Nahrungsgewinnung auf der ISS?

Hallo

Was meint Ihr?

Ich schaue gelegentlich, was die bei der ISS so machen und frage mich, ob man diese gewaltigen Raumtransporte mit Spaceshuttle und anderen Vehikeln nicht etwas vermindern könnte, wenn man dort Nahrungsmittel selbst produziert.

Man könnte den menschliche Kot und Verbrauchsmaterial auf Basis Cellulose bakteriell umsetzen oder verbrennen ginge nach Trocknung auch.
Dann könnte man Pflanzen(…) mit Sonnenlicht durch ein Fenster bestrahlen, zum Beispiel in kleinen Zentrifugen, oder durch Folie durchsteckend.
Vielleicht gibt es auch wohlschmeckende Algen?

Jedenfalls finde ich die Transporte ganz schön teuer, insbesondere, wenn es nur um Observationen geht, die auch ohne Raumstation durchgeführt werden können.
Außerdem wäre eigene Nahrungsmittelerzeugung autonomisch. Man hätte oben weniger Angst um Versorgungsflüge.

MfG
Matthias

Das Ginge mit sicherheit.

Aber die wollen bestimmt auch mal Fleisch essen und Wasser ist zum Beispielt nur begrenzt erzeugbar ^^

Und die sind ja zum Forschen dort oben, nicht um zu Farmen :smiley:

Mfg

Hallo Matthias,

Ich schaue gelegentlich, was die bei der ISS so machen und
frage mich, ob man diese gewaltigen Raumtransporte mit
Spaceshuttle und anderen Vehikeln nicht etwas vermindern
könnte, wenn man dort Nahrungsmittel selbst produziert.

Mit dem Shuttle werden hauptsächlich Module und neue Anlagenteile hochgeflogen. Die ISS ist immer noch nicht voll ausgebaut.

Reine Versorgungsflüge, werden nur von Russland, mit den Progress Raumschiffen geflogen.

Man könnte den menschliche Kot und Verbrauchsmaterial auf
Basis Cellulose bakteriell umsetzen oder verbrennen ginge nach
Trocknung auch.

Getrocknet wird schon um den Wasserverbrauch entsprechend zu verringern.

Dann könnte man Pflanzen(…) mit Sonnenlicht durch ein Fenster
bestrahlen, zum Beispiel in kleinen Zentrifugen, oder durch
Folie durchsteckend.

Das brauch erst einmal entsprechend Platz und Fenster, also müsste man dazu ein neues Modul bauen und da hoch schaffen.

Die NASA wollte aber ihre unwirtschaftlichen Shuttles schon ausser Dienst gestellt haben, kann das aber nicht, weil sie die Transport-Aufträge für die ISS erst noch erfüllen muss. Die ISS-Module sind extra für den Transport mit dem Shuttle konstruiert worden und es gibt für diese Teile keine alternative Transportmöglichkeit.

MfG Peter(TOO)

hallo

anders als in der stadt, in der das essen aus dem supermarkt kommt und immer ziemlich gleich- und regelmässig geliefert wird, ist die nahrungsversorgung in ländlichen gebieten etwas anders (ok - ich übertreibe jetzt absichtlich…). so eine pflanze braucht ca. 4 - 6 monate, bis sie früchte trägt. dann ist sie meist kaputt (die meisten getreide- und gemüsepflanzen sind einjährig, überleben also nur eine saison). man hat also eine relativ knappe erntezeit, in der man schnell alles abernten muss, weil die früchte sonst verderben. dann muss man das zeugs so lagern, dass man damit bis zur nächsten ernte auskommt, weil man sonst verhungert.

nun stelle ich mir das gerade ganz nett auf der iss vor. da sind schon mal um die 10-20 personen gleichzeitig an bord. die sind alles hochbezahlte spezialisten und wollen nicht nur selbstangebauten hirsebrei den ganzen tag futtern sondern auch mal etwas abwechslung. um die iss also vollzeit bemannen zu können - und nicht nur während der erntezeit - brauchst du also entweder riesige anbauflächen, um das ganze jahr hindurch ernten zu können oder riesige lagerräume, um die produkte zwischenlagern zu können.

und wenn die astronauten mal etwas „handfesteres“ als grünzeugpampe essen wollen - wie mal ein stück fleisch - was dann?

zusätzlich kommt hinzu, dass die russen mit ihren billigst-wegwerf-raumschiffen die grundversorgung der iss locker sicherstellen können. bis auf das wasser, das recht schwer ist, ist der recht relativ einfach zu transportieren.

insofern sind „selbsterhaltende habitate“ eine nette spielerei für langzeitraumflüge, aber für eine raumstation im erd-orbit eher unnötig.

lg
erwin

Servus,

hinzu kommt die Anbaufläche pro Astronaut, die man für eine Versorgung bräuchte. Selbst wenn man Superpflanzen (= schnelles Wachstum, tolle Vitamin und Mineralstoffbilanz, wenig Platzverbrauch, perfektes Wachstum auch auf Mangelsubstrat, keine Krankheitsanfälligkeit, kaum Pflegebedarf, geringer Wasserbedarf etc.) hätte, wäre die benötigte Fläche bei 10 Mann Besatzung wahrscheinlich mehr als die Gesamtfläche der ISS derzeit.

