wenigsten noch irgendwelche Wasserleichen, Bootsteile oder Kleinteile. Und Fotos gibt es auch keine, wo doch ansonsten haufenweise Handys mitgeführt werden? Nicht, dass diese Schiffsbrüchigen einen Handynutzungsgrad wie Syrer hätten, aber nullkommanull?