Hallo, HOFee,
in der ethnologischen bzw. kulturanthropologischen Literatur finden sich zum Teil sehr detaillierte Darstellungen der „Namens-Findung“ bei bestimmten Indianerstämmen. Das ist zwar nicht ganz mein Spezialgebiet, aber folgendes hilft vielleicht weiter:
Der Übergang vom Kindes- ins Erwachsenenalter wird in vielen (allen?) Kulturen durch bestimmte sogenannte „Initiationsrituale“ geprägt, d.h. bestimmte Rituale, Handlungen, Praktiken…, die jemanden zum vollwertigen Mitglied der Gesellschaft werden lassen.
Bei EINIGEN Indianerstämmen ist es nun so, daß dazu eine Art „Askese-Übung“ dazugehört: man fastet tage- und wochenlang, isoliert sich, nimmt evtl. Drogen zu sich, bis man eine Vision von einem Tier (oder einem anderen in der Weltsicht der jeweiligen Kultur „belebten“ Naturphänomen, also auch Steine, Wolken, Himmel…) bekommt. Dieses Tier bzw. das erschienene Naturphänomen wird zum Totem der jeweiligen Person, d.h. sie trägt im folgenden einen Namen, der darauf hinweist, und entwickelt eine tiefe emotional-mystische Beziehung zu ihrem Totem. Darüberhinaus gibt es auch Stammes- und Familientoteme usw.
Wenn Du Dich intensiver dafür interessierst und gerne liest, kann ich Dir vielleicht ein paar Literatur-Tips zu Themen wie fremde Kulturen und deren Weltsicht bzw. deren Praktiken, Rituale und Alltagsleben geben…
Grüße,
Vlado