Nachtspeicherofen. Kostenfalle?

Hallo zusammen.

Meine Freundin und ich überlegen, uns ein Haus zu mieten. Die Miete ist verhältnismäßig gering, doch ich habe Sorge, dass wir durch die Stromkosten ganz schnell wieder auf einem unrentablen Level sind. Um nicht groß hin und her zu beschreiben, um was es geht, wäre es super, wenn Ihr Euch kurz die Anzeige anschauen würdet:
http://forward.immobilienscout24.de/9004STF/expose/89069513

Zu unserem Vorhaben. Die unteren Räume sollen mit Holz beheizt werden (Da komme ich umsonst dran). Die oberen Räume sollen soweit garnicht groß beheizt werden. Nur so, dass man damit Schimmelprophilaxe betreibt. (Könnte es vllt sogar ausreichen, nur das mittlere Zimmer zu heizen und die Türen offen zu lassen? Welches Heizmaß zur Vorbeugung ist auseichend?) Unten soll dann nur das Bad beheizt sein. Und man muss dazu sagen, dass wir beide ganztags arbeiten sind.
Ist das ganze in dem Maß vergleichbar mit anderen Heizarten, oder wird uns das eher die Haare vom Kopf brennen?
Vielen Dank im Vorraus!

Was ist das für Holz? Alte Möbel und sowas? Dafür würdest du schnell Ärger bekommen. Aus dem Wald? Hast du genug Platz, das mehrjährig zu lagern?

Kommt auf die Feuchtigkeit an. Unter 18°C wirds wohl kritisch. Ob du nun die Türen offen lässt und alles über eine Heizung (die das dreifache Volumen befeuert) heizt oder mit 3 Heizungen, die jeweils nur ein drittel Volumen heizen, spielt für die Stromabrechnung keine Rolle, allerdings ist das Raumklima besser, wenn du alle drei Räume einzeln beheizt.

Sind das wirklich Nachtspeicheröfen? Die sehen mir recht klein aus dafür. Haben die einen eigenen Stromzähler? Wenn ja, dann solltest du mal mit deinem Versorger sprechen, was die kWh Nachstrom so bei euch kostet. Nachtstrom ist oft deutlich (!) günstiger.

Und dann lässt du dir vom Verkäufer den Energieausweis des Hauses aushändigen (der steht dir als interessierter Käufer zu!) und dann schaust du einfach mal, wieviel Energie pro m² Wohnfläche das Haus so braucht. Das rechnest du hoch auf die mit Strom beheizte Fläche und kannst - grob - abschätzen, wieviel kWh du dafür im Jahr brauchst.

Damit kannst du dann die zu erwartenden Kosten abschätzen.

Ergänzung: Im Exposé steht es schon:

Endenergiebedarf 259,7 kWh/(m²*a)

Davon rechne mal 25% für Warmwasser ab. Dann ist das immernoch ne Menge Energie, die da jedes Jahr rausgepustet wird.

22.000kWh für die Heizung? Au weia! Das sind bei 20ct/kWh ja schon 4400€ Stromkosten jedes Jahr.

Dämmung wäre sicher mal angeraten. Was sind das für Fenster?

Hallo!

Sicher sind Nachtspeicherheizungen mit anderen Heizarten vergleichbar. Nur eben um das 2-fache bis 3-fache teurer wie mit Öl und Gas.

Wobei laut Foto in einem Zimmer (flaches Gerät vor Fenster) kein Speicherofen ist, das ist m.E. ein Konvektor für Tagstrom (der aber nachts schon mit Nachtstrom laufen kann, je nach Art des Zählers/Vertrags.

WW-Bereitung mit Strom( vermutlich Durchlauferhitzer) ist ebenfalls teurer als mit Öl/Gas, kann sein in Küche muss man selbst einen Kleinspeicher unter Spüle installieren lassen.

