Mutter bauchfrei zur Schule

Hallo,

Von welchem Land reden wir? Anhand der Nachrichten, die ich über Iran und Afghanistan sehe würde ich mutmaßen, dass eine Steinigung als angemessen angesehen werden würde.

Falls wir von Deutschland reden: was gehts die Lehrer an, wie sich Eltern kleiden? Und was interessierts die Eltern, was die Lehrer über die Kleidung denken?

Wie schon gefragt: was geht es die Lehrer an, wie sich die Eltern der Schüler anziehen? Was geht es andere Menschen überhaupt an, wie sich die Mitmenschen anziehen? Das hat aus meiner Sicht nichts mit Egozentrik zu tun, sondern mit der freien Entfaltung der Persönlichkeit.

Oder meinst Du Egozentrik, Empathielosigkeit, Rücksichtslosigkeit und das fehlende Verantwortungsbewusstsein der Kritisierenden, die meinen, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen und wüssten, wie sich alle verhalten sollten, damit sie in ihr kleines Weltbild passen?! (Warum denke ich da gerade an Bildausschnitte aus den 1960ern, wo sich alte weiße Männer (und Frauen) über den Bekleidungsstil und die Haarpracht der Generation ihrer Kinder und Enkel echauffierten?)

Welche Folgen soll das haben? Wird dadurch „die Jugend verdorben“? Gerade ist das Dschungelcamp im Fernsehen abgelaufen (wenn ich die Kommentare von Kalkofe richtig deute). Ich glaube, das verursacht bei Kindern einen deutlich größeren und tiefgreifenderen Schaden. Genauso wie das schlechte Bildungssystem.

Das heißt, selbst die, denen nicht kalt ist, müssen einen Rolli tragen?! Wie schon weiter oben gefragt, von welchem Land reden wir hier?

Was genau bedeutet es denn für das Kind? Gibt es in dieser Schule noch Prügelstrafe und Sippenhaft? Wird das Kind also morgen von der Schwester Oberin mit einem Rohrstock verdroschen, weil sich die Mutter nicht wie im 18. Jahrhundert kleidet?

Vielleicht habe ich auch nur zu so rückständigen Moralvorstellungen ein gespaltenes Verhältnis, weil ich aus einer Großstadt komme, in der jeder modische Stil „normal“ ist.

Grüße
Pierre

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Natürlich … mich halten auch alle anfänglich für nett und aggieren entsprechend.

Eigentlich ist da IMHO die gewichtigere Frage, wie vorurteilsvoll man sich selbst einschätzt und ob/wie man das beim Umgang mit Anderen einfließen läßt.

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Gar nicht, die Vorurteile finden in den Köpfen statt und ich glaube, dass ist das schlechteste was dem Kind in dem Moment passieren kann.

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Wen interessiert nicht, was uns unbekannte Lehrer an einer uns unbekannten Schule denken würden, wenn die Frau auf diesem Stockfoto in die uns unbekannte Schule käme, um das uns unbekannte Kind abzuholen?

Eine völlig sinn- und absehbar fruchtlose Diskussion über eine quasi fiktive Person, die voraussichtlich niemals an einer deutschen Schule ein Kind abholen wird. Mal ganz davon abgesehen, dass es ja auch die Schule ankäme. Mir fallen Gegenden in Gladbach ein, in denen hinter dem Rücken der Frau getuschelt werden würde, warum die so schick rumläuft und ob die sich wohl für was besseres hält. Auf Schloss Salem sähe es wohl anders aus (außer, es handelte sich um eine Prominente).

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Sowas ist schon vorgekommen! Das habe ich von einem Beitrag auf einer anderen Frage-Antwort-Plattform. Mehr Information habe ich darüber leider nicht.

Wäre auch ziemlich uninteressant …

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Und? Was genau möchtest Du wissen?
Oder anders gefragt: Wie soll Deine Wunschantwort aussehen? Oder wenigstens, wie Deine Meinung dazu ist.
Dieses Forum heisst „wer-weiss-was“ und nicht „wer-vermutet-was“ und auch nicht „wer-gibt-mir-die-Antwort-die-ich-gern-hätte“. Wenn das Thema anderswo diskutiert wird, dann verlinke es, damit hier die nötigen Informationen ankommen, danach kann man sehen, ob man es diskutieren sollte.
Im Moment hat Deine Frag die Qualität von „wie lang müsste ein Seil sein?“
So kommen wir an dieser Stelle nicht weiter.

Manche Mütter haben schon ein Problem damit, wie ihre Wirkung nach Außen sein könnte. Hier eine Mama, die von anderen Kitamams geschnitten wird. Vielleicht auch, weil sie morgens ungeschminkt und in Joggingklamotten ist, wenn sie das Kind abgibt.

