Nachgefragt

Hallo,

Habe kürzlich (kopfschüttelnd) das Folgende gelesen:

„Wer in der Philosophie etwas so hinnimmt, wie gedacht, der hat in derselbigen nichts zu suchen“

Was meint ihr denn dazu?
Das Ende aller grossen (Vor-)Denker?
Oder einfach nur Schwachsinn?

Neugierig
Stefan

„Wer in der Philosophie etwas so hinnimmt, wie gedacht, der
hat in derselbigen nichts zu suchen“

Hallo, Stefan,
Ist nicht ein wesentliches Merkmal der Philosophie das Nachdenken? und wenn Dir einer etwas vordenkt, solltest Du das denn nicht nachdenken, überdenken und hinterfragen?
In diesem Sinne ist wohl dieser Satz zu verstehen.

Gruß
Eckard

„Wer in der Philosophie etwas so hinnimmt, wie gedacht, der
hat in derselbigen nichts zu suchen“

Hallo, Stefan,

Hallo Eckard,

Ist nicht ein wesentliches Merkmal der Philosophie das
Nachdenken? und wenn Dir einer etwas vordenkt, solltest Du das
denn nicht nachdenken, überdenken und hinterfragen?
In diesem Sinne ist wohl dieser Satz zu verstehen.

Soweit so gut.
Dass man das mit viel (wirklich viel !!) gutem Willen so verstehen kann, ist mir schon klar.
Was aber ist denn die e i n d e u t i g e Aussage?
Was, wenn ich jedes Wort auf die Goldwaage lege und den Zusamenhang nach r e i n logischen Gesetzmässigkeiten beurteile?
Bedeutet es dann nicht viel mehr, dass ich mich k e i n e r jemals zuvor gedachten Sichtweise anschliessen darf ohne gleichzeitig das Recht zu verlieren mich „Philosoph“ zu nennen?

Schliesslich hat der Ausgangssatz ja einen Absolutsheitsanspruch und unterscheidet sich dadurch in seinen Interpretationsmöglichkeiten deutlich von einem Satz wie beispielsweise:

Ein guter Philosoph hinterfragt etwas, bevor er sich eine Meinung zu eigen macht.

Gruß

Gruss auch,
Stefan

Hallo,

Habe kürzlich (kopfschüttelnd) das Folgende gelesen:
„Wer in der Philosophie etwas so hinnimmt, wie gedacht, der
hat in derselbigen nichts zu suchen“

du hast den Satz mit Recht kopfschüttelnd gelesen, denn er dogmatisiert eine Methode (die von Descartes), die, wenn sie extrem gemeint wäre, zu Absurdem führen würde. Selbst Descartes nimmt ja die Existenz Gottes schlicht hin (wenn ich es einmal so verkürzen darf).

Gemeint ist mit dem Satz, dass PRINZIPIELL JEDE Aussage bezweifelbar sein muss, nicht aber, dass man auf Teufel komm raus alles bezweifeln MUSS.

Gruß

Bona

Descartes
Hallo,

Descartes nimmt ja die Existenz Gottes schlicht hin

Wenn er das nicht getan hätte, wäre ihm das schlecht bekommen…

Gruss
Nescio

Hallo Stefan!
Ich würde diesen Satz genau so unterschreiben, denn davon lebt die Philsophie. Allerdings denke ich, er ist nicht dogmatisch zu sehen. Es heißt nicht, dass alles, was uns vor-gedacht wurde, hinfällig ist. Es heißt nicht, dass alles angezweifelt werden muss. Es heißt einfach nur, dass eine bloße Übernahme von Gedankengut am Selbstdenken hindert.

Gruß
Dine

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Hallo,

Descartes nimmt ja die Existenz Gottes schlicht hin

Wenn er das nicht getan hätte, wäre ihm das schlecht
bekommen…

du meinst natürlich, dass es ihm persönlich schlecht bekommen wäre, das ist auch richtig. Auf der anderen Seite wäre es aber auch seinem System schlecht bekommen, womit ich sagen will, dass er gar nicht anders denken konnte als so, aus seiner Situation heraus.

Davon müssen wir heute abstrahieren, aber das tut seinen anderen Gedanken wenig, selbst wenn auch sie falsch sind.

Gruß

Bona

„Wer in der Philosophie etwas so hinnimmt, wie gedacht, der
hat in derselbigen nichts zu suchen“

Hallo, Stefan,

Ist nicht ein wesentliches Merkmal der Philosophie das
Nach denken? und wenn Dir einer etwas vor denkt, solltest Du das
denn nicht nach denken, über denken und hinterfragen?

Ich hätte mein obiges Posting wohl besser etwas eindeutiger auszeichnen sollen.
Gruß
Eckard

es stimmt!

mfg