Nabendynamo-Beleuchtung funktioniert nicht. Wie geht man vor?

Hallo, 

Ich habe ein Fundsache-Fahrrad ersteigert und da funktioniert die Beleuchtung scheinbar nicht.
Es ist ein Trekking-Fahrrad mit Nabendynamo.
Nun habe ich überhaupt keine Ahnung wie das ganze funktioniert. Daher hätte ich ein paar Fragen:

  1. Produziert der Dynamo bei Fahrt immer Strom, oder muß man den irgendwo einschalten?
  2. Wird Strom auch irgendwo gespeichert?
  3. Die Beleuchtung funktioniert wie gesagt nicht, finde allerdings auch keine Schalter um diese ein oder Auszuschalten. Wieviel Strom sollte beim Licht ankommen um zu testen, ob überhaupt Strom bis zu den Lampen kommt?
  4. Wie geht man generell vor wenn man hierbei den Fehler sucht? Meine Vorgehensweise nach Gefühl wäre jetzt Glühbirnen prüfen, Spannung prüfen, Batteriebetriebene Beleuchtung kaufen und einsetzen :smiley:

Vielen Dank für eure Tips

Gruß
Taki

Servus,

der Dynamo läuft immer mit. Welchen Strom er produziert, hängt davon ab, ob der Widerstand der Lichtanlage dran hängt oder nicht. Geschaltet wird diese normalerweise an der Oberseite des Scheinwerfers vorne. An der Anzahl der Steckkontakte an diesem Scheinwerfer kann man übrigens sehen, ob die Lichtanlage überhaupt für einen Nabendynamo ausgelegt ist: Weniger als vier Kontakte > passt nicht. In diesem Fall aber keinen so grässlichen Pofel wie eine batteriebetriebene Beleuchtung kaufen, sondern das Fahrrad zur Werkstatt bringen und eine zum Nabendynamo passende Lichtanlage installieren lassen. Besser als selber installieren, weil beim Selberinstallieren in den meisten Fällen nicht schaltbares Dauerlicht rauskommt. Das ist zwar wegen des hohen Wirkungsgrades von Nabendynamos nicht weiter schlimm - man merkt beim Treten nicht, ob das Licht angeschaltet ist oder nicht -, aber schon schöner, wenn man nicht ständig von irgendwelchen wohlmeinenden Mitmenschen deswegen angebrabbelt wird.

Schöne Grüße

MM

Moin,

Das ist mir eigentlich noch nie passiert und ich fahre prinzipiell immer mit eingeschalteter Beleuchtung. Nachdem nun inzwischen fast alle Autos mit Tagfahrlicht rumfahren, muss man doch zumindest gleichziehen, sonst verschwindet man förmlich aus den Augen der ständig angestrahlten Verkehrsteilnehmer. Bei LED-Leuchtmitteln ist das Kriterium Verschleiß auch kein großes Thema mehr.

Grüße
Marius

  1. Ja. Manchmal ist am Licht ein Schalter.
  2. Nein, außer die Lampe hat einen Speicherkondensator.
  3. Ein Nabendynamo arbeitet bereits bei sehr geringen Geschwindigkeiten gut.
  4. Verkabelung prüfen und Glühbirnen an einer Batterie testen so weit möglich.

Der Nabendynamo kann natürlich auch defekt sein.

Hallo Marius,

das kann ein Nord-Süd-Kontrast sein: Im katholischen Südwesten gibt es wahrscheinlich mehr Leute, die zu Distanzlosigkeit neigen…

Schöne Grüße

MM
dort ohne Tagfahrlicht radelnd, wo das Licht für andere die Ästhetik stören würde

Wenn Du ein Voltmeter hast, dann halte das im Messbereich ACV an die 2 Steckanschlüsse am Nabendynamo. Meist sind das 2 direkt nebeneinander liegende Steckfahnen, auf die ein 2-poliger Stecker Richtung Lampe führt. Stecker vorher abziehen.
Der Dynamo liefert nach Zulassungsnorm 6 V AC bei 3 W Belastung. Deshalb haben die Glühlampen vorn 6 V/2,4 W und hinten 6 V/0,6 W.
Ohne Last kann die Dynamospannung stark ansteigen, deshalb hoher Messbereich.

Statt Voltmeter kannst Du auch direkt eine Glühlampe 6 V / 2,4 W dran halten.
Ist halt etwas schwierig zu kontaktieren wenn man keine Fassung hat.
2. Person muss Rad drehen.

Wenn da nichts leuchtet oder messbar ist, ist der Dynamo defekt. Verschleißteile gibt’s da nicht. Meist ist was mit der Kabeldurchführung (Kurzschluss, unterbrochen).

MfG
duck313

Danke für die ausführliche Antwort.
Werde ich dann mal schauen ob und wo Strom anliegt.

