Nachbarn sanieren Altbauwohnung - Asbestgefahr?

Hallo,

Nächste Woche ziehe ich in eine Wohngemeinschaft in einem Altbauhaus mit insgesamt ca. 10 Parteien. Die WG liegt im 3. Stock.

Im EG wird zurzeit eine Wohnung saniert, nachdem dort eine Person mind. 50 Jahre drin gelebt hat, vor kurzem aber verstorben ist und seitdem wohl die Wohnung unverändert geblieben ist. Die neuen Mieter machen das jetzt wohl alles selbst ohne Fachpersonal. Jedenfalls ist im Hinterhof eine Menge Bauschutt und der Hausflur unten recht staubig.

Wenn ich dann zu meiner Wohnung will, laufe ich bzw. meine Mitbewohner jedes Mal an den offenen Türen der EG-Wohnung vorbei bzw. durch den staubigen Hausflur. Dadurch, dass keine Fachfirmen am werkeln sind, mache ich mir schon Sorgen, dass evtl. vorhandenes Asbest freigesetzt wird und den Weg durch mich bzw. meine Mitbewohner in unsere Wohnung findet bzw. schon gefunden hat. Durch eine mögliche Belastung während der kommenden 6 Monate, wo ich dort wohnen werde, mache ich mir ernsthaft Sorgen um meine Gesundheit.

Ich weiß, keiner kann in die Glaskugel gucken und mir sagen, ob wirklich Asbest in den Bodenbelägen, Wänden etc. (was auch immer entfernt wird) dort vorhanden war. Aber dennoch wäre ich über Tipps dankbar, mit der Situation fertig zu werden bzw. zu vermeiden, mich ernsthaft zu gefährden. 

Vielen Dank und Grüße
Markus

Hallo!
Wie kommst Du auf die Idee, dass da Asbest verbaut wurde? Hast Du irgend etwas gesehen wie Eternitrohre oder Rückstände aus einer Nachtspeicherheizung oder Ähnliches? Asbest wurde hauptsächlich im Außenbereich und in hitzebeständigen Isolierungen verwendet.
Was mich viel mehr bedenklich stimmt, ist, dass da anscheinend ohne Baubewilligung gewerkt wird, denn ohne Baufirma keine Einreichpläne. Weiß der Vermieter/Hausverwalter überhaupt von dem Umbau? Was ist, wenn da tragende Wände geschwächt oder abgebaut werden, da könnte Gefahr für das ganze Gebäude bestehen.
MfG
airblue21

Hallo

Bevor Du in Panik ausbrichst, solltest Du vielleicht einfach mal fragen und selbst schauen, was da genau gemacht wird.

Mieter machen i.A. nur Schönheitsreparaturen (Tapete, Streichen), da entsteht aber kein Bauschutt.

Ab Anfang der Sechziger kamen heute als gesundheitsgefährdend eingestufte Baustoffe tatsächlich sehr in Mode; z.B. Floor-Flex-Platten (harter, sehr haltbarer Bodenbelag), asbesthaltige/teerhaltige Kleber aber auch Glaswolle zur „Isolierung“ (damals 20-30mm - heute lachhaft dünn)
http://www.lfu.bayern.de/altlasten/schadstoffratgebe…
http://www.hamburg.de/contentblob/3552948/data/d-gef…
Am meisten atmen die gefährlichen Partikel natürlich diejenigen Leute ein, die das Zeugs ausbauen. Bei uns darf man derartige Stoffe auch nicht über normalen Bauschutt entsorgen, sondern muss es bereits luftdicht verpackt an der Entsorgungsstelle als Sondermüll anliefern.

Wenn tatsächlich gesundheitsgefährdend eingestuftes Material offen durchs Haus transportiert wird, könntest Du versuchen, die Personen, die damit umgehen, zu sensibilisieren - ansonsten selbst eben größtmöglichst Abstand halten, Atemschutzmaske tragen :wink:
http://www.krueckemeyer.de/sites/produkte/arbeitssch…

Falls „gut-zureden“ nichts hilft müsstest Du entsprechende Vermeidungs-/Schutz-Massnahmen zivilrechtlich geltend machen (gegen die Störer direkt und/oder Vermieter). Da jede Klage erstmal Anwalts- und Gerichtskosten erfordert, sollte man sich seiner Sache dann schon ziemlich sicher sein … (d.h. im Zweifel auch erstmal die Kosten für ein Schadstoff-Gutachten tragen)
https://www.rlp-buergerservice.de/bis/ebalu_bis/ress…

Grüsse Rudi