Nachtspeicherheizung - Problem

Hallo zusammen!

Ich habe ein Problem mit meinem Nachtspeicherofen. Das ist ärgerlich,
da er für 30 qm die einizige Heizung ist, abgesehen vom Heizlüfter im
Bad…

Es handelt sich um eine AEG-Modell WSP 606. Das hat an der rechten
Gehäuseseite ein Drehrad als Einstellrad für die Grundwärme.
Leider hat sich in letzter Zeit herausgesetellt, dass es mehr ein
Glücksrad ist als alles andere. Glück ist, wenn die eingestellt Wärme
nachts gezogen wird. Pech ist, wenn nicht, dann bleibt die Kiste
kalt.

Hat jemand eine Idee, woran das liegen könnte und wie man dagegen
vorgeht? Meine Idee war ja, dass das Rad Kontakte hat, die korrodiert
sind. Ein Nachbar meinte, an dem Rad wäre ein ganzer Thermostat
angeschlossen und der bestimmt hinüber…

Könnte man das Thermostat selber wechseln, wenn man ein gewisses
elektrotechnisches Grundverständnis mitbringt?
Wie würde man vorgehen? Ich habe keine Infos zum Aufbau des Ofens im
Netz finden können…

Und zum Abschluss noch eine Frage: stimmt es nach wie vor, dass die
Stadtwerke einen Impuls senden und der Schütz daraufhin schaltet,
also den Ladevorgang beginnt? Oder bestimmt das der Ofen bzw. dessen
Steuerung selbst?

Danke für eure Hinweise und Anregungen - Jaschiii

Hat jemand eine Idee, woran das liegen könnte und wie man
dagegen
vorgeht?

In der Regel gibt es einen Außensensor die in der Nacht die Außentemperatur mißt. Erst wenn eine bestimmte Temperatur unterschritten wird funktioniert das Laden überhaupt. Setz Dich doch mal mit dem Monteur in Verbindung ob diese Schaltschwelle nicht um ein oder zwei Grad erhöht werden kann.

Könnte man das Thermostat selber wechseln, wenn man ein
gewisses
elektrotechnisches Grundverständnis mitbringt?

Von derartigen Aktionen würde ich Dir tunlichst abraten! Auch an der Hauptsteuerung solltest Du tunlichst nicht selbst rumspielen.

Und zum Abschluss noch eine Frage: stimmt es nach wie vor,
dass die
Stadtwerke einen Impuls senden und der Schütz daraufhin
schaltet,
also den Ladevorgang beginnt? Oder bestimmt das der Ofen bzw.
dessen
Steuerung selbst?

Die Stadtwerke senden IMO einen Impuls, wenn der Nachtstrom beginnt und endet. Ein Aufladen außerhalb dieses Zeitraumes wäre wesentlich teuerer. Ob in dieser Zeit dann aufgeladen wird oder nicht entscheidet dann wiederum die Außentemperatur und die individuelle Einstellung am Nachtofen selbst.

Hallo Thomas,

In der Regel gibt es einen Außensensor die in der Nacht die
Außentemperatur mißt. Erst wenn eine bestimmte Temperatur
unterschritten wird funktioniert das Laden überhaupt. Setz
Dich doch mal mit dem Monteur in Verbindung ob diese
Schaltschwelle nicht um ein oder zwei Grad erhöht werden kann.

Also eigentlich bin ich mir recht sicher, dass das hier nicht der
Fall ist. Denn es handelt sich um einen Altbau (1897), kernkaschiert
in 1984. Woran könnte man das denn genau erkennen? Ich kann ja leider
nicht hinter den Kasten schauen…

Da es für diese Mietwohnung keinen festen Ansprechpartner gibt,
sollte ich also in Anbsprache mit dem VM einen Elektriker bestellen,
oder?
Was wäre denn in etwa der Kostenrahmen? 50, 500, 5000? :wink:

Gruß - Jaschiii

Also eigentlich bin ich mir recht sicher, dass das hier nicht
der
Fall ist. Denn es handelt sich um einen Altbau (1897),
kernkaschiert
in 1984.

Es wäre zumindest die normale Installation einer Nachtspeicherheizung. Was macht Dich denn so sicher dass es bei Dir anders sein sollte?

