Namen einer Unternehmensberatung

Hallo,

da ich gerade einen Aufsatz schreibe und u.a. herausfinden muss/möchte wie der „ideale“ Name einer Unternehmensberatung klingt?
Ich habe ja auch schon vorgearbeitet und mir sind da folgende Modelle aufgefallen:
„Meier“-consulting
„Meier“-UB
„Meier“-Unternehmensberatung
diese Varianten (mit Nachnamen des Beraters oder der Partner) klingt meiner Meinung nach etwas trocken und hebt sich nicht ab.

oder:

„phantasiename“
„phantasiename-consulting/UB/Unternehmensberatung“
Diese Variante finde ich schon angebrachter, wobei es natürlich Probleme bei der Gestaltung des Phantasienamens geben dürfte.

Auf was sollte man achten bei der Namensgebung?

Danke für die Tips, Links, usw.

Victoria

Hi Victoria,

Unternehmensberatung, Consulting usw. sind in Deutschland nicht gerade positiv belegt. Ich würde das vermutlich gar nicht im Firmennamen erwähnen. Sofern die Beratung als „freie Tätigkeit“ ausgeübt wird, muss eh der eigenen Name des Menschen her.

Wieso sind diese Bezeichnungen (Unternehmensberatung, consutling) negativ belegt?

Hallo Victoria,

Wieso sind diese Bezeichnungen (Unternehmensberatung,
consutling) negativ belegt?

ich denke, der nachfolgende Witz bringt’s ganz gut zum Ausdruck:

"Da fuhr plötzlich ein superneuer Jeep Cherokee vor und ein junger Mann in YSL Anzug, Cerruti Schuhen, Rayban Brille und Gaultier Krawatte stieg aus. Der junge Mann fragte den Schäfer; „Wenn ich errate wie viele Schafe sie haben, geben sie mir dann eins davon?“ Der Schäfer schaute den jungen Mann an, die Schafe die rundherum grasten und antwortete : „Ja.“

Da ging der junge Mann zu seinem Jeep, und holte das Notebook und den GSM raus, und schloss sich ans Netz der NASA an, erkundete das Terrain per GPS, erstellte eine Datenbank, 60 Excel Tabellen voller Algorithmen und Exponenten, erstellte einen Report über 150 Seiten, druckte ihn auf seinem High-Tech Printer und drehte sich dann zu dem Schäfer: „Sie haben genau 1586 Schafe.“ Der Schäfer antwortete: „Absolut korrekt, Sie können ein Schaf mitnehmen.“ Der junge Mann nimmt ein Schaf und verstaut es in seinem Kofferraum.

In diesem Moment sagt der Schäfer: „Wenn ich ihren Beruf errate, geben sie mir dann mein Schaf wieder?“ Worauf der junge Mann antwortete: „Ja, sicher.“ Darauf der Schäfer: „Sie sind Senior Consultant bei McKinsey.“ „Wie kommen sie darauf? Das stimmt“, fragt der junge Mann ganz erstaunt. „Ganz einfach“, antwortete der Schafhirte, „1. Sie sind hier aufgetaucht, ohne dass jemand sie gerufen hätte. 2. Sie möchten ein Schaf haben, um mir etwas zu sagen, was ich schon selbst wusste. 3. Und… sie verstehen rein gar nichts von dem, was ich tue, denn sie haben meinen SCHÄFERHUND genommen!!“

Grüsse

Sven

Hallo Victoria,

Wieso sind diese Bezeichnungen (Unternehmensberatung,
consutling) negativ belegt?

ich würde die Aussage mal nicht zu ernst nehmen. Diejenigen, die bereit sind, für einen guten Rat gutes Geld zu bezahlen, haben keine Probleme mit dem Begriff Unternehmensberatung…:wink:

Ich denke, der Begriff „Berater“ ist landläufig(!) in Verruf geraten, da a) Unternehmensberater für Außenstehende scheinbar exorbitante Tagessätze nehmen und b) jeder Depp deswegen meint, sich Unternehmensberater nennen zu müssen.

Zu a): Wer das Geschäftsmodell von Unternehmensberatungen kennt, der weiß, dass das leider so sein muss (Stichworte: schnelle Reaktionsfähigkeit auf Kunden anforderungen, hohe Belastung der Mitarbeiter, hochqualifizierte Mitarbeiter…)
Zu b): Das ist bei jedem Ratgeber so: Es gibt eben gute und schlechte. Am besten läßt man sich aus berufenem Munde einen empfehlen (Stichwort. Referenz)…

Ansonsten ist da viel negative „Verklärung“ und Verallgemeinerung am Werk.

