Nach der ausbildung

Guten mittag,

ich befinde mich im moment noch in der ausbildung zum mechatroniker (3. lehrjahr und hab somit noch eineinhalb jahre vor mir)

nun stellt sich für mich jedoch die frage was ich nach meiner ausbildung weitermachen möchte, bzw. überhaupt kann…

ich habe einen realschulabschluss und wohne in BaWü.

ich würde gerne nach meiner ausbildung etwas aus diesem teschnichen sektor heraus, also nichtemehr all zu viel mit maschienen zu tuen haben oder in der produktion arbeiten…

weiß jemand was für zusatzqualifikationen ich bräuchte um z.b ein studium anzufangen, oder kann mir jemand tipps geben was es für mich alles für möglichkeiten auser techniker etc. gibt?

Hi edgar,

nun stellt sich für mich jedoch die frage was ich nach meiner
ausbildung weitermachen möchte, bzw. überhaupt kann…

Eines vorneweg: Du KANNST alles schaffen was Du WILLST! Manch ein Weg ist äusserst mühsam, aber mit Realschulabschluss und Lehre steht Dir die Welt offen!

Wo soll’s denn genau hingehen? Eher im Sinne einer kompletten Neuorientierung als Bäcker, Buchhalter oder Tänzer? Oder eher im Sinne einer Weiterbildung im technischen Bereich (Meister, Techniker)? Oder soll am Ende ein Diplom stehen? Oder willst Du gar Altphilologe werden?

Wie gesagt - es gibt für Dich Wege in alle diese Richtungen! Manches ist sicherlich schwer (sagen wir mal ein Abendgymnasium neben dem normalen Job her erfordert doch massiv Disziplin) aber unmöglich ist keiner davon.

Versuch doch mal, Dir zu überlegen, was Du Dir zutraust (sowohl vom Intellekt als auch von finanziellen Aspekten) und was Du gerne machen würdest. Zu letzterem empfiehlt es sich auch, sich mal intensiv mit Bäckern, Buchhaltern, Tänzern, Meistern, Technikern, Intschinöhren und Altphilologen zu unterhalten und diese Leute zu fragen, was sie so tagsüber tun. Und natürlich wie sie dorthin gekommen sind, was sie gut finden an ihrem Job, was sie blöd finden und was sie heute anders machen würden etc.

Bisher kann ich Dir nur sagen „The sky is the limit!“, aber wenn Du etwas mehr über Deine Ideen, Schwierigkeiten und Pläne erzählst, können wir Dir sicher besser weiterhelfen.

*wink*

Petzi

hi, danke schonmal für deine antwort!

also ich möchte am liebsten aus meine ausbildung aufbauen da diese drei einhalb jahre sonst verschwendete zeit gewesen wären, allerdings möchte ich auch wiederum weg aus den montagehallen und eher einenr „sauberen“ arbeit nachgehen

weißt du, oder jemand anderes was mir hier für möglichkeiten zur auswahl stehen?

Hallo edgaruser,

weißt du, oder jemand anderes was mir hier für möglichkeiten
zur auswahl stehen?

Eine Möglichkeit wäre z.B. mal hier http://infobub.arbeitsagentur.de/kurs/index.jsp zu schauen. Da kann man auch mit den Ausgangsberufen suchen und bekommt dann aufgezeigt, was so darauf aufbaut.

Wenns ein Studium sein soll, dann z.B. hier http://www.studieren.de/ da findet man dann mit einigen Klicks zu den Unis/Hochschulen, die den Studiengang anbieten und dort auch die Zugangsvoraussetzungen.

So ganz klare Vorstellungen, was du willst, hast du scheinbar noch nicht, aber den Tipp von Petzi (mit Umfragen bei Leuten, die das sind, was du evtl. gern werden möchtest) find ich sehr gut, weil man aus der Ferne oft denkt „Boah, das was der macht, das will ich auch.“ ohne dabei zu sehen, was alles an einer Tätigkeit hängt (inkl. der Weg dorthin).