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Ich als Lehrer/in würde auf so einen flachen/trainierten Bauch neidisch sein - zumal sie darin schon mind. ein Kind getragen hat.
Respekt. Oder Neid? Letztendlich beides eine Form der Anerkennung :wink:

Gegenfrage:
Wer oder was bestimmt den gesellschaftlich anerkannten Kleidungsstil? Du?
Manche Menschen zeigen gerne ihren Körper, andere weniger. Die einen sind stolz auf ihren Körper, die anderen schämen sich - eine krankhafte Verhaltenseigenschaft die auf dogmatisierte Körper- und Kleidungsideale zurückzuführen ist.

Solange sie alle Körperteile verdeckt die nicht nur gesellschaftlich sondern auch aus moralischer Sicht bedeckt werden sollen - und selbst darüber ließe sich noch ein eigener Thread eröffnen - ist jeder Kleidungsstil in Ordnung. Auch bauchfrei im Winter.

Und falls du Lehrerin bist, dann wäre es eine tolle Sache, wenn du es den Kindern auch so vermittelst, die Menschen nicht nach ihrem Kleidungsstil zu be(ver)urteilen. Die haben ohnehin schon Stress genug wenn sie nicht die neueste Kleidung und/oder Handys mit sich tragen und von den anderen, wohlhabenderen Kindern deswegen geneckt werden.
Wie du weißt ist die psychische Belastung in den Kinder- und Jugendjahren nicht gerade leicht, weswegen man über solche materiellen Unsinnigkeiten nicht noch mehr Thema daraus machen sollte als es eigentlich ist.

Auf der einen Seite sollen alle gleichberechtigt bzw. gleich behandelt werden, angefangen vom Genderwahn bis hin zur Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, dass sogar die österr. Hymne umgeschrieben wurde, aber beim optischen Erscheinungsbild einer Erwachsenen würden wir uns „Sorgen“ um die Kinder machen.
Meiner Meinung nach nichts anderes als Neid, der unter dem Deckmantel der Fürsorge gegenüber der Kinder zum Ausdruck kommt.

Seid doch froh dass ihr gesund seid bzw. die Kinder gesund sind, denn spätestens wenn du dein Kind nicht mehr in der Schule sondern in einer Onkologie besuchen musst ist dir die Kleidung einer anderen Mutter sch… egal!
Ja, ein Vergleich den man immer ziehen kann, ist mir klar, aber wenn du das einmal erlebt hast sind solche Nichtigkeiten wie ein bauchfreies Erscheinungsbild einer Mutter in der Schule an ad absurdum nicht mehr zu übertreffen!
Denkt mal nach um was es in einem Menschenleben eigentlich geht, anstatt auf gesellschaftlich indoktrinierten Schwachsinn zu achten.

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Das Foto oben stammt aus einer Bilddatenbank.

Ob die Frau jemals ein Kind zur Welt brachte oder 12 oder gar keines, wissen wir genauso wenig wie ob das Foto eine damals (das Foto ist immerhin von 2005) 18-Jährige oder eine 55-Jährige zeigt oder ob die Frau Aerobic-Trainerin mit Aszendent Tänzerin ist.

Mit diesem Foto wurde absichtlich eine kontroverse Diskussion provoziert, um die eigene, unverrückbare und ziemlich intolerante Meinung zu verbreiten - was man früher auch mal trollen nannte.

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Wenn ich so etwas lese, kommt mir die Galle hoch. Wenn Lehrer ein Problem haben, Menschen zu tolerieren, die anders sind, und dann meinen, ihre Vorurteile auf dem Rücken der Kinder ausleben zu müssen, dann haben sie den falschen Beruf.

Gruß,
Max

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Und wenn’s so wäre, es geht niemanden etwas an. Der einzige unanständige Mesch in dieser Konstellation ist der, der glaubt, einen Menschen aufgrund dieser assoziation abwerten zu müssen.

Ja, die Welt ist halt spießig und böse. Das kann man bitter beklagen oder einfach darüber nachdenken

… wie man dafür sorgt, dass den Spießern ihre Heuchelei im Hals steckenbleibt. Vielleicht wird die Welt dann tatsächlich nochmal ein lebenswerter Platz.

Insbesondere ihrem Kind macht sie das Leben damit sicherlich deutlich leichter.

Die Erkenntnis, dass man nicht anders sein darf, weil man sonst benachteiligt wird, und am besten nicht gegen die Vorurteile der Masse aufbegehrt, macht ein Leben viellreicht leichter, aber nicht glücklicher.

M.

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Es gibt Probleme, die hätte ich gerne.