Da wäre es ja noch sinnvoller aus den Fäkalien und Abfällen die verbliebenen Nährstoffen herauszufiltern und als Pillen den Astronauten zur Verfügung zu stellen…

Gruß,
Sax

P.S.: Auch einzellige Mikroorganismen o.ä. wären keine Lösung, weil diese zumindest Fermenter (= Wassertanks) bräuchten, in denen sie wachsen könnten. Das Wasser, das hierfür zur ISS transportiert werden müsste, wäre aber schwerer als die Nahrung, die dadurch entstünde (von Geschmack und Abwechslung will ich erst gar nicht anfangen…)

Hallo

Zu Deinem Artikel kann ich noch ein wenig kommentieren.

anders als in der stadt, in der das essen aus dem supermarkt
kommt und immer ziemlich gleich- und regelmässig geliefert
wird, ist die nahrungsversorgung in ländlichen gebieten etwas
anders (ok - ich übertreibe jetzt absichtlich…). so eine
pflanze braucht ca. 4 - 6 monate, bis sie früchte trägt. dann
ist sie meist kaputt (die meisten getreide- und gemüsepflanzen
sind einjährig, überleben also nur eine saison). man hat also
eine relativ knappe erntezeit, in der man schnell alles
abernten muss, weil die früchte sonst verderben. dann muss man
das zeugs so lagern, dass man damit bis zur nächsten ernte
auskommt, weil man sonst verhungert.

Die Jahreszeiten gibts da oben ja nicht. Man müßte die Lichtmenge steuern und kontinuierlich anbauen, bzw. ernten. Das wär überhaupt kein Thema.

nun stelle ich mir das gerade ganz nett auf der iss vor. da
sind schon mal um die 10-20 personen gleichzeitig an bord. die
sind alles hochbezahlte spezialisten und wollen nicht nur
selbstangebauten hirsebrei den ganzen tag futtern sondern auch
mal etwas abwechslung. um die iss also vollzeit bemannen zu
können - und nicht nur während der erntezeit - brauchst du
also entweder riesige anbauflächen, um das ganze jahr hindurch
ernten zu können oder riesige lagerräume, um die produkte
zwischenlagern zu können.

Hochbezahlt, ok. aber da ist ja nicht nur das Personal, da sind auch die Versorgungsflüge. Und ab und zu ein Radieschen rausruppen, muß dazu etwa ein Pole einreisen? Ich meinte eigentlich die Langzeitanwesenden, die Kurzzeitanwesenden können ja Ihre Vesper mitbringen.
Hirsebrei(enthält hauptsächlich Stärke), da gibts wohl auch noch was anderes, insbesondere halte ich die ISS geeignet für Innovationen bzw. entsprechende Experimente.
Hier würde ich auch Gentechnik akzeptieren, damit die Versorgung und evtl. der Geschmack stimmt. Ich würde durchaus Tabletten oder Kauriegel essen wollen, wenn diese aus aufbereiteten, gentechnisch veränderten Algen bestehen, und alles drin ist, was man braucht.
Riesige Anbauflächen, das ist auch relativ. Man muß nur etwas mehr Lebensmittel produzieren, als man ißt.
Bei Algen hätte man den Vorteil, ein Solarzellenähnliches Konzept anwenden zu können. Man braucht dann keine Fermenter und keine großen Tanks, evtl. Speicher für Wasser.
Lagerraum braucht man nicht viel bei kontinuierlicher Produktion. Extra Raum wird natürlich benötigt, ich finde eine Frage des intelligenten Konzepts. Ich denke bei Pflanze an ein gewächshausartiges Konzept, wo Licht mittels Reflektoren verteilt wird, und dann muß das ganze noch gekühlt werden. Ich meine auch, dort ist eine längere Tageszeit denkbar.

und wenn die astronauten mal etwas „handfesteres“ als
grünzeugpampe essen wollen - wie mal ein stück fleisch - was
dann?

Wie schon gesagt, Grünzeugpampe, was soll das sein, bzw. iss mal was anderes wie nur Hundefutter. Und, eine Nahrungsergänzung wäre doch auch schon was wert?

zusätzlich kommt hinzu, dass die russen mit ihren
billigst-wegwerf-raumschiffen die grundversorgung der iss
locker sicherstellen können. bis auf das wasser, das recht
schwer ist, ist der recht relativ einfach zu transportieren.

