Nachträglich Drainage legen für Clematis?

Hallo,

ich habe folgendes Problem: Vor etwa zwei Monaten kaufte ich eine Clematis Montana in einem Pflanzengeschäft für eine schattige Ecke auf meinem Balkon. Die Verkäuferin riet mir davon ab, einen Innentopf zu kaufen und meinte, ich könnte sie direkt samt Bodenbedeckern (ich entschied mich für einen Spinnwebhauswurz und ein immergrünes Pflänzchen, dessen Namen ich nicht weiß) in meinen vorhandenen Übertopf (Keramik, ca. 25 cm Durchmesser und 30 cm hoch) pflanzen. Nachdem ich ihrem Rat gefolgt war, ist sie ganz gut angewachsen und zwei ihrer Triebe sind auch schon je ca. 2 Meter an gespannten Nylonfäden hochgewachsen (die anderen Triebe wachsen leider nicht weiter, geblüht hat sie auch noch nicht).

Mittlerweile habe ich einiges über Clematis gelesen und überall steht, dass eine gute Drainage sehr wichtig ist. Nur: Mein Übertopf hat kein Loch und ich habe auch keine Steine oder sonst etwas Drainageartiges unter die Erde gelegt, d.h. im Moment kann das Gießwasser gar nicht abfließen und es besteht die Gefahr, dass der Topf im Winter platzt.

Meine Frage ist nun: Was soll ich tun? Ein Umtopfen wird schwierig, da sie ja bereits an ihre Rankhilfe angewachsen ist und ich den Topf nicht über Kopf stellen kann und ich nicht wüsste, wie ich das Ensemble aus dem Topf rauskriegen soll. Nachträglich etwas unter die Erde legen geht aus denselben Gründen auch nicht. Bleiben (nach meinem bisherigen Wissen) zwei Möglichkeiten:

  1. Vorsichtig ein Loch in den Übertopf bohren und ihn etwas hochstellen, z.B auf Holzstückchen. Die Gefahr wäre, dass der Topf beim Bohren kaputt geht (außerdem habe ich selbst noch nie etwas gebohrt …) und dann ein totales Chaos entsteht.

  2. Abwarten und sparsam gießen, dabei riskieren, dass der Topf im Winter zerspringt, wobei ich mir ggf. vorstellen könnte, dass in gefrorenem Zustand ein provisorisches Umtopfen leichter wäre. Im nächsten Frühjahr würde ich dann versuchen, richtig umzutopfen.

Fragen, die sich daraus ergeben: Wie unverzichtbar ist eine Drainage, wenn man wenig gießt (Regen kommt glücklicherweise nicht in den Topf)? Wie groß ist das Risiko, dass die Pflanze ohne Wasserabfluss eingeht? Und andererseits: Hat jemand schon mal nachträglich einen vollen Keramiktopf von unten angebohrt und ist das gelungen? Wenn ja, was sollte man beachten?

Oder vielleicht hat ja jemand noch einen ganz anderen Vorschlag?

Viele Grüße und schon einmal vielen Dank für eure Antworten,
riota

Hallo riota,

ich habe folgendes Problem: Vor etwa zwei Monaten kaufte ich
eine Clematis Montana in einem Pflanzengeschäft für eine
schattige Ecke auf meinem Balkon. Die Verkäuferin riet mir
davon ab, einen Innentopf zu kaufen und meinte, ich könnte sie
direkt samt Bodenbedeckern (ich entschied mich für einen
Spinnwebhauswurz und ein immergrünes Pflänzchen, dessen Namen
ich nicht weiß) in meinen vorhandenen Übertopf (Keramik, ca.
25 cm Durchmesser und 30 cm hoch) pflanzen.

die Verkäuferin meinte: im Innentopf in dem Übertopf haben die Clematiswurzeln langfristig nicht genügend Raum

Nachdem ich ihrem
Rat gefolgt war, ist sie ganz gut angewachsen und zwei ihrer
Triebe sind auch schon je ca. 2 Meter an gespannten Nylonfäden
hochgewachsen (die anderen Triebe wachsen leider nicht weiter,
geblüht hat sie auch noch nicht).