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Worin ich Dir einerseits durchaus zustimme. Andererseits ändert das aber nun mal nichts an der Tatsache, dass sich entsprechende Assoziationen nun mal in breiten Bevölkerungskreisen einstellen, ob man selbst das nun will oder nicht. Das läuft unterbewusst ab und dagegen helfen auch keine noch so wohlmeinenden Worte. Und es gibt Menschen, die sich dies dann im Nachhinein bewusst machen, und so einen Gedanken nicht gedacht haben wollen, haben sie aber eben doch, und wenn sie sich dafür dann auch auspeitschen mögen. Und andere spinnen so einen Gedanken dann ganz bewusst weiter. Schlimm, aber nun einmal eine Realität, die sich auch nicht verbieten lässt. Insoweit:

nett gemeint, aber nicht realistisch. Im Übrigen gebietet es die Toleranz auch in eine andere Richtung als die eigene tolerant zu sein. Du musst „die Heuchler“ nicht mögen, andere müssen Leute mit zu freizügigem Auftritt nicht mögen, dürfen sich Gedanken darüber machen, was es für die eigene Reputation bedeuten könnte, wenn man mit entsprechenden Menschen auf der Straße von Dritten beobachtet wird.

Man darf anders sein, muss dann aber auch akzeptieren, dass auch andere anders sind. Beide Arten von „anders sein“, haben ihre Konsequenzen im Zusammenleben mit den anderen anderen. Muss halt jeder für sich selbst entscheiden, wie weit er bereit ist, diese Konsequenzen zu tragen, wenn er anders sein will. Das Problem in der speziellen Fragestellung hier ist nur, dass Eltern natürlich in Bezug auf Kindergarten, Schule, … diese Konsequenzen dann nicht nur für sich selbst tragen müssen, sondern sie auch ihren Kindern aufbürden, die hierzu keine freie Entscheidung getroffen haben.

In einer besseren Welt wäre alles viel besser. Aber mit ein wenig Blick für Realitäten arrangiert man sich besser mit der Welt wie sie ist. Und in der hat die Bandbreite tolerierten/akzeptierten Verhaltens hier in Deutschland über die letzten Jahrzehnte doch nun schon massiv zugenommen.

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Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.

dürfen sich Gedanken darüber machen, was es für die eigene Reputation bedeuten könnte

Die Gedanken sind frei. Aber wer glaubt, jemanden schlechter behandeln zu dürfen, nur weil derjenige oder seine Eltern nicht in das eigene Weltbild passen, der kann sich nicht auf Gedankenfreiheit berufen, sondern muss, wie du richtig sagst, auch die Konsequenzen tragen. Und ja, das gilt in beide Richtungen. Ich habe allerdings bisher nur selten die Argumentation gelesen, das Eltern überlegen sollten, was sie ihren Kindern dait antun, wenn sie sie im Trachtenanzug abholen. Was nicht heißt, dass es diese Denkweise nicht gibt. Es ist halt der gleiche Quark in grün. Und es ist die gleiche Heuchelei.

Und in der hat die Bandbreite tolerierten/akzeptierten Verhaltens hier in Deutschland über die letzten Jahrzehnte doch nun schon massiv zugenommen.

Ach, das täuscht. Kratzt man ein wenig mit dem Fingernagel, hat sich die Gesellschaft nicht wirklich verändert. Die Bandbreite hat nicht zugenommen, es hat sich nur an einigen Stellen verschoben. Macht das gnaze aber nicht besser.

Gruß,
Max

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Und speziell was freizügige Kleidung betrifft, bewegen wir uns gerade zurück in die frühen 1960er. Da besteht eine große Einmütigkeit zwischen konservativen und vorgeblich progressiven Kreisen. Für die einen ist es halt immer noch sündig, für die anderen sexistisch. Ich habe erst jetzt wieder erlebt, wie freizügigen Menschen quasi die Mitschuld an sexuellen Übergriffen gegeben wurde, nur dass das inzwischen vermehrt von angeblich progressiven Menschen kommt.

M.

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Denker, ich finde, dass dein Aufschrei 50-60 Jahre zu spät kommt. In der verkrusteten BRD vor 1970 wäre das angebracht gewesen. Damals ging ein Aufschrei zunächst durch Österreich, später durch die BRD, weil Ernst Jandl einen GEDICHTBAND veröffentlich hat! Einen GEDICHTBAND!! (Sehr gute Gedichte nebenbei, aber von einer Art, die heutzutage kaum noch jemanden irgend wie interessieren würde). Ein Mitarbeiter eines Verlages wurde entlassen deswegen!

