Nachtspeicheröfen Konzept verstehen

Haus & Garten Heizung & Sanitär
#1

Hallo,

als Mieter muss ich leider mit 5 Nachtspeicheröfen Olsberg leben und bin dabei, das Konzept zu verstehen. Da nur nachts geladen wird, kann ich nur nachts testen. Also unzählige Kombinationen durch Drehen an den Ofen-Thermostaten (0 1 2 3), und Schalten der 4 Sicherungen EIN/AUS im Keller.

Ich nehme an, bei 0 laden die Öfen nicht, auch wenn die Sicherung EIN ist.

Letzte Nacht wollte ich den Schlafzimmer-Ofen aufladen und testete diverse Kombinationen durch. Wenn nur Sicherung GRÜN eingeschaltet war, aber sämtliche Ofen-Thermostaten auf 0, lief der Zähler NT. Wer zieht da Strom? Den Test kann ich tagsüber nicht wiederholen, deshalb brauche ich Tipps für die nächste Nacht.

Jeder Ofen hat drei sichtbare Zuleitungen:

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Und jeder Ofen hat drei Funktionen:

  1. Speicher nachts aufheizen (Zähler NT)
  2. Lüfter an/aus per Raumthermostat (welcher Zähler?)
  3. Heizspirale als Zusatzheizung tagsüber (vermutlich Zähler HT? Habe ich so gut wie nie benutzt)

entspricht das den Zuleitungen?

Durch EIN- und AUSSCHALTEN der Ofen-Thermostate (sind für das Laden zuständig) und der Sicherungen habe ich (vermeintlich) die vier 3-Phasen-Sicherungen den fünf Heizkörpern zugeordnet und bis auf das Bad (rot umrandet) die anderen drei gesichert (AUS):

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Grünes Oval: Ofen Büro, Ofen Schlafzimmer AUS. Rotes Oval: Ofen Bad EIN. Weiß: Gebläse aller 5 Öfen. Blau: Unbekannte Funktion

#2

Falsch. Fast alle Netzbetreiber geben auch tagsüber einen oder mehrere Zeiträume zum Laden frei. Dabei können diese sowohl innerhalb als auch außerhalb des Nebentarifs liegen. Oft findet man einen Umschalter für das Laden: [Nur NT] oder [HT und NT].
Dazu findet man meist einen Rundsteuerempfänger am Zähler, der zwei Befehle kennt:

  1. Umschaltung des Zählers von Haupt- auf Nebentarif
  2. Ladefreigabe
    Es kann sein, dass du LF von 22 bis 6 Uhr hast, dann von 13 bis 14 Uhr und nochmal von 18 bis 19 Uhr. Den „billigen“ Tarif hast du aber vielleicht nur von 18 Uhr bis 6 Uhr. Somit würde eine Ladefreigabe zur Mittagszeit während des HT erfolgen.

Der Stromverbrauch der Ventilatoren ist zu vernachlässigen, sie sind meist auf dem Haushaltszähler angeschlossen. Einige Netzbetreiber tolerieren aber auch den Anschluss auf dem Heizungszähler. - Ach, hast du überhaupt zwei Zähler?

Die Zusatzheizung (haben eher wenige Nachtspeicher, ist kein Standard) zieht kräftig Strom (arbeitet wie ein Heizlüfter) und darf eigentlich nur auf dem Haushaltszähler laufen (weil sie eine nicht steuerbare, aber doch recht hohe Last ist).

Der sparsamste Betrieb dieser Systeme geht so:
Nachts nur gerade so viel Wärme in die Speicher laden, um bis zur nächsten Ladefreigabe mit Nebentarif zu gelangen.
Wer zu stark lädt, der hat zu hohe, weil nicht regelbare Verluste tagsüber.
Wenn die Wohnung ohne den Einsatz der Ventilatoren muckelig warm ist, wurde zu stark geladen. So eine Wohnung ist dann am Morgen (kurz nach dem Ladeende) super warm, man geht zur Arbeit, die Wohnung ist immer noch viel zu warm, am Abend kommt man nach Hause und hat dennoch den ganzen Tag die Bude beheizt.

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#3

Hallo!
Sicherungen bleiben immer EIN, da musst du nichts machen. Du schaltest ja wohl hoffentlich nicht auch sonstige Geräte an der Sicherung ab. Du nutzt die Geräteschalter. bei Nachtspecher ist das der 0-4 Stufenschalter.

Am Ofen wird die Ladezeit eingestellt, 0 = Aus, keine Ladung, die anderen Stufen sind 1= 1/3, 2 = 2/3, 4 = voll (Ladezeit steht auf dem Ofen drauf, meist 8 Std.

Das war bereits alles.

Allerdings ist es hier ja so, dass Du am Vorabend bereits wissen muss wie viel Wärme du tagsüber brauchen wirst. Das muss man je nach Jahreszeit und Isolierzustand der Wohnung selbst herauskriegen. Es macht wenig Sinn Voll zu laden und man braucht die Wärme nicht . Man kann sie nicht länger als 1- 1,5 Tage speichern, sie wird einfach so abgeben durch Wärmeabstrahlung trotz Isolierung des Speicherkerns. Ebenso wenn man zu wenig lädt, dann wird es kalt und man muss teuer zuheizen mit Tagstrom, wenn der Ofen Zusatzheizer hat.

Entladen, also Wärme entnehmen, die Wärme kommt auf 2 Wegen raus, direkt durch Wärmeverluste/Abstrahlung, oder gezielt durch den thermostatgesteuerten Lüfter (Übrigens Tagstrom).
Achtung, es kann eine Zusatzheizung haben, immer Tagstrom. Nur nutzen wenn Wärme mal nicht ausreicht. Ist ja sehr teuer !