… wenn sie das im 1. Standjahr überhaupt tut
die Pflanze ist noch im Prozess des sich Eingewöhnens

Mittlerweile habe ich einiges über Clematis gelesen und
überall steht, dass eine gute Drainage sehr wichtig ist. Nur:
Mein Übertopf hat kein Loch und ich habe auch keine Steine
oder sonst etwas Drainageartiges unter die Erde gelegt, d.h.
im Moment kann das Gießwasser gar nicht abfließen und es
besteht die Gefahr, dass der Topf im Winter platzt.

oder Du vorher alles, das darin ist ersäufst.
Wie nass die Erde unten im Topf ist, merkst Du nicht

Meine Frage ist nun: Was soll ich tun? Ein Umtopfen wird
schwierig, da sie ja bereits an ihre Rankhilfe angewachsen ist

kannst Du nicht alles zusammen herausheben???

und ich den Topf nicht über Kopf stellen kann und ich nicht
wüsste, wie ich das Ensemble aus dem Topf rauskriegen soll.

mit Händen und einer kleinen Schaufel

Nachträglich etwas unter die Erde legen geht aus denselben
Gründen auch nicht. Bleiben (nach meinem bisherigen Wissen)
zwei Möglichkeiten:

  1. Vorsichtig ein Loch in den Übertopf bohren und ihn etwas
    hochstellen, z.B auf Holzstückchen. Die Gefahr wäre, dass der
    Topf beim Bohren kaputt geht (außerdem habe ich selbst noch
    nie etwas gebohrt …)

ohne Erfahrung ist das sehr, sehr schwierig.
Wie übrigens willst Du das bewerkstelligen?
Du musst den Topf mindestens aus der Senkrechten in die Wagrechte bringen.
Wahrscheinlich purzelt bei der Gelegenheit ohnehin Erde und mindestens die flachwurzelnde Hauswurz heraus - vorallem wenn die Erde ohnehin schon sehr feucht ist (übrigens mögen Hauswurze überhaupt keine Staunässe

und dann ein totales Chaos entsteht.

darum lieber gleich alles heraus, vernünftigen Topf mit Loch gekauft und das Ganze neu hinein
mit etwas Vorsicht geht das

  1. Abwarten und sparsam gießen, dabei riskieren, dass der Topf
    im Winter zerspringt, wobei ich mir ggf. vorstellen könnte,
    dass in gefrorenem Zustand ein provisorisches Umtopfen
    leichter wäre.

gefrorene Erde ist vor allem Eines: steinhart.
Du kriegst bestenfalls! Erde und Topf getrennt
schlimmstenfalls zerreisst der Topf
(haben wir alles schon selbst angestellt)

Im nächsten Frühjahr würde ich dann versuchen,
richtig umzutopfen.

??? nachdem Clematis und Bodendecker 1 Jahr Zeit hatten, sich ineinander zu wurzeln wird das mit Sicherheit schwieriger als heute

Fragen, die sich daraus ergeben: Wie unverzichtbar ist eine
Drainage, wenn man wenig gießt (Regen kommt glücklicherweise
nicht in den Topf)?

ich gieße seit 35 Jahren verschiedenste Pflanzen, sowohl im Zimmer, als auch im Freien
man könnte also annehmen, ich sollte wissen, wie und was
mir ist erst letzten Januar im Wintergarten eine „vorsichtig, d.h. wenig“ gegossene Clivia total abgesoffen, weil ich vergessen hatte, dass ihr Topf eben leider kein Abzugsloch besaß und ich nicht jedes Mal mit dem Finger nachgefühlt habe.

Wie groß ist das Risiko, dass die Pflanze
ohne Wasserabfluss eingeht?

vorhanden

Und andererseits: Hat jemand schon
mal nachträglich einen vollen Keramiktopf von unten angebohrt
und ist das gelungen?

nachträgliches Bohren von Töpfen gelingt nicht einmal bei leeren Plastiktöpfen ohne Unfälle

Wenn ja, was sollte man beachten?

niemals sofort mit einem großen Bohrloch anfangen
vorsichtig mit dem dünnsten Bohrer in Höchstegeschwindigkeit, danach vorsichtig und langsam mit einem dicken das dünne Loch erweitern
so geht es mindestens theoretisch mit ruhigen, erfahrenen Händen
praktisch - einmal beim Bohren minimal abgerutscht, ein stark den Bohrer gegen das Material gedrückt und Päng
!

