HAllo, ich habe Freitag geheiratet und ein Kind in die Ehe mit eingebracht. Mein Sohn trägt noch meinen Geburts Nachnamen und ich den Nachnamen meines Mannes. Da ich damals jung und unerfahren war, habe ich beim Sorgerecht zugestimmt, dass der Erzeuger also mitspracherecht hat. Ich habe vor einigen Jahren vor Gericht schon das alleinige Bestimmen über Aufenthaltsbestimmung und noch zwei weitere kleinere Dinge. Nun möchten wir natürlich, das mein Sohn genauso mit Nachnamen heißt, wie wir. Ich möchte es erstmal ohne Anwalt versuchen, und suche ein Passendes Schreiben zu einer Aufforderung, das der Erzeuger zum Standesamt geht und die Einwilligung gibt. Dies sollte ich besser Schriftlich tun und per Einschreiben, das ich einen Nachweis habe, falls ich doch den Schritt mit einem Anwalt gehen muss.
Wer kann mir helfen?
Hallo,
wie alt ist denn dein Sohn? Eine Namensänderung ist nicht so ganz einfach möglich. Dein Ex muss zustimmen, und wenn er das nicht tut, kann das Familiengericht seine Zustimmung ersetzen.
Insgesamt funktioniert das alles aber nicht so ohne weiteres. Für eine Namensänderung müssen gewichtige Gründe vorliegen. Das Argument, dass ihr euch mit einem einheitlichen Namen eher als Familie fühlt, reicht in aller Regel nicht.
Ich gebe zudem zu bedenken: Du hast inzwischen schon die Erfahrung gemacht, wie zerbrechlich Beziehungen sein können. Und auch wenn man frisch verheiratet darüber nicht nachdenken mag, solltest du nicht ganz außer Acht lassen, dass diese Ehe scheitern könnte. Dann trägt dein Kind den Namen eines Mannes, der weder sein leiblicher, noch (aller Wahrscheinlichkeit nach) dauerhaft sein sozialer Vater sein wird.
Wenn du ein wenig googelst, wirst du feststellen, dass es im Internet vor Anfragen wimmelt, wie man die Namensänderung des Kindes rückgängig machen könnte. Oft wird das von den Kindern selbst gefragt, die älter geworden sind und den „angeheirateten“ Namen nicht behalten möchten. Kinder sind oft stärker bestrebt, ihre „Wurzeln“ zu behalten - dazu gehört auch, dass sie oft lieber den Mädchennamen der Mutter tragen als den des neuen Mannes.
Eine solche Rückänderung ist allerdings nur in den allerseltensten Fällen möglich. Deshalb: Überleg’ dir gut, ob du diesen Schritt wirklich gehen willst. Was ist, wenn du in einigen Jahren geschieden sein solltest und du deinen Mädchennamen wieder annehmen möchtest, dein Sohn aber weiterhin mit dem neuen Namen leben muss?
Schöne Grüße,
Jule
Hallo!
Das Alter Deines Sohnes würde auch mich interessieren.
Denn eventuell sollte man hier auch die betroffene Person (Deinen Sohn) fragen ob er es möchte.
Bezüglich rechtlichem kenne ich mich überhaupt nicht aus. (Rechtsbrett?)
Liebe Grüße
Martin
Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen
Hallo,
wenn das Thema für Euch so wichtig ist, warum hat Dein Mann nicht Deinen Namen angenommen? So etwas hätte man vor der Heirat sich genau überlegen müssen! Eine Namensänderung ist aus dem Grund „… weil es uns so nun mal lieb ist…“ sicherlich nicht möglich.
Christian
Hallo,
warum sollte dein Exmann der Namensänderung zustimmen?
Das geht dann auch nur, wenn dein neuer Mann, deinen Sohn auch
annimmt.
Du nimmst dem kindsvater dann jegliche Rechte an seinem Sohn.
Diesen Schritt würde ich mir sehr gut überlegen, auch im Sinn
deines Sohnes.
WIe alt ist er eigendlich?
Joel
Hallo,
zusätzlich zu den gegebenen Antworten: Ist es wirklich so wichtig, wie dein Sohn mit Nachnamen heißt? Du redest ihn doch eh nicht damit an. Aus idealistischen Gründen einen Haufen Ämterlauferei zu produzieren, eventuell vors Gericht zu müssen, ist es das wert?
