mysteriöse Symptome

Hallo liebe Fories,

wollte euch mal die Symptome meines Hundes (Labrador, unkastrierter Rüde, 8 Jahre) schildern und euch fragen, ob ihr Erfahrungen damit habt und wisst was es vielleicht sein könnte.

Also:

Mein Hund hat seit ca. 2 Monaten schlimmen Haarausfall (teilweise kahle Stellen, Fell sehr stumpf, rau, keine Unterwolle mehr, sehr untypisch für ihn), zusätzlich juckt es ihn am ganzen Körper zwei drei Stellen sind auch rot. Zusätzlich leidet er unter Gewichtsverlust und ist rappeldürre (von ehemals 28kg hat er noch 24kg), trotz doppelter Menge Futter keine Besserung. Das ist seit einer schlimmen Durchfallwelle vor zwei Jahren so. Herausgestllt hat sich eine Futterunverträglichkeit, seitdem ich dann das Futter umgestellt habe auf eines ohne Getreide war aber alles ok. Nur er nimmt einfach nicht wieder zu. Er ist sehr aktiv (mit seinen acht Jahren fitter als viele jüngeren Hunde die ich kenne), frisst mit gutem Appetit (klar Labbi) und ist auch sonst wirklich gut drauf.

Nachdem mir das ganze nun doch zu bunt wurde bin ich zum Tierarzt…
Er hat kompletten Blut- und Organwerte bestimmt. Soweit alles ok, HB, Erythrozyten und Leukozyten etwas niedrig aber im Normbereich. Auch eine Schilddrüsenuntersuchen brachte keine Ergebnisse. Er hat keine Parasiten (Wurmkur hat er vor kurzem bekommen, Ektoparasiten sind es auch nicht). Nun habe ich einen speziellen Futtermittelallergietest machen lassen und warte auf die Ergebnisse um wirklich alles auf das er positiv reagiert vermeiden zu können. Trotzdem bin ich etwas ratlos.
Meint ihr das ganze liegt nur an seinen Allergien? Oder könnte es auch noch etwas anderes sein?
Vielleicht habt ihr ja eine Idee.

LG Frieda

P.S.: Der Tierarzt ist auch etwas überfragt, da irgendwie nichts so recht zusammen passt.

Hallo Frieda,

war der Hund im südl. Ausland? Dann müsste man z.B. an Leishmaniose denken.

Wurde ein Sarcoptestiter bestimmt? Wenn nicht, würde ich dringend dazu raten.

Wurde die Haut bakteriologisch und mykologisch untersucht?

Allergietests auf Futtermittelunverträglichkeiten haben nur relativ wenig Aussagekraft. Besser wäre eine Ausschlussdiät über mindesten 8-10 Wochen mit nur einer Eiweiß- und Kohlehydratquelle.

Eine pathologische Untersuchung mehrerer Hautstanzen könnte weiterführende Ergebnisse bringen.

Außer der Schildrüse können auch andere hormonellen Störungen Ursache für derartigen Juckreiz sein (z.B. Nebennierenrindeninsuffiz.)

Gruß

Johnny

war der Hund im südl. Ausland? Dann müsste man z.B. an
Leishmaniose denken.

Er war noch nie im Ausland…

Wurde ein Sarcoptestiter bestimmt? Wenn nicht, würde ich
dringend dazu raten.

Nein wurde nicht gemacht, einfach weil der TA es nicht für Tierchen hält. Juckreiz hat sich auch nicht verändert, also Hund hat schon immer Probleme damit ist eben nur wieder schlimmer geworden. Symptommäßig passt es meiner Meinung nach nicht zur Räude. Zumal das ganze wohl in 8 Wochen doch deutlich sichbar sein müsste oder nicht?

Wurde die Haut bakteriologisch und mykologisch untersucht?

Nein.