Oder vielleicht hat ja jemand noch einen ganz anderen
Vorschlag?

sei tapfer. Rupfe alles auseinander und mache es ordentlich. Du wirst feststellen, dass man jetzt im ersten Jahr noch die unterschiedlichen wurzelballen unterscheiden kann. Je länger du wartest, desto schwieriger wird das, desto mehr Wurzelmasse muss die Einzelpflanze dabei opfern. Was das neue Anwachsen schwieriger macht

ich habe gerade erst, weil es nicht anders ging, zur absoluten Unzeit drei Pfingstrosen in ihre Primfaktoren zerlegt und neu gepflanzt
sehen zwar nicht sehr glücklich darüber aus, scheinen aber nicht eingehen zu wollen

  • also nur Mut mit dem Clematis

Unten in den neuen Topf Kies, Flies darauf, dass sich Drainage und Erde nicht mischen, Erde einfüllen, neu pflanzen. Und keine Sorge. Pflanzen sind nicht sooo empfindlich, dass man sie mit solchen Aktion auf der Stelle umbringt

… was aber immer passieren kann - auch wenn die Winter milder werden. Pflanzgefäße im Freien können durchfrieren und die Pflanzen darin dadurch umbringen
oder im Gegenteil, Du meinst, es wäre noch furchtbar kalt und gießt nicht, so dass die Pflanzen im Endeffekt verdursten

das ist immer und überall ein Balanceakt

viele Grüße
Geli

Hallo Geli,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort!

die Verkäuferin meinte: im Innentopf in dem Übertopf haben die
Clematiswurzeln langfristig nicht genügend Raum

das kann gut sein. Vielleicht hat sie auch gedacht, dass mein Übertopf ein Loch hat oder hielt den Einbau einer Drainage für selbstverständlich …

… wenn sie das im 1. Standjahr überhaupt tut
die Pflanze ist noch im Prozess des sich Eingewöhnens

Ich rechne auch nicht mehr wirklich mit einer diesjährigen Blüte, da die Blütezeit auf dem Schild mit V-VI angegeben ist. Das macht aber nichts, ich finde die Pflanze auch so sehr schön :smile:

oder Du vorher alles, das darin ist ersäufst.
Wie nass die Erde unten im Topf ist, merkst Du nicht

Das stimmt natürlich, deshalb mache ich mir diese Gedanken ja auch.

Ein Umtopfen wird
schwierig, da sie ja bereits an ihre Rankhilfe angewachsen ist

kannst Du nicht alles zusammen herausheben???

Hier kommt noch eine Problematik ins Spiel, die ich zu erwähnen vergaß: die Nylonfäden sind an dem Übertopf selbst befestigt, also praktisch einmal drum herum gebunden. Und ein Teil des einen Triebes ist auch direkt am Balkongeländer angewachsen. Aber irgendwie wird das wohl hoffentlich gehen …

und ich den Topf nicht über Kopf stellen kann und ich nicht
wüsste, wie ich das Ensemble aus dem Topf rauskriegen soll.

mit Händen und einer kleinen Schaufel

Empfiehlst du den Vorgang eher bei trockener oder nasser Erde?

ohne Erfahrung ist das sehr, sehr schwierig.

Das ist eine klare Ansage gegen das Bohren!

Wie übrigens willst Du das bewerkstelligen?

Das wüsste ich auch nicht so genau, am besten mit einer zweiten Person, hatte ich gedacht.

darum lieber gleich alles heraus, vernünftigen Topf mit Loch
gekauft und das Ganze neu hinein
mit etwas Vorsicht geht das

Ist es dann egal, ob ich einen Kunststoff- oder Keramiktopf nehme? Kunststoff ist wahrscheinlich praktischer, weil leichter. Ich hoffe, ich finde einen so großen Topf mit Loch … Sollte ich den dann, wenn ich auf einen Übertopf verzichte, etwas höherstellen, so dass das Wasser komplett abläuft oder lieber einen Unterteller, der ein bisschen Wasser auffängt, benutzen?

gefrorene Erde ist vor allem Eines: steinhart.
Du kriegst bestenfalls! Erde und Topf getrennt
schlimmstenfalls zerreisst der Topf
(haben wir alles schon selbst angestellt)

Im nächsten Frühjahr würde ich dann versuchen,
richtig umzutopfen.