Woran könnte man das denn genau erkennen? Ich kann ja
leider
nicht hinter den Kasten schauen…

Erkennen ist als Laie etwas schwierig. Meist ist der Außensensor in einem kleinens Kästchen am Haus versteckt, ich habe allerdings auch mal in einem Haus gewohnt wo er einfach unter Putz gelegt wurde. Im Grunde müßte ein Elektriker nachsehen wie die Steuereinheit im Sicherungskasten angeschlossen und programmiert ist. Selbstdiagnose ist deshalb nicht so einfach und mit rumspielen läuft man nur Gefahr die Steuerung ganz zu verstellen.

Da es für diese Mietwohnung keinen festen Ansprechpartner
gibt,
sollte ich also in Anbsprache mit dem VM einen Elektriker
bestellen,
oder?

Würde ich Dir auf jeden Fall raten bevor Du selbst was verstellst.

Was wäre denn in etwa der Kostenrahmen? 50, 500, 5000? :wink:

Eher viel mehr. Ne, quatsch. Der rechnet halt seine Anfahrt + Stundenlohn wie jeder Handwerker. Wenn Du Glück hast erwischt Du auch einen der ohnehin gerade in Deiner Gegend zu tun hat und mal kurz vorbeischauen kann. Dann kann es sein, dass er Dir diese Auskunft sogar umsonst gibt weil er natürlich hofft einen neuen Kunden dadurch gewinnen zu können. Wäre natürlich praktisch zu wissen wer die Anlage damals installiert hat. Der könnte es vielleicht sogar am Telefon noch wissen.

Hallo Thomas,

ich danke Dir vielmals für Deine Antworten!
Ich werde mir dann mal einen Elektriker suchen und das checken lassen.

Gruß - Jaschiii

Hallo Thomas,

also so ganz schlau werd ich aus dem Kasten nicht…
Nachdem ich ihn hochgestellt hatte, lud er gar nicht.
Auch eine Stufe drunter wollte er in der darauffolgenden Nacht nicht
laden. Jetzt hat er sich auf einer noch niedrigeren Stufe aufgeladen.

Ich gehe deshalb davon aus, dass Du Recht hattest mit dem
Aussenfühler.
Ich meine verstanden zu haben, dass der Nachtspeicher sich nicht ganz
nach Belieben dosieren lässt, sondern selber in Abhängigkeit von der
Außentemperatur agiert. Wie kann ich nun herausfinden, was die
zulässige Höchsteinstellung am Rad im Verhältnis zur Außentemperatur
ist? Damit ich nicht wieder ein bißchen mehr will, dran drehe und
wieder nichts bekomme…

Eine Dokumentation zu dem Gerät habe ich nicht und auch im Netz nicht
finden können.

Fragt sich der etwas ratlose - Jaschiii

Wie kann ich nun herausfinden, was die
zulässige Höchsteinstellung am Rad im Verhältnis zur
Außentemperatur
ist?

Was heißt „zulässig“. Du begehst weder eine OWIG noch eine Straftat wenn Du den Laderegler Deiner Heizung voll aufdrehst. :smile:

Abgesehen davon ist dieses Rad bei alten Modellen oft eher ein Schätzeisen als eine genaue Einstellung. Im unteren Bereich passiert oft gar nix und auf den letzten drei Strichen wird dann die Wahl zwischen „lädt gar nicht“, „lädt gut“ und „viel zu heiß“ getroffen. Neuere Modelle sind da bedeutend besser einzustellen und vor allem viel genauer. Sie sind nach meiner Erfahrung auch weniger Reparaturanfällig.

Damit ich nicht wieder ein bißchen mehr will, dran drehe
und
wieder nichts bekomme…

Jeder Heizkörper ist ein bißchen anders. Wenn Du den Laderegler voll aufdrehst wird maximal geheizt, sofern die Außentemperatur in der Nacht auch niedrig genug war. Jetzt kannst Du den Laderegler Strichweise runterregeln (und jeweils auf den nächsten Tag warten) bis Du einen Wert für die Heizung gefunden hast der Deiner Wohlfühlaufladung entspricht und mit dem Du bis zur Nacht auch auskommst. Dabei solltest Du es dann belassen. Dauerndes Nachregeln bringt gar nichts, weil Du überhaupt kein Gefühl bekommst in welcher Stellung wieviel aufgeladen wird.

