Name für Verhaltens-Phänomen gesucht

In einer Dokumentation über Verhalten war mal folgendes Phänomen beschrieben:
Man stellte ein Auto mit offener Motorhaube in einem reichen Wohngebiet ab und in einem armen. Eine Kamera filmte dass in dem reichen Wohngebiet jemand das Auto verschloss und Polizeibeamte informierte, im armen Wohngebiet würde dieses ausgeschlachtet…
Gezeigt werden könnte dass satte, glückliche Menschen dazu neigen zu unterstützen und zu schonen, Arme dazu neigen sich zu nehmen was sich anbietet.
Bitte keine Bewertungen über die Aussage oder ihre Validität… Kein Gesülze bitte. Mich interessiert lediglich ob es eine Bezeichnung für dieses Effekt oder einen Namen für das Phänomen gibt. NICHTS SONST.
Wer mir einen Gefallen tun möchte könnte mir direkt auf Meine.Mailadresse.11(at)web.de antworten. Danke!

Meinst du das Phänomen, das Reiche genug zum Leben haben, und Arme nicht?

Oder dass Leute, die sich mit der Gesellschaftsklasse verbunden fühlen, die solche Autos fahren, sich zu anderen Mitgliedern dieser Klasse eher solidarisch verhalten, während Leute, die sich zu dieser Klasse als nicht zugehörig fühlen, deren Eigentum eher als Beute betrachten, wenn es sich so darbietet. Also, die letzteren wären sich ja sicher, dass das Auto keinem von ihren Nachbarn gehört.

Hinzu kommt natürlich noch eine unübersichtliche Wohnsituation mit vielen Menschen auf wenig Fläche, da lässt es sich auch sehr viel leichter unauffällig was mitnehmen als in einer Gegend mit lauter Einfamilienhäusern. - Und warum sollte sich jemand die Mühe machen, ein Auto auszuschlachten, der selber mehr Fahrzeuge besitzt als er braucht?

In einem Wort ausgedruckt heißt das Klassengesellschaft.

hi,

die Hemmschwelle aufgrund der unterschiedlichen Höhe der Strafe nicht zu vergessen.

Allein das Bekanntwerden dürfte in Gegenden, in denen alles halbwegs normal läuft, eine größere Strafe darstellen als die rechtlichen Konsequenzen.

grüße
lipi

Ich melde leider Fehlanzeige. Es gibt jedoch ein ähnliches Experiment, das auf scheinbar verlorenen Briefen basierte:

2.000 adressierte und frankierte Briefe wurden dafür auf Gehwegen in Berliner Kiezen verteilt, so als habe sie jemand verloren. Wie viele würden von Passanten in den Briefkasten gesteckt werden und dadurch die Zieladresse erreichen? Briefe mit jeweils fiktiven Absendern eines islamischen und eines türkischen Kulturvereins waren an einen Empfänger mit türkischem Namen adressiert, die Briefe einer christlichen und einer neutralen Stiftung an einen Empfänger mit deutschem Namen. Das Ergebnis: Fast zwei Drittel der Briefe wurden weitergeleitet. Allerdings erreichten Briefe aus ethnisch heterogenen Stadtteilen wie Tiergarten oder Wedding seltener ihren Empfänger, ebenso Briefe aus Stadtteilen mit einem hohen Anteil ärmerer Bevölkerung […]

Ganz wichtig: Wir reden hier nicht von arm oder reich, auch wenn die panische Reaktion von @Simsy_Mone dies fast bestätigt. Es geht eher um ethnische Homogenität: Menschen in ethnisch vielfältigen Regionen vertrauen einander weniger und verhalten sich weniger solidarisch. Das haben Forscher am WZB mit Hilfe eines Experiments in Berlin herausgefunden.

reich = glücklich + neigen zu unterstützen und zu schonen

arm = neigen sich zu nehmen was sich anbietet

Ja, gibt es. Je nach Kontext:
a) Vorurteil (seitens des „Experimentators“)
b) Standesdünkel (seitens des „Experiment“-Auswerters)
c) Überlebensstrategie (beiderseits)
d) (wurde gerade schon genannt) "klassen"konformes Verhalten (beiderseits)

Bitte sehr.

Hallo,
gibt es einen Link zu benannter Dokumentation?
Wann war das?
Bezieht sich das auf Deutschland?
Wo wurde das Experiment durchgeführt?
Aufgrund der mangelnden Angaben ,der gewünschten Einschränkungen und der Suche nach einem Begriff würde ich es einen „geistigen Manipulationsversuch“ nennen.
Bitte beschreibe es etwas genauer.
Mao

Ich finde es lustig, wie selektiv du liest. Aus dem von dir verlinkten Artikel:

Kulturelle Unterschiede zeigten sich nicht. Es wurden alle Briefe gleichmäßig weitergeleitet, unabhängig davon, von welchem Adressaten sie stammten oder an welchen Empfänger sie gingen. Eine Ausnahme gab es im Osten Berlins: Hier wurden Briefe mit dem Absender des islamischen Kulturvereins seltener weitergeleitet. (…) Der hohe Prozentsatz der weitergeleiteten Briefe zeigt aber, dass die Gemeinschaft im Großen und Ganzen dennoch funktioniert.

Die Sache mit der Hilfsbereitschaft Fremden gegenüber ist übrigens deutlich komplexer: https://www.spektrum.de/magazin/hilfsbereitschaft-unter-fremden/830040

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„2 x 3 macht 4
Widdewiddewitt
und Drei macht Neune !!
Wir machen uns die Welt
Widdewidde wie sie uns gefällt …“

(sorry Frau Lindgren, aber es ist für einen tapferen Zweck…)

In verschiedenen Untersuchungen haben sich übrigens Reiche als egoistischer und unsolidarischer erwiesen: https://www.zeit.de/wissen/2012-05/geld-psychologie-kast

Nun, von einem tapferen Zweck kann kaum die Rede sein, wenn du eigentlich nur versuchst, seriöse Studienergebnisse, die sich auch mit vielen empirischen Beobachtungen decken, aus ideologischen Gründen als falsch darzustellen. Das sollte man nicht tun, denn das könnte zum umgekehrten Ergebnis führen. Wenn man reale Studien systematisch abtut, bereitet das den Boden für falsche Studien, und in diesem Zusammenhang sei nur an häufig von Antisemit*Innen (ich achte da sehr auf gendergerechte Sprache, nicht dass ich da die Frauen unterschlage) herangezogene „Studien“ zu nennen, welche nur auf Empfindungen basieren.

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:grin:

Die Notwendigkeit, komplex zu erfassen hat Kamikazekatze schon erwähnt.

Viel Worte, viel eigene Meinung - keine Antwort.

WWW war meine letzte Wahl für die Beantwortung der Frage. Der Verlauf erklärt warum.