Nach Corona - was muss passieren in unserem Gesundsheitssystem?

hi,

sowas ist komplett normal, da es irgendwo die Daseinsberechtigung von Politikern darstellt.

Jetzt von ‚Erfahrungen aus der Korona-Krise‘ zeigt zum Teil ja schon, dass man eben gern der Erste sein möchte, der da Probleme erkannt hat und nun daran arbeitet - ganz dolle!

Die angesprochenen Punkte überhaupt ‚Reform‘ zu nennen, ist schon für sich ein Witzchen.

'n paar Masken irgendwo einlagern oder - noch besser - schon vorab mit Firmen eine Maßnahmen zur Herstellung im Notfall zu vereinbaren, wären durchaus kleine Anpassungen die mal (bzw. hoffentlich nie) etwas Zeit sparen würden.

Mich wundert es etwas, dass es nicht auch um Klopapier ging :wink:

grüße
lipi

Hallo,
ist mir klar, dass es hier auch um die Profilierung geht, ist aber egal - Hauptsache es ändert sich etwas.
Allerdings zeigt die Erfahrung auch, dass immer dann, wenn es ernst wird, der Politik der Mut fehlt zu gravierenden Änderungen.
Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.
Vielleicht ist es ja diesmal anders.
Gruss
Czauderna

Nur mal eingeworfen:

gbe
(Quelle im Screenshot angegeben)

Davon knapp 3/4 staatlich, 1/4 privat

Es muss also aus meiner Sicht klar sein, will man die Notfall- und Krisenversorgung stärken, wird man das an der Normalversorgung abknapsen müssen oder den eh schon hohen Anteil der Gesundheitsausgaben noch höher drehen, denn soviel Spielraum für Effizienzsteigerung sehe im deutschen Gesundheitssystem eher nicht.
(Anders als z.B. in den USA, in denen das Gesundheitssystem sauteuer, aber furchtbar ineffizient ist)

Gruß
F.

Hallo,
ich habe die Steigerung der Ausgaben im Gesundheitswesen beruflich seit 1968 verfolgt. Erst als die Gesundheit als Profitobjekt entdeckt wurde , wurden die Fehler gemacht, die sich heute zeigen.
Dass 1992 weniger als die Hälfte der Summe aufgebracht wurde, als es 2017 der Fall war, zeigt doch eigentlich nur, dass trotz dieses Zuwachses offenbar an den falschen Stellen eingespart und an den falschen Stellen zu viel gezahlt wurde. In den Zahlen sind die Kosten für die Pflegeversicherungen wahrscheinlich nicht enthalten ?.
Eine (notwendige) Reform des Gesundheitswesens muss ja nicht bedeuten, dass es für die Patienten schlechter wird, im Gegenteil, es muss besser werden, eben anders organisiert.
Unser Gesundheitssystem kann ruhig teuer sein aber eben auch effizient in allen Bereichen, und das geht nur, wenn die Gewinnorientierung nicht mehr im Vordergrund steht. Das das auch n icht durchgängig umsetzbar ist, das ist auch klar, z.B. im Bereich der Pharmaindustrie.
Gruss
Czauderna

Was genau hat denn in Deutschland bisher nicht funktioniert und von wem sollten wir lernen? Ich bin völlig verdattert ob Deiner Frage, weil mein Eindruck bisher ist, daß das Gesundheitssystem ganz hervorragend mit dem aktuellen Problem umgeht und auch das Zusammenspiel zwischen heilendem Gesundheitssystem, Forschung und Politik sehr gut, sehr schnell und sehr zielführend funktioniert hat. Gerade, weil früh ein Test zur Verfügung stand (Team Charité um Drosten), gerade weil das RKI frühzeitig die Erhöhung der Kapazitäten im System empfohlen hat, gerade weil wir schon von vornherein über höhere Kapazitäten verfügten, gerade weil die Behörden frühzeitig Material und Ausrüstung bestellten, gerade weil die Behörden frühzeitig vorhandene Pläne umsetzten, gerade weil die Politik frühzeitig von den Forschern zu einschneidenden Maßnahmen aufgefordert wurden usw. kommen wir doch hier bisher sehr glimpflich durch die Epidemie.

Ja, auch ein gutes System kann man verbessern, aber Deine Frage liest sich mehr wie eine Anklage denn als Lobgesang, den ich eigentlich erwartet hätte.

1 Like

Oder die Einnahmen erhöhen. Durch Vermögenssteuer, Kapitalbesteuerung, Abschaffung der privaten Kranken- und Rentenversicherung, Erhöhung des Grenzsteuersatzes, Einführung einer echten Börsenumsatzsteuer, Abschaffung von Steuerprivilegien, Beamtentum, Beamtenpensionen, …

1 Like

Ich bin jetzt verunsichert, ob ich das falsch verstehe, aber das ist doch die angesprochene „Erhöhung des prozentualen Anteils der Gesundheitsausgaben am BIP“.
Oder nicht?

Gruß
F.