Grüße
Jürgen

Hallo Jürgen,

Ansonsten ist da viel negative „Verklärung“ und
Verallgemeinerung am Werk.

dazu tragen die Unternehmensberatungen selber bei. Sie beraten in Branchen, in denen keiner der Berater jemals gearbeitet hat. Sie stülpen gerne Konzepte über Unternehmen, ohne diese zu kennen. Sie glauben, durch Ablaufpläne und Datenerhebungen verstehen zu können, wie Unternehmen und seine Mitarbeiter „funktionieren“.

Pauschalisierende Aussagen? Vielleicht, aber bisher hat mich noch keiner durch praktische Arbeit vom Gegenteil überzeugen können.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

Pauschalisierende Aussagen? Vielleicht, aber bisher hat mich
noch keiner durch praktische Arbeit vom Gegenteil überzeugen
können.

Dem kann ich mich (fast) nur anschließen.

Allerdings habe ich gelernt, zu unterscheiden zwischen
a) großen Beratungsfirmen (jene mit sehr bekannten Namem)
b) kleine 1-man-shows

Bei Ersteren kommt immer irgendein junger angestellter Berater direkt von der Uni ohne Berufserfahrung (vor allem nicht in der relevanten Branche), der nach etlichen Datenerhebungen usw. Dir erzählt, was Du eh’ schon weisst (die Firmenleitng müsste nur mal auf die eigenen Leute hören), danach viel Geld dafür verlangt und zum Schluß Dir selbst die Implementierung ins tägliche Leben überlässt (was natürlich oftmals schief läuft). Übrigens brauchen die komischerweise immer 2 oder mehr wechselnde Berater zzgl. irgendwelcher Praktikanten, bei denen Du nie weisst, ob Dein Knowhow nicht nachher beim Kunden oder oder Konkurrenz landet.

Bei Letzteren kommt oftmals ein Berufserfahrener, der als 1-man-show darauf achten muß, auch morgen nochmal Aufträge zu erhalten und daher eher schauen wird, dass seine Projekte erfolgreich sind.

Ach ja, Erstere lassen sich i.A. nicht in der Fertigung blicken, letztere sind oftmals Fertigungsspezialisten, die sich als Erstes die Fertigung unter die Lupe nehmen (sofern der Auftrag damit was zu tun hat).

Grüsse

Sven

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Hallo Christian,

dazu tragen die Unternehmensberatungen selber bei. Sie beraten
in Branchen, in denen keiner der Berater jemals gearbeitet
hat.

Wenn das so ist, dann frage ich mich, von wem und aus welchen Gründen diese Unternehmensberatungen beauftragt wurden. Es ist ja nun nicht so, dass Unternehmensberatungen von alleine in ein Unternehmen kommen. Wer als Manager aber zu blöd ist, nach Referenzen zu fragen…:wink:

Sie stülpen gerne Konzepte über Unternehmen, ohne diese
zu kennen. Sie glauben, durch Ablaufpläne und Datenerhebungen
verstehen zu können, wie Unternehmen und seine Mitarbeiter
„funktionieren“.

Weißt Du, das interessante ist, dass das ein üblicher Zwiespalt zwischen Unternehmensberatung (und Management) und den Mitarbeitern des Kunden ist.
Zweitere behaupten wunderlicherweise fast immer, dass die Konzepte der erfolgreichen Konkurrenz vielleicht ja gar nicht so schlecht sind, aber hier, nein hier könnten sie auf keinen Fall klappen. Wers glaubt…:wink:

Pauschalisierende Aussagen? Vielleicht, aber bisher hat mich
noch keiner durch praktische Arbeit vom Gegenteil überzeugen
können.

Ich entnehme auch Deinen Aussagen einen geradezu verblüffenden (aber üblichen) Wunderglauben in die Fähigkeiten von Beratern:wink:

Berater geben dem Auftraggeber (das ist das Management und nicht der Mitarbeiter vor Ort) einen Rat. Dass dieser Rat in mindestens 80% der Fälle keine Folgen im Unternehmen hinterlässt ist auf den ersten Blick verblüffend, aber in meinen Augen normal und menschlich. Das ist bei privaten Ratschlägen auch nicht anders.

