Hallo
Zu Deinem Artikel kann ich noch ein wenig kommentieren.
anders als in der stadt, in der das essen aus dem supermarkt
kommt und immer ziemlich gleich- und regelmässig geliefert
wird, ist die nahrungsversorgung in ländlichen gebieten etwas
anders (ok - ich übertreibe jetzt absichtlich…). so eine
pflanze braucht ca. 4 - 6 monate, bis sie früchte trägt. dann
ist sie meist kaputt (die meisten getreide- und gemüsepflanzen
sind einjährig, überleben also nur eine saison). man hat also
eine relativ knappe erntezeit, in der man schnell alles
abernten muss, weil die früchte sonst verderben. dann muss man
das zeugs so lagern, dass man damit bis zur nächsten ernte
auskommt, weil man sonst verhungert.
Die Jahreszeiten gibts da oben ja nicht. Man müßte die Lichtmenge steuern und kontinuierlich anbauen, bzw. ernten. Das wär überhaupt kein Thema.
nun stelle ich mir das gerade ganz nett auf der iss vor. da
sind schon mal um die 10-20 personen gleichzeitig an bord. die
sind alles hochbezahlte spezialisten und wollen nicht nur
selbstangebauten hirsebrei den ganzen tag futtern sondern auch
mal etwas abwechslung. um die iss also vollzeit bemannen zu
können - und nicht nur während der erntezeit - brauchst du
also entweder riesige anbauflächen, um das ganze jahr hindurch
ernten zu können oder riesige lagerräume, um die produkte
zwischenlagern zu können.
Hochbezahlt, ok. aber da ist ja nicht nur das Personal, da sind auch die Versorgungsflüge. Und ab und zu ein Radieschen rausruppen, muß dazu etwa ein Pole einreisen? Ich meinte eigentlich die Langzeitanwesenden, die Kurzzeitanwesenden können ja Ihre Vesper mitbringen.
Hirsebrei(enthält hauptsächlich Stärke), da gibts wohl auch noch was anderes, insbesondere halte ich die ISS geeignet für Innovationen bzw. entsprechende Experimente.
Hier würde ich auch Gentechnik akzeptieren, damit die Versorgung und evtl. der Geschmack stimmt. Ich würde durchaus Tabletten oder Kauriegel essen wollen, wenn diese aus aufbereiteten, gentechnisch veränderten Algen bestehen, und alles drin ist, was man braucht.
Riesige Anbauflächen, das ist auch relativ. Man muß nur etwas mehr Lebensmittel produzieren, als man ißt.
Bei Algen hätte man den Vorteil, ein Solarzellenähnliches Konzept anwenden zu können. Man braucht dann keine Fermenter und keine großen Tanks, evtl. Speicher für Wasser.
Lagerraum braucht man nicht viel bei kontinuierlicher Produktion. Extra Raum wird natürlich benötigt, ich finde eine Frage des intelligenten Konzepts. Ich denke bei Pflanze an ein gewächshausartiges Konzept, wo Licht mittels Reflektoren verteilt wird, und dann muß das ganze noch gekühlt werden. Ich meine auch, dort ist eine längere Tageszeit denkbar.
und wenn die astronauten mal etwas „handfesteres“ als
grünzeugpampe essen wollen - wie mal ein stück fleisch - was
dann?
Wie schon gesagt, Grünzeugpampe, was soll das sein, bzw. iss mal was anderes wie nur Hundefutter. Und, eine Nahrungsergänzung wäre doch auch schon was wert?
zusätzlich kommt hinzu, dass die russen mit ihren
billigst-wegwerf-raumschiffen die grundversorgung der iss
locker sicherstellen können. bis auf das wasser, das recht
schwer ist, ist der recht relativ einfach zu transportieren.
Na glaubst Du, die Russen nehmen nichts? Die nehmen auch ganz schön. Hauptsächlich, vermute ich, ist es den Amerikanern aber peinlich, den Russen um Hilfe zu bitten. Und ich vermute auch, die Wasseraufbereitung ist aktuell nicht ganz perfekt.
insofern sind „selbsterhaltende habitate“ eine nette spielerei
für langzeitraumflüge, aber für eine raumstation im erd-orbit
eher unnötig.
Da hätte ich noch den Hinweis auf den experimentellen Wert, es wird ja alles mögliche da oben experimentiert, davon braucht man auch nicht alles für „eine Raumstation im Erdorbit“.
lg
erwin
MfG
Matthias