Nachsitzen für Fahranfänger?

Liebe Community, Union und FDP planen nach der Einführung des begleiteten Autofahrens ab dem 17. Lebensjahr nun weitere Maßnahmen, um die Unfälle und Verkehrstoten bei Fahranfängern zu reduzieren. Zwar ist mit 3657 die Zahl der Verkehrstoten auf einem neuen Tiefstand und auch die der jungen Unfallopfer sinkt kontinuierlich. Dennoch sind junge Verkehrsteilnehmer die Unfallverursacher Nummer eins. Führerscheinneulinge würden im Rahmen der Neuregelung dazu verpflichtet werden, drei Monate nach der bestandenen Prüfung nochmals eine oder zwei Fahrstunden zu nehmen. Damit möchte die Bundesregierung falsche Angewohnheiten ausräumen und so für mehr Sicherheit auf den Straßen sorgen. Vorbild für diese Feedback-Fahrten ist Österreich, die das Schulungskonzept der Wiederholungsfahrten sei 2003 erfolgreich anwendet. Seither konnten dort die Unfallzahlen junger Fahrer um 30 Prozent gesenkt werden. Der mehrstufige Führerschein, als Teil des neuen Verkehrssicherheitsprogramms, soll zunächst in einem Bundesland getestet werden und nicht zur Verteuerung des Führerscheins führen, so ein FDP-Experte. Ist eine solche Maßnahme sinnvoll? Denkst du, dass das Modell auch in Deutschland Erfolg haben kann? Warum ist Fahranfängern häufig nicht bewusst, wie sehr sie sich und andere gefährden?

hallo,
gerne geben wir dazu unseren kommentar ab.:

zitat
Zwar ist mit 3657 die Zahl der Verkehrstoten

auf einem neuen Tiefstand und auch die der jungen Unfallopfer
sinkt kontinuierlich.

zitat ende

auch diese zahl an verkehrstoten ist noch zu hoch. übersehen wird oftmals, dass die heutigen autos wesentlich besser ausgestattet sind und der sicherheitsstandard gegenüber den 70 er oder 80 jahren stark verbessert wurde. damals gab es ein auto mit vier rädern, einem lenkrad und einer bremse…
übersehen wird auch, dass die medizin große fortschritte bei der unfallrettung gemacht hat. sicherlich ein indiz dafür, dass die zahl der verkehrstoten drastisch gesunken ist, obwohl das verkehrsaufkommen in dieser zeit wesenlich höher geworden ist.
auch wird an dieser stelle übersehen, dass die zahl der behinderten menschen durch unfallfolgen in keiner statistik erfasst werden. sicherlich ein nicht gerade angenehmes leben, wenn die medizin den unfalltod verhindert, aber die bleibende behinderung den menschen quält. siehe gottschalk mit seinem wettunfall!

zitat
Dennoch sind junge Verkehrsteilnehmer

die Unfallverursacher Nummer eins. Führerscheinneulinge würden
im Rahmen der Neuregelung dazu verpflichtet werden, drei
Monate nach der bestandenen Prüfung nochmals eine oder zwei
Fahrstunden zu nehmen. Damit möchte die Bundesregierung
falsche Angewohnheiten ausräumen und so für mehr Sicherheit
auf den Straßen sorgen. Vorbild für diese Feedback-Fahrten ist
Österreich, die das Schulungskonzept der Wiederholungsfahrten
sei 2003 erfolgreich anwendet.