Verändern kann sich nur die Organisation selber. Und ich bin lange genug interner wie externer Berater, um dies a) zu wissen, b) meinem Kunden im vorhinein zu erklären, c) absolut nicht überrascht zu sein, wenn mein Kunde beim ersten kleinen Widerstand in seiner Organisation zusammenklappt und mich d) dann als Schuldigen und Unfähigen rausschmeisst.

Berater-Risiko. Schon in der Antike wurde der Berater erst ignoriert und dann umgebracht…:wink:

Grüße
Jürgen

Hallo Jürgen,

dazu tragen die Unternehmensberatungen selber bei. Sie beraten
in Branchen, in denen keiner der Berater jemals gearbeitet
hat.

Wenn das so ist, dann frage ich mich, von wem und aus welchen
Gründen diese Unternehmensberatungen beauftragt wurden. Es ist
ja nun nicht so, dass Unternehmensberatungen von alleine in
ein Unternehmen kommen. Wer als Manager aber zu blöd ist, nach
Referenzen zu fragen…:wink:

das ist ja gerade das schlimme: Die Referenzen stimmen. Die Konzepte werden ja schließlich an jeden vertickt, der nicht bei drei auf den Bäumen ist. Am Anfang lautet das Argument „sie sind der/bei den ersten mit dabei“ und später „alle anderen haben es schon“.

Aber egal: Über die Beauftragung entscheiden Führungskräfte, die bei einer Bank, einem Chemieunternehmen und einem Hersteller von Sandalen arbeiten könnten oder schon gearbeitet haben. Sie haben in der Regel keinen Plan von dem, was das Unternehmen so macht bzw. was die Mitarbeiter so machen.

Das Unternehmen reduziert sich auf das Organigramm und ein paar Prozeßablaufpläne und genau aus dem Grund sind diese Leute für die großen Beratungen empfänglich. Wenn in Unternehmen Menschen Entscheidungen treffen würden, die Ahnung von den Produkten, Mitarbeitern und Arbeitsabläufen hätten, würde wohl 90% der verkauften Software noch im Regal liegen.

Man kann ja nun wirklich jeden fragen, dem man begegnet: Die Software in jedem Unternehmen ist letztlich nicht oder nur schlecht zu bedienen. Im Hintergrund mag das Zeug jedes Reporting ausspucken, das man zu brauchen glaubt; für Mitarbeiter und Kunden ist sie regelmäßig eine Qual.

Wie kommts? Entscheidungen werden auf Basis von Präsentationen, Produktbeschreibungen und Preisen gekauft. Da der Entscheider keine Ahnung davon hat, was später mit dem Ding gemacht wird, verläßt er sich auf diese Sekundärinformationen und die Aussagen seiner betriebseigenen EDV-Fritzen. Der obligatorische Sitz im Gremium (gerne Lenkungsausschuß genannt, wobei mal die Frage ist, wer da wen oder was lenkt) für den betroffenen Unternehmensbereich wird regelmäßig von dessen Leiter übernommen, der natürlich auch keine Ahnung mehr davon hat, was seine Mitarbeiter auf der Arbeitsebene (schönes Wort, wie ich finde. Hab ich neulich irgendwo - an mich gerichtet - gelesen.) machen - und schon mal gleich gar nicht, was die sich für Funktionen oder Bedienelemente wünschen.

Bei der Entscheidung einer Beauftragung eines Unternehmensberaters ist das nicht anders. An dieser Stelle der Hinweis, daß Sven natürlich recht hat: Die kleine Beratungsbude ist auf Folgeaufträge angewiesen, die sie nur bekommt, wenn sie gut ist. Die große der Branche bekommen Aufträge, weil sie schon mal Aufträge bekommen haben.

Weißt Du, das interessante ist, dass das ein üblicher
Zwiespalt zwischen Unternehmensberatung (und Management) und
den Mitarbeitern des Kunden ist.
Zweitere behaupten wunderlicherweise fast immer, dass die
Konzepte der erfolgreichen Konkurrenz vielleicht ja gar nicht
so schlecht sind, aber hier, nein hier könnten sie auf keinen
Fall klappen. Wers glaubt…:wink:

Klar, da sind auch immer wieder Schutzbehauptungen zu hören. Dennoch liegt da ein tiefgreifendes Problem: Wenn der Berater nicht weiß, was ein bestimmter Vorgang bedeutet, wie er abläuft bzw. was dahinter steckt, kann da nur Murks bei rauskommen.

