Nach der Realschule aufs Gymnasium?

Mein Sohn ist leider sehr unmotiviert. Er geht jetzt in die 10.Klasse einer Realschule.
Was er danach machen möchte weiss er nicht, er meinte er hätte ja noch soooooooooo viel Zeit. Angeblich hätte der Berufsberater und die Lehrer ihm gesagt, wenn er im Januar mit den Bewerbungen anfängt, sei das früh genug.
Er sagt immer, das er nicht weiter zur Schule möchte, dann wiederum, das er Abitur machen will ( ich frage mich nur WIE mit Deutsch 4, Mathe 3 und Englisch 5) , er sagt, er schafft es noch sich zu verbessern, was ich nicht glaube, weil ich nicht sehe das er genug dafür lernt.
Wenn man die entsprechenden Noten hat, wann muss man sich denn entscheiden aufs Gymnasium zu wechseln, mit dem Halbjahreszeugnis?
Irgendwie stellt er sich das alles so einfach vor.
Danke euch für jede Antwort.

P.S. Alternativ möchte er VIELLEICHT Koch oder Konditor werden, nur stellt sich hier das Problem, das er für Koch 18 Jahre sein muss und 1 Jahr Berufsfachschule bis dahin ist ja auch wieder SCHULE…

Hi,

Bewerbung mit dem Halbjahreszeugnis und ggf Aufnahmeprüfung (die Anspruchsvoll ist) und was wäre mit FSJ oder Zivildienst etc. um die Zeit zu überbrücken? Z.B. in einer Küche im altenheim/Kinderheim etc?

Ach ja, Durchschnitt so ca. 2,1 - 2,5 oder soetwas auf dem HJ-Zeugnis um normal reinzukommen.

Grüße,
Chris

Hallo,

es gibt leider immer einige Schüler/innen, die in der 10 noch nicht wissen, was sie wollen und die ja noch soooo viel Zeit haben. Es gibt für euch mehrere Möglichkeiten, doch zunächst würde ich mich einmal richtig beraten lassen, also mir einen Einzeltermin bei der Agentur für Arbeit geben lassen. Daneben würde ich mich mal beim Berufskolleg erkundigen, welche Möglichkeiten sich dort bieten. Man kann dort ganz gezielte Bereiche belegen und kann trotzdem einen Abschluss erwerben, der zum Fachhochschul- oder Hochschulstudium berechtigt. Ich halte diesen Weg für sinnvoller als zum Gymnasium zu wechseln. Er braucht allerdings für eine Weiterführung dieser Art genauso den Q-Vermerkt wie bei einem Wechsel zum Gymnasium. Für eine Bewerbung ist es sehr spät. In der Regel bewirbt man sich ein Jahr vorher um einen Ausbildungsplatz. Dennoch gibt es auch ein halbes Jahr vorher nochmal den einen oder anderen Ausbildungsplatz, das muss aber nicht zwingend so sein und ist eher die Ausnahme. Bei der Agentur für Arbeit kann man auch einen Eignungstest durchführen lassen, um zu erfahren wo Stärken und Schwächen liegen und welche Berufe zu den Stärken passen.

Viel Erfolg!

LG Ursel

Hi,

mach dir keinen Stress… Bei mir wars auch so und ich bin dann ab der elf super aufgeblüht… Und wenn nicht, denke ich wars den Versuch wenigstens Wert (Bildung ist ein hohes Gut)… Arbeiten muss man noch früh genung…

*ermutigende Grüße*

Chris

Hallo :wink:

Mit den momentan Durchschnitt deines Kindes wird es meines Wissens nach nicht möglich sein, ein Abitur an einem Gymnasium zu machen. Die erwarten primär in den Hauptfächern und sekundär in den Hauptfächern+Nebenfächer mindestens einen Notendurchschnitt von 3.0. Natürlich ist das auch von Schule zur Schule unterschiedlich. Es gibt auch Schulen, die nehmen Kinder mit einem Abschlusszeugnis mit einem Durchschnitt von 3,8, aber das ist relativ selten.

Ich muss sagen, ab der achten Klasse habe ich angefangen, richtig zu lernen. Denn da wusste ich, was mein Ziel in etwa war. Ich wusste bspw., dass das Abitur mir bei der Jobsuche erheblich erleichtern würde. Auch ein STudienplatz wäre für mich ganz nett.