Gruß
Yvette
Hallo,
warum sollte dein Exmann der Namensänderung zustimmen?
Das geht dann auch nur, wenn dein neuer Mann, deinen Sohn auch
annimmt.
Die Namensänderung geht auch OHNE Adoption (so gemacht bei meiner Stieftochter) - weil Stiefkinder gegenüber gemeinsamen Kindern sich im Namen nicht ausgestoßen fühlen wollen.
Bei uns war es so, dass meine Stieftochter unseren Ehenamen annehmen wollte, als das erste gemeinsame Kind geboren wurde - weil sie nicht die Einzige mit „alten“ Name sein wollte.
Du nimmst dem kindsvater dann jegliche Rechte an seinem Sohn.
Das geht nicht ohne Zustimmung des Vaters, solange das Kind minderjährig ist.
Gruß Bombadil2
Hallo,
obwohl ich auch Bedenken habe, was die Vater/Sohn Beziehung betrifft, aber gemeinsamer Nachname (gerade in Familien, wo es auch andere Kinder gibt) ist nicht rein „idealistisch“, sondern u.U. für das Kind wichtig: es will nicht als Außenseiter dastehen ("ihr seid doch Brüder, warum heißt der anders?!) und will vor allen Dingen nicht allen Leuten seine familiäre Situaton erklären müssen.
Gruß
Elke
Hallo Elke,
es will nicht als Außenseiter dastehen ("ihr seid doch Brüder, warum heißt der anders?!) und will vor allen Dingen nicht allen Leuten seine familiäre Situaton erklären müssen.
Das trifft sicher in einigen Fällen zu. Ich denke, es ist aber auch eine Frage, wie das Thema in der Familie kommuniziert wird.
Ich habe eine Tochter aus erster Ehe und war mit Zwillingen schwanger, als mein erster Mann starb. Diese drei Kinder tragen den damaligen Ehenamen (und damit den Namen ihres Vaters).
Mein viertes Kind, eine Tochter, ist aus zweiter Ehe und trägt den jetzigen Ehenamen (und damit ebenfalls den Namen ihres Vaters).
Keines meiner Kinder hat je den Wunsch geäußert, sich namenstechnisch anzupassen. Für die Drei aus erster Ehe ist es eine Erinnerung an ihren Vater. Es ist ihnen wichtig - auch den Zwillingen, die ihn nie kennenlernten - auf diese Weise mit ihm verbunden zu bleiben. Für die jüngste Tochter ist es völlig normal, so zu heißen, wie ihre Eltern.
Diejenigen in Erklärungsnot sind öfter wir als Eltern, wenn wir die Kinder irgendwo anmelden. In diesem Zusammenhang wünsche ich mir manchmal, ich würde zumindest einen Doppelnamen führen. Da dieser in der Namenskombination aber sowohl unendlich lang als auch wenig wohlklingend gewesen wäre, habe ich mich bei der zweiten Eheschließung dagegen entschieden.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo,
ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass es Gründe für eine Namensänderung geben KANN, die über „idealistisch“ hinausgehen.
Diejenigen in Erklärungsnot sind öfter wir als Eltern, wenn
wir die Kinder irgendwo anmelden.
Ja, aber auch Kinder haben damit zuweilen Probleme. Ich arbeite, wie öfter erwähnt, in einem Schulsekretariat. Abgesehen davon ,dass verschiedene Namen von Vater, Mutter und noch jedes Kind anders (ja, kommt vor) meine Excellisten unnötig aufbläht (was Grund für meine gelegentlichen Flüche, aber natürlich kein wirklicher Grund ist), finden das nicht alle Kinder gut und nicht alle Kinder finden es gut, wenn sie mir das erklären müssen (oder denken, sie müssten es mir erklären).
Gruß
Elke
Hallo!
Außerdem ist es ja bei Jule auch noch so, dass drei Kinder den selben Namen haben, da entsteht diese Außenseitergeschichte nicht.