??? nachdem Clematis und Bodendecker 1 Jahr Zeit hatten, sich
ineinander zu wurzeln wird das mit Sicherheit schwieriger als
heute

Ok, also nicht so eine gute Idee …

mir ist erst letzten Januar im Wintergarten eine „vorsichtig,
d.h. wenig“ gegossene Clivia total abgesoffen, weil ich
vergessen hatte, dass ihr Topf eben leider kein Abzugsloch
besaß und ich nicht jedes Mal mit dem Finger nachgefühlt habe.

Ist wahrscheinlich schon schwierig, weil man die Pflanzen ja auch nicht austrocknen lassen will.

sei tapfer. Rupfe alles auseinander und mache es ordentlich.
Du wirst feststellen, dass man jetzt im ersten Jahr noch die
unterschiedlichen wurzelballen unterscheiden kann. Je länger
du wartest, desto schwieriger wird das, desto mehr Wurzelmasse
muss die Einzelpflanze dabei opfern. Was das neue Anwachsen
schwieriger macht

Ist es in diesem Falle dann auch sinnvoll, beim Umtopfen die Erde komplett auszutauschen und die Wurzelballen auszuwaschen? Oder soll ich versuchen, die Erde (die ja erst zwei Monate alt ist) mit hinüberzunehmen?

Unten in den neuen Topf Kies, Flies darauf, dass sich Drainage
und Erde nicht mischen, Erde einfüllen, neu pflanzen.

Ist so eine Schicht auch notwendig, wenn der Topf ein Abzugsloch hat? Und wo bekomme ich Kies und Flies am besten her? (ein großes Gartencenter gibt es leider nicht in meiner Nähe).

keine Sorge. Pflanzen sind nicht sooo empfindlich, dass man
sie mit solchen Aktion auf der Stelle umbringt

Hoffentlich!

… was aber immer passieren kann - auch wenn die Winter
milder werden. Pflanzgefäße im Freien können durchfrieren und
die Pflanzen darin dadurch umbringen

Hast du Erfahrungen mit „Ummantelungen“ des Topfes als Schutz vor dem Durchfrieren? Bringt das etwas und mit welchem Material am besten?

oder im Gegenteil, Du meinst, es wäre noch furchtbar kalt und
gießt nicht, so dass die Pflanzen im Endeffekt verdursten

Darauf werde ich auf jeden Fall versuchen zu achten.

das ist immer und überall ein Balanceakt

Ich bin noch Anfängerin, aber nur wer wagt, der auch gewinnt, sage ich jetzt mal :smile:

Viele Grüße
riota

Mach’s nicht so kompliziert
Hallo!

Der von Dir beschriebene Topf scheint eh zu klein zu sein.
Keine Angst vor dem Umtopfen. Hat sich die Clematis schon irgendwo festgehalten, schneide diese Triebe mit einer Schere sauber ab wenn Du sie nicht lösen kannst. Blühen wird sie ja eh erst im nächsten Jahr.

Hole evtl. zuerst die anderen Pflanzen raus (mit einer kleinen Pflanzschaufel) und lege sie zur Seite. Dann mit beiden Händen die Clematis rausnehmen, Du wirst wahrscheinlich noch den Pflanzballen vorfinden. Ab damit in den neuen Topf, die Erde dazu (die „alte“ plus neue), die anderen Pflanzen reinpflanzen, einmal kräftig gießen. Dann evtl. noch mal Erde nachfüllen (wenn das beim Giessen nachgesackt sein sollte). Fertig. Und keine Sorge, das kann eigentlich fast nicht schiefgehen.

Zum neuen Topf: Ich empfehle einen großen, schwarzen Kunststoffblumentopf. Die Löcher mit Ton-Scherben oder Steinen locker abdecken (so schreibt das die Theorie vor, ich selbst lasse das oft bleiben). 30cm Durchmesser sollte wirklich das absolute Mindestmaß für eine Clematis sein, besser einen größeren. Um den Topf kannst Du ja statt eines Übertopfes eine passende Schilf- oder Weidenmatte binden, das wäre dann auch gleich ein Schutz für den Winter, außerdem Schutz vor heißer Sonne auf den schwarzen Topf.

Darunter würde ich einen großen Untersetzer legen, aber darauf achten, dass da nicht immer Wasser drin steht, sonst hast Du das selbe Problem wie vorher.

Ran an das Ding!

Grüsse
kernig

Hallo riota,

ich kürze mal ein bisschen

Ein Umtopfen wird
schwierig, da sie ja bereits an ihre Rankhilfe angewachsen ist

kannst Du nicht alles zusammen herausheben???