zitat ende

junge menschen sind halt unerfahren und bekommen viel zu schnelle fahrzeuge. wer mit 18, 19, 20 oder 23 jahren ein fahrzeug mit 100 bis 150 PS fahren darf und keinerlei erfahrung hat, der beinhaltet ein großen risiko im straßenverkehr.
daran wird auch eine nachschulung nix ändern. was bringen denn 2 - 3 zusätzliche fahrstunden an erfahrung.
östereich ist uns da um längen vorraus, nicht weil da nachgeprüft wird, sondern weil die schulungsmaßnahmen wesentlich besser sind.
in den östereichischen fahrschulen muss z.B. ein fahrsicherheitstraining gemacht werden. das beruht nicht auch einen schleuderkurs, sondern es werden situationen simuliert, die dann einen nachhaltigen eindruck bei den fahrschülern hinterlassen. mit der einführung dieses sicherheitstrainings haben die nachbarn diesen grandiosen erfolg und die fahranfänger sind dort nicht die potenziellen unfallverursacher.
problem ist natürlich, dass in -D- die fahrlehrer für soch ein sicherheitstraining nicht ausgebildet sind.
ergo, kommt die lobby der fahrlehrer zu dem vorschlag, das mit zusätzlichen nachschulungsstunden auszugleichen.
sicherlich ein sinnloses unterfangen, ausgenommen, dass vor der gesetzeseinführung die stundenpreise angehoben werden.

zitat
Der

mehrstufige Führerschein, als Teil des neuen
Verkehrssicherheitsprogramms, soll zunächst in einem
Bundesland getestet werden und nicht zur Verteuerung des

zitat Ende

macht keinen sinn, denn die fahrzeuge haben keinen mehrstufen motor.
macht sinn, wenn ebenso wie bei den motorräder verfahren wird. mindestens 2 klassen einführen.
sollen die jungs und mädels doch mal mit einer 50 ps gurke anfangen und nach 2 jahren, wenn es keine auffälligkeiten gegeben hat, dann auf große ps motoren umsteigen. ist dann zwar nicht imm sinne der automobilindustrie, aber es geht ja schließlich um menschenleben, die zu schützen sind.

zitat
Warum ist Fahranfängern häufig

nicht bewusst, wie sehr sie sich und andere gefährden?

Zitat Ende

weil einfach grottenschlecht ausgebildet wird und die sanktionen bei verkehrsdelikten nicht greifen.
wir haben hier in unserer beratung täglich junge menschen sitzen, die mit ihrer umfassenden strafakte auseinandersetzen müssen. eine bewährungsfrist reiht an die nächste…ja glaubt denn wirklich jemand, dass so eine bewährungsstrafe eine wirkliche sanktion beinhaltet. darüber hinaus fehlt einem großteil der jungen menschen ein gesundes werteverständnis. zum großen teil ist das aber ein problem aus dem elternhaus, die werte nicht vermittelt haben und der junge mensch einfach nur sein überzogens „ego“ kennt.
als weiteren grund für dieses risikopotential ist die perspektivlosigkeit in der jugend. kein ausbildungsplatz, kein beruf, wenn doch ausbildung, dann in der modernen sklavengesellschaft der zeitarbeit. oder alternativ von einer befristeten arbeit in die nächste arbeit…alles zum hungerlohn, der keine perspektiven zulässt. europa zahlt da wesentlich besser. teilweise den doppelten nettolohn und auch mehr.
das sind die wirklichen probleme, die dazu führen, dass der junge mensch seinen frust im auto oder im straßenverkehr auslebt.

mfg
mpu24
hans-hermann rüpp

Dass junge Autofahrer mehr unfallgefährdet sind liegt auf der Hand. Da ich selbst Fahrschulen betrieben habe weiß ich nur zu genau was im Argen liegt. Videolehrgänge aus Polizeiaufzeichnungen und Kontrollfahrten würden mit Sicherheit stabilere Eindrücke hinterlassen. Bevor Politiker entscheiden sollten sie selbst die verlangten Maßnahmen an eigener Person testen.
Prinzipiell ist gegen eine Nachschulung nichts einzuwenden da das Ergrbnis für sich spricht.
Sinnvoller wäre ein angeordnetes Sicherheits-Fahrtraining und nicht nur für Anfänger sondern auch für ältere Menschen.

Hallo!
Ich fürchte, mit meinem Fachwissen kann ich Dir bei dieser Frage nicht helfen, da gibt es bessere Stellen! ADAC, Verkehrspsychologen etc.

Grüße

Hallo,
ich wußte nicht, daß wer-weiss-was auch eine Plattform für Meinungsumfragen ist…
Gruß Robert