MfG

Hi Edgar,

Xolophos hatte Dir ja schon ein paar tolle Links gegeben, darum möchte ich noch noch ein bisserl Senf dazu geben :wink:

also ich möchte am liebsten aus meine ausbildung aufbauen

Okay, das ist ja mal ein kluges Ansinnen. So eine Lehre ist ja doch eine gute Basis für allerlei Weiterbildung. Ganz grosses aber:

…sonst verschwendete zeit gewesen wären,

Nicht deshalb! Edgar, Du bist jetzt laut Vika 20 Jahre alt, wahrscheinlich hast Du noch etwa 40 Jahre Berufsleben vor Dir. Das heisst - das was Du tagsüber tust (und was ja für besagte 40 Jahre einen grossen Teil Deiner „wachen“ Zeit in Anspruch nimmt) sollte das sein, was Dir Freude macht. Sprich, wenn Du jetzt feststellst, dass Mechatroniker zwar eine nette Sache ist, Du aber viel lieber was gaanz anderes tun wolltest: dann tu das! Die 3 1/2 „verlorenen“ Jahre sind nichts gegen 40 Jahre in einem ungeliebten Job! Und Erfahrung hast Du gesammelt, einen „Notanker“ hast Du auch - damit hast Du schon viel mehr als manch anderer mit 20 Jahren! Diese Rede nur für den Fall, dass Du wirklich nur wegen der „verschwendeten Zeit“ nicht das Fach wechseln willst.

Ist die Sachlage so, dass Du eigentlich die Technik ganz okay findest und auch mal ein grundlegendes Verständnis von der Sache hast, dann kannst Du überlegen, wohin die Reise gehen soll. Nochmal, besser als alle Tips die wir fremde Leute Dir geben können ist das Gespräch mit Leuten, die diesen Job tatsächlich machen.

Und als Lehrling bist Du doch in einer Firma, das heisst, Du hast doch sicherlich auch ein paar Kollegen die Techniker-Meister-Intschinöhre sind. Guck Dich doch da mal um. Ein grober erster Anhaltspunkt ist, mit welchen Leuten Du Dich menschlich am besten verstehst. Sprich, findest Du die Entwickler für disziplinlose Chaoten, dann ist Physiker vielleicht nicht der richtige Weg. Hängst Du eh in der Raucherpause mit den Konstrukteuren rum, wäre das vielleicht was für Dich. Findest Du, dass Eure Meister einen tollen Job machen, überleg ob Du das auch gerne machen würdest.

Gleichzeitig hängt’s natürlich auch von Dir ab, ob Du „nur“ eine Weiterbildung machen willst oder ob’s ein Studium sein soll. Beides hat seine Vor- und Nachteile, hängt ein wenig von Deinen Lebensumständen ab. Sprich, hast Du die Disziplin eine Meisterschule berufsbegleitend zu machen? Reicht die Motivation für’s Abendgymnasium? Steht Vater Rockefeller in den Startlöchern, Dir ein Luxusstudium zu finanzieren? Hast Du Kinder zu versorgen? etc.

Die Alternativen für den technischen Bereich kamen ja schon kurz raus, Du kannst in Richtung Meister, Techniker oder Ingenieur (Uni oder FH) gehen. Was da die jeweiligen Voraussetzungen sind, frag bitte nochmal nach, da kenne ich mich zu wenig aus. Allerdings wird für den Intschinöhr kein Weg an einer Hochschulreife vorbeigehen.

Und nun noch was ich ganz persönlich täte: sowohl für einen Meister als auch für einen Techniker braucht’s ein gewisses Mass an Berufserfahrung. Sprich, das kannst Du eh nicht sofort angehen. Darum würde ich jetzt erstmal noch ein bis zwei Jahre arbeiten, in der Zeit in Abendschule das Abitur machen. Das schadet nie zu haben, und Du hast schonmal „geübt“ wie es ist, neben dem Job her noch eine Schule zu besuchen.