Gut ist, dass 2 Stellen für Kaminofen vorbereitet sind. Diese automatisch zu betreibenden Pelletsöfen würde sich gut eignen. Allerdings muss man Lagermöglichkeit für die Pellets haben (Sackware oder Sacksilo)
Mit Stückholz kannst du keinen automatischen Betrieb machen, der Dir die Wohnung während berufsbedingter Abwesenheit warm hält oder rechtzeitig zum Abend hin aufheizt.

Kaminöfen sind von der Wärmeleistung für einen Raum eigentlich viel zu stark, deshalb ist das offenhalten von Türen zu Nachbarräumen schon eine Möglichkeit(Notwendigkeit).

Das Gelände um das Haus ist steil und fällt zum Haus hin ab. Das kann bei Starkregen und Unwetter Probleme mit Oberflächenwasser geben !

Und das Bad mit Fenster über der Wanne/Duschecke ist nicht ideal, eigentlich sogar ausgesprochen schlecht .

MfG
duck313

Hallo!

Nachtspeicheröfen verursachen je nach Ölpreis die doppelten bis dreifachen Heizkosten von Öl oder Gas.

Brennholz gibt es nicht umsonst. Mindestens beträchtlicher Zeiteinsatz zur Brennholzaufbereitung ist unvermeidlich. Scheitholzöfen sind nur geeignet, wenn dauernd jemand im Haus ist, um in kurzen Abständen Holz nachzulegen. Andernfalls kühlt die Bude im Winter tagsüber aus und Du wirst Dir nicht wünschen, nach der Arbeit nach Hause zu fahren.

Das Haus ist fast 80 Jahre alt und hat den damals üblichen Energiebedarf, der längst nicht mehr akzeptabel ist. Die Hütte wurde unter Farbe gehalten, aber energetisch wurde weder an der Außenhaut noch an der Beheizung etwas getan. Die Fotos lassen neue Fenster erkennen, aber es ist mindestens fraglich, ob man sich mit der auf diese Weise verloren gegangenen Fugenlüftung wirklich einen Gefallen getan hat, denn von Lüftung ist nichts zu sehen und nichts beschrieben.

Nach meiner Einschätzung lässt sich das Haus im derzeitigen Zustand für Berufstätige nicht wirtschaftlich sinnvoll nutzen - zu hohe Heizkosten, zu arbeitsintensiv. Dort können rüstige Rentner einziehen, die ständig zu Hause sind und genug Freizeit haben, um sich alljährlich mehrere Wochen mit Brennholzaufbereitung zu beschäftigen.

Gruß
Wolfgang

Danke für die ausführliche Antwort. Ehrlich gesagt, hätte es mich auch gewundert, ein komplettes Haus zu dem Mietpreis zu bekommen, ohne, dass ein Haken dran ist. Da wirds dann wohl doch eine einfache Wohnung werden …

Danke für die Antwort! Mit der Einschätzung wird das wohl unrealistisch für uns. Selbst die Hälfte wäre noch fragwürdig :smiley:

Danke für die Antwort. Und vorallem für die Punkte, die ich noch garnicht bedacht habe. Das wird dann wohl erstmal nur ein Traum bleiben :frowning:

Hallo Duck,

Wobei laut Foto in einem Zimmer (flaches Gerät vor Fenster) kein Speicherofen ist, das ist m.E. ein Konvektor für Tagstrom

Richtig, auf dem einem Bild das ist ein reines Konvektionsheizgerät ohne Wärmespeicher.

Und das Bad mit Fenster über der Wanne/Duschecke ist nicht ideal, eigentlich sogar ausgesprochen schlecht .

Warum ?
Das findet sich schließlich Millionenfach in Bädern in Deutschland wieder.

Nicht

Das Gelände um das Haus ist steil und fällt zum Haus hin ab. Das kann
bei Starkregen und Unwetter Probleme mit Oberflächenwasser geben !

kann ,sondern die gab es wohl schon,siehe die Betoneinfassung rund um das Haus und das es keinen Keller hat.