Nachbarkind? NachbarSkind?

Mein Wörterbuch schweigt dazu, das ÖW (das ich im Zweifelsfall heranziehe, um die „heimische“ Schreibweise zu eruieren) erst recht.

Gibt es eine eindeutige Antwort? Wenn ja, eine allgemeingültige oder eine regionale?

Hallo Außerirdischer,

Gibt es eine eindeutige Antwort? Wenn ja, eine
allgemeingültige oder eine regionale?

Nachbarskind ist die im deutschen Sprachraum zahlenmäßig weit überlegene Variante, die auch vom DUDEN unterstützt wird. Immerhin handelt es sich hier um einen Fall, in dem man das „s“ nicht als bedeutungsloses Fugenelement sehen muss, sondern als Genitiv (das Kind des Nachbars) verstehen kann. Allerdings sehe ich keinen Grund, „Nachbarkind“ nicht zu verwenden; FAZ, SZ, WELT, taz & Co. sind sich schließlich auch nicht zu schade dafür.

Gruß
Christopher

Mein Wörterbuch schweigt dazu,

Was für eins ist das denn?

Der Duden und auch der gute alte Mackensen bieten Nachbarskind.

das ÖW (das ich im Zweifelsfall heranziehe, um die „heimische“ Schreibweise zu eruieren) erst recht.

Das ÖW bietet Nachbar s leute, und so darf man meines Erachtens auch vermuten und schließen, dass es Nachbar s kind böte.

Gruß Fritz

Mein Wörterbuch stammt aus einem Schweizer Verlag, Billigprodukt vom Hofer - aber, für Mütter heutzutage leider überlebensnotwendig: neue Rechtschreibung. (Ich kann sie verweigern, meine Kinder nicht.)
Das ÖW stammt aus den Siebzigern, Schulausgabe.

Naja, normalerweise brauche ich kein Wörterbuch *angeb*, das Nachbarkind ohne s war gestern Teil einer Hausübung - es wäre nicht das erste Mal gewesen, daß ich einen Lehrer bei einem Deutschfehler erwische. *fg*

Vielleicht leg ich mir doch noch einmal einen Duden zu, aber dann ärgere ich mich wieder, wenn die österreichisch korrekte Variante nicht einmal erwähnt wird.

hallo fritz,

in meinem duden steht „nachbarkind, auch nachbarskind“.
wie üblich beim fugen-s eine regionale sache.
btw: essenreste werden westlicherseits auch mit fugen-s versehen und das klingt viel schlimmer als im falle des kindes.

strubbel
S:open_mouth:)

wieso?
Hi Strubbel,
Wieso bestätigst du hier einerseits die

regionale sache.

und wertest im gleichen Atemzug, was schlimm
bzw. „schlimmer“ klingt?

Für mich klingen „Essenreste“ falsch. Aber,
wie du sagst, das ist regional unterschiedlich
und das akzeptiere
ich.

Gruß
Elke

hallo elke,

war keine wertung. dehalb hab ich nicht richtig oder falsch geschrieben.
blaukraut ist ja auch nicht falsch, sondern süddeutsch.
mein kollege sagte letztens kopfschüttelnd: diese rheinländer, sprechen sicher auch von tittensf*ck.
mir wird eben ganz anders, wenn ich höre: verschnaufspause, bratskartoffel, essenstisch.
aber das ist nunmal NRW. schließlich liegt das so gut wie in holland, da ist einiges anders.

strubbel
=;O)

btw: essenreste werden westlicherseits auch mit fugen-s
versehen und das klingt viel schlimmer als im falle des
kindes.

Ich wohn ja eigentlich eher nicht westlicherseits (wobei sich da sofort die Frage auftut: westlicherseits wovon?). Aber ich würde auch immer Essensreste sagen, wenn ich das denn sagen würde. Speisereste klingt aber irgendwie noch vertrauter. Aber ohne das Fugen-S klingt’s an dieser Stelle in meinen Ohren falsch. Ebenso sage ich immer das Nachbarskind oder der Nachbarshund. Also in diesen Komposita immer mit Fugen-S.

Anstelle des Essenstisch würde aber bei mir eindeutig ein Esstisch stehen. Ersteres klingt eher wie Speisekammer oder Vorratsschrank nach Aufbewahrung.

Bis denne
Schnoof

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Hi!
Ich würde auch EssenSreste sagen, obwohl man Wien kaum dem Westen des deutschen Sprachraums zuordnen kann.

alien