In der Zeit hast Du sicher auch mit Dutzenden Meistern, Technikern und Ingenieuren geredet und kannst Dir vorstellen, was Du gerne machen willst. Und das machst Du dann :wink:

*wink* und viel Erfolg

Petzi

Hallo,

du hast ja schon Tipps bekommen. Ich schildere dir mal meinen Berufsverlauf. Ich bin zwischenzeitlich Rentner, habe mal Mechaniker gelernt und einige Jahre zufrieden ausgeübt (vergleichbar mit deiner Ausbildung). Danach habe ich mich fortgebildet zum staatl. gepr. Maschinenbautechniker. Nebenbei habe ich die REFA-Grundausbildung absolviert. Danach habe ich entsprechende Beschäftigungen gefunden und zwar in der Arbeitsorganisation, -vorbereitung, -planung, -disposition, -gestaltung. War mit diesen Aufgaben in Betrieben der Chemie, der Elektrotechnik und der Möbelherstellung tätig. Nebenberuflich habe ich die REFA-Ausbildung erweitert. Ich war überall anerkannt und selbst zufrieden. Die Veränderungen habe ich immer selbst gesucht, um mich weiter zu entwickeln. Dann kam mit 34 ein Einschnitt. Die Firma machte Konkurs, die Wirtschaft erlebte eine Rezession (Ölkrise 1974). Ich fand einfach keine entsprechende Arbeitsplätze für meine Qualifikation und für mein bis dahin erreichtes Gehaltsniveau. In dieser Situation bekam ich ein Angebot des Arbeitsamtes, eine Ausbildung zum Arbeitsvermittler beim Arbeitsamt zu beginnen. Ich nahm an. Nach kurzer Zeit konnte ich eine Aufgabe als Ausbilder für Arbeitsvermittler erlangen mit entsprechender regionaler Möbilität.Damit bin ich zufrieden in Rente gegangen.
Ich möchte dir keinen Rat geben, sondern nur zeigen, wie „abwegig“ ein Berufsverlauf sein kann und welche Möglichkeiten in unserem Wirtschaftssystem stecken.

Gruß
Otto

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Also, ich habe hier jetzt viel gelesen, aber die eigentliche Frage wurde m.E. nicht beantwortet.

Wenn du nach der Ausbildung studieren möchtest, bräuchtest du die (Fach)Hochschulreife. Die zu erlangen geht über eine einjährige Schule (zumindest ist das bei uns in Nds. so), der sog. Fachoberschule Technik oder (siehe unten) über den Meister- bzw. Technikertitel. Bist du einigermaßen gut, hast du ein vernünftiges Zeugnis, das sogar den für den einen oder anderen Studiengang notwendigen Numerus Clausus (an manchen FHs) erfüllt. Du wirst aber wohl eher den Titel Bachalor of applied science (keine Ahnung, wie man den Scheiß schreibt, ich bevorzuge dt. Bezeichnungen) erringen als den Dipl.-Ing. . Danach kannst du auch noch den Master of … machen und mit diesem kannst du sogar (an einer Uni) promovieren. (…)

Stattdessen kannst du auch den Techniker machen, dann hast du zwar noch etwas mit der praktischen Seite zu tun, aber überwiegend ist dein Platz im büro. Dazu musst du (incl. Lehre) 60 Monate in dem Beruf tätig gewesen sein, also nach der Lehre noch ~14 Monate. Du schreibst, du bist im 3. Lehrjahr, also noch 1 Jahr + 3,5 Monate.

Du kannst ebenfalls nach dieser Zeitspanne auch den Meister machen. Handwerksmeister haben eher was mit Fertigung am Hut, Industriemeister teilweise auch mit Instandsetzung und -haltung von Anlagen. Je nach Stellenbeschreibung unterschiedlich.

Du kannst aber auch als Geselle zu Zeitarbeitsfirmen gehen und wirst mal hier, mal dort und mal ganz wo anders eingesetzt. Mehr Firmen kannst du in kurzer Zeit nicht durchlaufen als auf diesem Wege. Das Schöne ist ja daran, dass bei Nichtgefallen einer bestimmten Firma eine Versetzung zu einer anderen Stelle weniger schwierig ist, als zu kündigen und sich was neues zu suchen. Ich selbst habe bei einer solchen gearbeitet und war zufrieden.

Ich hoffe, dir geholfen zu haben,

thea