MWST - Begründung

Moin Leute,

wie begründet der Staat die Erhebung einer MWST ? Wo kommt die Idee der MWST her ? Gibt es dazu eine Formel ? Erhebt sie jeder Staat ?
Eine Steuer auf ein Produkt kann ich nachvollziehen, aber wo liegt die MWST ?
Vielleicht liege ich hier völlig falsch aber : Wenn ein Bürger ein Produkt kauft und MWST bezahlt hat er ja den Wert der Ware nicht erhöht, aber die Inflation gefördert ???

Unwissende Grüße an alle Schlauen, Lutz

Hallo Lutz

wie begründet der Staat die Erhebung einer MWST ? Wo kommt die
Idee der MWST her ? Gibt es dazu eine Formel ? Erhebt sie
jeder Staat ?

Mehrwertsteuer ist eine Steuer auf den geschaffenen Mehrwert.
Beispiel:
A schaufelt mit einer Schaufel Sand in einen Sach und verkauft ihn für 1 Euro an B. Darauf erhebt der Staat 15 % Mehrwertsteuer. Endpreis: 1,15 Euro. A darf in der Steuererklärung die MwSt. der Schaufel gegenrechnen.
B färbt den Sand grün und verkauft ihn für 2 Euro + MwSt.=2,30 Euro. B darf die MwSt. des Sandlieferanten (0,15 Euro) + für die Farbe gegenrechnen. Er bezahlt also nur 0,15 Euro (-MwSt. Farbe), also eine Steuer auf den von ihm geschaffenen Mehrwert.

Eine Steuer auf ein Produkt kann ich nachvollziehen, aber wo
liegt die MWST ?

Geld für den Staat. Es hat durchaus Sinn, Stuern auf die Produkterstellung (proportional zu ihrem Wert) zu erheben.

Vielleicht liege ich hier völlig falsch aber : Wenn ein Bürger
ein Produkt kauft und MWST bezahlt hat er ja den Wert der Ware
nicht erhöht, aber die Inflation gefördert ???

Falsch. Er bezahlt den geschaffenen Mehrwert (Präsentation in einer schicken Kaufhalle) und die darauf erhobene Steuer.

Tschuess Marco.

Hallo Lutz,

Mehrwertsteuer gibt es sinngemäß überall. VAT (Value Added Tax) in den USA bedeutet fast wörtlich dasselbe.

Ursprünglich gab es in der BRD die Umsatzsteuer (3%), sie wurde Ende der 50er Jahre auf Mehrwertsteuer (damals 10 %) umgestellt. In den Steuererklärungen der Firmen heißt es übrigens immer noch Umsatzsteuer.

Der Grund, an einem vereinfachten Beispiel dargestellt:

Eine Firma fördert und verkauft Kohle und Erz, auf den Preis sind 3 % USt fällig. Der Käufer macht Roheisen draus, auf den nun höheren Verkaufspreis sind wieder 3 % fällig. Eine Walzerei macht Blech draus, wieder 3 % auf den gesamten Verkaufspreis. Der Käufer stellt Blechkisten her, verkauft sie an einen Großhändler, der an den Einzelhändler, der an den Verbraucher - jedesmal sind 3 % auf den gesamten Verkaufpreis fällig.

Hat eine Firma aber eigene Erz- und Kohlegruben und verkauft direkt an den Verbraucher, sind nur einmal 3 % fällig. Also eine ungerechte Benachteiligung von Großfirmen, die vieles selber machen.

Bei der MwSt wird jedsmal nur der Mehrwert besteuert. Kostete die Ware also 100,- wird für 110,- weiterverkauft, wird die Steuer nur auf die 10,- berechnet.

Wa also zunächst wie eine drastische Verteuerung aussieht, war in Wirklichkeit eine Verbilligung - jedenfalls wenn die Ware durch viele Hände gegangen ist.

Liebe Grüße
Peggy