Ein Beispiel: Bekommt eine Bank einen Geschäftsbericht/WP-Bericht eines Unternehmens, weden die Zahlen EDV-mäßig aufbereitet. Einige Bilanzpositionen werden umsortiert, anders klassifiziert usw. Das ganze nennt sich Bilanzgliederung o.ä.

Derjenige, der am Ende die wirtschaftlichen Verhältnisse kommentiert und bewertet, liest sich die vom Kunden eingereichten Werke durch, denkt sich seinen Teil dabei und würde unter normalen Umständen auch die Bilanzgliederung machen. Das Studium eines normalen Berichtes dauert 1-2 Stunden, die Mehrarbeit für die Gliederung dürften ca. 30 Minuten sein.

Nun gibt es aber Banken, bei denen die Bilanzgliederung von separaten Abteilungen gemacht wird, d.h. von Leuten, die keine Ahnung von dem (oder irgendeinem) Unternehmen haben und nur die internen Gliederungsvorschriften einhalten.

Das führt dann zu erstaunlichsten und denkbar falschesten Ergebnissen (Beispiele sind auf Anfrage gern erhältlich), so daß der Analyst am Ende das Machwerk kontrolliert (was länger dauert als gleich selber machen), die Fehler kommentiert, Änderungswünsche formuliert, das Ding zurück an diese Abteilung zur Korrektur gibt und - bevor die Korrektur gemacht wird - mit ehemaligen Schreibkräften darüber diskutiert, daß Anteile anderer Gesellschafter was anderes ist als Konsolidierungsrücklagen (als Beispiel).

Völlig ineffizient, aber das kann man nur begreifen, wenn man es erlebt hat. Auf dem Papier wirkt natürlich die Zusammenlegung einer Tätigkeit in einer Abteilung, die natürlich dabei ein Riesen-know-how aufbaut, was dann Rationalisierungeffekte generiert usw., ausgesprochen sinnvoll.

Pauschalisierende Aussagen? Vielleicht, aber bisher hat mich
noch keiner durch praktische Arbeit vom Gegenteil überzeugen
können.

Ich entnehme auch Deinen Aussagen einen geradezu verblüffenden
(aber üblichen) Wunderglauben in die Fähigkeiten von
Beratern:wink:

Nein, daran glaube ich schon lange nicht mehr. Beratung funktioniert dann, wenn Leute mit der Lösung eines Problems beauftragt werden, das es in diesem Unternehmen noch nie gab, dafür aber schon öfter von anderen Unternehmen gelöst wurde. Beratung funktioniert auch dann, wenn der Auftraggeber auch von dritter Seite hört, daß die von Bereichsleiter XY vorgeschlagene Änderung der Vertriebsstruktur sinnvoll wäre, und dies auch noch umgesetzt wird. Beratung ist auch sinnvoll, wenn man merkt, daß es irgendwo hakt, aber nicht rausbekommt, wo das passiert, weil man das alles ja schon seit 35 Jahren so macht (Betriebsblindheit). Bzw. Beratung kann in den vorgenannten Fällen funktionieren.

In Großunternehmen läuft Beratung darauf hinaus, daß man feststellt, daß die Reorganisation von vor einem Jahr den gewünschten Erfolg nicht gebracht hat, und daß man irgendwie neu reorganisieren muß. Also kauft man den anderen großen Namen ein, läßt sich ein Konzept erstellen und läßt anschließend die Mitarbeiter wieder mal rochieren, neue Orgapläne aufstellen und neue Prozesse formulieren.

Vor einem knappen halben Jahr las ich baßerstaunt, daß ein Berater der Ansicht war, man müsse einem Konzept nach der Umsetzung ein paar Jahre Zeit geben. Insbesondere die Banken sollten mal zur Ruhe kommen, und Mitarbeiter und Kunden mal einfach ein bißchen in Ruhe arbeiten lassen. DAS war wirklich mal ein guter Rat.

Veränderung ist gut, aber man muß sich auch mal die Zeit nehmen, die Veränderung sich bewähren zu lassen. Daß Karstadt ein Problem hat, hat mich nur wenig überrascht. Ich kaufe da schon seit Jahren nur unter Protest ein, weil man nach drei Wochen Abwesenheit, meist nicht mal mehr die Schnürsenkel findet. Mal bei den Schuhen, mal bei den Garnen in der dritten Etage, mal aus dem Programm genommen. *aarks*

Berater geben dem Auftraggeber (das ist das Management und
nicht der Mitarbeiter vor Ort) einen Rat. Dass dieser Rat in
mindestens 80% der Fälle keine Folgen im Unternehmen
hinterlässt ist auf den ersten Blick verblüffend, aber in
meinen Augen normal und menschlich. Das ist bei privaten
Ratschlägen auch nicht anders.

