Mutter kann nicht loslassen..verzweifelt

Guten Morgen
Ich habe ein großes Problem, welches leider auch schon zu einer Trennung geführt hat.
Ich bin 24, wohne nicht mehr zu Hause, doch meine Mutter bekommt es nicht hin mich ziehn zu lassen und mein eigenes Leben zu leben. Sie ruft ständig an und sagt mir was ich doch alles machen soll und worauf ich doch bitte aufpassen soll usw… Ich bin ab und zu mal zu Hause um zu zeigen das ich nicht ganz aus ihrem Leben verschwunden bin aber es wird nicht besser. Wir haben über das Thema auch schon einmal geredet und sie versucht es auch zu ändern doch es klappt in meinen Augen nicht. Sie ist gerade in der Scheidung und muss auch das gemeinsame Haus verkaufen was natürlich nicht leicht ist aber es ist in meinen Augen keine rechtfertigung mich so zu bemuttern.

Kleines Beispiel: Ich war am Wochenende zu Hause, war am Tage shoppen und habe ein paar Sachen eingekauft welche ich Abends auch angezogen habe. Ich war mit Freunden aus und ca. eine Stunde nachdem ich aus dem Haus war ruft sie mich an und sagt ich solle auf meine neue Jacke aufpassen das man mir diese nicht klaut…„WTF“ dachte ich mir nur und legte auf.

Wie kann ich ihr klar machen das ich gerne mein eigenes Leben führen möchte und nur in wirklich wichtigen Dingen kontakt möchte?

Hi,
vielleicht fühlt sie sich einfach einsam. Und hat Angst, dich komplett zu verlieren, weil sie deine Ablehnung spürt. Ich bin auch so eine Mutter, die sich immer um alles viel zu viel Sorgen macht und der es schwerfällt, loszulassen. Ich werde immer schnell unruhig, wenn meine Kinder unterwegs sind.
Probiers mal so: Macht Telefonzeiten aus, an die ihr euch beide halten müsst. Außer es ist was Schlimmes passiert, was sofort besprochen werden muss (Krankenhausaufenthalt, Todesfall in der Familie…). Alles, was warten kann, hat bis zu diesem Termin zu warten. Und ihr ruft euch abwechselnd an, also mal sie dich, das nächste Mal du sie. Die Frequenz dieser Anrufe macht ihr untereinander aus (ich weiß ja nicht, wie oft sie dich jetzt anruft), ich fände einmal die Woche oder zweimal die Woche vollkommen ausreichend. Und nimm dir dann Zeit für das Gespräch, also keine erkennbare Eile, bitte. Das ist dann Mamazeit für diese Woche.
Gib ihr Zeit, loszulassen, das ist für sie auch nicht einfach und ein Lernprozess. Sie hat sich ja jahrelang daran gewöhnt, dich zu bemuttern und für dich da zu sein, jetzt muss sie sich umgewöhnen. Und alte Gewohnheiten aufgeben dauert halt eine Weile. Unterstütz sie, wenn du kannst, dabei, eigene Hobbys zu finden, dann ist sie anderweitig beschäftigt und leitet so ihre „Sorge“ sozusagen um.
Viel Glück, ich hoffe, ihr bekommt wieder ein gutes Verhältnis.
Gruß, Miriam

Hallo,

ich hatte kein gar so drastisches aber doch dauerhaft nervendes Problem mit meiner großen Schwester.
Geholfen hat ein Jahr Funkstille (was damals einfacher war, weil ich keinen Telefonanschluß hatte und Handy gabs noch nicht).

Ein Jahr Funkstille wäre einer Mutter gegenüber natürlich zu arg. Aber besorg Dir eine neue Handynr. und gib sie nicht an Deine Mutter weiter. Erzähl ihr das auch, erkläre warum und dass sie Dich eben Zuhause erreichen kann - Bzw,. wenn Du kein Festnetz hast, nimm zwei Handys und schalte das für Mama nur zuhause oder so ein.

Du musst für Deine Mutter einfach zeitweise unerreichbar sein.
Ich habe in dem Alter alle zwei bis drei Wochen mal daheim angerufen -das hat meiner Mutter wohl auch nicht gereicht, aber Telefonzelle war eben teuer und ich hatte wenig Geld.
Der Pegel hat sich nach der Gewöhnphase von 2 oder 3 Jahren erhalten und war auf Dauer für beide Seiten O.K…

Viel Glück, Hovke

Hi,
ich kenne sowas auch. Zunächst einmal musst du die im Klaren sein, dass sie es aus Liebe zu dir macht. Sicher, das macht das Ganze für dich nicht einfacher, aber somit scheidet schon mal ein böser Wille oder Ähnliches aus.
Ich habe damals eher radikal zu meiner Mama reagiert (was ich übrigens im Nachhinein nicht gut finde): Wenn ich mit dem Motorrad wegfuhr und über Nacht wegblieb, sagte sie immer ich solle anrufen, damit sie sich keine Sorgen macht. Ich sagte nur immer, dass ich nicht anrufe und wenn einer anruft dann die Polizei, die mich tot im Straßengraben gefunden hat…. Gut, angerufen hab ich dann eh meist……
Was ganz gut bei mir funktioniert hat, war letztendlich „humorvolles lernen: Wenn sie etwa kocht, stell dich neben sie und sag ihr sie müsse aufpassen, weil das Wasser heiß ist. Sie wird sagen das wisse sie und du kannst antworten, dass du auch weißt, dass du auf deinen Jacke aufpassen musst….
Aber das mit den Telefonzeiten ist auch ne gute Idee :wink:
Bye
Leo