Allergietests auf Futtermittelunverträglichkeiten haben nur
relativ wenig Aussagekraft. Besser wäre eine Ausschlussdiät
über mindesten 8-10 Wochen mit nur einer Eiweiß- und
Kohlehydratquelle.

Ja, hat der TA auch dazu geraten. Weiß nur nicht ob die guten Menschen die dem Hund zugetan sind es endlich mal kapieren… Deswegen der Test, damit alle sehen: DAS GEHT NICHT! Mein Futte enthält deswegen ja schon naja nicht viele Bestandteile, kein Getreide und nur Ente.

Außer der Schildrüse können auch andere hormonellen Störungen
Ursache für derartigen Juckreiz sein (z.B.
Nebennierenrindeninsuffiz.)

Organwerte sind wie gesagt alle normal. TA meinte, wenn etwas in der Richtung nicht stimmen würde (und das finde ich auch durchaus plausibel) könnte man an den Werten (vorallem bei der schon länger andauernden Problematik) etwas erkennen.

LG Frieda

Hallo Frieda,

da bei deinem Hund die Hautprobleme ja schon länger bestehen, fundieren diese mit Sicherheit nicht auf einer einzigen Ursache.

Die allergische Neigung ist mit Sicherheit vorhanden und auch die „Stoffe“ worauf dein Hund reagiert können immer wieder wechseln.

Nachdem die Juckreizschwelle z.Zt. deutlich überschritten ist, gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten, dem Patienten zu helfen.

Entweder, man findet über weiterführende Diagnostik noch Noxen, die als Baustein zur Erreichung dieser Juckreizschwelle in Frage kommen (Parasiten, Bakterien, Pilze, Allergien auf Milben, Pollen, Flohspeichel, Pilzsporen, …) und behandelt oder vermeidet diese soweit möglich .
Die andere Möglichkeit besteht darin, die Juckreizschwelle höher zu setzen (z.B. mit Cortison).

Wenn der Hund weiterhin kratzt besteht außer der verminderten Lebensqualität natürlich auch die Gefahr von Sekundärinfektionen der geschädigten Haut, was das Ganze in einen oftmals schwer zu beherrschenden Teufelskreis führt.

Alles Gute

Johnny

Huhu,

du hast natürlich recht, dass die Ursachen gefunden werden müssen. Ich bin mittlerweile auch dazu übergegangen ihn nach dem Baden im See mit dem Wasserschlauch nochmal abzuspritzen, da der TA meinte auch Algen und Ähnliches im „Badewasser“ könnten Ursache fürs Kratzen sein.
Milbenbehandlung hat der TA nun auch in Betracht gezogen, möchte das vorher aber eben mit einem Hautabstrich untersuchen, weil mein Hund dummerweise auch die Mittel (SpotOns) so gar nicht verträgt.

Danke auf jeden Fall für die Tipps. Ich sehe schon ein, dass unser TA-Marathon wohl noch nicht beendet ist.

LG Frieda

Hallo Frieda,

Ich bin mittlerweile auch dazu übergegangen ihn nach
dem Baden im See mit dem Wasserschlauch nochmal abzuspritzen,
da der TA meinte auch Algen und Ähnliches im „Badewasser“
könnten Ursache fürs Kratzen sein.

die Ursache bestimmt nicht, aber ein möglicher Faktor.

Milbenbehandlung hat der TA nun auch in Betracht gezogen,
möchte das vorher aber eben mit einem Hautabstrich
untersuchen, weil mein Hund dummerweise auch die Mittel
(SpotOns) so gar nicht verträgt.

Im tiefen Hautgeschabsel könnte man Demodex finden, welche auf einen Defekt im Immunsystem deuten würden.
Sarcoptes sind über ein Geschabsel oder einen Abstrich sehr unzuverlässig bis gar nicht zu diagnostizieren bzw. auszuschließen - da wäre die Bestimmung eines Antikörpertiters die Untersuchung der Wahl.

Gruß

Johnny

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