Hallo Thomas,

danke nochmal für Deine Hilfe.

Was heißt „zulässig“. Du begehst weder eine OWIG noch eine
Straftat wenn Du den Laderegler Deiner Heizung voll aufdrehst.

-)

lol

Abgesehen davon ist dieses Rad bei alten Modellen oft eher ein
Schätzeisen als eine genaue Einstellung.

Das ist zwar unbefriedigend, deckt sich aber mit meinen
Erfahrungen…

Jeder Heizkörper ist ein bißchen anders. Wenn Du den
Laderegler voll aufdrehst wird maximal geheizt, sofern die
Außentemperatur in der Nacht auch niedrig genug war.

Und genau diese Korrelation macht mir zu schaffen. Was weiß ich, was
beim Ofen eingestellt ist. Offenbar haben der Ofen und ich deutlich
unterschiedliche Einstellungen zu Nachttemperatur / zulässige
Maximalleistung ;-/

Jetzt
kannst Du den Laderegler Strichweise runterregeln (und jeweils
auf den nächsten Tag warten) bis Du einen Wert für die Heizung
gefunden hast der Deiner Wohlfühlaufladung entspricht und mit
dem Du bis zur Nacht auch auskommst. Dabei solltest Du es dann
belassen. Dauerndes Nachregeln bringt gar nichts, weil Du
überhaupt kein Gefühl bekommst in welcher Stellung wieviel
aufgeladen wird.

Ja, nur ist es bei mir andersherum: ich muss mich von unten
herantasten und schauen, was er als unzulässig warm ansieht. Denn er
will deutlich weniger geben als ich in meinem Altbaugemäuer bei
unserem rheinischen Regenwetter gern hätte.

Aber alles in allem hast Du mir sehr geholfen, dieses Phänomen zu
verstehen. Dank nochmals.
Ich denke, ich belasse es dabei, sollte ja eh bald obsolet werden -
hoffentlich.

Gruß - Jaschiii

Ja, nur ist es bei mir andersherum: ich muss mich von unten
herantasten und schauen, was er als unzulässig warm ansieht.
Denn er
will deutlich weniger geben als ich in meinem Altbaugemäuer
bei
unserem rheinischen Regenwetter gern hätte.

Das kapier ich aber ehrlich gesagt nicht. Wenn es Dir zu kalt ist, dann kannst Du den Laderegler doch ohnehin nur auf die maximale Stellung drehen. Was gibt es da denn überhaupt heranzutasten? Wenn der Maximalpegel noch nicht genügend Wärmevolumen hervorruft, kann man lediglich die Einstellungen der Steuereinheit anpassen (falls möglich), oder der Ofen ist mit seiner Leistung schlichtweg zu klein dimmensioniert für das Zimmer. Evtl. war die Heizung ursprünglich für einen Schlafraum berechnet worden und hinterher wurde das Zimmer aber doch als Kinderzimmer genutzt, was aber von vornherein eine größere Heizung erfordert.

Hallo Jaschiii,

Und genau diese Korrelation macht mir zu schaffen. Was weiß
ich, was
beim Ofen eingestellt ist. Offenbar haben der Ofen und ich
deutlich
unterschiedliche Einstellungen zu Nachttemperatur / zulässige
Maximalleistung ;-/

Eine Nachtspeicherheizung hat ein grundsätzliches Problem:

Wie stark die Heizung entladen wurde, hängt von den Temperaturvehältnissen des Vortages ab.
Geladen wird aber Nachts für den nächsten Tag.

Meist muss man 1 bis 2 Tage rechnen, bis sich die Heizung eingependelt hat. Wenn das Wetter dauernd umschlägt, hast du einen Tag zu kalt und am nächsten zu heiss.

MfG Peter(TOO)

Hallo Thomas.

