bei mir wurde heute morgen ein Hörsturz diagnostiziert. Ich habe seit Samstagabend ein dumpfes, wattiges Gegühl im linken Ohr. Auch die Hörfähigkeit ist links beeinträchtigt, aber nicht komplett weg.
Nun hat mir mein Ohrenarzt das Medikament Vasomotal verschrieben und mir einen erneuten Termin am Donnerstag gegeben.
Allerdings bin ich etwas verunsichert, denn in der Packungsbeilage steht u.a.: Betahistin hat die Aufgabe im Gehirn die die Reize zu unterdrücken, die Schwindel auslösen.
Von einem Hörsturz steht übrigens nichts in der Packungsbeilage.
Allerdings habe und hatte ich zu keinem Zeitpunkt ein Schwindelgefühl.
Nun bin ich verunsichert, ob dies überhaupt das richtige Medikament ist. Auch habe ich im Internet viel von einer Infusionstherapie gelesen. Bei meinem Vater und meiner Tante wurden bei einem Hörsturz seinerzeit auch solche Infusionen verabreicht. Das ist allerdings auch schon ca. 30 Jahre her.
Vielleicht kann ja jemand meine Verunsicherung etwas zerstreuen, denn ich habe natürlich Sorge, daß bei einer falschen Behandlung evtl. Schädigungen im Ohr bleiben.
Du vertraust lieber einer 30 Jahre alten Therapie, die bei zufällig ausgewählten Leuten, die „irgendeine“ Infusion bekommen haben und die vermutlich rein gar nichts von Medizin verstehen, gewirkt hat.
Du hast irgendwas im Internet gelesen; der Ort, an dem unkontrolliert die Informationen zusammenfließen.
Und all das ziehst du den Anweisungen eines ausgewiesenen Facharztes vor?
Ich werde dir nicht sagen, was du tun sollst (jeder, der dir anrät, die Tabletten nicht zu nehmen, begibt sich auf sehr, sehr dünnes Eis), aber da du am Donnerstag schon den nächsten Termin hast, ergibt sich doch schnell die Gelegenheit, noch mal mit deinem behandelnden Arzt zu sprechen; notfalls gleich morgen per Telefon.
Achso: Unter der Annahme, dass ein Hörsturz durch Durchblutungsstörungen des Innenohrs hervorgerufen werden kann, ist Vasomatol durchaus ein Therapieansatz, da das Betahistin (chemisch verwandt mit Histamin) gefäßerweiternd wirkt. Erweiterte Gefäße bringen mehr Blut und führen zu einer Durchblutungsverbesserung, genauso wie die Infusionstherapie.
Wenn du natürlich lieber gestochen wirst… ich für meinen Teil würde die Tabletten vorziehen.
Außerdem hat das Hörsturz - je nach Studie - eine recht hohe Spontanheilungsrate.
Grüße
Liete
P.S.: Das Internet ist nicht besser als ein Arzt und Ärzte haben auch nicht tagein, tagaus das Bestreben, ihren Patienten zu schaden.
ich habe etliche Menschen mit Hörsturz betreut.
Es gibt einen 14 Tage Plan, wonach erst mit Infusion angefangen wird (Trental + Cortison) und danach die Medikamente oral eingenommen und allmählich ausgeschlichen werden.