Nachbarshund greift Welpen/Hunde an

Unser Labradorwelpe (13 Wochen) wird ständig von unserem Nachbarshund (großer Mischling, sieht aus wie Lassy)angegriffen. Bellen, knurren, anspringen und auch zuschnappen gehört zur Tagesordnung.Vorsichtiges anschnuppern funktioniert überhaupt nicht. Unser Welpe will trotzdem immer zu dem Hund, jammert, zieht an der Leine und versteht nicht das der Hund gefährlich ist.

Der Nachbarshund greift fast alle Hunde an. Die Halterin droht ihm ständig und hat anscheinend selber Angst.
Auch hatte Ihr Hund schon einen bösen Kampf mit únserem damaligem Pflegehund. Der Nachbarshund hat sich rasend schnell unter dem Gartenzaun durchgescharrt!!! und ist wie wild auf unseren Pflegehund losgegangen. Die beiden Hündinnen haben sich völlig ineinander verbissen.

Wie kann man einem Welpen beibringen das er den Hund ignoriert?

Hallo Dani,

  1. der Nachbarshund sollte mit Frauchen dringend zu einer Hundeschule gehen, auch wenn dein Hund ihn ignoriert, kann es ja dennoch dazu kommen, dass der Nachbarshund ihn angreift. Vielleicht sprichst du nochmal mit der Frau. Alleine schon, dass sie selber Angst zu haben scheint vor ihm, kann den Hund stark verunsichern, warum er dann auch so reagiert.
    Ist aber fast nicht möglich hier eine entsprechende Diagnose zu stelle, dass kann nur ein Trainer vor Ort.

  2. Würde ich dir empfehlen zu einer Hundeschule zu gehen, wo der Hund lernt, andere Hunde zu ignorieren, wenn du ihm das sagst. Habe ich mit meinem Hund auch gemacht (er war u.a. manchmal richtig aggressiv, wenn es um andere Hunde ging) ein paar Trainingsstunden später, guckt er nicht mal mehr Hunde an, die er vorher nicht mochte und mit anderen, die er vorher böse angemacht hat spielt er sogar :smile:.

  3. Versuch ihn so gut wie möglich abzulenken, wenn Lassy in der Nähe ist. Immer wenn er dann nur dich beachtet und auch nicht zu der Hündin hin will, dann lobst du ihn ganz doll und er bekommt ein tolles Lecker (z.B. Fleischwurst). Zieht er hin, ein kräftiger schneller Ruck an der Leine (weh tun sollst du ihm dabei natürlich nicht) und dann das entsprechende Kommando, wie du es sonst verwendest (Nein, Aus, Pfui,…).

Ich wünsche dir alles Gute mit deinem Welpen und weiterhin viel Freude.

LG Melanie

Hallo,

hat dein Welpe ernsthafte Verletzungen? Richtige Bisswunden, die tierärztlich versorgt werden müssen? Packt der Nachbarshund ihn im Genick und versucht, ihn abzuschütteln?

Wenn ja besteht hier ernsthafte Gefahr für deinen Welpen. Dann solltest du darauf bestehen, dass der Nachbarshund ordentlich gesichert ist.

Wenn nein, würde ich es als recht normales Hundeverhalten einstufen. Der ältere Hund diktiert die Spielregeln - und in diesem Fall tun alle Beteiligten (auch und vor allem die menschlichen) gut daran, ihn einfach gewähren zu lassen. Wenn ihr in Sorge seid, dass er verletzt, soll sein Frauchen ihm einfach einen Maulkorb dranmachen.

Diesen Rat gebe ich deswegen, weil ihr dem Nachbarhund vermutlich nicht dauerhaft aus dem Weg gehen könnt. Da wäre es auf Dauer deutlich entspannter, wenn die beiden Hunde sich einigen würden. Und während ich immer dazu raten würde, bei Fremdbegegnungen einen Welpen vor „Rambos“ zu schützen, halte ich es bei Hunden, die sich regelmäßig begegnen, besser, wenn diese ihre Rangordnung festlegen können. Die besten Chancen hat das, wenn die beiden Hunde nicht das gleiche Geschlecht haben.

Vorsichtiges anschnuppern funktioniert überhaupt nicht.

Falls du damit meinst, dass der Nachbarshund nicht duldet, dass der Welpe ihn ausgiebig und in Ruhe beschnuppert, dann ist das ebenfalls normales Hundeverhalten. Es gibt großzügige Vierbeiner, die das zulassen - die Regel ist es nicht. Vor allem dann, wenn es sich beim Nachbarshund um eine Hündin handelt. Die Damen reagieren gerne noch etwas zickiger auf körperliche Annäherung.

Unser Welpe will trotzdem immer zu dem Hund, jammert, zieht an der Leine und versteht nicht das der Hund gefährlich ist.

Vielleicht ist dein Hund nur klüger als du. Was ihm nämlich sein Instinkt sagt ist, dass er sich dringend unterwürfig verhalten muss, damit der andere ihn nicht angreift. Zu diesem Zweck muss er sich in dessen Nähe begeben, damit er dort seine Beschwichtigungsgesten loswerden kann (Belecken des Fangs, sich klein machen, auf den Boden werfen, schreien, pinkeln…).

Damit hat er auch ganz recht. Wenn er das nämlich nicht tut, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Nachbarshund ihn sich bei nächster Gelegenheit greift und entsprechende Unterwerfung einfordert.

Der Nachbarshund greift fast alle Hunde an. Die Halterin droht ihm ständig und hat anscheinend selber Angst.

Damit verstärkt sie vermutlich sein Verhalten. Ich denke, auch der Hund ist eigentlich ein Angsthase.

Die beiden Hündinnen haben sich völlig ineinander verbissen.

Dass zwei gleichgeschlechtliche, erwachsene Hunde sich nicht vertragen, ist völlig normal. Nicht normal ist hingegen der Anspruch vieler Hundehalter, dass jede Hund in jedem Alter gefälligst „lieb“ zu seinen Artgenossen zu sein hat.

Hündinnen kämpfen - im Gegensatz zu Rüden - meist nicht um die Rangordnung. Bei ihnen geht es gleich ans Eingemachte und die Devise heißt „Du oder ich“. Auch dieses Verhalten ist instinktbedingt und hat damit zu tun, dass Hündinnen ihr Revier (und damit die Nahrungsgrundlage) für ihren potentiellen Nachwuchs sichern wollen. Hier ist das Wolfserbe noch sehr präsent, obwohl unsere Hunde seit Generationen bequem aus dem Napf fressen können.

Wie kann man einem Welpen beibringen das er den Hund ignoriert?

Das Erste, was ein Welpe dringend lernen muss ist, sich ranghöheren Hunden unterzuordnen. Alles andere wird sonst irgendwann gefährlich. Daran, dass ein Hund nicht zu jedem Hund stürmen will, kann man arbeiten, indem man ihm beibringt, dass es beim Menschen deutlich spannender ist.

Schöne Grüße,
Jule

geh am besten wortlos an dem anderen Hund vorbei. Lock ihn ruhig mit seinem lieblingsspielzeug oder leckerlies :smile: Mach dich interessanter wie den anderen Hund.

Leider gibt es immer wieder schlecht oder gar nicht sozialisierte Hunde.