Hier kommt noch eine Problematik ins Spiel, die ich zu
erwähnen vergaß: die Nylonfäden sind an dem Übertopf selbst
befestigt, also praktisch einmal drum herum gebunden. Und ein
Teil des einen Triebes ist auch direkt am Balkongeländer
angewachsen. Aber irgendwie wird das wohl hoffentlich gehen

clematis hat die nette Eigenschaft, dass er sich mit den Blattstielen festhält. Der Stiel „macht“ einfach eine enge Kurve, bis er sich an irgendetwas festklammern kann. Die gute Nachricht: das kannst Du vorsichtig lösen. Die noch bessere: Nylonschnur lässt sich mit Geduld aus der Pflanze einfach herausziehen. Ein, zwei abgetrennte Blätter machen einem Clematis nichts

und ich den Topf nicht über Kopf stellen kann und ich nicht
wüsste, wie ich das Ensemble aus dem Topf rauskriegen soll.

mit Händen und einer kleinen Schaufel

Empfiehlst du den Vorgang eher bei trockener oder nasser Erde?

am besten für die Pflanzen wäre nicht ganz trocken, aber auch nicht quatschnass. Je nässer, desto weniger fühlst Du, wo beginnt Wurzelgeflecht und wo endet klitschige Erde

Ist es dann egal, ob ich einen Kunststoff- oder Keramiktopf
nehme? Kunststoff ist wahrscheinlich praktischer, weil
leichter.

auf einem Balkon muss man Kompromisse eingehen. Kunststoff spart Gewicht. Achte auf die Farbe. Dunkle Töpfe heizen sich stark auf. Übrigens will Clematis durchaus volle Sonne. Nur die Wurzeln sollten im Schatten liegen

Ich hoffe, ich finde einen so großen Topf mit Loch
… Sollte ich den dann, wenn ich auf einen Übertopf
verzichte, etwas höherstellen, so dass das Wasser komplett
abläuft oder lieber einen Unterteller, der ein bisschen Wasser
auffängt, benutzen?

im Sommer mit Unterteller
im Winter auf Klötzchen

(giessen) Ist wahrscheinlich schon schwierig, weil man die Pflanzen ja
auch nicht austrocknen lassen will.

normalerweise verträgt die durchschnittliche mitteleuropäische Pflanze Trockenheit.
Denk daran, wir haben immer mal wieder eine Hitzeperiode mit 2-3 Wochen ohne jeden Regen.
Im Wald kommt da niemand, und gießt.
Aber soo sparsam wirst Du nicht sein wollen.
Insofern ist der Clematis in guter Hut

das neue Anwachsen

Ist es in diesem Falle dann auch sinnvoll, beim Umtopfen die
Erde komplett auszutauschen und die Wurzelballen auszuwaschen?

Damit beschädigst Du garantiert die feinen Saugwurzeln. Pflanzen, die in Erde wachsen, nehmen Wasser und Nährstoffe mit haardünnen Wurzelenden auf. Amputierst Du zuviel, verdurstet die Pflanze vielleicht bei nasser Erde

Oder soll ich versuchen, die Erde (die ja erst zwei Monate alt
ist) mit hinüberzunehmen?

aber sicher! gekaufte Erde enthält Depotdünger. Umgekehrt können durch das Umtopfen geschädigte Wurzeln in komplett neuer Erde mit natürlich frischem Düngerzusatz einen Salzschaden erleiden

Unten in den neuen Topf Kies, Flies darauf, dass sich Drainage
und Erde nicht mischen, Erde einfüllen, neu pflanzen.

Ist so eine Schicht auch notwendig, wenn der Topf ein
Abzugsloch hat?

es ist zumindest besser
als Minimum kannst Du einen alten Tontopf zerteppern und diese Scherben als Drainage verwenden

Und wo bekomme ich Kies und Flies am besten
her? (ein großes Gartencenter gibt es leider nicht in meiner
Nähe).

