Nachwuchs

Morgen zusammen.

Ich wollt mal fragen ob jemand weiß ob ich an irgend einm Zeichen erkennen kann , dass z.B.mein Guppy bald junge bekommt.
Hintergrund: In meinem Becken möchte ich guppy Nachwuchs( ich weiß es sind „Millionenfische“). Das wird bei mir nix, da ich das weibchen immer zu spät einsperren möchte um so Ihr stress zu ersparen. Die Jungen die werden bei mir im Becken gefressen.
Also nochmal zusammengefasst: Gibt es ein anzeichen andem ich erkennen kann wann es so weit ist??

Danke im Voraus

PerryO

Moin,

Ich wollt mal fragen ob jemand weiß ob ich an irgend einm
Zeichen erkennen kann , dass z.B.mein Guppy bald junge
bekommt.

http://www.google.de/images?q=guppy+trächtigkeitsfleck

Hintergrund: In meinem Becken möchte ich guppy Nachwuchs( ich
weiß es sind „Millionenfische“).

Mal im hiesigen Archiv zum Thema Guppy und Vermehrung gesucht? Das ist ungefähr so kontrovers, wie im Haustierbrett zu posten „Eine Katze muss einmal geworfen haben, bevor man sie sterilisiert“. Nebenbei aus ganz ähnlichen Gründen…

Gruß
Stefan

Hallo.

Den „Trächtigkeitsfleck“ haben Guppyweibchen immer, vorher und nachher.
Er sagt überhaupt nichts aus. Außer, dass man ein „echtes“ Weibchen vor sich hat.
Beim Schwertträger z.B. werden aus „Weibchen“ häufig noch Männchen.
Dass ein Weibchen kurz vor dem Werfen steht, erkennt man lediglich an der Dicke des Bauches und dafür muss man schon sehr geübt sein.

Ich empfehle, für eine moderate Guppyvermehrung, Pflanzendickichte anzulegen, insbesondere Schwimmpflanzen. In denen halten sich fast immer ein paar Junge, zumindest so lange, bis man sie abfischen kann.

Und die, die sich halten sind bei Weitem nicht die schlechtesten.

Gruß, Nemo.

Moin,

Den „Trächtigkeitsfleck“ haben Guppyweibchen immer, vorher und
nachher.
Er sagt überhaupt nichts aus. Außer, dass man ein „echtes“
Weibchen vor sich hat.

Jain. Es ist schon richtig, dass alle Guppyweibchen immer ein dunkleres Dreieck vor der Afterflosse haben. Aber bei Trächtigkeit wird dieser Fleck erheblich dunkler und - kurz vor dem Werfen - meist auch strukturierter (weil man die Konturen der Jungfische sieht). Da hat man relativ schnell einen Blick für.

Einschränkung: meine Erfahrungen mit Zahnkärpflingen sind gut 20 Jahre alt. Kann natürlich sein, dass das alles inzwischen weggezüchtet worden ist. Zu meiner Zeit waren Guppyweibchen z.B. noch einheitlich blass/beigegrau - ohne wie heute teilweise farbige Flossen zu haben.

Gruß
Stefan

Hallo Nemo,

kann man das 1:1 auf Platys übertragen?

In unserem zwei Wochen alten Aquarium konnte ich gestern nämlich wenige winzig kleine, fast durchsichtige Fischlein erkennen.
Inzwischen sehe ich mit Glück noch 2 davon.

Habe auch keine Ahnung, welches der Weibchen die geworfen hat und wann mit dem nächsten Nachwuchs zu rechnen ist.

Frsssen alle Fische diesen Nachwuchs?
Als Besatz außer Platys habe ich Kardinalfische, Panzerwelse, Harnischwelse und Zwergarnelen.

Beckengröße 126 Liter, Wasser hart.

Gruß
Lawrence

Hallo Lawrence.

Grundsätzlich kann man Folgendes sagen.

Die meisten Fische setzen bei der Vermehrung eher auf Masse als auf Klasse. Wobei die Lebendgebärenden, wenn man es mal so ausdrücken möchte, schon auf dem Weg sind, den letztendlich die Säugetiere als erfolgreich eingeschlagen haben.

