Nachbehandlung nach dem Alu Löten

Hallo
wir haben etwas Konstruiert, was aus Alu Prifilen besteht. (20*20mm). Nun hat uns das ein bekannter geschweißt. die Nähte sehen ja auch ganz gut aus.
Aber es muß auch bissl was halten. ist es sonnvoll, die Schweißstellen, noch mal weich zu glühen.

Es wurde normal geschweißt und NICHT abgeschreckt.,
von daher dürften ja eigentlich keine spannungen im material sien oder?
Danke

Hallo Patrick
Weichglühen gibt es nur bei Kupfer welches durch mechanische Beanspruchung versprödet und durch Glühen wieder formbar gemacht wird (dichtungen zB).
Du meinst warscheinlich Spannungsfreiglühen dieses gibt es widerum nur beim Stahl und dort heißt es Rekristallisationsglühen.
Deine Alukonstruktion baut außer durch den Schweißverzug keine spannungen auf.
Ein nachbehandeln mit dem brenner zB ist der Schweißnaht eher abträglich.

pinitommy

Hallo
Dank dir schonmal.
Aber beim Alu gibt es sows auch. in dem fall, wenn man es Mechanisch beansprucht. Da kann man es „Weich bzw. Spannungsfrei“ Glühen. Aber hast so natürlich recht. hab es mir auch gedacht, aber sehr großen Dank, dass du mir da alles so bestätigt hast
lg
patrick

Moin,

Weichglühen gibt es nur bei Kupfer welches durch mechanische
Beanspruchung versprödet und durch Glühen wieder formbar
gemacht wird (dichtungen zB).

Doch, gibt es auch bei Alu.
Vorwiegend wird es bei sogenannten Aluminiumknetlegierung angewendet.
Das nennt sich dann Tempern oder auch Homogenisieren:
(Rekristallisationsglühen bei 350 – 450 °C)

Im chemischen Sinn bedeutet Tempern, dass ein Festkörper auf eine Temperatur unterhalb der Schmelztemperatur erhitzt wird. Dies geschieht über eine längere Zeit hinweg (einige Minuten bis hin zu einigen Tagen), wobei Strukturdefekte ausgeglichen werden und die Kristallstruktur in der Nah- und Fernordnung verbessert wird. Somit wird der Prozess des Schmelzens und extrem langsamen Abkühlens zur Einstellung der Kristallstruktur vermieden.

Bei der Weiterverarbeitung von Walzbarren und Preßbolzen aus Aluminium und seinen Legierungen sowie aus anderen industriell wichtigen Nichteisenmetallen ist das Anlassen auf die optimale Temperatur für Walz-, Zieh- und Pressvorgänge, wie auch zum Gesenkkschmieden eine ausgearbeitete Technik, die auch Um- und Rekristallisation des zu bearbeitenden Materials einschließt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Anlassen#Quellen

Du meinst warscheinlich Spannungsfreiglühen dieses gibt es
widerum nur beim Stahl und dort heißt es
Rekristallisationsglühen.
Deine Alukonstruktion baut außer durch den Schweißverzug keine
spannungen auf.

Leider falsch, denn es kommt auf die Legierung und die Vorbehandlung an.

Da eine Glühung die Ausscheidungshärte beseitigt,
dürfen ausscheidungsgehärtete Bauteile weder geschweißt noch gelötet werden.
Vorsicht ist ebenfalls geboten,
wenn bei Schweißarbeiten an anderen Werkstoffen/Bauteilen Aluminiumbauteile in der Nähe sind,
da unkontrollierte Warmbehandlungsvorgänge ablaufen können.

http://www.bs-wiki.de/mediawiki/index.php/Aluminium#…
http://www.patent-de.com/20010419/DE69703441T2.html

Ein nachbehandeln mit dem brenner zB ist der Schweißnaht eher
abträglich.

pinitommy

mfg
W.
P.S. Hab über 10 Jahre als Betriebelektiker,
in Aluminiumverarbeitenden Industriebetrieb mit Halbzeugherstellung und Gießerei,
unteranderem die Öfen für diese Anwendungen Instandhalten müssen.