Das kapier ich aber ehrlich gesagt nicht. Wenn es Dir zu kalt
ist, dann kannst Du den Laderegler doch ohnehin nur auf die
maximale Stellung drehen. Was gibt es da denn überhaupt
heranzutasten? Wenn der Maximalpegel noch nicht genügend
Wärmevolumen hervorruft, kann man lediglich die Einstellungen
der Steuereinheit anpassen (falls möglich)

Also ich gebe zu, dass es mir sehr schwerfällt, das vernünftig in
Worte zu fassen. Aaalso:
Der Regler geht von einer 1
zu einer 2 und hat dann
einen kleinen •
und zwei größere •
bis zur 3. Alles verschiedene Schaltstufen.
Nun wurde es wärmer im Rheinland und ich drehte von einem der Punkte
runter auf sagen wir die 2. Denn es war konstant etwas zu warm.
Tags drauf war die Heizung nicht etwas weniger warm, sondern kalt.
Der Raum war auf 18°C abgekühlt.
Also schraubte ich den Regler flugs wieder hoch auf einen • über der
2, um den totalen Wärmeverlust zu kompensieren. Ich bekam: nichts.
Immer noch ganz kalt. Dann machte ich den Ursprungspost. Nach einigen
Deiner Antworten dreht ich auf die 1 und siehe da, die Wärme kehrte
zurück.

Nach dem, was ich meine gelernt zu haben, hat der Temp.-fühler also
wohl gesagt: Nee, dat is zu vielle. Lass ma.
Das ist, was mich irritierte.

Und zu klein ist der auch nicht, er ist etwa 1,5 m breit, 1 m hoch
und entsprechend tief. Es muss irgendwas mit der schwankenden
Außentemperatur zu tun haben und mit den dicken Mauern, die
entsprechend viel Wärme schlucken, bis Wärme auch in den Raum
abgegeben wird.

Also, ich will Dich nicht überstrapazieren. Solltest Du keinen Lust
mehr auf diesen post haben, verstehe ich das nur zu gut. Hat mir ja
auch doch geholfen :wink:

Gruß - Jaschiii

Nun wurde es wärmer im Rheinland und ich drehte von einem der
Punkte
runter auf sagen wir die 2.

Das ist eigentlich der Fehler. Du hast den Sinn der Ladereglers nicht verstanden. Der Regler regelt letztlich ja keine Temperatur, sondern ein Ladevolumen. Die Heizung heizt beispielsweise (im Idealfall) bei Stufe 1 zu 20% auf, bei 2 zu 60% und bei 3 zu 100%. Dass die Heizung bei einer Lademenge von 60% natürlich eine höhere Oberflächentemperatur hat als bei 20%, ist nur ein (unerwünschter) Nebeneffekt.

Mit dem Lüfterregler kannst Du diese gespeicherte Energie nun tagsüber abgeben. Der Lüfterregler ist an ein Thermostat angeschlossen. Hier stellst Du also tatsächlich einen Temperaturwert ein, bei dessen erreichen der Lüfter abgeschaltet wird. Da die Heizung aber irgendwann nur noch kalt bläßt (da leer), muß man diesen Regler leider zwangsläufig auch wieder auf 0 stellen wenn es soweit ist.

Wenn Du den Laderegler jetzt beispielsweise auf 60% stehen hast, kann das sehr angenehm sein, wenn der Außentemperaturfühler von, sagen wir mal, 1 Uhr bis 5 Uhr die Ladung auch zuläßt. Wenn aber dann am nächsten Tag der Außenfühler nur von 2.30 Uhr bis 3.30 Uhr die Ladung zuläßt (weil es in der anderen Zeit eben draußen zu warm war), wird die Lademenge von 60% eben doch nicht erreicht. Das ist wie wenn Du einen Herd auf 3 einschaltest und nach 1 Min aber die Sicherung abschaltest. Der Herd ist dann nur lauwarm, trotz höchster Stufe.

Du solltest deswegen aber am nächsten Tag nicht die Ladestufer ändern, sondern vielmehr hoffen, dass es in der kommenden Nacht wieder etwas länger kalt ist. :smile:

Thomas,

Du hast mir sehr geholfen! Ich denke, ich verstehe nun das Gerät
deutlich bessser, als es vorher der Fall war. Ich werde also ab jetzt
noch geduldiger mit den Reglereinstellungen sein.

Vielen herzlichen Dank für Deine Ausführungen.

Gruß - Jaschiii