Kies - Zoohandlung/Aquarienbedarf. Der Kies sollte nur nicht zu klein sein. Daumennagelgroße Steine etwa

Flies - notfalls tut es auch ohne das

es ist halt nur so, dass die Erde durch das Gießen allmählich in den Kies hineinsackt
neugierige Wurzeln mischen dabei eifrig mit

… was aber immer passieren kann - auch wenn die Winter
milder werden. Pflanzgefäße im Freien können durchfrieren und
die Pflanzen darin dadurch umbringen

Hast du Erfahrungen mit „Ummantelungen“ des Topfes als Schutz
vor dem Durchfrieren? Bringt das etwas und mit welchem
Material am besten?

ich tue es normalerweise nicht
habe aber die Chance, Töpfe vor einer Südmauer zu parken
im Übrigens funktioniert Zeitung und außenherum eine Plastikfolie

auf dem Balkon ist das ohnehin nur vorn an der Brüstung angesagt

viele grüße
Geli

1 Like

Hallo Geli,

danke dir für deine weitere Antwort!

ich kürze mal ein bisschen

ist ja auch schon etwas lang geworden … deshalb werde ich jetzt auch nur noch einmal kurz auf die Punkte eingehen, wo ich noch weitere Rückfragen habe.

auf einem Balkon muss man Kompromisse eingehen. Kunststoff
spart Gewicht. Achte auf die Farbe. Dunkle Töpfe heizen sich
stark auf.

hmm, nun hat kernig oben gerade einen schwarzen Topf empfohlen … nun, wenn ich ihn verkleide, ist die Farbe ja auch nicht so relevant.

Übrigens will Clematis durchaus volle Sonne. Nur
die Wurzeln sollten im Schatten liegen

Man sagte mit, dass die Montana aber auch für Halbschatten geeignet ist, soviel Sonne hat sie an ihrem Platz auch nicht.

normalerweise verträgt die durchschnittliche mitteleuropäische
Pflanze Trockenheit.
Denk daran, wir haben immer mal wieder eine Hitzeperiode mit
2-3 Wochen ohne jeden Regen.
Im Wald kommt da niemand, und gießt.
Aber soo sparsam wirst Du nicht sein wollen.
Insofern ist der Clematis in guter Hut

Ich habe mir jetzt überlegt, dass ich gerne noch zwei Monate warten würde mit dem Umtopfen, weil es dann auch nicht so schlimm ist, wenn die Triebe abreißen bzw. dann könnte ich sie auch gleich beschneiden, weil die Wachstumsphase vorbei ist - oder? Dann wird es zwar vielleicht etwas schwieriger, die Wurzeln zu trennen, aber da ja in den neuen Topf dann eh alles zusammen rein soll, ist das vielleicht nicht so schlimm. In den nächsten Wochen werde ich wohl auch beim Gießen nicht vergessen, dass sie kein Abzugsloch hat, bei soviel Gedanke wie ich mir darüber die ganze Zeit darüber mache …

Meinst du ich kann es riskieren, mit dem Umtopfen noch bis September zu warten? Da es meine erste Rankpflanze ist, wäre ich total traurig, wenn ihre Triebe zerstört werden, zumal sich jetzt langsam auch ein kleiner dritter Trieb auf den Weg nach oben macht …

Grüße
riota

Hallo kernig,

auch dir vielen Dank für deine Antwort!

Der von Dir beschriebene Topf scheint eh zu klein zu sein.
Keine Angst vor dem Umtopfen. Hat sich die Clematis schon
irgendwo festgehalten, schneide diese Triebe mit einer Schere
sauber ab wenn Du sie nicht lösen kannst. Blühen wird sie ja
eh erst im nächsten Jahr.

was meinst du denn dazu, mit dem Umtopfen noch bis September zu warten (siehe dazu auch meine letzte Antwort an Geli)?

Hole evtl. zuerst die anderen Pflanzen raus (mit einer kleinen
Pflanzschaufel) und lege sie zur Seite. Dann mit beiden Händen
die Clematis rausnehmen, Du wirst wahrscheinlich noch den
Pflanzballen vorfinden. Ab damit in den neuen Topf, die Erde
dazu (die „alte“ plus neue), die anderen Pflanzen
reinpflanzen, einmal kräftig gießen. Dann evtl. noch mal Erde
nachfüllen (wenn das beim Giessen nachgesackt sein sollte).
Fertig. Und keine Sorge, das kann eigentlich fast nicht
schiefgehen.

Klingt auf jeden Fall gut!

Zum neuen Topf: Ich empfehle einen großen, schwarzen
Kunststoffblumentopf.

Warum empfiehlst du schwarz (Geli schrieb gerade, dass der Topf nicht zu dunkel sein sollte)?