Wenn man von der Realschule aufs Gymnasium wechselt gibt es bei mir (und bei vielen anderen auch) erstmal eine, ich nenne das mal, „Integrationsphase“. Man lernt neue Schüler kennen, die neuen Lehrer, ihre Lehrmethoden,… also eben diese ganzen Anpassungsgeschichten. Wann man sich daran gewöhnt hat ist von Schüler zur Schüler unterschiedlich.

Kurzum was ich deinem Kind empfehle, mit seinem momentanen Durchschnitt wäre es doch besser, auf einer Gesamtschule zu wechseln und dort sein Abitur zu machen. Ich kenne nämlich viele Schulkameraden, die ebenfalls mit ähnlichen Noten auf ein Gymnasium gegangen sind und „Ehrenrunden“ drehen mussten!

LG, apfelmus

huhu,

also man kann nicht alle Berufe und alle Betriebe über einen Kamm scheren. Auch ändern sich Bewerbungsmodalitäten sehr schnell. Ich empfehle deinem Sohn einen Bewerbungsberater. Auch wenn der etwas Geld kostet, würde ich dieses investieren. Bei seinen Noten, denke ich, sollte man das professionell in den Hintergrund rücken. Ich würde an seiner Stelle jetzt anfangen, denn die Bewerbung ist nicht in ner Woche gemacht. Es kostet Zeit, sich über sich selbst im Klaren zu sein, was man will und was man sich von dem Beruf verspicht bzw. was der Beruf überhaupt bedeutet. Das MUSS man wissen - spätestens im Bewerbungsgespräch. Und dann kommt die Bewerbung selbst - die eigentliche Herausfoderung.

Du kannst deinen Sohn unterstützen. Aber wenn du ihn ständig nur ermahnst, wirst du das Gegenteil erreichen. Du musst ihm die Pistole auf die Brust setzen mit Taten - egal wie - denn nach Abi sehn die Noten nicht aus und nach einem Joker für ein Bewerbungsgespräch auch nicht.

Fangt jetzt an!
viel Glück…

mfg:smile:
rené

p.s.: es gibt auch hier bei wer-weiß-was profis, die man fragen kann. das habe auch ich gemacht, obwohl ich mangelware bin und andere Noten habe.

Hallo Beatrix,
ob und mit welchen Noten ein Realschüler nach der 10 aufs Gymnasium wechseln kann ist zunächst einmal abhängig vom Bundesland. Hier in RLP benötigt er eine Empfehlung der Realschule, die mit dem Halbjahreszeugnis 10 abgegeben wird und voraussetzt, dass nicht mehr als zwei Vieren im Zeugnis sind. Mit den Noten deines Sohnes würde die schon mal nicht ausgesprochen. Man kann dann zwar eine Aufnahmeprüfung machen, aber erstens ist auch die für das kommende Schuljahr längst vorbei und zweitens ist die Durchfallquote dort natürlich sehr hoch, denn die Schüler, die die Prüfung machen, haben ja in der Regel nicht ohne Grund keine Empfehlung erhalten.
Wie auch immer in eurem Bundesland die Bedingungen sein mögen (das erfährst du am einfachsten beim Leiter seiner Realschule!): der Erfolg auf dem Gymnasium hängt für einen Realschulabsolventen nach meinen Erfahrungen nicht nur von seiner Begabung sondern vor allem von seiner Arbeitshaltung ab. Diejenigen, die es schaffen bis zum Abitur haben alle eines gemeinsam: sie sind hochmotiviert und sehr fleißig. Die Lern- und Arbeitsmethoden im Gymnasium sind anders als in der Realschule, es wird wesentlich mehr selbstständiges Arbeiten und Recherchieren und eine gute Selbstorganisation verlangt.
Auch für eine Bewerbung erscheint mir der Zeitpunkt schon sehr spät, aber in jedem Fall muss eine Berufswahlorientierung erfolgen, am besten mit einem guten Berufsberater, den du beim zuständigen Arbeitsamt findest. Auch hier kann dir eure Schule sicher weiterhelfen, im allgemeinen haben die Schulen guten Kontakt zu den Berufsberatern.
Viel Glück!
Gruß Orchidee