Hallo W.
Du hast Recht Aluminiumknetlegierungen weden homogenisirt allerdings passiert das vor der Verarbeitung zum Halbzeug. Dass ein fertiges Strangpressprofil( Knetlegierung ) geglüht wird wage ich zu bezweifeln.

Eine Wärmebehandlung eines beliebigen Materiales ist immer ein Pysikalischer und kein Chemischer Prozess.

Richtig ! Ausscheidungshärtbare Bauteile dürfen nicht geschweißt öder gelötet werden. Allerdings wird der Patrick nicht in die Verlegenheit geraten so etwas zu tun . Ausscheidungshärte tritt bei hochlegierten alu und magnesium Verbindungen auf . Z B BMW Motorblöcke.

Sein Alukonstrukt wird da wohl nicht betroffen sein.

und zu deinem P.S
pinitommy ist seit 20 Jahren Metallbaumeister auch in der Ausbildung tätig und kein Dreiphasenkasper

Moin,

Du hast Recht Aluminiumknetlegierungen werden homogenisirt
allerdings passiert das vor der Verarbeitung zum Halbzeug.

Ja, nur hat das andere Gründe.

Denn zum Pressen wird das Material auf eine preßbare,
fließfähige Temperatur gebracht. (circa 450°C bis 500°C je nach Leg.)

Dass ein fertiges Strangpressprofil( Knetlegierung ) geglüht
wird wage ich zu bezweifeln.

Schon mal eine Strangpreßung gesehen, den kompletten Ablauf, bis zum auslieferfähigen Produkt?
Ich schon, mehr als 10 Jahre lang, fast täglich. :wink:
In dem damaligen Betrieb, der u.a. für die Luftfahrt-, Raumfahrt- und Automobilindustrie,
Strangpreß-Profile und andere Schmiede-Halbzeuge herstellte,
gingen ausnahmslos alle Profile durch eine Wärmebehandlung.

Zitat:

  • Das Strangpressverfahren setzt sich aus folgenden Schritten zusammen:

    Je nach den erforderlichen mechanischen Eigenschaften Tempern (künstliche Alterung der Profile zum Erreichen der höchstmöglichen mechanischen Eigenschaften) bei etwa 170 °C in speziellen Öfen.

http://www.sapagroup.com/de/Company-sites/Sapa-RC-Pr…

Eine Wärmebehandlung eines beliebigen Materiales ist immer ein
Pysikalischer und kein Chemischer Prozess.

Sorry, aber bitte richtig lesen!
Da steht,
Im „chemischen Sinn“ bedeutet Tempern, …

Richtig ! Ausscheidungshärtbare Bauteile dürfen nicht
geschweißt öder gelötet werden. Allerdings wird der Patrick
nicht in die Verlegenheit geraten so etwas zu tun .

Ach, und Du kennst die Legierung und Profil-Art, die Er benutzt hat?
Wärmeeinflusszone (WEZ)
http://www.aluminium.matter.org.uk/content/html/ger/…
Ein Ausnahme bildet Reibrührschweißen oder Friction Stir Welding,
das vermehrt bei Profilen zur Anwendung kommt.
Vorteile von FSW gegenüber Schmelzschweißen sind,

  • Höhere Festigkeit (ca. 25% höher im Vergleich zum MIG-Verfahren),
  • Geringere thermische Verformung,
  • Geringe thermische Spannung im Material.

Sein Alukonstrukt wird da wohl nicht betroffen sein.