Zum Zähler:
Es gibt versch. Tarifmodelle. Es kann sein NT = verbilligter Strom nur für Nachtspeicher, alles andere ist zum HT, wie sonst auch wenn man keine E-Heizung hat.
Es kann aber sein, der Versorger gestattet, dass alle Verbraucher nachts zu NT versorgt und abgerechnet werden können.

MfG
duck313

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#4

Zunächst ein Blick auf die Jahresabrechnung 2020:

Zähler 1: Grundpreis 84,03 EUR/Jahr. NT 17,25 und 18,07 ct/kWh, HT 18,59 und 19,41 ct/kWh (bei HT kein Verbrauch)

Zähler 2: Grundpreis 84,03 EUR/Jahr. 21,84 ct/kWh und 23,24 ct/kWh

Die Öfen geben ihre Strahlungswärme 24 Std/Tag ab, haben keine Nachtabsenkung der Temperatur. Da ich (getestet mit einem Heizlüfter) 1 kW benötige, um die Temperatur von 2°C außen auf 18°C innen zu bringen/halten, verliere ich pro Nacht unnötiger Weise 12 kWh * 0,1807 € = 2,17€, pro Heizperiode (180 Tage) geschätzt 390 €. Das ist eine Hausnummer nur für 1 Zimmer (Küche).

muss über Alternativen nachdenken.

Etwa in dieser Richtung: Zimmer mit den Öfen auf eine Grundwärme von 14°C (gegenüber 2°C außen) bringen, also Ofen-Thermostate fürs Laden auf 1 … 1,5 (von 3). , aber tagsüber auf 0, um das unbemerkte, teure Nachladen zu vermeiden. Solange die Tag-Nacht-Differenz unter 2ct/kWh liegt, spare ich mir das Drehen.

Dann tagsüber Küche und Bad auf Wohntemperatur bringen mit Infrarot, Luft-Luft-Wärmepumpe oder Heizlüfter. Kostet pro kWh 5,17 ct/kWh mehr als das nächtliche Laden der Öfen, aber eben nur tagsüber.

Bon bereit, mir einen mobilen Infrarotstrahler zu kaufen, falls er sparsamer ist als ein Heizlüfter:
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Ist er sparsamer?

#5

Alte, schlecht isolierte Dinger?
Oder doch zu heiß aufgeladen?

Bei so einem geringen Aufschlag für das Nachladen zum HT, bei anscheinend extrem schlecht isolierten Speichern - da würde man doch lieber 10 kWh für 19,41 ct/kWh am Tag aufladen, als für die selbe Wärme am Tag nachtsüber vielleicht 15 kWh zu laden.

Infrarotheizungen sind - entschuldige bitte - Marketinggeschwätz.
Um einen Raum auf einer bestimmten Temperatur zu halten, ist eine bestimmte Leistung erforderlich. Ob das nun 1 kW durch Heizlüfter, Infrarotheizung oder durch das Verbrennen getragenener Unterwäsche ist - 1 kW bleibt 1 kW.

Wärmepumpen tricksen die Physik etwas aus, da sie die Außenluft stark abkühlen und so scheinbar aus 1 kW elektrischer Leistung 4 kW Wärmeleistung machen.
Teuer in der Anschaffung - sparsam beim Verbrauch.
Bedenke: Bei extremer Kälte verringert sich der Wirkungsgrad extrem - es kann auch zum Ausfall der Wärmepumpe kommen.

In welchem Land der Welt sind die Strompreise so niedrig?
(Oder ist das ein „Lockvogel“-Tarif, bei dem der Anbieter nach Ende der Preisbindung mal eben 50% draufschlägt und hofft, dass du das übersiehst?)

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#6

Hiesige Stadtwerke in D in 2020 ohne MwSt. Nach meinem Einzug 2011 wurde ich beliefert ohne Vertrag. Habe es dabei belassen. Was kostet das denn normal?

Beispiel auf der Webseite des Anbieters heute (27.11.2021).
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„Die oben genannten Preise verstehen sich einschließlich aller gesetzlichen Abgaben, Umlagen sowie der zurzeit gültigen Mehrwertsteuer.“

#7

Ja, so aus den 1970er Jahren. Vielleicht sagt dir das Modell was: Olsberger Hütte Typ 14/293 9

Da sie heizen sollen, habe ich die Aufladung so eingestellt, dass die Raumtemperatur ohne Lüfter erreicht wird. Nur an ganz kalten Tagen muss der Lüfter blasen.

#8

Upsi.
Da kann Asbest drin sein. Ich habe keine zuverlässigen Quellen, aber in den frühen 70er wurde Asbest wie wild verbaut.

Unkontrollierbare, dauerhafte, ab den frühen Morgenstunden langsam sinkende Wärmeabgabe.

Wenn das deinem Wärmebedarfsprofil entspricht, ist das ja OK.
Falls du berufstätig oder aus anderen Gründen tagsüber außer Haus bist, oder falls du nicht gleichzeitig in allen Räumen diese Wärme benötigst, ist das Energieverschwendung.

Sollte sich bei den Speichern Asbest im Luftstrom befinden, so darf der Ventilator niemals benutzt werden und ein Austausch der Geräte ist dringend erforderlich.

NT-Kosten bei 28 ct./kWh sind OK.

Vielleicht wechselst du zu einem Anbieter für den Wärmespeicherstrom, der für HT und NT den selben Preis berechnet - dann könntest du energetisch sinnvoller und zudem preiswerter tagsüber nachladen.
Mal als Beispiel:
https://vishare.viessmann.de/waermestrom

Da der Anbieter 12 Monate Preisgarantie bietet und keine überzogenen Neukundenboni verteilt, könnte das eine seriöse Sache sein.

Nachtrag:
Bin jetzt weg und frühestens morgen wieder am PC.

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