Da sehe ich aber verschiedene Wirkungskreise. Bei der Nichtumsetzung von Beratungsergebnissen geht es meist um dämliche Machtspiele.

Verändern kann sich nur die Organisation selber. Und ich bin
lange genug interner wie externer Berater, um dies a) zu
wissen, b) meinem Kunden im vorhinein zu erklären, c) absolut
nicht überrascht zu sein, wenn mein Kunde beim ersten kleinen
Widerstand in seiner Organisation zusammenklappt und mich d)
dann als Schuldigen und Unfähigen rausschmeisst.

Gleiches Problem wie schon ganz oben erwähnt: Die Leute, die entscheiden, haben keinen Schimmer. Nur weil der Berater ein bißchen mehr Ahnung hat, kann er die Ahnungslosen noch nicht überzeugen. :wink:

Berater-Risiko. Schon in der Antike wurde der Berater erst
ignoriert und dann umgebracht…:wink:

Kein schlechter Ansatz. Werde das morgen mal unters Volk streuen.

Gruß,
Christian

Und was soll die Quintessent sein?

Soll doch jeder das tun, was er für richtig hält.

Beratung ist der Tranfer von Wissen. Und alles das, was der Unternehmer nicht kann, muss er zum Marktpreis einkaufen.

Es gibt Unternehmer, die sich niemals beraten lassen würden, auch wenn Sie kurz vor dem Untergang stehen.

Andere lassen sich beraten, weil Sie einfach wissen, dass Sie etwas bestimmtes nicht wissen. Dumme Menschen wissen erst gar nicht, dass Sie nichts wissen (angelehnt an Platon).

Interessant ist die Untersuchung, dass 80% aller insolventen Firmen sich niemals beraten haben lassen.

50% aller Neugründungen scheitern übrigens in den ersten 5 Jahren. währden 90% derjenigen, die sich haben beraten lassen, immer noch auf dem Markt sind. (Quelle: Creditreform und KFW)

suum cuique!

Markus Hübner

Hallo Markus,

sicherlich ist es manchmal sehr sinnvoll, sich beraten zu lassen, insbesondere, wenn man ein kleines Unternehmen ist (z.B. Existenzgründung) und als Firmeninhaber gar nicht alles wissen kann. Oder z.B. bei der Einführung einer neuen Software (z.B. SAP), denn es ist etwas, das man nur einmal in 20 Jahren einführt und somit hat man das Know how garantiert nicht selbst an Bord.

Schlecht ist es dagegen, wenn man ein internationaler Konzern ist, der genügend eigene Mitarbeiter hat, die von der Sache etwas verstehen.

Wenn man sich dann Unternehmensberater - womöglich noch einen der ganz großen aus der Branche - holen muß, um irgendwas umzustrukturieren (und das möglichst 1x jährlich) dann hat das Management etwas falsch gemacht.

Und solche Unternehmen sind trotz (oder vielleicht auch wegen) der Unternehmensberatung nicht unbedingt sehr erfolgreich.

Ach ja, der letzte Einsatz einer großen Beratungsfirma bei meinem Arbeitgeber sollte Target Costing als Methode bei uns einführen. Die Thematik selbst ist nicht besonders schwer zu kapieren, das Management hat es dem eigenen Mitarbeiterstamm trotzdem nicht zugetraut.
Was wurde gemacht ? Ein paar riesig aufgeblähte Workshops, Excel-Templates, die nicht anwendbar sind (dafür aber eine satte 5-stellige Summe gekostet haben) und die Tatsache, dass wir firmenintern das Ganze wieder abgespeckt haben und mittlerweile seit ca. 1/2 erfolgreich anwenden. Auf unsere praxisbezogenen Fragen hatten die Herren Berater leider keine Antworten - denn sie hatten bis auf die Theorie und ein paar Pilotprojekte noch nicht den harten Praxiseinsatz durchstehen müssen.

Grüsse

Sven

Interessant ist die Untersuchung, dass 80% aller insolventen
Firmen sich niemals beraten haben lassen.

