Du machst das so und ich mach das anders.
Schließlich ist die einzige Verbindung vom Fahrzeug zur Straße
der Reifen. Und wer da meint, er könnte dort mal kurz den
entscheidenden Taler sparen, z.Bsp. durch Billigreifen oder
durch Reparaturen, der entscheidet sich eben für weniger
Sicherheit - Punkt. Schließlich ist jeder seines eigenen
Glückes Schmid.
Und nicht die 250 km/h auf der Bahn sind das Problem, sondern
es ist diese blöde Kurve da vorne, die Probleme macht.
Geradeaus kann schließlich jeder.
222kpl
Hallo!
Das ist für mich eigentlich eine ganz einfache Sache:
Wenn der Kunde X kommt, mit einem Nagel im Reifen, sage ich erstmal, dass man einen neuen Reifen montieren könnte, oder den Reifen ev. reparieren.
Wenn X sagt, bitte neuen Reifen drauf, wird das natürlich gern gemacht.
Wenn X sagt, Reparaturmöglichkeit prüfen, mache ich das auch.
Dann wird der Reifen abgezogen, nachgesehen, ob der einige Zeit ohne Luft gefahren wurde, dann wird nachgesehen, wie gross das Loch ist, in welchem Winkel das Loch zur Reifenlauffläche ist, wieweit das Loch in der Lauffläche ist, dann schaue ich nach der zulässigen Reifengeschwindigkeit.
Danach wird die Tabelle rausgesucht, ob eine Reparatur zulässig ist, oder nicht.
Wenn ja, wird das ordentlich und sorgfältig gemacht.
In dem Fall, dass es den Reifen auf der Autobahn zerfetzt, bin ich mir sicher, dass bei einem Unfall mit Todesfolge die Polizei alle Reifenteile einsammelt,und die in einem Labor zusammengesetzt werden. Dann wird sich herausstellen, ob ich ordentlich gearbeitet habe, oder nicht. Und wenn ich nicht völligen Mist gebaut habe, bezahlt das meine Betriebshaftpflicht.
So einfach ist das, Tote werden davon zwar auch nicht wieder lebendig, aber ich habe bei einer Reifenreparatur kein schlechtes Gewissen.
Wer jetzt ängstlich ist, soll sich natürlich besser einen neuen Reifen aufziehen lassen, als jahrelang ängstlich rumzufahren, und sich nicht auf den Strassenverkehr konzentrieren zu können, weil er nur auf Reifengeräuche hört.
Und wie ich schon schrieb, Autofahren ist allgemein gefährlich.
Schönes Beispiel dazu:
Mein Nachbar hat eine Spedition / Taxi / Mietwagenfirma.
Der steigt in seinen Mercedes-Mietwagen ein, darauf knallt es, und klimpert noch bischen, und das Auto bricht vorn links zusammen.
Nachbar steigt wieder aus, und sieht, wie die vordere Schraubenfeder auf den Garagenboden herumrollt. Bestimmt ist die Feder schon mal abgebrochen, aber keiner hats gemerkt, und nun ist die halt nochmal gebrochen, und rausgefallen.
Stell Dir das auf der Autobahn vor, bei hoher Geschwindigkeit.
Oder denke, was passiert, wenn die Feder auf der Autobahn rumtanzt, und Du fährst dahinter, und fährst direkt darauf.
Anderes Beispiel: Ein Freund von mir war mit seinem alten Renault Rapid bei mir zum TÜV, hat den auch nach einigen Vorarbeiten bestanden.
2 Wochen später musste er an einer Fussgängerampel vor einer Schule bremsen, und plötzlich ist eine Bremsleitung geplatzt. Glück gehabt, 1 Minute vorher hätte er einige Schulkinder in’s Krankenhaus oder woandershin befördern können.
Was war passiert: Am Unterboden des Autos ist wie eine Art Kabelkanal für die Bremsleitungen angebracht, und der war voll Dreck und Schlamm, und weil das jahrelang feucht war, sind die Bremsleitungen durchgerostet.
Das ist sozusagen dumm gelaufen, der TÜV-Prüfer meinte später, er darf nichts auseinanderbauen, er kann nur eine Sichtkontrolle machen.
Also: Ich will damit sagen, dass Autofahren allgemein gefährlich ist, und ein fachgerecht reparierter Reifen nicht das höchste Risiko ist, was man hat.
Grüße, Steffen!