Es kann für ein Kind allgemein sehr belastend sein, einen anderen Namen als die Mutter zu haben. Mein Neffe wurde z.B. häufig gefragt, warum er denn nicht bei seinen richtigen Eltern wohne, bzw. darauf hingewiesen, dass die Frau, die er Mama nennt, wegen des anderen Namens ja gar nicht seine Mama sein könne. Für einen Fünfjährigen ist das sehr, sehr hart. Deswegen hat sie dann auch den Namen ändern lassen und mein Bruder hat sofort zugestimmt, weil er eben gesehen hat, dass sein Sohn leidet.
LG, Sarah
Hallo,
Du möchtest, dass Dein Sohn den Namen eines Mannes bekommt, mit dem er überhaupt nicht verwandt ist. Das finde ich prinzipiell schon mal schade, denn ein Name sollte m.E. auch immer ein bisschen Herkunft bedeuten.
Heute gibt es unzählige Familien-Kombinationen, und sehr viele Kinder haben andere Namen als ihre Eltern - ich halte es für normal. Wenn Du es schaffen kannst, es für Dich als normal zu betrachten und diese Einstellung Deinem Sohn gegenüber ehrlich vertreten kannst, wird er damit vermutlich auch kein Problem haben.
Immerhin hat er nun den gleichen Namen wie seine Großeltern. So wie viele andere Kinder auch.
Gruß
Jette
Hallo,
ich kann deinen Wunsch verstehen denn ich komme aus einer Familie in der meine Mutter einen anderen Nachnamen hatte wie ich weil sie neu geheiratet hatte.
Für mich ist es vor 20 Jahren in der Schule immer schrecklich gewesen erklären zu müssen warum meine Mutter anders heißt wie ich.
Es kamen dann Sprüche wie… das ist gar nicht deine Mutter… dich hat man irgendwo gefunden… und noch viele viele mehr.
Ja, Kinder können grausam sein.
So, und nun kommt mein aber… Heute ist es nicht mehr so wie vor 20 Jahren. Kinder werden nicht mehr so sehr ausgegrenzt wie zu meiner Zeit. Heute ist es normal das Familien wird zusammen gewürfelt werden ohne das sich die Gesellschaft, Nachbarn oder aber andere Kinder daran stören.
Kann es auch ein Stück weit sein das du keine Lust hast dich immer erklären zu müssen warum du einen doppel Namen hast und dein Kind nicht? Das erklärt sich doch aus deinen Doppelnamen dann.
Es ist schon richtig das man sich auch ganz als Familie fühlen möchte und für viele eben ein und der selbe Nachname dazu gehört aber was ist wenn ihr euch Trennen solltet? Wie soll denn dann das mit dem Namen aussehen?
Das sind alles Fragen die man sich vorher schon beantworten sollte aber mögliche hänselein des Kindes gegenüber kann schon fast ausgegrenzt werden, es sei denn man wohnt in einem kleinen stren katolischem Dorf irgendwo in Bayern wo die Zeit stehen geblieben ist.
Gruß Sunny
leicht offtopic
Hallo Sunny,
Das sind alles Fragen die man sich vorher schon beantworten
sollte aber mögliche hänselein des Kindes gegenüber kann schon
fast ausgegrenzt werden, es sei denn man wohnt in einem
kleinen stren katolischem Dorf irgendwo in Bayern wo die Zeit
stehen geblieben ist.
… und auch da ist das, zumindest meiner Erfahrung nach, kein Thema mehr. Ich komme selbst aus einem kleinen Ort im Bayerischen Wald, und
vor ca. 16 Jahren gab’s in meiner Klasse ein Mädchen, das (was für alle seltsam war) einen Vater hatte der nicht bei der Familie wohnte, einen Stiefvater, die Mutter hatte den Nachnamen des Stiefvaters und der kleine Stiefbruder ebenso… War seltsam, sie war die einzige mit einer solchen Familienkonstellation (die damals, da so ungewöhnlich, viele lange Zeit nicht kapiert haben, „warum fährt sie in den Ferien ihren Vater besuchen? Warum nennt sie den Mann, der sie von der Schule abholen kommt, nicht „Papa“ sondern „Michael“?“), aber ausgegrenzt - nö.
Viele Grüße,
Nina