Nachttopfleerer

Hallo!
Es gibt den „nightsoilman“, jemanden, der nachts die Nachttöpfe und/oder Kotkübel aus den Häusern holt und den Inhalt wegschafft.

http://en.wiktionary.org/wiki/night_soil_man
http://www.teara.govt.nz/en/sewage-water-and-waste/3/3

Ich würde es mit Nachttopfleerer übersetzen, findet man beim Googeln, allerdings nie auf diesen früheren Beruf bezogen.

Mich würde interessieren, ab wann gab es diese Leute und sind sie auch für das mittelalterliche Venedig bezeugt?

Gruß,
Eva

hab’ noch einiges gefunden …
Latrinenputzer, Emmermänner, Pappenheimer …

Trotzdem freue ich mich über zusätzliche Infos, besonders Italien betreffend.

Gruß,
Eva

ot. Emmermann
Hm,

habe gerade nach „Emmermann“ gegooglet und der erste Treffer war ein Seniorenheim…

Mußte schon ein bissel schmunzeln :wink:

Grüße,
Grünblatt

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Servus,

ich glaube, daß es für diese Funktion auch die Bezeichnung „Honigmann“ gab - ich müßte nachforschen, wo mir das begegnet ist -. Von daher auch einer der Namen, die im frühen 19. Jahrhundert jüdischen Familien bei erstmaliger Eintragung in die zivilen Melderegister angetan wurden, wenn sie keinen schöneren Namen bezahlen konnten.

Ist aber alles sehr vage - wenn ich eine Idee hätte, wo ich das herhabe, könnte ich es verifizieren/belegen.

Schöne Grüße

MM

Bekanntester deutscher Vertreter dieser Zunft dürfte wohl der zum Wahrzeichen Hamburgs gewordenen Mensch sein: Denn nicht Wasser trug der werte Hans Hummel, sondern eben diese Überreste der Nacht.
Blah

Es wird dir möglicherweise nicht weiterhelfen, aber im Nürnberger Dialekt gibt es dafür die allgemein bekannte Bezeichnung „Dullnraamer“, etwa übersetzt mit Aborträumer.

Zweifellos gab es diese Tätigkeit auch im mittelalterlichen Nürnberg, denn die Notwendigkeit die Abortgruben hin und wieder zu leeren bestand. Es entzieht sich aber meiner Kenntnis, ob es dazu festangestellte Leute gab.

Und ob es das auch in Venedig gab mit der besonderen topografischen Eigenheitheit der integrierten Wasserspülung kann ich auch nicht sagen.

Hallo!
Hast Du dafür vielleicht einen Beleg? Habe natürlich etwas gegoogelt, aber auf allen Sites war er ein reinlicher Trinkwasserträger :wink:

Gruß,
Eva

gesucht und gefunden :smile:
Guckst Du:
„Soweit die Bürger unserer Kleinstädte nicht
eine Landwirtschaft oder wenigstens eine
Gartenhaltung betrieben, blieb die Beseitigung
der Notdurft ein ständig schwieriges
Kapitel. Wenn man sich selbst nicht in der Lage
sah, per Ziehwagen die Eimer während
der Dunkelheit von dem Grundstück zu
schaffen, dann gab es zum Glück die „Honigschleuderer”,
die für 5 Pfennige pro Eimer die
Angelegenheit erledigten. In manchen Landesteilen
hießen solche dienstbaren Geister
„Emmermann”.“
Link bitte nicht löschen, da ausführlich und für Interessierte lesenswert (und amüsant): www.goesslinghoff.net/393182425X.pdf

Gruß,
Eva

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Hi, Wasserträger ist wohl dem Stadtimage dienlicher als Schieteimerträger. Mag aber wohl wahr sein, wenn man sich auf Johann Wilhelm Benz bezieht.
Aber anderes gab es auch http://opus.bsz-bw.de/fhnu/volltexte/2005/300/pdf/Di… S.25/26
Blah