Ein Nabendynamo produziert immer Strom, etwa 1/2 Ampere bei Nenndrehzahl. Wird er nicht abgenommen, schafft er auch gerne >> 100V. Darum muss er in der eigens dafür konstuierten Lampe oder einem externen Schalter ab- und angeschaltet werden. Es gibt daher 4 mögliche Fehler

  1. Kabel an der Radnabe abklemmen, Fahrrad auf dem Kopf. Der Dynamo fühlt sich zwar „schwergängig“ an, sobald das Rad aber einmal rollt, wird es kaum gebremst (läuft so frei wie das Hinterrad). Mit ein bisschen Gefummel kannst Du eine Birne oder Wechselstrom-Messgerät (Strom >> 0,5A oder Spannung 200V) anschließen.

  2. Verkabelung (2-Polig) bis zum Scheinwerfer (lose, gebrochen, ab)

  3. Schalter im Frontscheinwerfer (manchmal nur ein Hell-Dunkel-Auslöser, manchmal auch ein echter Schalter mit AN, AUS, Automatisch)

  4. Birne in der Lampe (in diesem Fall schlucken die Z-Dioden der Lampe die komplette Leistung, dann wird das Vorderrad beim frei drehen stark gebremst!)

Das Rücklicht wird von der Lampe aus verteilt (da der Nabendynamo keine „Masse“ hat und geschaltet sein muss). Es muss auch 2-polig sein oder es muss ein Masseanschluss von der Lampe erfolgen.

Gesterm hatte ich endlich mal Zeit das Fahrrad zu prüfen.
Also das Dynamo erzeugt zumindestens Strom, das konnte ich messen.

Als vom Kabel zur Lampe kein „Durchgang“ festgestellt wurde, habe ich mal am Kabel am Stecker zum Dynamo gezogen, dann hatte ich es auch schon in der Hand. Habe den Stecker dann geöffnet und da wird wohl der Blanke Draht einfach „eingelgt“ und hinten umgeknickt (bzw. vorne) und dann mit dem Stecker festgeklemmt. Allerdings weiß ich nicht, welches Kabel wo herein gehört. Habe das Schwarz-Weisse an Masse geklemmt… Hoffe das stimmt so.
Konnte allerdings immer noch kein Licht feststellen (habe allerdings auch nur eine ganz kurze Fahrt gemacht).

Beim Rücklicht: Das ist eine ganz sonderbare Konstruktion. Ein Kabel von vorne geht zum Rücklicht. An dem Rücklicht ist wohl ein kleiner Taster, den man nur eindrücken kann. Dann beginnt hinten ein kleines Licht an zu blinken. Allerdings nicht schnell und auch nicht besonders hell. Scheint mir mehr ein Kontroll-Licht zu sein, weiß es aber nicht.
Ich habe es mal aufgeschraubt und im innern stecken zwei AA Batterien (keine Akkus!). Welchen Sinn diese Haben weiß ich allerdings auch nicht, denn es Leuchtet ja nix, bzw. habe ich ja keinen An-Aus-Schalter. Da würden die Batterien ja Ruckzuck leer sein. Zudem verwirrt es mich eben, warum da Batterien sind und zusätzlich noch eine Leitung von vorne.
An der Lampe habe ich drei Schalterpositionen. Allerdings weiß ich auch nicht, wofür diese nun genau stehen. … Sehr verwirrend :slight_smile:

a) „eingelegte“ Kabel sind unschön, aber funktionieren meist.

b) Von der Lampe führen meist 2 Kabel direkt zum Dynamo, keine „Masse“.

c) Die Batterien sind vermutlich für Standlicht. Wenn Strom (über die Leitung) kommt und dann aufhört brennt die Lampe z.B. 2 Minuten weiter. Die Batterien halten dann mehrere Jahre.

d) Die Schalterpositionen sind in der Regel: AN, AUS, Automatik. Manchmal auch auf der einen Seite ein I auf der anderen ein S und in der Mittelstellung sieht man nur eine „0“ statt von dem „S“.

e) fürs Rücklicht brauchst Du auch entweder 2 Kabel, ODER eine extra Masseverbindung vom Frontlicht zum Rahmen. Eine direkte Masse der Dynamo-Scheinwerfer ist selten, zumal die „Masse-Stromführung“ ausstirbt.

Danke für die Schnelle Antwort.
Also ein „S“ habe ich auf der Lampe tatsächlich schon stehen sehen. Nur wusste ich mit der Abkürzung nichts anzufangen.

Zwei Kabel führen auch zur Lampe und zwei nach hinten. Nur wusste ich nicht, wie ich die Leitung dort prüfen kann.

Kann ich denn die Kabel falschherum angeschlossen haben? Oder ist das da egal. Dann wäre der nächste Punkt die Glühbirnen zu überprüfen.

S = Sensor = Licht-nur-an-wenn-kein-(wenig)-umgebungslicht-auf-die-lampe-fällt

Kabel Prüfen, indem Du eine Batterie anschließt. (z.B. 4.5V Flachbatterie oder irgend ein Steckernetzteil von 4 bis 6V, alternativ die äußeren Strippen eines alten USB Kabels)