Die Löcher mit Ton-Scherben oder Steinen
locker abdecken (so schreibt das die Theorie vor, ich selbst
lasse das oft bleiben). 30cm Durchmesser sollte wirklich das
absolute Mindestmaß für eine Clematis sein, besser einen
größeren. Um den Topf kannst Du ja statt eines Übertopfes eine
passende Schilf- oder Weidenmatte binden, das wäre dann auch
gleich ein Schutz für den Winter, außerdem Schutz vor heißer
Sonne auf den schwarzen Topf.

Ich werde mal gucken, was ich da schönes finde. Mehr als 30 cm wird etwas eng in der Ecke, wo sie steht. Das mit der Matte ist eine gute Idee!

Darunter würde ich einen großen Untersetzer legen, aber darauf
achten, dass da nicht immer Wasser drin steht, sonst hast Du
das selbe Problem wie vorher.

Das stimmt natürlich, da werde ich drauf achten.

Viele Grüße
riota

Hallo!

was meinst du denn dazu, mit dem Umtopfen noch bis September
zu warten (siehe dazu auch meine letzte Antwort an Geli)?

Ist auf jeden Fall besser. Der STreß ist dann für diePflanzen geringer, weil es nicht mehr so heiß ist und die Pflanzen zu dieser JAhreszeit schon fast in Winterruhe sind.
Aber sehr aufpassen, dass die Pflanzen bis dahin nicht ertrunken sind.

Zum neuen Topf: Ich empfehle einen großen, schwarzen
Kunststoffblumentopf.

Warum empfiehlst du schwarz (Geli schrieb gerade, dass der
Topf nicht zu dunkel sein sollte)?

Die sind meist schwarz. Hat evtl. was mit der Haltbarkeit des Kunststoffes zu tun oder mit dem Ausgangsmaterial? Also die ab einer bestimmten Größe habe ich bisher nur in schwarz gesehen.

Ich werde mal gucken, was ich da schönes finde. Mehr als 30 cm
wird etwas eng in der Ecke, wo sie steht. Das mit der Matte

Vielleicht findest Du einen viereckigen, dann wäre der Platz besser asugenutzt und die Pflanze hätte etwas mehr Wurzelraum.
Grüsse
kernig

1 Like

Hi kernig,

danke noch mal für deine Tipps! Ich werde nun auf jeden Fall noch etwas warten mit dem Umtopfen und währenddessen nach einem (viereckigen) Topf Ausschau halten :smile:

Viele Grüße
riota

Hai, Riota,

danke noch mal für deine Tipps! Ich werde nun auf jeden Fall
noch etwas warten mit dem Umtopfen und währenddessen nach
einem (viereckigen) Topf Ausschau halten :smile:

versteif Dich beim Rumsuchen nicht auf Dinge, die als Blumentopf bezeichnet werden - meine Balkon-Schönheiten stehen in Beton-Misch-Kübeln aus’m Bauhaus. Der Boden dieser Kisten wurde mit einem Holzbohrer durchlöchert, von’ner Baustelle hab ich 'ne Tüte Kies bekommen, das Ganze auf 8 alte Blumentöpfe gestellt und nun wird mein Balkon links von einer Clematis und 'nem Hibiskus und rechts von 'ner anderen Clamatis, 'nem Nachtschatten-Jasmin und 'nem anderen Hibiskus geschmückt. Als Bodendecker hab ich inzwischen Glockenblume drin - die hat lange Ausläufer, die die Kiste verhüllen (hab ich nur, weil einer meiner Kater auf nasse Erde abfährt und ich es nicht schätze, wenn eine Eierpampe-triefende Katze über meinen hellen Teppich flitzt)

Gruß
Sibylle

1 Like

Hallo Sybille,

danke dir für deinen Antwort!

versteif Dich beim Rumsuchen nicht auf Dinge, die als
Blumentopf bezeichnet werden - meine Balkon-Schönheiten stehen
in Beton-Misch-Kübeln aus’m Bauhaus. Der Boden dieser Kisten
wurde mit einem Holzbohrer durchlöchert, von’ner Baustelle hab
ich 'ne Tüte Kies bekommen, das Ganze auf 8 alte Blumentöpfe
gestellt

Eine gute Idee! Ich habe letztens auch einen kleinen Plastikeimer mithilfe von Hammer und Nägeln in einen Blumentopf verwandelt :smile:

Gruß
riota