Hallo riota,
ich habe folgendes Problem: Vor etwa zwei Monaten kaufte ich
eine Clematis Montana in einem Pflanzengeschäft für eine
schattige Ecke auf meinem Balkon. Die Verkäuferin riet mir
davon ab, einen Innentopf zu kaufen und meinte, ich könnte sie
direkt samt Bodenbedeckern (ich entschied mich für einen
Spinnwebhauswurz und ein immergrünes Pflänzchen, dessen Namen
ich nicht weiß) in meinen vorhandenen Übertopf (Keramik, ca.
25 cm Durchmesser und 30 cm hoch) pflanzen.
die Verkäuferin meinte: im Innentopf in dem Übertopf haben die Clematiswurzeln langfristig nicht genügend Raum
Nachdem ich ihrem
Rat gefolgt war, ist sie ganz gut angewachsen und zwei ihrer
Triebe sind auch schon je ca. 2 Meter an gespannten Nylonfäden
hochgewachsen (die anderen Triebe wachsen leider nicht weiter,
geblüht hat sie auch noch nicht).
… wenn sie das im 1. Standjahr überhaupt tut
die Pflanze ist noch im Prozess des sich Eingewöhnens
Mittlerweile habe ich einiges über Clematis gelesen und
überall steht, dass eine gute Drainage sehr wichtig ist. Nur:
Mein Übertopf hat kein Loch und ich habe auch keine Steine
oder sonst etwas Drainageartiges unter die Erde gelegt, d.h.
im Moment kann das Gießwasser gar nicht abfließen und es
besteht die Gefahr, dass der Topf im Winter platzt.
oder Du vorher alles, das darin ist ersäufst.
Wie nass die Erde unten im Topf ist, merkst Du nicht
Meine Frage ist nun: Was soll ich tun? Ein Umtopfen wird
schwierig, da sie ja bereits an ihre Rankhilfe angewachsen ist
kannst Du nicht alles zusammen herausheben???
und ich den Topf nicht über Kopf stellen kann und ich nicht
wüsste, wie ich das Ensemble aus dem Topf rauskriegen soll.
mit Händen und einer kleinen Schaufel
Nachträglich etwas unter die Erde legen geht aus denselben
Gründen auch nicht. Bleiben (nach meinem bisherigen Wissen)
zwei Möglichkeiten:
- Vorsichtig ein Loch in den Übertopf bohren und ihn etwas
hochstellen, z.B auf Holzstückchen. Die Gefahr wäre, dass der
Topf beim Bohren kaputt geht (außerdem habe ich selbst noch
nie etwas gebohrt …)
ohne Erfahrung ist das sehr, sehr schwierig.
Wie übrigens willst Du das bewerkstelligen?
Du musst den Topf mindestens aus der Senkrechten in die Wagrechte bringen.
Wahrscheinlich purzelt bei der Gelegenheit ohnehin Erde und mindestens die flachwurzelnde Hauswurz heraus - vorallem wenn die Erde ohnehin schon sehr feucht ist (übrigens mögen Hauswurze überhaupt keine Staunässe
und dann ein totales Chaos entsteht.
darum lieber gleich alles heraus, vernünftigen Topf mit Loch gekauft und das Ganze neu hinein
mit etwas Vorsicht geht das
- Abwarten und sparsam gießen, dabei riskieren, dass der Topf
im Winter zerspringt, wobei ich mir ggf. vorstellen könnte,
dass in gefrorenem Zustand ein provisorisches Umtopfen
leichter wäre.
gefrorene Erde ist vor allem Eines: steinhart.
Du kriegst bestenfalls! Erde und Topf getrennt
schlimmstenfalls zerreisst der Topf
(haben wir alles schon selbst angestellt)
Im nächsten Frühjahr würde ich dann versuchen,
richtig umzutopfen.
??? nachdem Clematis und Bodendecker 1 Jahr Zeit hatten, sich ineinander zu wurzeln wird das mit Sicherheit schwieriger als heute
Fragen, die sich daraus ergeben: Wie unverzichtbar ist eine
Drainage, wenn man wenig gießt (Regen kommt glücklicherweise
nicht in den Topf)?
ich gieße seit 35 Jahren verschiedenste Pflanzen, sowohl im Zimmer, als auch im Freien
man könnte also annehmen, ich sollte wissen, wie und was
mir ist erst letzten Januar im Wintergarten eine „vorsichtig, d.h. wenig“ gegossene Clivia total abgesoffen, weil ich vergessen hatte, dass ihr Topf eben leider kein Abzugsloch besaß und ich nicht jedes Mal mit dem Finger nachgefühlt habe.
Wie groß ist das Risiko, dass die Pflanze
ohne Wasserabfluss eingeht?
vorhanden
Und andererseits: Hat jemand schon
mal nachträglich einen vollen Keramiktopf von unten angebohrt
und ist das gelungen?
nachträgliches Bohren von Töpfen gelingt nicht einmal bei leeren Plastiktöpfen ohne Unfälle
Wenn ja, was sollte man beachten?
niemals sofort mit einem großen Bohrloch anfangen
vorsichtig mit dem dünnsten Bohrer in Höchstegeschwindigkeit, danach vorsichtig und langsam mit einem dicken das dünne Loch erweitern
so geht es mindestens theoretisch mit ruhigen, erfahrenen Händen
praktisch - einmal beim Bohren minimal abgerutscht, ein stark den Bohrer gegen das Material gedrückt und Päng
!
Oder vielleicht hat ja jemand noch einen ganz anderen
Vorschlag?
sei tapfer. Rupfe alles auseinander und mache es ordentlich. Du wirst feststellen, dass man jetzt im ersten Jahr noch die unterschiedlichen wurzelballen unterscheiden kann. Je länger du wartest, desto schwieriger wird das, desto mehr Wurzelmasse muss die Einzelpflanze dabei opfern. Was das neue Anwachsen schwieriger macht
ich habe gerade erst, weil es nicht anders ging, zur absoluten Unzeit drei Pfingstrosen in ihre Primfaktoren zerlegt und neu gepflanzt
sehen zwar nicht sehr glücklich darüber aus, scheinen aber nicht eingehen zu wollen
- also nur Mut mit dem Clematis
Unten in den neuen Topf Kies, Flies darauf, dass sich Drainage und Erde nicht mischen, Erde einfüllen, neu pflanzen. Und keine Sorge. Pflanzen sind nicht sooo empfindlich, dass man sie mit solchen Aktion auf der Stelle umbringt
… was aber immer passieren kann - auch wenn die Winter milder werden. Pflanzgefäße im Freien können durchfrieren und die Pflanzen darin dadurch umbringen
oder im Gegenteil, Du meinst, es wäre noch furchtbar kalt und gießt nicht, so dass die Pflanzen im Endeffekt verdursten
das ist immer und überall ein Balanceakt
viele Grüße
Geli