ich habe vor 6 Wochen meinen Master Abschluss erhalten und gestern eine Jobzusage bekommen, was mich zunächst erstmal freut. Allerdings ist der Job Fachfremd und nicht unbedingt 100% in meinem Studienfeld, was mir zu denken gibt. Ich habe leider sehr wenig Praxiserfahrung außer zwei Auslandspraktika, weshalb angestrebte Positionen in meinem Feld erstmal nicht zu bekommen waren.
Ich habe allerdings etwas die Befürchtung, dass eine Anstellung „zurück“ in mein Feld durch eine erste fachfremde Anstellung im weiteren Verlauf schwierig wird. Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass Warten und immer weiter Bewerben sehr zermürbend sein kann. Wer weiß ob noch was besseres kommt…
Wie beurteilt ihr den fachfremden Einstieg, wie lief der Berufseinstieg nach dem Studium bei euch?
Danke schonmal.
LG
Eigene Erfahrung: Technisches Studium, danach Controlling heute HR.
Was soll das sagen: Wie schon in einer anderen Antwort: idR arbeitet man eh „in einem anderen“ Feld. Aber: Wenn dein „Arbeitgeber“ dich einstellen will, dann nicht weil du nicht auf die Stelle passt. Er wird sich da schon was bei gedacht haben.
Blick nach vorne: Sicherlich kann man zwischen Tätigkeitsfeldern wechseln. Das wird immer schwieriger je länger man „weg“ ist und je weiter die Felder auseinander liegen. Aber: Keiner kann sagen, wie das Leben in fünf Jahren aussieht. (zB. Heirat).
Was ich überlegen würde: In welchem Bereich werde ich glücklich sein können? (klar, das mag sich ändern). Dann, und dazu muss man konkret die Ausbildung, den AG und die Jobbeschreibung kennen, mit jemandem diskutieren, der einen Rat geben kann. Neben erfahrenen Personalern (insbesondere Recruitern) sind das Menschen, die so etwas hinter sich haben oder aus der Lebenserfahrung was dazu sagen können in deienm Umfeld. Die kennen dich auch besser. Oder hier im Forum, wenn du magst…
Zusammengefasst: Et küt wie et küt und allet wird gut!
Und zur Zeit für das Suchen: Man muss heute wohl davon ausgehen, dass man nicht mal eben seine Traumanstellung findet. Selbst 20 Bewerbungen über 3 Monate würde ich nicht schlimm finden, wenn auch frustrierend. Und wenn es dann „richtig funkt“ war es gut investierter Aufwand!
Ich gehe davon aus, dass du bei deiner Bewerbungdas auch angegeben hast:
Du hast deshalb/trotzdem die Zusage bekommen?
Dann möchte dich die Firma als Mitarbeiter!
Und wenn es dir nicht ganz so zusagt, dann hast du - aus einer bestehenden Anstellung heraus - wesentlich mehr Chancen denn als beruflich noch absolut unbeschriebenes Blatt.
In diesem Sinn: Trau dich drüber, du kannst sehr wohl viel!
Und es gibt nahezu kein Studium, das auf genau den Arbeitsplatz vorbereitet, den die Firma gerade besetzen möchte.
In jeder Firma kann/darf/muss/soll dazugelernt werden, sowohl von der Firma (in die du dein Wissen einbringen kannst, auch wenn es dir im Moment nicht so scheint) als auch von den schon länger und auch den neu dazu gekommenen Mitarbeiten.
Viel Erfolg - ein leicht mulmiges Gefühl vor jeden (Neu)Einstieg gehört dazu!
Meine Meinung: mach das, was dein Herz dir sagt. Unter Umständen interessiert man sich bei fachfremden Themen eher für die Tätigkeit und switch dann um. Ein Wechsel ist also nichts Verwerfliches.
Ich schließe mich der allgemeinen Meinung hier an.
Es ist ausgesprochen unwahrscheinlich, dass du einen Job findest in dem du exakt das machst was du studiert hast - wenn’s nur ungefähr passt, dann wäre das schon sehr geradlinig abgelaufen.
Du solltest also etwas machen wo du dich für die Tätigkeit begeistern kannst und wo die sonstigen Umstände (Personen, Ort, Branche, Arbeitszeiten, Kohle etc.) akzeptabel sind. Trifft das auf die angebotene Stelle zu?
Wäre eine Stelle die exakt auf dein Studium ausgerichtet ist wirklich interessanter oder besser so dass du dich dafür mehr begeistern würdest?
Nur damit das Studium geradlinig in die Arbeit übergeht ist aus meiner Sicht kein sinnvolles Argument für sich selbst sofern du beide Richtungen ähnlich interessant findest. Nachdem du dich dort beworben hast spricht ja zumindest ein bischen was auch für die angebotene Stelle.
–> Entscheide was du arbeiten möchtest, was interessant ist, wofür du dich begeistern kannst. Wenn das auf die angebotene Stelle zutrifft dann nimm sie!
Andernfalls musst du vielleicht wirklich noch die Chancen abwägen, ich weiß nicht wie der Arbeitsmarkt in dem Bereich ist, da bin ich überfragt.
CSR-Management sagt mir gerade gar nichts, bin im Moment auch zu faul zum Suchen, aber wie fachfremd ist fachfremd?
Denn anders als dafy:
sehe ich das durchaus differenzierter. Es ist eine Sache, ob ich Informatik studiert habe und eher Software als Schwerpunkt hatte, im Job mich aber um Hardware kümmern soll, oder ob ich Psychologie studiert habe und in einer Bank die Aufgaben eines Finanzmathematikers übernehmen soll. Den Rest von dafys Posting sehe ich allerdings auch so.
Der nächste Arbeitgeber wird sich nicht mehr dafür interessieren, was du mal gelernt hast, er wird sich dafür interessieren, was du gemacht hast. Man erlernt zwar einen Beruf, aber in aller Regel ist die Ausbildung nur ein Teil von dem, was man dann später wirklich praktisch macht.
Insofern mach dir vorher keine Gedanken, wenn du Bock auf den Job hast, mach ihn - ob du später mal in dein eigentliches Feld zurückkehrst oder auf dem anderen Pfad weitergehst weiss kein Mensch.
Ich bin ausgebildeter Mineraloge mit einer Promotion in Geochemie und mache inzwischen die Arbeit für die man normalerweise Strukturgeologen, Geoinformatiker und Geophysiker braucht
danke für die sehr inspirierenden Worte und Ratschläge. Als Einsteiger ist man auf dem Weg zum Job mit allerlei Unsicherheiten konfrontiert, weshalb es ganz gut ist, auch mal andere Meinungen und Erfahrungen zu hören.
Ich denke ich werde es einfach darauf ankommen lassen und meine Erfahrung machen (positive, wie negative).
Es ist tatsächlich eher selten, dass Leute gleich in dem Berufsfeld landen, das sie sich vorstellen. Berufserfahrung ist aber meiner Ansicht nach für viele Firmen wichtiger als Ausbildung etc. Deshalb solltest du keine Bedenken haben, den Job anzunehmen.
Wer weiß, am Ende gefällt dir dieser Bereich sogar besser. Ich kenne einige Leute, die nach ihrem Studium in einem völlig fachfremden Bereich gelandet sind. Das ist heute wohl eher die Norm.