Hallo C-Punkt,
nein, das ist keine Anklage - als Mitarbeiter einer Krankenkasse mit 48 Jahren Berufserfahrung kann und will ich nicht behaupten, dass wir, vor allem im Vergleich mit anderen Ländern ein schlechtes Gesundheitssystem hätten, nein, das haben wir mit Sicherheit nicht. Wenn du aber meine Beiträge vom 26.3. nochmals lesen willst, dann kannst du daraus auch entnehmen, was ich mit Änderungen im Gesundheitswesen gemeint habe, wobei ich aber auch nicht längst alle Argumente für eine Gesundheitsreform genannt habe.
Es ist ja auch nicht so, dass die Forderung nach einer Reform jetzt so außergewöhnlich wäre und sich diese Forderung nun ausschließlich aufgrund der Corona-Krise ergeben hätte, nein, diese Forderung war schon lange vorher auf dem Tisch (z.B. Bürgerversicherung und Krankenhausbedarfsplanung, Risikostrukturausgleich, Pflegeversicherung).
Sicher, im Vergleich mit anderen Ländern besteht im Grunde genommen kein Handlungsbedarf, aber darum geht es nicht, es geht hier mal nur um unsere Bedürfnisse.
Corona sollte hier auch als Beschleuniger von notwendigen Reformen genommen werden.
Gruss
Czauderna

2 Like

Nachdem nun 7 Monate vergangen sind, sehen wir was die vielgescholtenen Beschäftigten im öffentlichen Dienst geleistet haben:
Ärzte, Lehrer, Pfleger, Beamtenanwärter, Beamte in Gesundheitsämtern und das bei im Verhältnis zur Privatwirtschaft recht bescheidenen Einkünften. Nicht nur Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft müssen Leistungen erbringen.
Schleierhaft ist mir, wie die öffentliche Hand mehr Geld für das Gesundheitswesen haben soll, wenn, wie der anonyme Autor möchte, Beamtentum und Beamtenpensionen abgeschafft werden. Arbeiten dann die Ärzte in den Krankenhäusern gratis und verzichten auf eine Rente?

1 Like

Hallo,
nicht zu vergessen - die Polizei
Gruss
Czauderna

kannst du erst einmal erklären, was sie besonderes geleistet haben sollen im gegensatz zu vor-corona?

pasquino

Ist mir bekannt. Ich arbeite im Öffentlichen Dienst.

Seit wann wird das Gesundheitswesen von der öffentlichen Hand bezahlt? Und welchen Sinn genau hat es eigentlich, wenn Pflegeheime und Krankenhäuser Gewinne erwirtschaften?

Wieviele dieser Ärzte sind Beamte?

1 Like

Meine Aufzählung war nur beispielhaft. Die Polizei wollte ich nicht vergessen!
Mein Schwiegervater war Leiter eines Staatsschutz-Kommissariats und häufig Einsatz-
leiter bei den marxistischen Studentenunruhen Ende der Sechziger-Jahre. Ich weiß, wie er sich dabei gefühlt hat.
Und pasquino sollte sich mal überlegen, wie sich ein 20-jähriger Polizist mit einem sehr bescheidenen Gehalt fühlt, wenn er Tausenden Maskenverweigerern gegenübersteht, die ihn bespucken, beleidigen, treten, ihm in den Rücken springen, ihn fotografieren und filmen und die Videos im Internet verbreiten, wenn er gerade eine hysterische Frau zurückdrängt. Wäre er kein Beamter, dann dürfte er für seine Rechte streiken und wäre nicht auf das Wohlwollen seines Arbeitgebers angewiesen.

Und neidest Du den Beamten in Deinem öffentlichen Dienst die Pension?

Das hat doch loderunner in diesem Forum gefordert!

Das weiß ich nicht und Du wohl auch nicht. War auch nur beispielhaft.
Ich weiß aber, dass es über 300.000 Polizeibeamte in Deutschland gibt, die
auch für Deine Sicherheit sorgen, und sich dafür als Bullen beschimpfen lassen
müssen etc (s.o.). Alle sind Beamte und dies aus gutem Grund.

Was hat es mit Neid zu tun, wenn ich fordere, dass sich gefälligst ALLE am Sozialsystem zu beteiligen haben? (Übrigens nicht nur Beamte, sondern auch alle Selbständigen und Kapitalnutznießer!)

Es fördert übrigens die Übersicht, wenn du nicht wegen jedem Satz ein neues Posting aufmachst.

Aber es hat ohnehin keinen Zweck, du hast offensichtlich überhaupt nicht verstanden, was ich geschrieben habe.

Die von Dir genannten beteiligen sich ALLE -mehr oder weniger- an unserem Sozialsystem, indem sie aus ihren Einkommen Steuern zahlen. Einige Milliarden davon fließen regelmäßig in die Rentenkassen, damit man die Beiträge nicht erhöhen muß.
Zu diesen Fragen müsste man aber ein neuer Thema aufmachen.

Wer reich ist, zahlt weder so viele Steuern wie du und ich noch irgendeinen Cent in die Rentenkasse noch annähernd vergleichbar viel in die Krankenversicherung oder Arbeitslosenversicherung.

Es ist ganz einfach pervers, die staatlichen Ausgleichszahlungen an die Rentenkasse als Entschuldigung dafür anzuführen.

Schon mal überlegt, warum die Rentenauszahlungen in der Schweiz oder Österreich annähernd doppelt so hoch ausfallen wie bei uns - bei gleicher Einzahlung wie bei uns?

Das ist -mit Verlaub- Stammtischgerede!

Pervers ist, dass Steuerzahler in diesem Jahr 100 Mio. Euro für die Rentenkasse spendieren, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten.
rentenbescheid24.de/bundeszuschuss-zur-rente-steigt/