Na glaubst Du, die Russen nehmen nichts? Die nehmen auch ganz schön. Hauptsächlich, vermute ich, ist es den Amerikanern aber peinlich, den Russen um Hilfe zu bitten. Und ich vermute auch, die Wasseraufbereitung ist aktuell nicht ganz perfekt.

insofern sind „selbsterhaltende habitate“ eine nette spielerei
für langzeitraumflüge, aber für eine raumstation im erd-orbit
eher unnötig.

Da hätte ich noch den Hinweis auf den experimentellen Wert, es wird ja alles mögliche da oben experimentiert, davon braucht man auch nicht alles für „eine Raumstation im Erdorbit“.

lg
erwin

MfG
Matthias

Hallo Matthias,

Ich denke bei Pflanze an ein
gewächshausartiges Konzept, wo Licht mittels Reflektoren
verteilt wird, und dann muß das ganze noch gekühlt werden. Ich
meine auch, dort ist eine längere Tageszeit denkbar.

Ein „Tag“ dauert auf der ISS etwa 90 Minuten, du kannst also alle 90 Minuten einen Sonnenaufgang erleben.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

Ein „Tag“ dauert auf der ISS etwa 90 Minuten, du kannst also
alle 90 Minuten einen Sonnenaufgang erleben.

Nicht ganz Peter.
Die Erdumrundung der ISS dauert 90 min.somit wechseln sich die Tages und Nachtphasen alle 45 min.

Viele Grüße
Markus

Hallo Markus,

Ein „Tag“ dauert auf der ISS etwa 90 Minuten, du kannst also
alle 90 Minuten einen Sonnenaufgang erleben.

Nicht ganz Peter.

http://de.wikipedia.org/wiki/Tag

Die Erdumrundung der ISS dauert 90 min.somit wechseln sich die
Tages und Nachtphasen alle 45 min.

Auch hier machst du einen Denkfehler.

Die Nachtphase ist kürzer als die Tagesphase.
Bis die ISS wieder im Erdschatten ist, braucht es mehr als 180° der Erdumkreisung.

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter

Ein „Tag“ dauert auf der ISS etwa 90 Minuten, du kannst also
alle 90 Minuten einen Sonnenaufgang erleben.

Nicht ganz Peter.

http://de.wikipedia.org/wiki/Tag

Die Erdumrundung der ISS dauert 90 min.somit wechseln sich die
Tages und Nachtphasen alle 45 min.

Auch hier machst du einen Denkfehler.

Die Nachtphase ist kürzer als die Tagesphase.
Bis die ISS wieder im Erdschatten ist, braucht es mehr als
180° der Erdumkreisung.

Ich hab jetzt nicht die genauen Tag und Nachtzeiten der ISS.
Was ich aber verdeutlichen wollte ist,dass sich während der 90 min. Erdumrundung die Tage und Nächte abwechseln, wobei die "Tage"länger sind.

Viele Grüße
Markus

Dann könnte man Pflanzen(…) mit Sonnenlicht durch ein Fenster
bestrahlen, zum Beispiel in kleinen Zentrifugen, oder durch
Folie durchsteckend.

Hallo Matthias,

Algentanks sind ja noch denkbar, allerdings eher abschreckend für die Besatzung. Anständige Pflanzen wüssten aber garnicht, in welche Richtung sie überhaupt wachsen sollen, für gerade Möhrchen müsste man erst Schwerkraft schaffen.

Gruss Reinhard

Hallo
Ja, Du hast wohl recht.
Dauert die helle Phase nicht etwas länger als die dunkle?
MfG

Hallo

Ja, man müßte für viele Pflanzen Schwerkraft schaffen.
Das wär ein Problem, aber keins, das man nicht beheben könnte.
Die meisten Pflanzen wachsen in Richtung Licht, soweit ich weiß.

MfG
Matthias

Die Frage ist, wieviel m² Anbaufläche man benötigen würde, um eine Nennenswerte Menge Nahrung zu erzeugen. Ich befürchte, dass man da wohl eher in Hektar/Person als in m² rechnen müsste.

Hallo

Erstmal danke für den etwas späten Artikel.
Ich hab extra mal bei Wikipedia nachgeschaut, was wohl ein ha ist.
100*100 = 10’000 m2 steht da.
Landwirte rechnen in ha usw… steht da.
Ich vermute, Du möchtest die notwendige Dimension für Gartenbau aufzeichnen.
Ich meine aber, man kann die Bepflanzungsdichte erhöhen(Setzlinge nach und nach auseinander setzen) und auch besondere Pflanzen auswählen, effiziente Algen dürften auf wenigen m2 für eine Person genug Energie erzeugen.
Ich will jetzt nicht sagen, das ich mich für befähigt halte, aber das Thema wär doch ein Lohnendes für die Forschung in der Weltraumfahrt.

MfG
Matthias