Damals war es mutig, als Frau eine Hose anzuziehen oder als Politiker Turnschuhe zu tragen. Und noch etwas früher war es unmöglich gewesen, sonntags den Gottesdienst zu versäumen oder nicht die Küche samstags blütenrein zu schrubben, in manchen Milieus!

Heute sind wir doch unglaublich frei, das ist vielen Menschen gar nicht bewusst. Das merkst du schon an den Antworten hier, die fast alle für völlige Freiheit des einzelnen plädieren. Ob jemand sich die Haare rosa färbt, sonntags bis 13 Uhr schläft, im Internet täglich auf Porno-Seiten unterwegs ist - wen interessiert das ernsthaft?
Bei der Möglichkeit, sich zu kleiden, gibt es heute unglaublich viele Möglichkeiten, die als völlig normal gelten. Und zumindest in der Großstadt unglaublich viele Möglichkeiten, sich mit Gleichgesinnten zusammen zu tun, um (an passenden Orten) Bäume anzubeten oder nackt zu tanzen. Interessiert doch auch kein Schwein.

Ich finde es aber richtig, dass man nicht jede x-beliebige Laune auslebt, wenn man mit anderen Menschen zusammen und in der Öffentlichkeit ist.
Ich als Lehrer unterrichte auch im Hochsommer nicht mit freiem Oberkörper in meiner Grundschulklasse, trage immer ein Hemd und immer eine lange Hose. Im Sommer eben dünn.

Wenn die Mutter barbusig ihren Sohn abholte wäre es auch ok? Klar, diese Grenzen sind letztlich nicht objektiv sondern Vorstellungen der Gesellschaft. Darum kann man sich da ewig streiten.

Ich finde bauchfrei, auch wenn das Tattoo schick aussieht, an dieser Stelle unpassend. Ich würde aber diese Mutter dennoch nicht für alle Zeiten verdammen. Und natürlich könnte sich im Gespräch herausstellen, dass diese Frau eine ganz tolle Mutter ist, die aus irgend einem Grund unbedingt so rumlaufen muss. Dann würde ich mich für das Kind freuen, dass es so eine prima Mutter hat und akzeptieren, dass sie halt diesen spleen hat.

Ich finde es weiterhin schwierig, dass der Fragesteller eine Diskussion mit einem über 15 Jahre alten Foto aus einer online-Fotosammlung anzettelt, um seine doch sehr extreme Meinung über fiktive Personen und Situationen zu verbreiten.

Nichts von dem ist passiert. Diese Frau ist in keiner Schule gewesen, um ein Kind abzuholen und wir wissen nicht einmal, ob sie Mutter ist. Wir reden nicht über eine konkrete Situation, in der jemand, der auch nur ansatzweise so gekleidet oder tätowiert war oder ist, ein Kind von der Schule abgeholt wird.

Der Fragesteller ordnet der Person auf dem Foto, der er nie begegnet ist und wohl auch nie werden wird (erst recht nicht an einer Schule in seiner Nähe), Charakterzüge zu, die sie ja hätte, wenn sie denn so ein Kind von der Schule abholen würde. Er stellt fest, dass sie für diesen Aufzug kritisiert werden würde, aber aufgrund ihres schlechten Charakters diese Kritik, die es nie gegeben hat, nicht annehmen wird.

Allein die Ausgangsfrage ist auf der Basis völlig absurd und was dann vom Fragesteller nachgeliefert wurde, geht über das, was eine lustige Spekulation sein könnte, weit hinaus. Und so um die zehn Leute lassen sich davon in eine sehr sinn- und fruchtlose Diskussion verzetteln, in der es dem Fragesteller nicht einmal darum geht, Meinungen zu einer konkreten oder fiktiven Situation einzuholen, sondern um über den Charakter einer fiktiven Person abzulästern und zu urteilen, die er (logischerweise) nicht einmal kennt.

Und sogar noch weitergehend: er urteilt auch über Personen, die sich seiner Ansicht nach bei einem „Schulbesuch“ zu offenherzig kleiden, ohne zu wissen, ob diese Personen gerade bei 35 Grad Außentemperatur vom Rektor aus dem Fitnessstudio oder Freibad herbeizitiert wurden.

Das ganze hat schon ein bisschen was von Loriots „Das ist Ihr Leben!“.

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Und diese antisoziale Charakteranalyse ohne jeglichen konkreten Anhaltspunkt anhand eines 15 Jahre alten, von einem Payaccount gestohlenen Fotos einer völlig unbekannten Person! Donnerwetter!

Nein, mehr braucht man nicht, um sich ein genauereres anschauliches Bild von einer Person zu machen, die sowas postet, um SICH mit IHREM Menschenbild zu propagieren.

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Bingo!

Gruß
Metapher

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