Aluminium ist nicht gleich Aluminium –

  • Aluminium Profile sind vorwiegend aus hochwertiger wärmeaushärtbarer Legierung,

Zitat eines Beispiels:

Entscheidend dabei ist aber nicht die chemische Zusammensetzung
an der dritten Stelle nach dem Komma, 
**sondern die nach dem Pressen der Profile vorgenommene Wärmebehandlung.** 
Hier werden metallurgische Prozesse in Gang gesetzt, 
die **die mechanischen Eigenschaften des fertigen Profils ganz entscheidend beeinflussen.** 

© item Industrietechnik und Maschinenbau GmbH
http://209.85.129.132/search?q=cache:c2V5rIyubEAJ:ww…

und zu deinem P.S
pinitommy ist seit 20 Jahren Metallbaumeister auch in der
Ausbildung tätig und kein Dreiphasenkasper

mfg
W.
P.S. OT
Dafür braucht man kein Bauschlosser zu sein.

Hallo
Löten ist nicht schweißen, außer vielleicht im englischen Sprachgebrauch.
Bei Alugussteilen kann es sein, das die Alu-Teile vor dem Schweißen erwärmt werden müssen.
Sonst wird da gewöhnlich nichts nachträglich erwärmt.
MfG

Nachbehandlung nach dem Alu Löten - leicht oT
Hallo Matthias,
Sogar im Englischen unterscheidet man klar : to solder -löten, to weld - schweißen.
Nur das UP hat ein wenig Begriffsvermischung gemacht.
Gruß
von Julius

Hallo
Was meinst Du mit UP?
Ich hab schon öfters „weld“ für löten gelesen.
MfG

Hallo Matthias,
UP meint das UrsprungsPosting.
Und -weld- für Löten habe ich noch nicht gelesen, zweifle aber nicht an Deinen Worten. Vielleicht war dem Schreiber der Unterschied nicht geläufig? Soll ja vorkommen!
Gruß
von Julius

danke Wolfgang
für deine Einblicke in die Herstellung von Aluprofilen.
Die Fragestellung bezog sich aber leider auf die Weiterverarbeitung.
Und hier sind wir uns doch einig eine geschweißte Alukonstruktion wird
nur höchst selten nachgeglüht.Sollte dies anders sein bitte ich um info.

mfg pinitommy

Moin,

Die Fragestellung bezog sich aber leider auf die
Weiterverarbeitung.

Genau!
Diese Kaltverfestigung geht jedoch beim Schweißen im Nahtbereich wieder verloren.

* beim Schweißen wird die vom > Strangpressen oder Ziehen der Rohre herrührende,
festigkeitssteigernde Ausrichtung der einzelnen Kristalle im Aluminiumgefüge
aufgeschmolzen und in ein weniger belastbares Gußgefüge umgewandelt.

* während die thermische Belastung bei den meisten schweißbaren > Legierungen
durch nachfolgendes > Lösungsglühen mit anschließender > Aushärtung wettgemacht
werden muß, härtet die Legierung AlZn4,5Mg1 von selbst wieder aus.
Bei dieser Legierung werden Rahmen sofort nach dem Schweißen gerichtet,
bei anderen Legierungen erfolgt dies erst nach dem Lösungsglühen.

Unsere Versuchsabteilung der „VAW - Aluminiumwerke“,
hat diese Nachbehandlungen regelmäßig durchführen lassen. :wink:

Und hier sind wir uns doch einig eine geschweißte
Alukonstruktion wird nur höchst selten nachgeglüht.

Zitat:
ALUMINIUM-SCHWEISSEN - SCHULUNGSUNTERLAGE

  • Fronius TECHNOLOGIE CENTER -
    Durch das Schweißen entfestigen sich ausgehärtete Aluminium-Legierungen in der Wärmeeinflußzone.
    Die Schweißwärme hebt die ursprüngliche Aushärtung um so mehr auf,
    je größer die Wärmeeinbringung beim Schweißen ist.
    Durch anschließende Wärmebehandlung können sie ihre ursprünglichen Festigkeitswerte wieder erlangen.

Sollte dies anders sein bitte ich um info.

Siehe: PDF - 3,1MB
http://www.mss-schweisstechnik.de/norm/ALU.pdf

mfg pinitommy

mfg
W.