Die meisten Fische haben auch noch keine Mechanismen, an denen sie ihren Nachwuchs individuell erkennen. Eigentlich keine, die mir bekannt sind. Bei teilweise mehr als tausend Nachkommen, wäre das auch schwierig.

Den meisten Fischen dienen kleinere Fische zur Nahrung, wozu, weil sie sie nicht erkennen können, dann natürlich auch die eigenen Jungen gehören.

Auch brutpflegende Arten, wie etwa Barsche oder Labyrinthfische erkennen ihre eigenen Jungen nicht, der Pflegetrieb wird einfach durch ein bestimmtes Verhalten der Jungen ausgelöst. Ist dieses Verhalten vorbei, ist es auch mit der Schonung vorbei.

Manchmal kann man das sehr gut erkennen, etwa wenn ein Labyrinther ein kleines Kügelchen, das durch’s Nest wirft, auffängt und zurück spuckt, oder wenn ein Buntbarsch erbittert ein Häufchen Tubifex, das in einer Grube zappelt, verteidigt. Das ist nicht etwa Futterneid, die zappelnden Würmchen haben den Brutpflegetrieb ausgelöst.

Viele Fische können, solange sie Junge haben, auch einfach nichts fressen, der Füttertrieb ist ausgeschaltet. Besonders gut zu sehen, etwa beim kleinen Maulbrüter, dessen Weibchen, solang sie Eier im Maul hat, deutlich abnimmt.

Bei anderen Arten sind es andere Mechanismen, die hier greifen. Weit verbreitet ist es z.B. Eier oder Junge da zu kriegen, wo sich große Fische selten oder nie aufhalten. Wobei dann unter große Fische automatisch auch die Elterntiere fallen.

Hechte laichen mit Vorliebe auf überschwemmten Wiesen ab, wo man dann große Tiere gelegentlich in Flachwasserzonen findet, in denen man sie nie vermuten würde.

Zebrabarben laichen, wenn sie können, stets über grobem Kiesgeröll ab, zwischen den groben Kieseln sind die Eier und Larven auch für sie selbst erst einmal unerreichbar. Ansonsten sind sie lieber zwischen den Pflanzen, weil sie da mehr zu fressen finden und besser vor Feinden geschützt sind.

Prachtbarben treiben sich beim Liebesspiel durch die dichtesten Büschel feingliedriger Pflanzen, auch da sind die Eier geschützt vor fremden Fischen, wie vor den eigenen Eltern.

Das Fatale am Aquarium ist halt, dass die Eltern das Laichgebiet nicht verlassen können und somit automatisch mit den eigenen Jungen konfrontiert werden.

Von Prachtbarben ist bekannt, dass sie, wenn der „Rausch“ vorbei ist, gezielt nach den eigenen Eiern suchen. In der freien Natur sind sie dann aber auch schon meterweit von der Stelle weg, wo das Laichen begonnen hat, im Aquarium sind sie mitten drin.

In einem großen, schwach besetztem Aquarium, mit viel Gebüsch und möglichst viel Schwimmpflanzen und ohne ausgesprochene Räuber, wie etwa Skalare oder viele Salmlerarten, kommen aber fast immer einige von den Jungfischen durch. Vorzugsweise Lebendgebärende, Guppys, Schwertträger, Platys, Mollis. Weil die bei der Geburt eben schon ziemlich fit sind. Auch das Lebendgebären, also das Halten der Eier im Leib bis zum Schlupf ist ja eine Art von Brutpflege…

Aber, mit ein bisschen Glück, auch viele Barbenarten, wobei bei denen halt meistens die Grundvoraussetzung zur Zucht, das Halten eines Schwarms fehlt.

Manchmal ist es eine reine Freude, wenn etwa ein breites Amazonasblatt dicht unter der Oberfläche liegt, zu sehen, wie sich in der nur millimeterdicken Wasserschicht darüber, die Jungfische tummeln.
Wie sie, im Fresseifer schon mal daneben geraten und dann eiligst wieder die sichere Zone aufsuchen.

Natürlich muss dann aber auch genügend Futter im Wasser sein, wenn sie sich, aus Hunger in’s freie Wasser wagen müssen, sind sie meist verloren.

Noch Fragen?

Gruß, Nemo.

5 Like

Hallo Stefan.

Das mit dem strukturierten Fleck stimmt, ist aber oft schwer erkennbar.

Gruß, Nemo.