Was nicht zuletzt daran liegen dürfte, daß ein Großteil der insolventen Unternehmen sehr klein ist und sich deshalb Berater gar nicht erst leisten kann, die ja gerne mal ab 1000 Euro Tagessatz pro Person nehmen. Da es meist nicht reicht, sich das Problem in 5 Minuten erklären zu lassen (geschweige es in der Zeit zu lösen), kommen da ruckzuck fünfstellige Beträge zusammen, die sogar Mittelständler überfordern können.

Gruß,
Christian

Klarstellung @ alle
Hi Victoria, liebe Freunde,

Unternehmensberatung, Consulting usw. sind in Deutschland
nicht gerade positiv belegt. Ich würde das vermutlich gar
nicht im Firmennamen erwähnen. Sofern die Beratung als „freie
Tätigkeit“ ausgeübt wird, muss eh der eigenen Name des
Menschen her.

Ich wollte um Himmels Willen nicht alle Berater verunglimpfen oder in ein schlechtes Licht rücken - allerdings ist die ALLGEMEINE Meinung über Unternehmensberater einfach nicht so toll.

Potenzielle Auftraggeber für Unternehmensberatungen sehen das vieleicht anders, immerhin haben Mc Kinski & Co. bei der Bundesagentur usw. mächtig zu tun und kassieren auch nicht schlecht (was leider ans Licht der Öffentlichkeit kam). Zudem ist es für Manager, die nicht müde werden, andere zu mehr Risikobereitschaft zu ermutigen, vermutlich ein gutes Polster, sich auf sündhaft teure „Expertisen“ selbsternannter Unternehmensberater zu stützen und dahinter zu verschanzen . . .

Ausgangsfrage war allerdings die Suche nach einem Namen und da revidiere ich meinen früheren Beitrag geringfügig: Wenn Du im Firmennamen statt pauschal „Unternehmensberater“ was ganz spezielles hast, mag es dienlich sein.

Was nicht zuletzt daran liegen dürfte, daß ein Großteil der
insolventen Unternehmen sehr klein ist und sich deshalb
Berater gar nicht erst leisten kann, die ja gerne mal ab 1000
Euro Tagessatz pro Person nehmen. Da es meist nicht reicht,
sich das Problem in 5 Minuten erklären zu lassen (geschweige
es in der Zeit zu lösen), kommen da ruckzuck fünfstellige
Beträge zusammen, die sogar Mittelständler überfordern können.

wenn ein unternehmer dafür kein geld hat, dann ist das unternehmen nicht marktfähig.
im übrigen ist die zahl von 40.000 insolvenzen nicht gerade klein, obwohl sie nicht mal 2% aller unternehmen ausmacht.

beratungsresistente unternehmer handeln wenn überhaupt erst dann, wenn es zu spät ist. das ist jedenfalls meine erfahrung.

gruss, markus hübner

sich das Problem in 5 Minuten erklären zu lassen (geschweige
es in der Zeit zu lösen), kommen da ruckzuck fünfstellige
Beträge zusammen, die sogar Mittelständler überfordern können.

wenn ein unternehmer dafür kein geld hat, dann ist das
unternehmen nicht marktfähig.

Seltsame Vorstellung. Es fängt doch nicht jeder mit einem Maschinenpark, 500 Mitarbeitern und einem syndizierten Kredit über 2 Mrd. Euro an.

Woher sollte denn ein Kleinebtrieb 10.000 Euro oder mehr für Berater übrig haben? Gerade in der Gründungsphase reicht das Geld doch oftmals für die erste Maschine, ein bißchen Bürokram und zur Verlustüberbrückung. Und gerade die kleinen Unternehmen sind es halt, die überduchschnittlich oft und schnell in die Pleite gehen.

Zur Gründungsberatung ist eine herkömmliche Unternehmensberatung im übrigen gar nicht imstande. Wenn die Mitarbeiter diese Thematik beherrschen würden, könnten sie sich auch gleich selbständig machen.

im übrigen ist die zahl von 40.000 insolvenzen nicht gerade
klein, obwohl sie nicht mal 2% aller unternehmen ausmacht.

Hat ja auch niemand behauptet. Die meisten Pleiten gibt es übrigens in der Gastronomie und im Handwerk. Hier braucht man keine Berater sondern gesunden Menschenverstand. Wenn der nicht vorhanden ist, kann auch ein Berater nichts erreichen.

Gruß,
Christian